Sehr schöne Entwicklungen! In wenigen Jahren wird es in Dresden keine stark sanierungsbedürftigen Altbauten mehr geben und der Bestand somit auf Jahrzehnte gesichert sein.
Bitte verzeihe mir den folgenden kleinen Exkurs, Darkvision!
Meines Erachtens waren 40 Jahre Sozialismus für das Überleben einer bürgerlichen Schicht wesentlich unproblematischer, als die vulgär-kapitalistischen Auswüchse der letzten Jahrzehnte. Immerhin wusste man früher, was die damalige Leitkultur bedeutete und verlangte und wo man sich entsprechend in seiner späterhin auch offiziell geduldeten Nische einzurichten hatte. Das führte nicht zuletzt zur Konservierung bürgerlicher Lebensformen, die anderswo so gar nicht mehr vorhanden waren. Allerdings darf man nicht verhehlen, dass es sich hierbei um eine zahlenmäßig nicht sonderlich große Schicht handelte.
Ich – obwohl kein wirklich Bürgerlicher – verachte die alljährlich stattfindende Schmierenkomödie „Semperopernball“ und versuche sie zu ignorieren. Entsprechend meide ich auch Übertragungen in 3sat. Es ist einfach widerlich wie kulturlose Vorstädter die früher nach Bananen anstanden, sich jetzt um Karten für diesen Ball rangeln, nur weil sie meinen, dadurch den Odem der großen weiten Welt inhalieren zu können. Peinlich ist der Auftritt sogenannter Prominenter, die man eigentlich im Dschungel-Camp wähnen würde. Abartig erscheint mir die kritiklose Berichterstattung, die diesen „Event“ zur Hochkultur stilisiert.
Dieser sogenannte Opernball ist ein stetes Armutszeugnis und für das heute noch teilweise existierende bürgerliche Dresden nicht repräsentativ. Bitte seht es also dieser Stadt und ihren unbeugsamen Bürgern nach!