Potsdam - Garnisonkirche

  • Ich habe ja auch nicht gesagt, dass dies jetzt noch geschehen soll. Man hätte eben bei der angesprochenen letzten Sanierung darüber nachdenken können.

    Natürlich bin ich mir auch bewusst, dass wir Studentenwohnheime brauchen. Deswegen wäre es auch eine überlegung wert, sofern das Feuerwehrareal im Besitz der Stadt ist, dort Studentenwohnungen zu etablieren.

    Wäre auch ganz reitzvoll in der unmittelbaren Nachbarschaft zum angestrebten Kreativzentrum im Langen Stall.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

    Einmal editiert, zuletzt von preuss.UA (18. Januar 2018 um 19:26)

  • Vor geraumer Zeit gab es ja mal Versuche einen kleinen Teil des Studentenwohnheims an der Breiten Straße zurückzubauen. Was war das für ein Aufschrei in der Stadt.

    Wer dies noch einmal nachlesen möchte, soll sich den B-Plan Nr. 1 "Neuer Markt/Plantage" der Landeshauptstadt Potsdam anschauen.

  • Bevor wir uns aber zu weit von der Garnisonkirche an sich entfernen, richten wir die Augen mal wieder gen Baufeld.

    Kommt es mir nur so vor oder ist dort in den letzten Wochen wirklich garnichts mehr passiert??? ?(

    Auf der Webcam scheint es mir so, als ob der Bohrer, sowie die übrigen Gerätschaften, sich seit den letzten Dezembertagen nicht mehr bewegt haben.

    Habe erst gedacht die Cam hängt. Aber aufgrund der wechselden Tageszeiten und Witterungen konnte ich das dann doch ausschließen.

    Weiß da irgendjemand etwas? :huh:


    http://garnisonkirche-potsdam.de/nc/webcam/webc…kirche-potsdam/

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  • Der Eindruck ist einigermaßen korrekt. Vom 22.12. bis 5.1. hat sich auf der Baustelle nicht viel (sichtbares) getan, und seit dem 11.1. steht bis heute wieder alles still. Lediglich verrotten die Halteseile der Banner am Rechenzentrum langsam. Zu den Gründen könnte ich außer Spekulationen nichts beitragen.

  • Ja gut. Die Banner am RZ interessieren mich verhältnismäßig wenig. :lachentuerkis:
    Die pseudo-kreativen Schlachtrufe darauf braucht kein Mensch. :blah:

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  • Also nachdem ich gestern telefonisch mal bei der Fördergesellschaft angefragt habe, warum dort derzeit alles still steht, wurde mir gesagt, dass es wohl technische PRobleme gab, es aber in den nächsten Tagen weiter gehen werde.

    Um welche Probleme konkret es sich handelte wurde nicht erwähnt.

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  • http://www.pnn.de/potsdam/1254161/

    Eben gefunden. Mit Katharina Witt als neueste Fürsprecherin hätte ich zwar am wenigsten gerechnet, allerdings fällt dies auch nur wieder positiv ins Gewicht. Und unabhängig wieviel sie gespendet hat, viele Tropfen füllen das Fass. cclap:)

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  • Letzte Woche hat sich auch die frischgebackene Ehrenbürgerin der Stadt Potsdam für den Turm ausgesprochen. „Wenn ich zaubern oder zahlen könnte, würde ich den ungefähren echten Turm der Garnisonkirche einfach wieder hinstellen“, sagte die achtzigjährige Helga Schütz, die lange mit Defa-Regie-Star Egon Günther zusammengelebt hatte.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…-Ehrenbuergerin


    Mit dem Bau soll es Ende der Woche weitergehen. Nur soviel: bei dem beauftragten Bauunternehmen ging es um Geld...

  • [...] Nur soviel: bei dem beauftragten Bauunternehmen ging es um Geld...

    Ach, meine Freunde von Implenia? Kenne sie nur zu gut von der Speicherstadt am Brauhausberg und der U5-Baustelle in Berlin. Ob das wohl die selben Personen sind, die da das Sagen haben...

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Genau, Deine Freunde von Implenia. Früher hiessen die Bilfinger& Berger und haben schon immer mehr Kraft auf Nachträge als auf die Umsetzung von Bauaufträgen verwandt. Die alte Leier: billiges Angebot machen und dann Nachträge schinden. Gehört jedoch heute zum Baualltag.

