Hamburg - Fritz Schuhmacher als Architekt

  • Fritz Schumacher war ja nicht nur Stadtplaner sondern zeichnet in Hamburg auch für zahlreiche öffentliche Bauten verantwortlich und hat konsequent Klinker verwendet.

    Ich stelle hier eine kleine Auswahl seiner erhaltenen Objekte hier vor:

    Finanzdeputation am Gänsemarkt (1926)

    Lotsenstation Seemanshöft (1914)

    Gorch-Fockhalle in Finkenwerder (1930)


    Neues Krematorium Friedhof Ohlsdorf (1932)


    Polizeiwache Davidstraße (1914)

    Detail an der Polizeiwache Davidstraße

    Schulen

    Schule Meerweinstraße (Jarrestadt, Winterhude, 1930)


    Schule Krausestraße, Dulsberg (1931)

    Gymnasium Walddörfer (Volksdorf, 1929)

  • Kannte ich so noch nicht, danke für die Bilder.

    Die Schulen hätte er bleiben lassen sollen, ansonsten: sehr gut! :)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Wäre interessant, die Baudaten zu seinen Bauten zu erfahren, denn so könnte man sich ein noch ein besseres Bild über sein Werk machen. Jedenfalls reicht sein Wirken vom Expressionismus bis ins Bauhaus - eine Wandlung, welche sehr viele Architekten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgemacht haben.

  • Ich habe die fertigstellungsdaten einmal nachgetragen. Nach seinem Kölner Intermezzo hat er seinen Stil stärker zum modernen Klinkerbau der 1920er geändert.

  • Die Schule in Dulsberg ist aber bei archinform.net mit 1919-23 eingetragen, scheint mir bei dem Bau auch wahrscheinlicher.

  • Hey, wie schnell das geht mit den Baudaten...danke! :zwinkern:

    @ Trips
    Mit der Nuance zwischen Bauhaus und neuer Sachlichkeit gebe ich Dir natürlich recht. Aber auch diesbezüglich hat er eine rechte Wandlung wie viele seiner Zeitgenossen durchgemacht.

  • Fritz Schumacher war sicher einer der wichtigsten Vertreter jener "konservativen Moderne" in der Baukunst, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine durchaus bedeutende Strömung darstellte. Dem Norddeutschen könnte man süddeutsche Vertreter, wie Paul Bonatz oder Paul Schmitthenner, gegenüber stellen. Nach 1945 ging diese Strömung weitgehend unter. Man sollte sich heute aber wieder verstärkt dieser "konservativen Moderne", dieser anderen Baumoderne, widmen, um von ihr aus wichtige Impulse für eine Renaissance humanen Bauens in Deutschland zu gewinnen.
    Danke für die Bilder.

  • Besten Dank für die Bilderserie ! Ein wirklich herausragendes Detail hast Du aber vergessen hier zu zeigen. Nämlich die Lampen an der Finanzdeputation am Gänsemarkt. Die finde ich nämlich außerordentlich schön ! :grosshuepfen:

    Ansonsten muss ich sagen, daß ich seine Bauten nur teilweise schön finde. Es sind mehr die ornamentischen Details, die ich bei Schumacher als schön empfinde. Ist das Chilehaus eigentlich nicht von ihm ?

  • @ Heimdall


    Da hast du recht und der Zeitgeist tendiert ohnehin dazu. Bei Klinkerbauten habe ich noch keine praktischen Erfahrungen gesammelt, jedoch mit obersächsischer Renaisance. Ich hatte keine Mühe, meine Fassade durchzubringen, da sie als "ortsgemäß", aber gleichzeitig sachlich wie elegant empfunden wurde.
    Wenn man sich für eine Wiederbelebung des Ornaments einsetzt, sollte man ein gutes Gespür dafür haben, was als "guter Stil" wahrgenommen wird und was nicht. Die meisten der beschriebenen "Alten Garde" besaßen diese Fähigkeiten(bezüglich Proportionen ect.), die junge Generation schien sie nicht zu brauchen.

    Nein, die werden gedünstet

  • Ich bin zu später Uhrzeit zwar schonmal am Gänsemarkt gewesen, aber habe leider nie auf die Lampen geachtet. Ich glaube, daß die Lampen auch nicht eingeschaltet werden. :augenrollen: