Hannover - Wiederaufbau des Schlosses Herrenhausen

  • Besten Dank Erpel. Wunderschön. Wenn die Gartenanlage vor dem Schloss fertiggestellt sein wird, darfst du noch einmal dorthin fahren und uns mit neuen Aufnahmen beglücken ;)

  • Am 31. März ist Tag der offenen Tür, und Mitte Mai macht das Schlossmuseum, eine Aussenstelle des Historischen Museuums am Hohen Ufer, auf. Da kann man dann u.a. Leibniz Rechenmaschine bewundern.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Konkurrenzforum


    Befreundetes Forum. :thumbup:

    Wirklich toll, dass Herrenhausen nun wieder weitgehend vollständig ist! Der Park hat wieder seinen Bezugspunkt - und Hannover kommt vielleicht endlich auf den Trichter, dass Rekonstruktionen in dieser Stadt eine verdammt gute Idee sind.

  • erbse: seh ich genauso, ich stöbere auch gerne beim SSC :)

    Danke für die Übermittlung der guten Nachricht, Neußer.

    Freut mich, dass auch diese Skulpturen wieder erschaffen wurden, da sie das Erscheinungbild des Schlosses doch sehr bereichern und natürlich dem ursprünglichen Zustand noch näher bringen. Die Volkswagenstiftung hätte sicherlich, wie es beim Landtagsbau in Potsdam geschehen ist, auf diesen Skulpturenschmuck verzichten können, ohne deswegen Ärger zu bekommen.

    Hier eine PDF-Datei der Stiftung mit mehr Informationen zu diesen Figuren.

  • Ich finde schön, dass die Attribute der Götter in Bronze und nicht auch in Stein ausgeführt wurden. Ne Nahaufnahme der einzelnen Figuren wäre aber auch ganz nett gewesen...

  • Zitat

    Herrenhausen. Ganze acht Jahre ist es her, seit die berühmte Wasserkunst südlich des Großen Gartens aus Sicherheitsgründen stillgelegt worden ist. Die Pumpanlage, die einst die große Fontäne im Barockgarten in die Höhe trieb, weist einige Schäden auf. Sorge gab es auch um die generelle Standfestigkeit des um 1860 errichteten Ziegelbaus, die älteren Teile der Anlage stammen sogar aus der Zeit um 1720. Doch nun geht es endlich voran. Im Juni haben Bauarbeiter mit der Sanierung begonnen. Wenn alles gut läuft, geht die Wasserkunst im Frühjahr 2017 wieder in Betrieb - und ist an Wochenenden dann zu besichtigen.

    Quelle: http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…nd-angestrichen

  • Interessanterweise war in den Medien immer nur vom "Barockschloss Herrenhausen" die Rede, nie von einer Kopie, Disneyland oder sonstigen. Es hat sich somit etabliert und Hannover hat einen neuen, hochrepräsentativen Veranstaltungsaal.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Was natürlich auch Quatsch ist, da Schloss Herrenhausen eindeutig im klassizistischen Stil rekonstruiert wurde. Die beiden Politkumpel waren ja wohl nicht im Galeriegebäude? (ich hab die Berichterstattung allerdings nicht verfolgt).

    Wie sieht's dort eigentlich ums Schloss herum aus - immer noch so leer und kahl wie auf diesen Bildern aus dem letzten Jahr?

    Ehrenhofseite
    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'James Steakley', CC BY-SA 4.0 international

    Gartenseite
    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'James Steakley', CC BY-SA 4.0 international

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    2 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (25. April 2016 um 19:43)

  • Es gibt noch - vom Garten aus gesehen rechts neben dem Schloss - an der Gartenseite das Galeriegebäude - hochbarock mit großem Festsaal, dieser im italienischen Barockstil reichlich dekoriert, sowie an der Herrenhäuser Strasse das Orangeriegebäude im schlichten klassizistischen Rundbogenstil. Letzteres entsprechend der ursprünglichen Funktion als Winterquartier empfindlicher Kübelpflanzen innen recht schmucklos, wird aber im Sommer als Ausweichspielstätte des Gartentheaters bei Schlechtwetter genutzt.
    Als Verbindung zum Schloss gibt es noch einen gusseisernen Arkadengang aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, dahinter ein gläsernes Foyer von Arne Jacobsen aus den 60ern, das sich m. E. erstaunlich gut einfügt. Galerie - und Orangeriegebäude sind ohne größere Schäden durch den Krieg gekommen.
    Das Schloss war ursprünglich ein Fachwerkbau, im Kern ein ehemaliges Gutshaus aus der Region, das Ende des 17. Jahrhunderts in die Nähe des Dorfes "Hageringhusen" - dann in "Herrenhausen" umbenannt - versetzt wurde. Seine Blütezeit hatte das dann tatsächlich barocke, umfangreich erweiterte Schloss Anfang des 18. Jahrhunderts. Ab 1714 war der Kurfürst des Landes Hannover gleichzeitig König von England (Personalunion) und wohnte natürlich in London... somit hatte Schloss Herrenhausen wenig Aufmerksamkeit und der Barockbau verfiel wieder zunehmends... Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage dann klassizistisch überformt von G. L. F. Laves (unser hannoverscher Schinkel), aber eigentlich doch stark zurückgebaut und verstümmelt. Es war dann immer noch ein Fachwerk-/ Holzbau, so dass es nach Einschlag mehrerer Brandbomben am 18.10.1943 innerhalb kürzester Zeit wie Zunder brannte und bis auf die Kellerdecke und einen kleinen Rest eines Seitenflügels vollständig vernichtet wurde.
    Die letzte, klare, geradlinige und relativ schlichte Version des Schlosses passte irgendwie gut zu Hannover und als Abschluss der barocken Gartenanlage, Laves wird als Stadtgestalter vom Anfang des 19. Jahrhunderts hier hoch geachtet (Strassen- u. Sichtachsen), so dass eine Wiederherstellung, wenn überhaupt, in der letzten Vorkriegsversion eigentlich nie zur Disposition stand... Ein erster Versuch zur Rekonstruktion als Repräsentationsbau des Landes Niedersachsen scheiterte in den 70er Jahren, man entschied sich stattdessen für die Wiederherstellung eines Festsaales im Celler Schloss... bis vor einigen Jahren das Angebot der Volkswagenstiftung für ein Kongresszentrum kam...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Wenn der Obi wuesste, dass das Schloss von VW wiederaufgebaut wurde...:-)

    Die TTIP propaganda Tour bringt ihm vermutlich nur im besetzen Deutschland etwas, aber ansonsten wird er in Europa damit abblitzen.

  • Wenn der Obi wuesste, dass das Schloss von VW wiederaufgebaut wurde...:-)

    Die TTIP propaganda Tour bringt ihm vermutlich nur im besetzen Deutschland etwas, aber ansonsten wird er in Europa damit abblitzen.

    Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ist doch auffallend, dass ausgerechnet der Konzern, der gerade unter einem so genannten Abgas-Skandal leidet, der in den USA seinen Ursprung hatte und dort zu Sammelklagen führte, Gastgeber für Obama ist. Möglichenfalls wurde das eingefädelt, damit Obama ein gutes Wort für VW einlegt bzw. etwas Druck von dem Konzern nimmt.

  • Was gibt es denn in Hannover noch, was technisch für einen Minigipfel auf dem neusten Stand ist und gleichzeitig repräsentativ und leicht zu sichern ist?

    Von Symbolkraft war fürchte ich eher das nicht besuchen von VW auf der Messe. Das ist, soweit ich weiß, zuvor noch nie "passiert".

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry