Brücken im Umfeld des Berliner Schlosses

  • Das ist aber ne schöne Nachricht! :) Es handelt sich offenbar um die Reliefs, die an der Basis der Leuchter tragenden Pylone (nennt man das so?) angebracht waren.

    Warum tut sich an der Rathausbrücke seit so vielen Monaten nichts?

  • Die Rathausbrücke von Noebel wird für 10 Mios realisiert. Leider wird die Durchfahrtshöhe sehr rabiat angehoben - die Rampe wird im Nikolaiviertel auf der Höhe der Kapitelle der Stahn'schen Kolonnaden verlaufen. Back to the Seventies - eine Hochstraße! Antiurbaner geht es nicht mehr.

    Und das obwohl der Ausbau der Spree vor mehr als einem Jahr gestoppt wurde...

    Das Modell - schon da hätte man es sehen können.

  • Ob die nach Konstantins Schilderungen nachvollziehbaren Sorgen bezüglich der zu großen Höhe der Uferaufbauten berechtigt ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
    Der Brückenrahmen ist nämlich bereits vor Ort:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • 20.09.2011:

    Bald (im Winter) wird dann wohl der alte Mittelpfeiler der Kurfürstenbrücke weggebrochen werden und auch hohe und breite Schiffe könnnen künftig durch Alt-Berlin fahren...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Toll, dass da jetzt Europaschiffe mit 5 Meter Höhe und einer Monsterbreite von > 20 Meter durchgehen. Die Mühlendammschleuse hat aber nur 12,50 Breite und die Jannowitzbrücke 4,09 mittlere Durchfahrtshöhe...

  • Na, ein wirklicher Baufortschritt seit September lässt sich beim Vergleich der Bilder nicht feststellen.
    (war aber auch ein verdammt harter Winter;-)

    In China hätten sie in der gleichen Zeit schon eine Köhlbrandbrücke gebaut......

    Aber im Ernst: Wie lange will die Stadt uns und den werten Touristen die Dauerbaustelle Mitte eigentlich zumuten? Diese Stadt wird ja wirklich nie fertig und man ist auch noch stolz drauf und zitiert fröhlich Karl Scheffler: "Berlin ist dazu verdammt: immerfort zu werden und niemals zu sein."
    Dabei hat die Mitte den Touristen im Vergleich zu Städten wie Rom und Paris nicht wirklich viel zu bieten ausser ein paar historischen Gebäuden und viel leeren Orten, an denen einmal dies oder das sta(ttfa)nd. Berlin als Stadtgebilde ist allenfalls mittelmäßig, die Faszination geht doch in erster Linie von dem aus, was einmal war. In keiner anderen Stadt würden Massen von Touristen gebannt vor einem banalen Parkplatz stehen bleiben. Aber es gab ja auch in keiner anderen Stadt einen Führerbunker.
    Nun gut, jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen. Kann dann gerne auch nach einer Weile gelöscht werden. Schönen Tag noch!

    Dem bald wieder aufgebauten Berlin stehen goldene Zeiten bevor .....

  • Das Endprodukt der neuen Rathausbrücke lässt sich bereits teilweise erahnen:

    Ähnliche Perspektive beim Umbau der Kurfürstenbrücke vor 117 Jahren:

    Bildquelle: bildindex der Kunst und Architektur


    Rathausbrücke | Lange Brücke | Kurfürstenbrücke

    Fußgänger können den Übergang bereits wieder passieren; in Bälde brausen dann wieder Busse, Lastzüge und SUV-Boliden.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Der Anblick von der Rathausstraße.

    Der granitverkleidete Betonpfeiler, darauf wird noch eine dieser Laternen montiert.

    Die Zeit zwischen Verkleidung und (erster) Besudelung dürfte etwa 10 Tage betragen haben. Be Berlin!

    Die Geländerstreben sind ein Ausbund an Geschmacklosigkeit. Wie kann man nur so etwas Bescheuertes gestalten/planen/genehmigen?

    Verzinkte Ast-Anmutungsstreben in einem ansonsten vollständig eckig gerasterten Zweckgeländer auf einer freudlos-granitverkleideten Plattenbrücke!

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich weiß zwar nicht, wo der Zusammenhang zw. den Ästen und der Brücke (Lage, Name etc.) besteht, aber ich finde es durchaus raffiniert. Bei alten Brücken findet man teilw. auch zwischen den dekorativen Ballustern einfache kubische zur Gliederung.
    Die Alternative zu den Ästen wäre vielleicht ein komplettes Zweckgeländer gewesen. Mir missfällt eher, dass die Geländer vor den Pfeilern verlaufen, statt "durch". Lässt man mal den Vorvorgänger außer acht, finde ich (ich war auch schon vor Ort) die Brücke durchaus akzeptabel. Mal schauen, wie sie dann mit den Lampen aussieht.