  • Auf Facebook gab es zum Thema Garnisonkirche dies:


    Potsdam MIT Garnisonkirche
    20 Std. ·
    Fundament für Garnisonkirche verzögert sich
    Probleme beim Turmbau

    Die Gründungsarbeiten für den Turm der Garnisonkirche haben begonnen. Nach den ersten Bohrungen läuft zurzeit eine Überprüfung des technischen Verfahrens wegen Problemen bei den Bohrungen.
    Altfundamente und Geothermie
    Der Baugrund weist bis in eine Tiefe von 3,50 m Metern historisches Ziegelmauerwerk und eine darunter liegende ein Meter starke Packlage auf. Entsprechend herausfordernd ist die Aufgabe: 38 Gründungspfeiler mit einem Durchmesser von 120 cm und einem Gewicht von über 100 Tonnen werden 38 m tief versenkt, also doppelt so tief wie das benachbarte Rechenzentrum hoch ist.

    In die Rohre wird eine geflochtene Stahlbewehrung eingelassen, die bei gleichzeitiger Bergung der Bohrrohre mit Beton verfüllt wird – eine Sache für den Spezialtiefbau. Das Rohr ist dazu da, dem Betonpfahl Richtung und Rahmen zu geben; es wird bei jeder Bohrung wiederverwendet. Die Stahlbewehrung dient zusätzlich der Verlegung von Geothermieleitungen, um den Turm klimafreundlich zu bewirtschaften. Auf den Gründungspfählen wird später die Fundamentplatte aufgebracht.
    Historisches Fundament durchkernt
    Die beauftragte Firma hat, wie vorgesehen, an mehreren Stellen das historische Fundament der alten Garnisonkirche durchkernt. Bei der planmäßigen Durchbohrung hat die Baufirma, der vor der Beauftragung ein umfängliches Baugrundgutachten vorlag, Schwierigkeiten angezeigt: Bei einer Bohrung hat sich das Bohrrohr nur mit Schwierigkeiten wieder aus dem Erdreich ziehen lassen. Eine Verfüllung mit Beton war deshalb nicht möglich. Eine weitere Bohrung verlief so, dass das Rohr abriss und z.T. in der Erde verblieb. Diesen Gründungspfahl konnten die Bauleute jedoch planmäßig mit Beton verfüllen.

    Zum weiteren Vorgehen erklärte Peter Leinemann, Verwaltungsvorstand der Stiftung: „Fachtechniker bearbeiten die aufgetretenen Schwierigkeiten, um eine zügige Fortsetzung der Arbeiten sicherzustellen.“
    Foto: dpa

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Genau das hätte nicht passieren dürfen. Zumal es natürlich wieder Wasser auf die Mühlen der Gegner ist. :kopfschuetteln:


    Kennt sich hier jemand mit der brandenburgischen Bauordnung aus? Was wäre, wenn der schlimmste Fall einträte und wir bis 2020 nicht fertig würden?

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Hätte man nicht einfach das Originalfundament nehmen können? Es hat doch die alte Kirche auch getragen. Der Aufwand, der nun betrieben wird ist ja schon ziemlich beachtlich.

    Soweit ich weiß, ist das alte Fundament nicht mehr in der Weise tragfähig ?(

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • ...Kennt sich hier jemand mit der brandenburgischen Bauordnung aus? Was wäre, wenn der schlimmste Fall einträte und wir bis 2020 nicht fertig würden?

    Dann muss ein neuer Bauantrag gestellt werden. Mit allen daraus entstehenden Konsequenzen.

    Soweit ich weiß, ist das alte Fundament nicht mehr in der Weise tragfähig ?(


    Ich glaube schon, das das alte Fundament genügend tragfähig gewesen wäre. Nur wollte die Kirche (aus welchem Grund auch immer) einen Andachtsraum für 200 Personen im Sockelgeschoss des Turmes.
    Dass wiederum hieß, dass der Turm nicht seine 7- Meter dicken Grundmauern in dem Bereich bekommen konnte, um so den Platz zu schaffen. Und damit erhöhen sich die Punktlasten unter dem verbliebenen aufstrebenden Mauerwerk. Das könnte das historische Fundament dann evtl. überlasten.

    Hat die ev. Kirche / der Vorstand der Stiftung jemals die ernsthafte Absicht gehabt, die eigentliche Kirche hinter dem Turm (oder auch nur diesen) zu errichten? Fragt mal nach, ob die Ansatzpunkte für den Ringanker zwischen Turm und Kirchenschiff nun doch vorgesehen sind und mit gebaut werden...

    Ach, die "Künstler" im Rechenzentrum sind ja so ein praktisches Austritts-Szenario (für das Kirchenschiff)...

    Ich habe seit Jahren den Eindruck, dass der Wille zur Kirche nur in der Fördergesellschaft vorhanden ist. Die eigentlichen Protagonisten, die Bauherrin in From der Stiftung, muss zu ihrem Glück gezwungen werden - also dringend weiter Spenden!

    Was auch immer die Motivation der Stiftung ist, deren Kommunikationsstrategie ist verheerend für die Befürworter und spielt immer wieder den Gegnern in die Hände - was nicht unbedingt Herrn Eschenburg anzulasten ist. Seit er dabei ist, hat sich nur grundlegend nichts geändert. Das Problem sitzt da also tiefer.

    Luftpost

    6 Mal editiert, zuletzt von Luftpost (15. Februar 2018 um 11:51)

  • Nein, bitte keine Legendenbildungen. Der Grund ist ganz einfach: es gibt niemanden, der eine Tragfähigkeitsgarantie für das historische Fundament ausstellt. Weder Statiker noch Prüfstatitiker - und zwar aus vielen Gründen (z.B. hat es einen Grundbruch geben können). Belastungstest kann man nicht machen, da ein Gewicht wie das des Turmes nicht simulierbar ist.

    Deshalb muss neu gegründet werden. Bei den inzwischen 20.000 Bauvorschriften in Deutschland (1993 waren es 5.000) gibt es da keine Spielräume. Und die Pfahlbauer versuchen soviel Geld wie möglich rauszuschlagen, die versuchen vom Zeitdruck der Stiftung zu profitieren. Deshalb wird jetzt eine andere Gründungsmethode gewählt: der Boden wird zum Fundament "aufgespritzt".

    Aber es müsste wirklich langsam weitergehen. Eben Zocker unterwegs - wie immer, wenn es um viel Geld geht.

  • Gestern Abend, als ich diese Fundamentposse las, konnte ich das Schmunzeln nicht verkneiffen; ich musste sogar aufpassen, nicht schadenfreudig den Kopf zu schütteln. Wir hatten darüber schon ab 23. November letzten Jahres diskutiert und Fakten zusammengetragen.
    Wiederaufbau der Garnisonkirche

    Dass kein Statiker und kein Prüfstatiker für die Abnahme des bestehenden Fundaments und dessen Wiederverwendung ohne neue Pfahlgründungen zu finden ist, nehme ich nicht ab. Was private Bauherren können, und was die Dresdner mit den Frauenkirchenfundeamenten konnten, das soll also in Potsdam nicht möglich sein?? Wenn kein Statiker dafür gefunden werden konnte, sehe ich das allein in der Tatsache, dass im Turm neu eine Kapelle eingebaut werden soll, die es im Original so nicht gab. Deshalb werden die Kräfte des Turmes nicht mehr flächig mit den gesamten Grundmauern auf das Fundament abgeleitet, sondern nur noch an dessen Aussenkanten. Diese Entscheidung für den Einbau dieser Kapelle war doch ausschlaggebend, dass das Fundament nicht mehr wiederverwendet werden kann!! Ist doch klar, dass dieses bei einer Belastung nur auf den Aussenkanten zerbröseln undabscheren muss!

    Man soll ja nicht im Nachhinein ein Projekt, auf das wir uns alle sehr freuen, zusätzlich kritisieren, aber ich musste das jetzt einfach mal loswerden. Konstantindegeer, Du schreibst, es gäbe niemanden, der einen Tragfähigkeitsnachweis ausstellt, einen Belastungstest könne man nicht machen, da ein Gewicht wie das des Turmes nicht simulierbar ist, es gäbe in Deutschland inzwischen 20'000 Bauvorschriften, eine Untersuchung der Fundamente sei finanziell und auch zeitlich unattraktiv... das sind für mich alles Ausflüchte. Eine wirkliche Rekonstruktion ab dem Fundament und ohne veränderten Kapellengrundriss im Erdgeschoss hätte diese Posse wahrscheinlich verhindert.

  • Die Fundamente der Garnisonkirche wären sicher sanierbar gewesen. Aber man hat sie noch nicht einmal archäologisch freigelegt, um sie untersuchen zu können. Das verstehe ich nicht.
    Die Fundamente der Frauenkirche wurden damals rundherum freigelegt und ertüchtigt, außen , wie innen von der Krypta aus. Das hat man genutzt , um außen Funktionsräume als Kellergeschoß anzulegen.
    Liegt die neue Fundamentplatte dann direkt auf den alten Fundamenten auf, getragen freilich von den Bohrpfählen!?
    Aber nach den Bohrungen werden die Fundamente freigelegt, oder? Dann kann man sehen, welchen "Schaden" man angerichtet hat, .... :S:cool:

    Scan aus: Die Frauenkirche zu Dresden, 2005, Stiftung Frauenkirche Dresden