Hamburg - Baugeschehen

  • Drei Gebäude der historischen Elbtreppenhäuser sind für 7,5 Mio. € saniert worden. Zwei andere Gebäude werden abgerissen, aber originalgetreu wiederaufgebaut.

    Zitat

    Zwölf Jahre kämpften die Bewohner gegen den Abriss der historischen Elbtreppenhäuser in Hamburg-Neumühlen. Nun hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft SAGA GWG die Gebäude beim Museumshafen Övelgönne saniert. Drei der fünf Gebäude glänzen wieder in dunklem Rot über der Elbe. Zwei Häuser sollen noch denkmalgerecht wieder aufgebaut werden. Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) zeigt sich zufrieden mit dem Erhalt der 130 Jahre alten Arbeiterhäuser. "Die Entwicklung der Stadt über einen Zeitraum von anderthalb Jahrhunderten wieder erlebbar zu machen, das finde ich spannend", sagte sie.


    Elbtreppenhäuser sind aufwendig saniert

    Elbtreppenhäuser

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ja, das würde mich auch interessieren. Nachdem der Teileinsturz und der ungenehmigte und überstürzte Abriß des denkmalgeschützten Gebäudes im Februar 2012 der große Aufreger in den lokalen wie sozialen Medien war, findet man selbst bei intensiver Recherche im Netz so gut wie keine Informationen mehr über das Folgegeschehen, als sei über die ganze Angelegenheit ein Leichentuch (aus "Lokalfilz“?) ausgebreitet.

    Einzige Fundstücke:

    Die Baugenehmigung des Bezirksamts Hamburg-Mitte von Mai 2013, wo zwar von „Wiederaufbau“ die Rede ist, aber lediglich spezifiziert wird, daß „das Gebäude in gleicher Kubatur, mit gleicher Geschoss-Aufteilung und entsprechend dem vorherigen Baukörper zu errichten“ sei. Über die Fassadengestaltung findet sich nichts.

    Im St-Pauli-Blog des Hamburger Abendblatts ein Bericht über den Beginn der Bauarbeiten im August 2015.

  • Im Hamburger Stadtteil Niendorf bleibt die im Landhausstil errichtete Villa Mutzenbecher erhalten und wird bis 2020 saniert.

    Villa Mutzenbecher bleibt erhalten

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • @Wikos

    "2018 soll es nun endlich geschehen - das Allianz-Hochhaus am Burstah wird ENDLICH abgerissen"

    Aber auch der Bestandsbau hat ja Fans:

    "Das Allianz-Ensemble. Nach meiner Kenntnis zum Abriss frei gegeben. Dabei stellt es ein sehr interessantes und – wie finde – elegantes Objekt der Nachkriegs-Moderne dar. Die Staffelung sowie die Fassadengestaltung ist äußerst gelungen."

    so in dem oben verlinkten Beitrag auf nexthamburg.

  • Dass das nördliche Hochhaus eines der besseren seiner Zeit sein soll, kann man mit etwas gutem Willen und beiden Augen zugedrückt ja vielleicht gerade noch nachvollziehen. Allerdings ist der Komplex als ganzes eine städtebauliche Katastrophe. Er missachtet den historischen Stadtgrundriss komplett, degradiert die Bohnenstraße zur Sackgasse, ja sogar zur Tiefgarageneinfahrt und schafft hier eine Hinterhofsituation.
    Zudem rückt das deutlich schrecklichere südliche Hochhaus, das ich als "Waschbetonbrutalismus" bezeichnen würde, bis auf wenige Meter an die Ruine der St. Nikolai-Kirche heran. Immer, wenn ich dort vorbeikomme, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

    Die Neubebauung stellt die historischen Straßenverläufe, die Blockstrukturen und auch die Platzkanten an Kirchhof und Hopfenmarkt annähernd wieder her. Zudem werden die neuen Gebäude offenbar deutlich niedriger als die Hochhäuser, so dass der Nikolaikirchturm hier wieder die eigentliche Dominante bilden wird. Das Projekt bedeutet also schon allein aus diesen Gründen ein großes Maß an Stadtreparatur in dieser so geschundenen Gegend, die einstmals eine der schönsten der Stadt war.

    Links:
    - Situation Bohnenstraße bei Google StreetView
    - Grundriss der Neubebauung (siehe oberhalb der Kirche)
    - Webseite des Projekts
    - Eindrucksvolles historisches Bild des Bereichs (!)

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    Einmal editiert, zuletzt von frank1204 (17. August 2017 um 15:49)

  • @Wikos

    "2018 soll es nun endlich geschehen - das Allianz-Hochhaus am Burstah wird ENDLICH abgerissen"

    Aber auch der Bestandsbau hat ja Fans:

    "Das Allianz-Ensemble. Nach meiner Kenntnis zum Abriss frei gegeben. Dabei stellt es ein sehr interessantes und – wie finde – elegantes Objekt der Nachkriegs-Moderne dar. Die Staffelung sowie die Fassadengestaltung ist äußerst gelungen."

    so in dem oben verlinkten Beitrag auf nexthamburg.

    Die "Fans" sind zum Glück in der Minderheit. Wer diesen Bau im Kontext mit der örtlichen Bebauung erhaltenswert findet, der tut mir echt Leid.

    ...

  • Also ich habe den Artikel so verstanden, dass das Ensemble, um das es geht, aus dem 70er-Jahre-Hochhaus besteht, welches auf jeden Fall abgerissen wird, und dem Altbau, dessen schöne Fassade eventuell in die Neubauten integriert werden solle - was ja sicherlich wünschenswert wäre.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Richtig. Die Altbau-Fassade ist bedroht. Wobei wohl Denkmalschutz nur für das moderne Hochhaus bestand, das nun aber definitiv fällt.

    Zitat:

    Zitat

    Es ist ein Filetgrundstück in der Innenstadt in direkter Nähe zur Patriotischen Gesellschaft. Im März vergangenen Jahres wurde das Commerzbank-Areal, bestehend aus einem Altbau und einem unter der Denkmalschutz stehenden Hochhaus, an Procom Invest verkauft. Ein Deal, der sich für den Investor nur lohnt, wenn er beide Häuser abreißen kann.(...)
    Geprüft werden soll, ob die optisch ansprechende Fassade des Altbaus erhalten bleiben wird.

  • Das wäre eine sehr gute Entwicklung!

    Es ist wirklich absurd, aber für Hamburg leider typisch. Der 70er-Jahre Klotz steht/stand unter Denkmalschutz, der stadtbildprägende Nachbrand-Altbau von Martin Haller aber nicht. Entsprechend sollte nach bisheriger Planung der Altbau abgerissen und das Hochhaus erhalten werden!

    Der Altbau enthält außer der Fassade offenbar keine oder fast keine originalen Elemente mehr, weshalb er auch nicht als denkmalwürdig angesehen wurde (- eine Entkernung wäre also gut zu verschmerzen). Der Wert der Fassade für das Stadtbild spielte für die Denkmalschützer keine Rolle.

  • Das stark sanierungsbedürftige Ledigenheim in unmittelbarer Nähe zum Michel wird für rund 17 Mio. € saniert. Das Gebäude wurde 1912/13 errichtet und ist neben dem Münchener Pendant das einzige seiner Art in Deutschland.

    Historisches Ledigenheim wird saniert


    Ledigenheim Hamburg Frontansicht [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], by Korbainsky (Own work), from Wikimedia Commons


    Ansicht des Gebäudes vor der Zerstörung 1943

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.