Potsdam - Garnisonkirche

  • Sicher ist mein Beitrag unabsichtlich gelöscht worden. Ich hatte ihn leider an der falschen Stelle platziert und um Löschung gebeten. Nun ist er auch hier gelöscht worden. Also muss ich ihn wohl nochmals anlegen.

    Mitteschön berichtete am 01.11.17 über den Festgottesdienst am 29.10.2017 zum Baubeginn des Garnisonkirchenturms. Ich war etwas später vor Ort und musste feststellen, dass das alles so unverschämt war, wie es hier berichtet wird.

    Hier kann sich jeder selbst überzeugen (besonders interessant ab ca. 14:10):

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    Moderationshinweis (Riegel):
    Nein, dein Beitrag ist nicht gelöscht worden, sondern zusammen innerhab einer Diskussion, die zum teil sehr hitzig geführt wurde, in Auerbachs Keller verschoben worden. Dein Beitrag war nicht der Grund dazu.

  • Nun, das Gefühl habe ich auch. Aber, so denke ich, dass ist nicht in Stein gemeißelt. Es kommt auf die Kommunikation der Stiftung an und ob sie die Leute (gerade nach den ganzen Streitigkeiten) für das Projekt zu begeistern weiß. Ich schätze die Situation im Moment so ein, dass das Projekt Garnisonkirche uns noch bis etwa 2030 beschäftigen wird... sofern nicht eine Garnison von Spendern mit größeren Summen bei der Stiftung aufmarschiert. :wink:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

    Einmal editiert, zuletzt von Fusajiro (8. November 2017 um 08:43)

  • Mir fehlt die Fantasie, wie man die Leute unter diesen Umständen "für das Projekt begeistern" kann.

    Das Rechenzentrum wird bis 2023, d.h. über die gesamte Phase des Hochbaus des GK-Kirchenturmes, stehen bleiben. Es wird immer wieder, fortgesetzt und ständig Ärger aus dem Haus geben. parallel meldet sich immer wieder kleine Minderheiten aus der ev. Kirche, die behaupten mit dem Projekt werde der Neufaschismus gefördert und eine "Walhalla für Neonazis" errichtet.

    Die Stadt Potsdam findet nicht die Kraft hier eine eine klare Position zu beziehen. Da gibt es heute einen Beschluß, dass "längstens bis 2023" die Nutzung des RZ verlängert wird und bis 2023 ein Alternativbau "bezugsfertig" sein soll (das schaffen die nie). Dafür gibt es im Frühjahr 2018 erstmal einen Workshop. Die bisherigen Workshops dieser Art (Gestaltung Plantage, Lustgarten) sind alle im Geschwätz geendet und dienten einzig und allein dazu, bestehende Planungen der Stadt zu sanktionieren. Das heisst, dass die Debatte wieder - potsdamtypisch - quälend in die Länge gezogen wird, so dass der Streit auch beim letzten potenziellen Spender ankommt.

    Hinzu kommt, dass ja nach wie vor unklar ist, wie das Kirchenschiff aussehen wird. Sollte hier ein bizarrer Hybrid entstehen, würden alle Spender des originalgetreuen Turmes verprellt, viele haben ihre Spenden an ein originalgetreues Schiff vinkuliert.

    Zum Schluß kann so etwas herauskommen wie bei der Christuskirche in Köln.

  • Die Gegenseite spielt überhaupt nicht falsch. Sie hat von Anfang an gesagt, dass sie keine Kompromisse akzeptieren wird. Der Verein, der die Nutzer des Rechenzentrums vertreten will, heißt deshalb konsequenter Weise "Verein zur freundlichem Übernahme des RZ" e.V. Der politische Arm der Truppe, die Wählergruppierung "Die Anderen" hat ebenfalls von Anfang klargemacht, dass sie als "Kompromiss" ausschließlich den Verzicht auf den Bau der GK gutheißen würde.

    Die Idee, dass hier eine Mittelposition, ein Agreement möglich ist, stammt einzig und allein aus den bürgerlichen Erziehung der Lokalpolitiker. Das ist zwar völlig wider besseres Wissen - die Welt ist aber bei der Stadtpolitik häufig von Willen und Vorstellungen geprägt, die mit der Realität nichts zu tun haben.

