Frankfurt a. M. in alten Ansichten

  • Schloßgespenst und aedificium

    DANKE! Ich muss sagen, dass dieser Bereich eigentlich recht groß ist - für meinen Eindruck. Hoffentlich werden noch viele Rekos dazu kommen. Es bleibt ein Trost: Es kann ja nur besser werden. An den Rekos werden dann wieder Architekturstudenten ihre Auge schulen lernen :lachen:

  • Sehr schön finde ich es, daß sich das Gebiet nahtlos an eines der wenigen erhaltenen Teilensembles (Braubachstraße) anschließt. Zusammen mit Römer und Dom kann so tatsächlich ein einigermaßen weitläufiger Bereich entstehen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Von oben sieht die FFer Altstadt gar nicht so übel aus. Leider nur von dort.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Alte Börse wird so schnell nicht wiederkommen, dafür ist der vergrößerte Paulsplatz viel zu beliebt. Selbst einen Wiederaufbau des alten Salzhauses halte ich langfristig für wahrscheinlicher als die Wiederkehr der Börse. Rekonstruktions-Ressourcen würde ich aktuell allerdings lieber auf die Rathaus-Türme und den Nordbau konzentriert sehen.

    Was sagt sie uns für Unsinn vor?
    Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
    Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
    Von hundert tausend Narren sprechen.
    Goethe, Faust I

  • Von der Alten Börse sind immerhin die sehr bedeutenden Skulpturen, die einst die Fassade zierten, neuerdings vor der Neuen Börse ausgestellt. Anscheinend hat man die Dinger so aus dem Lager geholt, auf der Rückseite sind sogar noch die Montierungen zu sehen, mit der sie an der Alten Börse angebracht waren. Dazu haben sie teilweise sichtbare Schäden von Spreng- und Brandbombeneinwirkung. Da ich den Alte Börse-Artikel auf Wikipedia grade ausbaue, gibt's demnächst davon mal ein paar Fotos.

  • Zitat von "RMA"

    Das Bild muss aus dem Sommer 1938 stammen.

    Nun, laut Foto Marburg / Bildindex stammen die Bilder des Kieler Luftbildarchives, zu dem die gezeigte Frankfurter Ansicht gehört, allesamt aus den Jahren 1943/44 von Beständen der von Albert Speer geleiteten Generalbauinspektion. :ka:


    Dort übrigens noch mehr, sowohl Frankfurter Ansichten als auch Vorkriegs- und Zerstörungsluftbilder anderer deutscher Städte:
    http://www.fotomarburg.de/bestaende/uebernahm/kieler2

  • Tja, dann sollten die etwas fähigere Kunsthistoriker bezahlen, wenn ich als Laie schon sehe (Götzenhainer ja auch), dass das nicht stimmen kann.

  • Zitat von erbsenzaehler

    Nun, laut Foto Marburg / Bildindex stammen die Bilder des Kieler Luftbildarchives, zu dem die gezeigte Frankfurter Ansicht gehört, allesamt aus den Jahren 1943/44 von Beständen der von Albert Speer geleiteten Generalbauinspektion. :ka:


    Beim Marburger Bildindex stimmt noch vieles nicht, nicht nur Jahrzahlen, sondern auch die Zuordnung einzelner Bilder zu den richtigen Strassen. Das ist aber kein Wunder, wenn man bedenkt, wieviel tausend Bilder dort archiviert sind!

    Den Angaben RMAs kannst Du ruhig glauben. Ich denke, wir recherchieren im allgemeinen seriös, und wenn einer einen Fehler bemerkt, dann teilen wir uns das jeweils mit :zwinkern:
    Zum Haus "Klein-Limpurg":
    http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?p=36241#p36241">viewtopic.php?p=36241#p36241
    Zur Eckermannstrasse:
    http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?p=34905#p34905">viewtopic.php?p=34905#p34905

  • Ich habe keine Zweifel an der Richtigkeit der Aussagen von RMA hinsichtlich dieser Thematik!
    Nur ließen mich eben die Angaben beim Bildindex verwundern. Im Übrigen denke ich, dass Wikipedia mit der Universität Marburg unbedingt einen ähnlichen Deal wie mit der Fotothek oder dem Deutschen Bundesarchiv einfädeln sollte. All diese großartigen Aufnahmen müssen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich werden! Zudem würde es den Komfort der Handhabung mit diesen Aufnahmen deutlich erhöhen und sie bis ans Ende aller Zeiten konservieren.

  • Bei den im Auftrag von Speer zwischen 42 und 44 gemachten Aufnahmen handelt es sich übrigens ausnahmslos um Farbaufnahmen, die aber aufgrund schlechten Zustands immer in schwarzweiß gezeigt werden.

    Kleine Empfehlung für Nürnberg-Fans: "Bild und Erinnerung- Nürnberger Luftaufnahmen 1944", von 1995. Hier sind die "Speer-Aufnahmen" für den Bereich Nürnberg veröffentlicht.

  • Hallo,
    ich bin neu hier und möchte mich mit ein paar Fotos von Alt-Frankfurt einführen. Die Fotos stammen aus dem Erbe eines Onkels meiner Mutter, gemacht wurden sie jedoch -wie ich annehme- von einem Profi. Sie sind alle auf einem Karton aufgeklebt, mit Bleistift handbeschriftet und auch handsigniert. Leider kann ich nur den Vornamen entziffern, vielleicht kennt einer von Euch den Fotografen und kann mehr Auskunft geben ?

    Ich lese da Geisler, Seiler oder Seifer. Damit habe ich auch gegoogelt und tatsächlich einen Eintrag eines Berliner Antiquariats gefunden, das die gleichen Bilder im Angebot hat und über e-bay verkaufen möchte. Bzgl. des Namens des Fotografens haben die allerdings auch nur Vermutungen angestellt -die gleichen wie ich. Die wollen die Bilder übrigens für € 400 verkaufen (Festpreis). Ist das realistisch oder gehen die davon aus Unikate zu besitzen ?

    Die Bilder habe ich eingescannt, dadurch verlieren sie leider etwas an Qualtät, da ich auch nicht die höchste Auflösung genommen habe. Zeitraum des Entstehens tippe ich auf Ende 30iger, Anfang 40iger.

    Beim Stoltze-Denkmal-Hühnermarkt

    An der Goldenen Waage

    Am Schöppenbrunnen

    Am Fünffingerplätzchen

    Blick zum Alten Markt

    Domblick nach Norden

    Domblick nach Süden

    Haus Lichtenstein

    Hinter der Schirn

    Luthereck am Dom

    Pesthaus

    Schöne Aussicht

    Zum Handwerkerhöfchen

  • Das Konvolut auf eBay kenne ich, es ist mit deinen identisch. Für einen Profi sind die Fotos allerdings von zu amateurhafter Gestaltung und vom Format her wohl auch nur 6x6-Kontaktabzüge von einer für damalige Verhältnisse halbwegs tragbaren Reisekamera. Der Preis von 400 € ist ziemlich vom Mond, zumal es sich ja, wie du glücklicherweise gerade bewiesen hast, nicht um Unikate handelt. Realistisch bringen die nach meiner Kenntnis des Frankfurter Antiquariatsmarkts und der ohnehin (noch) geringen Wertschätzungen von Vintage-Prints auf Auktionen wohl nicht mal 100 €.

    Die Datierung der Bilder lässt sich in den Sommer 1939 oder später legen, da das Haus Klein-Limpurg am [lexicon='Römerberg'][/lexicon] bereits mit dem wiederhergestellten Renaissance-Giebeldach erscheint. Aufgrund nicht sichtbarer Luftkriegs-Gegenmaßnahmen (Sandgruben zum Löschen von Brandbomben auf dem Hühnermarkt & [lexicon='Römerberg'][/lexicon], Gehsteigmarkierungen etc.) würde ich sogar relativ sicher den Sommer 1939 annehmen.

  • Zitat von "RMA"

    Das Konvolut auf eBay kenne ich, es ist mit deinen identisch. Für einen Profi sind die Fotos allerdings von zu amateurhafter Gestaltung und vom Format her wohl auch nur 6x6-Kontaktabzüge von einer für damalige Verhältnisse halbwegs tragbaren Reisekamera. Der Preis von 400 € ist ziemlich vom Mond, zumal es sich ja, wie du glücklicherweise gerade bewiesen hast, nicht um Unikate handelt. Realistisch bringen die nach meiner Kenntnis des Frankfurter Antiquariatsmarkts und der ohnehin (noch) geringen Wertschätzungen von Vintage-Prints auf Auktionen wohl nicht mal 100 €.

    Vielen Dank für die Info. Verkaufen werde ich sie sowieso nicht, egal wie die Preise stehen. Na ja, für 1 Million.... :lachen:

    Mit Profi hatte ich auch weniger den künstlerichen als den wirtschaftlichen Aspekt gemeint, also kommerzieller Verkauf durch ein Fotoatelier. Das jetzt ein zweiter Abzug aufgetaucht ist, dürfte auch eigentlich für meine Vermutung sprechen. Aber egal ob professionell oder nicht, ich mag die Fotos, da sie mir vor mehr als 20 Jahren bewusst gemacht haben, dass Frankfurt vor der zweifachen Zerstörung eine wunderschöne Stadt war.

    Hier noch ein paar Postkarten aus meinem Fundus.

    Dieses hier sind -lt. Angabe- echte Fotoabzüge von der Kunstanstalt Stengel & Co. GmbH in Dresden:

    Diese Postkarte ist vom Graphischen Kunstverlag Carl Lukow in Saarbrücken:

    Die letzte Karte ist vom Verlag Gertrud Stehr in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon]: