Ein ÜBERRAGENDES Dresdner Wahrzeichen

  • Hier muss ich Miwori recht geben, der Dresdner Fernsehturm ist einer der elegantesten "Vertreter seiner Art". Die Form wurde von einem Sektkelch inspiriert, dies ist in meinen Augen auch gut umgesetzt. Die Einbindung in den Elbhang ist ebenfalls sehr gelungen und jeder, der mal dort oben stand (ich durfte dies vor 22 Jahren als Teenie), weiß den fantastischen Ausblick ins Stadtzentrum, in die Sächsische Schweiz und bis ins Osterzgebirge zu schätzen.

    Wäre wirklich schade. Ich befürchte nur, dass die erforderlichen 300.000 Besucher pro Jahr nicht sehr realistisch sind (das wären immerhin fast 1000 pro Tag).

    Drücken wir mal die Daumen...

  • Zitat von "Oliver"


    Schornsteine und Elektrotürme verschandeln die Landschaft, weil sie reine Funktionsbauwerke sind ohne Ästhetik.


    Dies gilt ebenso für alte Windmühlen.
    Und warum soll man nicht auch zu einem Fernsehturm eine sentimentale Beziehung entwickeln dürfen?
    Die alten gemauerten Schornsteine aus dem 19.Jahrhundert sind doch mittlerweile auch Baudenkmale!

  • Zitat von "Miwori"


    Dies gilt ebenso für alte Windmühlen.
    Und warum soll man nicht auch zu einem Fernsehturm eine sentimentale Beziehung entwickeln dürfen?
    Die alten gemauerten Schornsteine aus dem 19.Jahrhundert sind doch mittlerweile auch Baudenkmale!

    Miwori, für mich sind das keine Baudenkmäler. Ich würde eine Industrieruine immer abreißen lassen um der Natur wieder einen Raum zu geben. Aber wir müssen ja nicht gleicher Meinung sein. :zwinkern:

  • Ich bin auch dafür, den Fernsehturm wieder touristisch zu erschließen. Auch nach dem Krieg wurde das ein oder andere bedeutende Bauwerk gebaut - auch mal aus Beton. Die ganz frühen Fernsehtürme wie sie z.B. in Stuttgart oder Dortmund stehen finde ich auch alles andere als störend, trotz ihrer Höhe.
    Und historische Industrieschornsteine können auch eine schöne Silhouette sein, genauso wie Strommasten...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zitat von "Oliver"

    Miwori, für mich sind das keine Baudenkmäler. Ich würde eine Industrieruine immer abreißen lassen um der Natur wieder einen Raum zu geben.


    Im Trabbiland hat man deinen Rat tausendfach befolgt, das Kohlzitat erspare ich euch mal an dieser Stelle.


    Ich gebe Miwori recht; der Turm ist einfach ein Unikum, mit einer überaus gefälligen Form. Obwohl ich den in Moskau diesbezüglich unübertroffen finde, muß ich gestehen. *schäm* :peinlich:

    Nein, die werden gedünstet

  • In der DNN vom 08.09.2007 war auch ein kleiner Beitrag über den Kontakt vom Dresdner FDP-Mann Mücke und Telekom-Chef Obermann zulesen.

    Mücke lies Durchblicken, dass die Telekom weiterhin kein Interesse an einer Wiedereröffnung, als touristischer Ausflugsziel, hat. Laut Obermann will die Telekom auch über die weitere technische Nutzung ihrer Fernseh- und Funktürme nachdenken und dem Kabelfernsehen etc. mehr Aufmerksamkeit schenken.

    Wir bauen auf Ideen!

  • Das stand in der heutigen Ausgabe der SZ:


    Sanierung des Fernsehturms kostet acht Millionen Euro

    Die Wiedereröffnung der Aussichtsplattform und des Turmcafés erfordern teure Umbauten, sagt der Chef der Deutschen Funkturm GmbH.

    Herr Pospischil, vor genau einer Woche haben Sie in Dresden mit einer Gruppe von Stadträten über den Fernsehturm verhandelt. Wie groß ist die Chance, dass dieser bald wieder für Besucher öffnet?

    Die Wahrscheinlichkeit für eine Wiedereröffnung nach 16 Jahren Leerstand hat sich durch dieses Gespräch nicht erhöht.

    Solche Hoffnungen wurden zuletzt aber genährt. Haben Sie eine Annäherung von Positionen feststellen können?

    Wir haben angeboten, relevante technische Daten für konkrete Planungen bereitzustellen. Ein seriöser Investor müsste erst einmal eine kostspielige Entwurfsplanung erstellen und diese beim städtischen Bauamt einreichen. Mit einem Bescheid könnte er sich dahingehend absichern, dass diverse Auflagen, etwa die zum Brandschutz, eingehalten werden.

    Ist solch ein Investor in Sicht?

    Wir stoßen immer mal wieder auf Interessenten. Bisher hat aber niemand eine realistische Offerte abgegeben. Da wurde immer wieder der Wunsch geäußert, die Telekom, die Deutsche Funkturm GmbH, die Stadt Dresden oder der Freistaat Sachsen mögen die Investitionen tätigen. Dann würde man eine Aussichtsplattform betreiben, Bungee-Springen anbieten, ein Casino oder eine Diskothek eröffnen.

    Zuletzt war nicht mehr klar, ob die Deutsche Funkturm GmbH ihre Immobilie überhaupt für die Öffentlichkeit freigeben würde.

    Dem ist nicht so. Wir haben allerdings bisher keinen seriösen Investor kennen gelernt.

    Telekom-Chef René Obermann hat in einem Brief an den FDP-Politiker Jan Mücke eine öffentliche Nutzung des Turms ausgeschlossen. Vertreten Sie also unterschiedliche Positionen?

    Nein. Sowohl die Telekom als auch die Deutsche Funkturm haben stets betont: Unsererseits gibt es keinen Investitionsspielraum für eine Wiedereröffnung des öffentlichen Turmbereichs. Eine Nutzung kann nur ein Investor mit einem tragfähigen Konzept ermöglichen.

    Würde der Besucherbetrieb die technische Nutzung des Turms denn beeinträchtigen?

    Nein, das würde er nicht.

    Für Sanierungsarbeiten, die eine öffentliche Nutzung ermöglichen, kursieren verschiedene Zahlen. Im Gespräch mit den Räten haben Sie eine Summe von zehn Millionen Euro genannt.

    Wir investieren bis 2008 rund zwei Millionen Euro in die Instandhaltung und den Brandschutz. Unter anderem bauen wir zwei Fluchtkammern ein – eine in der Mitte und eine fast an der Spitze des Turms. Wenn ein Brand ausbricht, kann sich das Betriebspersonal dorthin retten. Eine öffentliche Nutzung würde wesentlich größere Anforderungen an den Brandschutz stellen. Wir rechnen mit mindestens acht Millionen Euro, die für Personen- und Feuerwehr-Aufzug, zweiten Fluchtweg, für Klima- und Haustechnik, Sanitäranlagen, Gastronomie und für Parkplätze aufgebracht werden müssten.

    Woher stammt diese Summe?

    Die Zahl stammt aus einem Gutachten und Experten-Schätzungen.

    Welche Probleme müssen bei den Bauarbeiten gelöst werden?

    Die Treppe als Fluchtweg ist viel zu schmal. Sie kann nicht verbreitert werden, der Turm bietet nicht mehr Platz. Ich kenne hier keine wirtschaftlich vertretbare Lösung. Offen ist auch die Frage, wie die Besucher-Scharen zum Turm kommen. Die Zeiten, in denen der FDGB die Gäste in Bussen vorfahren ließ, sind vorbei. Es gibt weder genug Parkplätze noch einen Anschluss an einen leistungsfähigen öffentlichen Personennahverkehr.

    Das Interesse der Dresdner scheint dennoch ungebrochen...

    Ich befürchte, dass der Ausblick vom Turm nicht so attraktiv ist, wie sich das viele wünschen. Als Besucher finde ich die Perspektive von der Frauenkirche oder von der Bastei wesentlich attraktiver. Die jährlich 200000 Besucher hat es in einer Zeit gegeben, in der Alternativen in der Freizeitgestaltung wesentlich geringer waren.

    Sind weitere Gespräche mit Vertretern der Stadt geplant?

    Nein. Wir sind aber bereit, konkrete Informationen zur Verfügung zu stellen, sollte jemand diese benötigen, um Planungen anzustoßen.

    Erwirtschaftet die Deutsche Funkturm mit dem Dresdner Fernsehturm Gewinne?

    Wir verdienen Geld nicht mit einem singulären Turm, sondern mit einer bundesweiten Infrastruktur von Antennenträgern.

    Das Gespräch führte Andreas Rentsch.

    Quelle: (C)2007 Sächsische Zeitung
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    Dem Zitat "Ich befürchte, dass der Ausblick vom Turm nicht so attraktiv ist, wie sich das viele wünschen" kann ich nur widersprechen!!! :neinnein:

    Der Ausblick ist einfach gigantisch!!!:daumenoben:

    Wir bauen auf Ideen!

  • Der Stadtrat hat nun (endlich) beschlossen, dass der OB Kontakt mit der Telekom aufnimmt um Möglichkeiten einer Wiedereröffnung auszuloten.
    Es ist ein erster (offizieller) Schritt...

    Der VFD hat mittlerweile rund 3000 Unterschriften für den FT gesammelt! :applaus:

    PS: s. HP

    Wir bauen auf Ideen!

  • Ich habe mal eine spezielle Frage...

    Während der Errichtung des Turmschaftes wurde dieser, zumindest zeitweise, mit einer ballonartigen Hülle abgedeckt. Diese diente zum Schutz vor Witterungseinflüssen.
    Wer hat noch Foto's von diesem Teil der Bauphase bzw. kann sich noch an diese erinnern? :?:

    Wir bauen auf Ideen!

  • Kann ich mich noch erinnern. Ich besuchte, als Laubegaster, damals die Hans Grundig Oberschule (64.). Aus den Gangfenstern konnten wir den wachsenden Fernsehturm samt des Ballons gut beobachten, auch als dieser, ich meine den Ballon, eines Tages nicht mehr da war. Unser Physiklehrer - ein Unikum namens Nikoleit "bitte mit t, bin ja kein Russe", so immer wieder seine Worte - hatte sich gleich nach dessen Absturz auf seine irgendwo als Kriegsbeute weggefundene Beiwagen BMW geschwungen und sich einen Fetzen davon ergattert. Den zeigte er dann im Unterricht stolz herum.

    Bilder davon findest Du in der SZ Publikation Dresden in den 60ern, oder schreib mir ´ne Email. Aus begreiflichen Gründen stelle ich davon keine abgescannten Fotos in das Forum.

    Matthias