    Müsste jetzt, da endlich mit dem Bau begonnen worden ist, allmählich nicht auch den Lokalpolitikern klarwerden, dass das Rechenzentrum so oder so weichen muss? Und dass man den Leuten zügig einen annehmbaren Alternativstandort anbietet und diese, wenn sie das Angebot nicht annehmen, dann eben - selbstverschuldet - gar nichts kriegen?

  • Da hast du natürlich recht und Grund zum Optimismus gibt die EKD definitiv nicht. Man kann nur hoffen, dass die Kirche mit ihrem "Recht auf Einflussnahme auf die architektonische Gestaltung des Kirchenschiffs" keinen fahrlässigen Fehler macht und einen Klotz an den Turm knallt, einen Keil durch das Schiff treibt oder sonst irgendetwas in der Art. Denn das entspricht nicht dem Anfangs- und Grundgedanken des Projektes und würde höchstwahrscheinlich sein Ende bedeuten.

    Aber da muss die Stiftung dann eben Klarheit schaffen, in dem sie schon jetzt mit der EKD festlegt, wie das Kirchenschiff umgesetzt werden soll. Das nächste Problem dabei wird dann aber sein, dass das dann auch bei den Bürgern ankommt.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Das größte Problem nach den Krawallmachern ist, dass sich die Kirche die nächsten 3 Jahre gar nicht über die Gestalt des Kirchenschiffes entscheiden will. Wer spendet schon für ein Projekt, dass in der Gestalt unklar bleibt?

    Die üblichen Pioniere wie Günther Jauch und ein paar anderen haben das getan. Aber wer soll die 12 Millionen Euro, die allein für den Turm noch notwendig sind, spenden wenn unter der segensreichen Einflußnahme auch so eine Bausünde wie in Köln bei heraus kommen kann? Und welcher Spender läßt sich fortwährend als "Faschist", "Nazi-Schlampe" oder Förderer des Neonazismus brandmarken? Ein Hasso Plattner - zum Beispiel - macht das nicht. Das wird vielen anderen genauso gehen. Und das Geld derjenigen, die solche Hexenjagden aushalten wie Bundeswehr-Ehemaligenverbände will die evangelische Kirche nicht haben und schlägt es aus.

  • [...] dass sich die Kirche die nächsten 3 Jahre gar nicht über die Gestalt des Kirchenschiffes entscheiden will. [...]

    Oh, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Der Stiftung sind also die Hände gebunden und kann vorerst nichts machen, außer hoffen und beten.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Leider ja. Ich kann mir unter Bischof Dröge nicht vorstellen, dass die Kirche vor der Fertigstellung des Turmes einen Schritt in Richtung des Wiederaufbaus eines zumindest im äußeren originalgetreuen Kirchenschiffes macht. Da müsste schon noch eine sehr populäre Nutzungsidee auftauchen oder ein bis dato unbekannter Millionenspender.

  • Hinzu kommt, dass ja nach wie vor unklar ist, wie das Kirchenschiff aussehen wird. Sollte hier ein bizarrer Hybrid entstehen, würden alle Spender des originalgetreuen Turmes verprellt, viele haben ihre Spenden an ein originalgetreues Schiff vinkuliert.

    Konstantin, bei allem Respekt, aber ich denke, da bist Du zu pessimistisch. Mich persönlich motiviert der permanente Krawall der GK-Gegner eher zu weiteren Spenden, nach dem Motto: jetzt erst recht wird weitere Unterstützung gebraucht; und man setzt ein Zeichen, auch anonym.
    Auch wenn ich keine Informationen bezüglich des aktuellen Spendenflusses habe, halte ich es nicht für ganz abwegig, anzunehmen, dass viele potenzielle Spender durch die permanente Publicity eher auf das Projekt aufmerksam werden - ganz wichtig bei einer Spendenkampagne dieser Art!
    Dass das Kirchenschiff nicht, vielleicht später oder irgendwie verändert kommt, finde ich ebenfalls nicht so relevant für eine eventuelle Spendenmotivation - die außergewöhnliche Bedeutung der GK für Potsdam liegt doch zum ganz überwiegenden Teil in der städtebaulichen und architektonischen Wertigkeit des Turms an sich, und dieser reicht ja auch aus, um das Versöhnungszentrum vorerst unterzubringen.
    Ich glaube durchaus auch, dass das Spendenaufkommen erst richtig in Gang kommen wird, wenn der Turm sich schließlich sichtbar in Bau befindet.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Wenn sich ein solcher Hybrid wie der mit Sozialwohnungen in Köln abzeichnet glaube ich sehr wohl, dass das Einfluss auf die Spendenfreudigkeit haben wird. Und eine moderne Gestaltung des Schiffes wird z. Zt. von sehr vielen vertreten.


    (C) Wikipedia

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich am 08.11.2017 mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche beschäftigt. Die Bürgerinitiative "Mitteschön" spricht sich gegen den Erhalt des Rechenzentrum aus und kritisiert im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung Oberbürgermeister Jakobs (SPD).

    http://www.pnn.de/potsdam/1232038/

    HINWEIS: Am 09.11.2017 von 10.10 Uhr bis 11.30 Uhr sendet der Deutschlandfunk live aus dem Rechenzentrum die Sendung „Länderzeit“. Gäste sind Martin Sabrow vom Zentrum für Zeithistorische Forschung, Hans-Rudolf Meier, Professor für Denkmalpflege an der Bauhaus Universität Weimar, Potsdams Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos), die Stadtverordnete Saskia Hüneke (Grüne), Wieland Eschenburg vom Vorstand der Stiftung Garnisonkirche, André Tomczak von der Initiative Potsdamer Mitte neu denken und Ralf Sippel, Geschäftsführer der Werbeagentur zebra group mit Sitz in Chemnitz und Dresden. Hörer können sich an der Sendung beteiligen unter Tel.: 00 800-44 64 44 64 oder per Mail an laenderzeit@deutschlandfunk.de.

    Hier noch ein weiterer Bericht von Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) wo Bernd Rubelt (parteilos) versucht die erste Reaktion der Stiftung Garnisonkirche Potsdam abzumildern. Auch äußerst sich Herr Rubelt zur Zukunft des Staudenhofs.

    „Das war sicherlich ein Schnellschuss, in dem viel Emotion steckt“, sagte Rubelt über die Reaktion der Stiftung. Ein offener Planungsdialog sei jetzt das richtige Zeichen. Ein ergebnisoffener Szenarioworkshop im kommenden Jahr gemeinsam mit den Künstlern, wie jüngst im Hauptausschuss beschlossen, könne hilfreich sein. „Eine selbstbewusste Stadt kann über jede Idee diskutieren“, sagte Rubelt.

    http://www.pnn.de/potsdam/1231656/
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 07.11.2017)

    2 Mal editiert, zuletzt von Meister Lampe (8. November 2017 um 21:34)

  • Hinweis: Die Sendung wurde live am 08.11.2017, 10:10 Uhr, vom Deutschlandfunk übertragen. Schon schlimm, wenn sich ein Prof. Meier soweit entblößt und seine Unkenntnis zeigt (bzw. akustisch zu Protokoll bringt): Beton-Turm, Styropor usw. usf,

    Hier kann jeder bis Mitte 2018 die Sendung nachhören.

    Gesprächsgäste:
    Martin Sabrow, Direktor des Zentrums für zeithistorische Forschung, Potsdam
    Hans-Rudolf Meier, Professor für Denkmalpflege und Baugeschichte, Bauhaus Universität Weimar
    Bernd Rubelt, Baubeigeordneter, Stadt Potsdam
    Saskia Hüneke, Kunsthistorikerin, Potsdam
    Wieland Eschenburg, Vorstand der Stiftung „Garnisonkirche“, Potsdam
    André Tomczak, Kunsthistoriker, Potsdam
    Ralf Sippel, Geschäftsführer der Agentur Zebra group, Chemnitz und Dresden
    Am Mikrofon: Andreas Beckmann

    Hier der Link mit dem Pressetext zur Sendung..

  • Die Tomszaktruppe die ja mit diesen"Kunst und Kulturlobbyisten" im RZ für den Aussenstehenden alle irgendwie miteinander verwoben sind,sollte man meiner Meinung nach in das vergammelte Minsk verfrachten.,da ja diese Leute um A.Tomszak ja ständig nach Erhalt von DDR Bauten krakehlen.Da wäre dieses Gebäude in dem Zusammenhang genau das richtige. Aber die Stadt darf es nicht noch vorher teuer für diese Herrschaften sanieren,nein,das müssen sich diese von sich so überzeugten Leutchen selbst herrichten.Da könn`se mal zeigen ob sie in der Lage sind,etwas in Potsdam überhaupt mal was in Eigenleistung zustande zu bringen und ihre "Kreativität"unter Beweis stellen,als immerfort nur zu Fordern und andere zu Kritisieren!
    Die Stadt Potsdam darf nicht noch solchen Potsdamer Bürgern eine Immobilie,womöglich noch eine neugebaute und noch dazu in bester Innenstadtlage auf dem Tablet servieren.
    Denn letztendlich bringen zumindest diese "linken Künstlertruppen"aus dem RZ,künstlerisch oder Andersweitig Potsdam keinen Nutzen.Aber ihren Mund ,den nehmen sie immer voll.

  • An der Garnisonkirchenbaustelle tut sich seit gestern nichts mehr, außer dass ein paar Container angeliefert wurden und die Minibagger wieder weg sind.

  • Ich weiß jetzt leider nicht, ob dieser Film schon mal hier zu sehen war. Anschauen kann man ihn sich immer wieder. Weil er gut gemacht ist und weil er den Vorstellungen vieler Bürger am meisten entspricht:

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    Quelle: 3d-io GmbH

  • Beim Anschauen des oben verlinkten Videos dachte ich mir, da doch mit dem Turm auch die seitlichen Anbauten bereits rekonstruiert werden, die ja schon einen Teil des Schiffes darstellen, zumindest in der Außenansicht, in der Kubatur des Außenbaus des Schiffes. So kann ich mir nicht vorstellen, wie man auf den Gedanken kommen könnte den Außenbau des Schiffes nicht im Sinne des barocken Originalbaus zu rekonstruieren. Alles andere wäre ein unsäglicher Zwitter. Nix Ganzes und nix Halbes, wie man so schön sagt!

    Hier zu erkennen:


    Quelle: Garnisonkirchenstiftung

    Quelle: scrennshot bearbeitet aus:

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  • Zur Verdeutlichung des von mir im letzten Beitrag Geschriebenen:
    Das Schiff setzt sich doch deutlicher von den Turmanbauten ab, als ich in Erinnerung hatte. Da kann, wer will freilich eine Zeitzäsur einbauen!?
    Aber die Einheit des schönen Baues wäre dahin. Also bitte keine Experimente an einem authentischen barocken Bauplan!!!


    http://garnisonkirche-potsdam.de/


    Von Carl Hasenpflug - Zeno.org, ID-Nummer 20004072111, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47455230


    Von Bundesarchiv, Bild 183-J31422 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5434514

    Der barocke Aufriß.
    Hier in der Seitenansicht fällt es durch die kontrastreiche Licht- und Schattendarstellung besonders auf, wie sich Turm und Annexbauten vom Schiff absetzen.


    Von Alexander Gläßer - Buch "Die Potsdamer Garnisonkirche" (Autor:Andreas Kitschke), PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=2751402

    Einmal editiert, zuletzt von SchortschiBähr (10. November 2017 um 00:31)

  • (Text entfernt, bezog sich auf einen entfernten Beitrag), Mod

    Habe auf dem Webcam-Bild mal das sich inzwischen abzeichnende Baufeld eingezeichnet. Die gelben Punkte markieren die zu sehenden Holzpflöcke, die sicherlich die zukünftigen Positionen der das Gebäude gründenden Bohrpfähle kennzeichnen. Es sind bestimmt noch nicht alle Stellen abgesteckt, da in der Mitte ja noch der Sandhügel liegt und auch noch mit dem Bagger auf dem Baufeld herumgefahren wird. Und eine Pfahlreihe liegt sicherlich auch noch hinter der Plane des Bauzauns. Schon mal sehr interessant wie ich finde. :)

    GK-Turm_Grundriss_kl.jpg
    Quelle: Siehe oben rechts auf dem Bild

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)