  • Sie wirkt durch den Granit sehr "hart" im wahrsten sinne. Könnte auch ein Produkt der späten 20er oder 30er Jahre sein. Ich hätte mir noch eine Verkleidung der Brücke an sich gewünscht. Die Stahlkonstruktion ist jetzt vom Wasser aus nicht so schick anzusehen.

  • Also dieses Astgeländer finde ich auch sehr unpassend. Das geht schon hart in Richtung Kitsch. Es ergibt auch gar keinen Sinn mit dem Rest der Gestaltung. Typisch, so ein Mist wird produziert aber anderswo streubt man sich vehement gegen jede Ornamentierung oder naturalistische Skulptur.

    Die "Laternen" wirken gigantisch, wie ausgewachsene Telefonzellen! Darin könnten abends, schön angeleuchtet, ja ein paar Stripperinnen tanzen. :lachentuerkis:

  • reinster Post-Faschismus mit etwas Heimatkitsch.
    Und so ein Bau blockiert den Verkehr für 3 Jahre und kostet Unsummen.
    Die Pfeiler mit den Laternen sind völlig unnötig und architektonische Großmannssucht.
    Eine Provokation nicht nur für Sprayer....

    Dem bald wieder aufgebauten Berlin stehen goldene Zeiten bevor .....

  • Von den Materialien her finde ich die Brücke nicht schlecht. Warum man so eigenartige Telefonhäuserln als Laternen daraufstellen wird..naja, schauen wir einmal.

    Warum allerdings bereits wieder so assoziale Zeitgenossen die Pfeiler mit Graffiti verdrecken ist mir unverständlich? Sehr schade.Ob man dieses Problem jemals in den Griff bekommen wird...

  • Mit dem Neubau der Brücke wollte sich doch offensichtlich mal wieder ein "Entwerfer" profilieren.
    Das Resultat für mich : geschmacklos, brutal - auftrumpfend, - ausgewählt und erschreckend schlecht gemachte, abweisende Friedhofsarchitektur.
    Absolut unpassend für diesen Ort.

    Besonders die vier übergroßen "Pylonen" nehmen keinerlei Rücksicht auf die jetzige und künftige Umgebungsarchitektur ( Schloss ! ).

    Beim ebenso "wunderhübschen" Geländer der Brücke hat sich der Entwerfer möglicher Weise an alten Parkbänken orientiert, die vor 120 Jahren allerorts üblich waren. - Kitsch übelster Machart. - Sog. "Leuchten" auf den Pylonen machen nur noch sprachlos.

    Zwischen Alt- und Neubau der Brücke liegen Welten.

    Mit der wunderbaren, alten Kurfürstenbrücke kein Vergleich.
    Diese war einst eine beachtete, ansehnliche, prachtvolle Zierde in diesem Bereich.

    Schön, das nun endlich größere Lastkähne ohne Beschwerlichkeiten den Brückenbereich passieren können - ungemein beruhigend.
    Die neue Berliner Rathausbrücke könnte durchaus im heutigen Kaliningrad stehen, dort würde sie sich sicher sehr gut einordnen.

  • So könnte noch was draus werden: Granit gegen Sandstein austauschen, Kirschgeländer gegen historisierendes Geländer austauschen, Pylone kürzen und als Sockel für 4 Kurfürstenfiguren aus der ehem. Siegesallee nutzen. Und so hätte man auch wieder eine "Kurfürstenbrücke". Ist doch gar nicht so schwer, oder?!

  • Zu der Astoptik des Geländers: Ich habe gerade einen Artikel gelesen, bei dem es um Astholzoptik geht. Eine in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beliebte Bauform für Lauben, Geländer und Bänke. Man wollte also mit ungehobeltem Naturholz eine bessere Einfügung zur Gartenwelt ermöglichen. Spezialisiert darauf war die Firma der Gebrüder Siesmayer in Frankfurt. Zitat: "Schon damals wurde teilweise versucht, die Astholzoptik in Metall ausführen (vor allem bei Sitzbänken), um dauerhafte Parkmöbel herzustellen. Die Idee, Teil der gewachsenen Umgebung zu sein, wurde dadurch wieder aufgeweicht."

    Quelle: Wenzel Bratner: Naturalismus und Imitation, in: Denk mal... Zeitung zum "Tag des offenen Denkmals" in Hessen, 9.9.2012, S. 20, herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen