Krakau (Galerie)
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Hier steht auch die Kirche St. Pauli Bekehrung, die laut Internet 1719-28 errichtet wurde - das zu glauben, fällt mir schwer. Der ganze Bau wirkt doch sehr Spätbarock/klassizistisch. Aber gut, mit polnischem Barock kenne ich mich nicht recht aus.Oder geht die heutige Erscheinung des Gebäudes auf einen Umbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück? Was für ein eigenartiges Gebäude.
Pauli Bekehrung geht auf einen Klassiker der europäischen Baugeschichte zurück:
Berninis San Andrea al Quirinale
das "eigenartige Gebäude" kann also sehr gut von 1719 sein.
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Man hat den Eindruck, dass hier nach dem Krieg weder historische Fenster und Türen herausgerissen wurden, noch massenweise Stuck von den Fassaden abgeschlagen wurde. Der Modernisierungswahn der Nachkriegszeit hat hier offenbar nicht gewütet.
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Ein schönes Detail am Rande sind die stark verzierten Oberleitungsmasten der Straßenbahn.
Sind die neueren Datums oder tatsächlich noch alte Wertarbeit? (Siehe Post 79, 6. Bild)
Die Hochkettenfahrleitung wirkt nämlich eher wie neu errichtet. -
Eine Besonderheit Krakaus besteht darin, dass man vom Zentrum dieser Stadt in ein weiteres mittelalterliches Stadtzentrum zu Fuß gehen kann, und dabei keine einzige städtebaulich nicht ansprechende Stelle zu passieren braucht.
Sowohl die planty als auch die alte Vorstadt Stradom sind durchaus sehenswert.
Vielleicht könnte man aus Kazimierz noch mehr machen. Die Häuser am Ring sind äußerst schlicht und unbedeutend. Die Polen neigen zu einer gewissen Unerschrockenheit in der Rekonstruktionsfrage, mitunter sogar dort, wo eigentlich kein vernünftiger Mensch derartige Maßnahmen für erforderlich gehalten hätte:
https://www.google.at/imgres?imgurl=…f=1514463726217Warum also nicht auch in Kazimierz, dem derartige Renaissance-Aufpepperungen zweifellos gut anstünden?
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Man hat den Eindruck, dass hier nach dem Krieg weder historische Fenster und Türen herausgerissen wurden, noch massenweise Stuck von den Fassaden abgeschlagen wurde. Der Modernisierungswahn der Nachkriegszeit hat hier offenbar nicht gewütet.
Wobei ich bei vielen Häuserm mit klassizistischem Dekor annehme, dass sie wesentlich älter sind. Das schlussfolgere ich mangels größerem Wissen über den Werdegang der Krakauer Altstadt einfach mal aus den zahlreich zu sehenden Mauertützen an den Gebäuden. Finde ich persönlich bisschen schade, hier und da kann man ruhig etwas profane Gotik durchscheinen lassen.
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Grundwald-Denkmal, im 2. WK gesprengt, erst vor kurzem wieder fertig gestellt (behauptet zumindest Wikipedia):
Aus deutscher Sicht ist das Denkmal und sind die damit verbundenen Mythen in Polen - ich sag mal: Schwierig.
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Der seit einem Jahrhundert andauernde kriegerische Konflikt des Ritterordens mit dem Großfürstentum Litauen sowie die latente Rivalität zwischen Deutschem Orden und dem seit 1386 mit Litauen in Personalunion verbundenen Königreich Polen erreichten in dieser Schlacht ihren Höhepunkt. Die schwere Niederlage der Streitmacht des Deutschen Ordens kennzeichnet den Beginn des Niedergangs der Ordensherrschaft in Preußen sowie den Aufstieg Polen-Litauens zur europäischen Großmacht. Die Auseinandersetzung gilt als eine der größten Schlachten zwischen mittelalterlichen Ritterheeren und gehört seit dem 19. Jahrhundert zum Nationalmythos Polens und Litauens.
...Matejkos Gemälde wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Der Maler erhielt dafür am 29. Oktober 1878 vom Krakauer Stadtrat ein Ehrenszepter als „König der Maler“. Immer wieder wurde das Gemälde in Zeitschriften, auf Postkarten und in Geschichtsbüchern für die Schule nachgedruckt, sodass es die Vorstellung der Polen über die Schlacht bis heute prägt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es vor Wehrmacht und SS versteckt gehalten, die es beschlagnahmen und vernichten wollten. Auch in der Zeit des Sozialismus wurde es in Ehren gehalten, da der Mythos, der Hochmeister des Deutschen Ordens sei von einfachen Bauern erschlagen worden, die Deutung der Schlacht als Klassenkampf zuließ.
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Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im fast sechs Jahre durch die Wehrmacht okkupierten Polen neuerlich an den „Triumph von Grunwald“ erinnert: 1945 assoziierte der Grafiker Tadeusz Trepkowski (1914–1954) auf einem Plakat die Schlacht von Grunwald mit der Schlacht um Berlin Anfang 1945, an der auch polnische Kontingente beteiligt gewesen waren.[39] Auf diese administrativ gesteuerte Weise sollte neben dem Schüren deutschfeindlicher Ressentiments die Erinnerung an den sowjetischen Einmarsch 1939 in Ostpolen sowie die nach Kriegsende erfolgte zwangsweise Umsiedlung von Polen aus der nunmehr zur Sowjetunion gehörenden Ukraine verdrängt werden...
Für die Polen ist das ein Denkmal des Sieges der Polen über Deutschland.
Aber: Schöne Fotos aus Kraków!
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Abgesehen davon ist das Denkmal natürlich reichlich hässlich. Überrascht mich, dass es schon 1910 (erstmals) entstanden ist. Diese Härte und Strenge, wüsste ich es nicht besser, würde ich es glatt für ein NS-Denkmal halten.
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Man hat den Eindruck, dass hier nach dem Krieg weder historische Fenster und Türen herausgerissen wurden, noch massenweise Stuck von den Fassaden abgeschlagen wurde. Der Modernisierungswahn der Nachkriegszeit hat hier offenbar nicht gewütet.
Ein wenig Modernisierung wäre aber nicht schlecht. Meine Kinder waren über Weihnachten wieder mal in der der alten Heimat. Die Luftqualität ist in vielen polnischen Städten im Winter eine Katastrophe.
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Abgesehen davon ist das Denkmal natürlich reichlich hässlich. Überrascht mich, dass es schon 1910 (erstmals) entstanden ist. Diese Härte und Strenge, wüsste ich es nicht besser, würde ich es glatt für ein NS-Denkmal halten.
Und besiegt wurde nicht Deutschland (Das gab es damals noch nicht, jedenfalls nicht als (National-) Staat, wie wir ihn heute definieren) sondern der Deutsche Orden.
Die Wirklichkeit hat auch in Krakau viele Facetten. Mein Großer meinte erst, diese Kirche sei ein Getreidespeicher. Voll ist sie aber trotzdem.
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Snork
7. Februar 2020 um 19:11 Hat das Thema aus dem Forum Mitteleuropa nach Galerie verschoben. -
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Zweo wunderbare Video von diese wunderbare Stadt
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Snork
15. November 2021 um 14:22 Hat den Titel des Themas von „Krakau (PL) (Galerie)“ zu „Krakau (Galerie)“ geändert. -