• Also ich habe gegen ein Glashaus eigentlich nichts auszusetzen, kommt nur drauf an, wo es steht. Mit anderen Worten: an einem idyllischen Fleckchen Natur, möglicherweise an einem See mit Blick auf Berge würde ich sogar gerne in einem Mies van der Rohe-Bau wohnen!

  • Bei WEB.DE habe ich heute einen aktuellen Artikel über ein modernistisches Haus, das am Stadtrand von Brasiliens Hauptstadt steht, gefunden. Der Artikel passt, denke ich, gut zu diesem Thread. Jedenfalls würde ich mich, wenn ich in diesem Haus wohnen müsste, als gläserner Mensch in einem Glashaus fühlen - auch wenn es eher mitten in der Pampa steht...

    http://web.de/magazine/unter…effekt-31947974

    Ein Gefühl von Schutz und Geborgenheit vermittelt es nicht gerade... Was meint ihr dazu?

  • Für mich ist das kein "cooles Haus mit Wow-Effekt". Aber wenn bei web.de etwas gelobt wird, kann man sicher sein, dass eine Absicht dahinter steht. Hier sollen Massen (ästhetisch) erzogen werden, damit auch jeder Heini, der sich sonst durch Boulevard-Meldungen scrollt, denkt: "Will ich auch haben." Warum diese Konditionierung stattfinden soll, wer davon profitiert, ist natürlich erst mal nicht transparent. Möglichenfalls steckt die Absicht dahinter, die Globalisierung auch durch die geschmackliche Erziehung für globalistische Architektur zu fördern, nicht nur durch tägliche versteckte Parteinahme für Clinton. Verschwörungstheorie?... Das glaube ich bei web.de nicht.

  • Für mich wäre das nichts, obwohl ich einen schönen Blick vom Klo aus durchaus schätze. Aber dabei gesehen werden wollte ich nicht, genausowenig wie beim Duschen. Und früher oder später kommt immer einer, der glotzt. Oder es wird ein Haus davorgestellt, und man stellt sich den Nachbarn aus. (Ich denke mir das nicht aus, bei 2 mir bekannten Wohnungen mit großen Badfenstern war das so)
    Ich möchte nicht jederzeit und in jeder Situation bella figura machen müssen, weil ja immer wer gucken könnte.
    Wenn die Nachbarn völlig anonym sind, ist einem das eher egal als wenn man sie kennt - kennen muß -, dann schafft man sich doch ganz gern Gardinen an.

  • Hier sollen Massen (ästhetisch) erzogen werden
    Naja, es ist halt dieses "das Private wird öffentlich", wie im Big-Brother-Container, und die "totale Transparenz" analog Ortungswanze (Handy) mit ständiger Erreichbarkeit bzw. den von Snowden geschilderten Möglichkeiten. Oder auch "Post-Privacy", wie Facebook es nennt. "Der gläserne Mensch", der sich 24/7 zu inszenieren hat.
    An der Charité wurde - ich meine, in den Nullerjahren, kann mich aber auch um 5 Jahre täuschen - ein Laborgebäude gebaut mit riesigen Fenstern, bei dem man von der S-Bahn aus die dort Anwesenden wie in einer Ausstellungsvitrine anglotzen kann. Fand ich fürchterlich.

    Davon abgesehen finde ich Glashäuser als Wintergarten aber ganz prima.

  • In den komplett verglasten Neubauten gleich neben der Münchner Residenz (https://binged.it/2dYjuUe) konnte man zumindest bei meinem letzten Aufenthalt im letzten Jahr teilweise auch in die Aufenthaltsräume des Personals von Restaurants und Cafés hineinschauen, teilweise gab es große Vorhänge zum Zuziehen (vermutlich ist es dann aber innen komplett dunkel).