Frankfurt a. M. in alten Ansichten

  • Ich denke, dass sich pietffm nur ein bisschen missverständlich ausgedrückt hat, indem er schrieb "Leider nicht ganz der selbe Winkel und wohl 10 - 20 Jahre früher". Das "leider" bezieht sich wohl nur auf den Standort des Fotografen.

    Ich habe die Situation mit den Stadtplänen von 1861 (Reiffenstein) und 1944 verglichen. Es ist eindeutig diese Kreuzung. Karpfengasse 2, das Haus mit den Auskragungen, muss ein sehr interessantes, frühes Fachwerk aufgewiesen haben. Auch der Grundriss des Anwesens mit einer Hofdurchfahrt in der Mitte ist bemerkenswert. Bei Karpfengasse 4 sind einfach die Halbrundfenster nach unten verlängert worden.

  • Hat jemand vielleicht ein Bild vom Vorgängerbau (bzw. von den Vorgängerbauten) des Museums für moderne Kunst?
    Es geht mir in erster Linie um die Ansicht auf die spitze Seite des Museums, dort wo die Brauchbachstraße und die Berliner Straße spitz aufeinander zu laufen.
    Ich bin dort früher oft mit der Straßenbahn lang gefahren, kann mich aber leider überhaupt nicht mehr entsinnen, was dort vorher stand.

  • Zu Beitrag 344. Das genau ist wichtig, einzelne Gebäude die überlebt haben. Leitbauten, Anknüpfungspunkte für Stadtreparatur, die in hoffentlich besseren Zeiten von großem Nutzen und Vorteil sein werden. Und das fehlt z.B. in Dresden leider, weil dort komplett alles abgeräumt wurde. Ich sehe daher für Frankfurt, was das gesamtheitliche Stadtbild angeht, größere Chancen als für Dresden oder Magdeburg. Ohnehin halte ich Frankfurt derzeit für die aufregendste Stadt in Deutschland, weil da so viel möglich scheint.

    In dubio pro reko

  • Hallo,

    ich suche Fotos oder Ansichtskarten vom Gerichtsviertel, Klapperfeld, Hammelsgasse, vor allen Dingen, dem Gefängnis in der Hammelsgasse, nicht dem noch vorhandenem Polizeigewahrsam, von vor und nach dem 2. Weltkrieg. Ferner auch Fotos vom Westhafen, dem Hafenbecken und angrenzendem Viertel, von vor und nach dem 2. Weltkrieg. Ich wäre auch für Infos darüber dankbar....

  • Hat jemand vielleicht ein Bild vom Vorgängerbau (bzw. von den Vorgängerbauten) des Museums für moderne Kunst?
    Es geht mir in erster Linie um die Ansicht auf die spitze Seite des Museums, dort wo die Brauchbachstraße und die Berliner Straße spitz aufeinander zu laufen.
    Ich bin dort früher oft mit der Straßenbahn lang gefahren, kann mich aber leider überhaupt nicht mehr entsinnen, was dort vorher stand.

    Quelle: motorblöckchen.com dort gibt es auch die Bilder größer.

  • Vielen Dank für die tollen Bilder.

    Ein Luftbild mit der Tankstelle hatte ich übrigens auch schon hier gefunden:
    img.oldthing.net

    Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das bis zum Bau des Museums für moderne Kunst so geblieben ist. Als die Bilder von dir gemacht wurden, war ich vermutlich noch nicht auf der Welt.

    Meine Zeit in Frankfurt war erst in den 80ern und es interessiert mich brennend, was da zu dieser Zeit dort stand.

  • @Bill_Bo

    Da gebe ich Dir Recht, aber unwahrscheinlich ist es auch nicht das die Bebauung mit einer anderen Nutzung bis zum Bau vom MMK erhalten geblieben ist.

    Wenn man Bilder von den späten 60er bis Mitte der 80er sieht, erkennt man die Stadt manchmal echt nicht wieder. Brachen, Behelfsbrücken, Straßenbahntunnelausfahrten, Unterführungen oder hohe Bürogebäude usw , selbst von älteren Frankfuter fast vergessen.

  • Super. Vielen Dank, pietffm.
    Ich hab auf der Seite sogar noch was besseres gefunden:

    http://www.tramrider.de/linie18-Dateie…strasse-001.jpg

    Das Bild ist von 1983. Die Tankstelle war zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch da. Der Flachbau dahinter ist vermutlich aus den Überresten des Zunfthofs entstanden. Was auch interessant ist auf dem Bild: hinter dem Flachbau sieht man eine Brandmauer. Das Haus Maus war zu diesem Zeitpunkt offenbar noch nicht wiederaufgebaut. Wobei "wiederaufgebaut" hier ja wohl eigentlich der falsche Ausdruck ist. Die Bauruine vom Haus Maus hat vermutlich ohne den missglückten Aufbau sogar noch besser ausgesehen.

  • Unfassbar, wie diese Ansicht noch in den 80er Jahren aussah. Man bedenke, man befindet sich im Herzen der ehemaligen Krönungsstadt Frankfurt, im Herzen, schräg gegenüber vom ehemaligen technischen Rathaus... Wenn man sich diese alten Fotos anschaut, kommt man sich aber eher vor wie in irgendeiner beliebigen Vorstadt !

  • Auf der Tramseite sind viele gute Bilder der 1960-85er Jahre versteckt. Leider kann man sie nicht nach Orte durchsuchen. Mit Harald-Reportagen die beste Nachkriegsquelle.

    Hier noch ein Luftbild der Ecke von 1950-52. Leider ist Dein gesuchter Block stark angeschnitten. Der Straßenverlauf ist noch der Vorkriegsverlauf. Links (West) die Hasengasse, rechts die Fahrgasse. Die Häuser unten sind die südliche Braubach, mit der Ecke Domplatz (Links). Also der Zunfthof ist stark angeschnitten. Der Anhänger vor dem „Rohbau“ steht in der Schnurgasse. Die Reste der Gasse östlich der Hasengase ist die Sterngasse.

  • Super. Vielen Dank, pietffm.
    Ich hab auf der Seite sogar noch was besseres gefunden:

    http://www.tramrider.de/linie18-Dateie…strasse-001.jpg

    Das Bild ist von 1983. Die Tankstelle war zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch da. Der Flachbau dahinter ist vermutlich aus den Überresten des Zunfthofs entstanden. Was auch interessant ist auf dem Bild: hinter dem Flachbau sieht man eine Brandmauer. Das Haus Maus war zu diesem Zeitpunkt offenbar noch nicht wiederaufgebaut. Wobei "wiederaufgebaut" hier ja wohl eigentlich der falsche Ausdruck ist. Die Bauruine vom Haus Maus hat vermutlich ohne den missglückten Aufbau sogar noch besser ausgesehen.

    Vom Haus Maus stand bis min. Ende der 80iger nur das Erdgeschoß, da kann ich mich noch sehr gut daran erinnern, aufgrund zahlreicher Straßenbahnfahrten ;)
    Die Aufstockung erfolgte in etwa zur gleichen Zeit, wie der Bau vom Museum für moderne Kunst.


  • 1955 gelaufene Ansichtskarte, Aufnahme und Verlag Edmund Claus, Frankfurt a.M.

    Auf dieser Ansicht sieht man rechts vorne das Notdach der "Maus", Braubachstr. 10 (helles, gestreiftes Dach vor der Brandmauer). Am rechten Bildrand die Hasengasse, im Vordergrund Mitte das Notdach des Hauptzollamtes (dunkelgrau) und im Vordergrund links die Rückseiten der für das technische Rathaus Mitte der 1970er Jahre abgebrochenen Bauten Ecke Braubachstrasse-Rebstockhof.

  • Also das EG vom Haus Maus steht heute noch.


    Quelle: wikimedia.commons, Andreas Praefcke (eigenes Werk)

    Das Eckhaus auf meinem Luftbild ist die Trierische Gasse (Hasengasse) 1 / Schnurgasse 28 (Stand Plan 1944). Das dürfte 1 -2 Jahre später für den Bau der Berliner Straße Nordseite niedergelegt worden sein.


    Moderationshinweis (Riegel):
    Es ist unter Bedingungen erlaubt, Bilder von wikimedia.commons direkt einzubinden. Diese Bedingung beinhaltet aber, dass mindestens der Urheber des Bildes genannt werden muss. Am besten schreibst Du darunter jeweils "wikimedia.commons, Name des Autors (in diesem Fall "Andreas Praefcke") und in Klammern "own work" oder "eigenes Werk". Ganz toll ist es, wenn Du diese Angabe gesamthaft in einen Link einbindest, der dann direkt zur Wiki-Seite führt. Tönt jetzt ein bisschen kompliziert, ist es aber nicht, wenn man es einmal gemacht hat. Das sieht dann so aus (habe die Angabe jetzt auch unter das Bild gesetzt):

    Quelle: wikimedia.commons, Andreas Praefcke (eigenes Werk)

  • Also das EG vom Haus Maus steht heute noch.

    Das Bild zeigt genau das, was ich mit "missglückt" gemeint habe. Gerade jetzt, wo der Rest der Braubachstraße so schön hergerichtet wird, ist es noch um so schlimmer. Wäre das denn so viel mehr Aufwand gewesen, dass was eigentlich rund sein sollte auch wirklich rund zu machen? Es muss ja nicht gleich eine Rekonstruktion sein, aber der eckige, nach innen geklappte Pseudo-Erker auf dem Runden Sockel geht gar nicht. Man müsste den Besitzer zum Umbau zwingen können. Schlimm, dass das damals überhaupt genehmigt wurde.

  • Man müsste den Besitzer zum Umbau zwingen können. Schlimm, dass das damals überhaupt genehmigt wurde.

    Dann hole doch Kim Jong-un, Putin, Xi_Jinping, oder jemand Bestimmtes, der bis vor 73 Jahren an der Macht war. Diese wunderbaren Staatsmänner wissen (oder wussten), wie man "Zwangsgesetze" auferlegen kann. Dann musst du dich diesen aber auch unterordnen.

    Und weshalb hätte das damals nicht bewilligt werden sollen? Endlich kam doch jemand, der nach fünfzig Jahren aus diesen Resten etwas machte und Stadtreparatur betrieb. Der Neubau stimmt in seiner Volumetrie und hat sogar ein richtiges Dach. Die Details sind sorgfältig gelöst, und der Architekt hat Fantasie bewiesen und nicht andere nachgeäfft, wie es heute die Regel ist. Ob jetzt einem der Stil gefällt oder nicht, ist Geschmackssache. Ich persönlich hätte mit der erhaltenen Erkerbrüstung auch etwas anderes gemacht.

    Zwischen den Tiefpunkten der Architektur der 1960/70er Jahre und ab 2000 war eine kurze Zeit der Postmoderne (die zwar heute gerne belächelt, aber nicht verschrien wird). Die Postmoderne war die einzige Architekturrichtung in den letzten 100 Jahren, die sich mit dem Vorhandenen auseinandersetzte und daran anknüpfte. Abgesehen von einer Rekonstruktion ist doch der heutige Neubau das Beste, was diesen Resten passieren konnte! Über das Haus hatten wir in diesem Strang schon ausgiebig diskutiert (auch viele Folgebeiträge lesen).

    Damit sich alle ein 360°-Bild von dieser Kreuzung machen können, verweise ich auf https://www.google.ch/maps/@50.11163…!7i13312!8i6656. Das einzige unpassende an dieser Kreuzung ist doch das umgebaute Hauptzollamt.

  • Ich habe hier ein Luftbild vom Domhügel aus dem Jahr 1953 (ca.).

    In dem noch Trümmerfeld sind mir die massive Reste aufgefallen.
    Die Reste der Gebäude am Markt sind ja auch sehr massiv, aber hier ist die „Decke“ sogar massiver (1 Meter?) als die Wände. Wie man auf einigen Fotos von der zerstörten Altstadt erkennen kann (z.B. Großer Korb am Kornmarkt), sind häufig Stahlträger zuerkennen die nachträglich eingezogen wurden. Auf einer 1947 Aufnahme ist es unter Schutt auch zuerkennen und 53 dürfte es wohl als „Garage“ oder Schuppen in Verwendung sein. Beim dem Gebäude handelt es sich um die Lange Schirn No. 5 oder 9, Hinterhaus zum Handwerkerhöfchen. Auf dem 1944er Plan der Stelle ist, wo die Lange Schirn No. 7 stehen sollte, wohl so was wie eine überbaute Gasse oder Durchfahrt eingezeichnet.

    Um was könnte es sich handeln?