• Zitat von "rakete"

    ich kann zeno nur zustimmen.
    nicht jedem kann jede stadt oder jeder stil gefallen. aber immerhin hatte der wiederaufbau in nürnberg und würzburg stil. und zwar einen, der sich an der tradition dieser städte orientierte. das war mehr als andernorts und ist mehr als heute zumeist gebaut wird.
    darum sollte man mit urteilen und forderungen wie "alles mist. alles weg!" eher vorsichtig sein.

    Tut mir leid, ich kann hier nicht zustimmen. Ich bin wirklich für dieses :"Alles mist. alles weg!", so einfach und pauschalierend es auch klingen mag.
    Ich sehe keinen besonderen Stil, nur Schäbigkeit, Billigkeit und Anspruchslosigkeit.
    Im günstigsten Fall handelt es sich um plumpe Verhöhnung altehrwürdiger Formen, im schlimmsten Fall um reine Stillosigkeit.
    In Nürnberg fällt mir (vielleicht von der Gegend um St. Sebald abgesehen) in der Tat kein einziges zwischen 1950 und 1980 errichtetes halbwegs erträgliches Haus ein. Danach wurde es vielleicht etwas besser, wie die Häuser beim Fembohaus beweisen, was jedoch im Großen und Ganzen zu spät kam.
    Völlig misslungen sind die Nürnberger und Würzburger Märkte (erster schon alleine von seiner Aufgeblähtheit).
    Da ich vor allem vom alten Nürnberg ganz besonders angetan sein, muss mein Urteil derart hart ausfallen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Nein, ich kann die Begeisterung über Würzburg nicht teilen.

    Ich auch nicht. Würzburg ist meine Geburtsstadt und ich finde, sie wirkt an vielen Stellen verbraucht und schäbig.

    Zitat

    Einen hierorts geäußerten Ausfall gegen Ulm kann ich hingegen nicht nachvollziehen.
    Ulm ist mE vom Stadtbild turmhoch über Würzburg zu stellen: kompakt erhaltene Altstadtteile stehen mit wirklich moderner Architektur, also nicht bloß mit Schrott aus den 60er und 70ern in reizvollem Spannungsverhältnis.

    Sprechen wir über dieselbe Stadt? Die Hauptfußgängerzone zwischen Bahnhof und Münster besteht doch ausschließlich aus dem von Dir erwähnten Schrott der 60er und 70er! Inklusive Stadtmöblierung. Und die kompakt erhaltenen Altstadtteile sind tatsächlich sehr kompakt - und noch dazu eher abgelegen. Nein - Ulm und Würzburg befinden sich in meinen Augen auf recht ähnlichen Niveau. Würzburg würde ich dennoch vorziehen.

    Ich empfehle Freiburg. :gg:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "rakete"

    ich kann zeno nur zustimmen.
    nicht jedem kann jede stadt oder jeder stil gefallen. aber immerhin hatte der wiederaufbau in nürnberg und würzburg stil. und zwar einen, der sich an der tradition dieser städte orientierte. das war mehr als andernorts und ist mehr als heute zumeist gebaut wird.
    darum sollte man mit urteilen und forderungen wie "alles mist. alles weg!" eher vorsichtig sein.

    Und ich wiederum kann "rakete" nur zustimmen. In den fränkischen Städten hat man sich um eine Anlehnung an die alte Struktur und Tradition der Orte bemüht. "Alles Mist. Alles weg!" ist ja auch ein völlig unrealistischer Ansatz (es sei denn ein Komet fällt auf die Städte). Man sollte vielmehr schauen, wo man im einzelnen Verbesserungen der Situation erreichen kann. Dazu können auch einige Rekonstruktionen gehören.

  • Zitat

    In den fränkischen Städten hat man sich um eine Anlehnung an die alte Struktur und Tradition der Orte bemüht.

    Nun ja, zumindest in Nürnberg, das ich nun inzwischen sehr gut kenne, allerdings nur sehr vereinzelt und auf einige wenige Straßenzüge beschränkt.
    Nicht mal vom ganzen Burgviertel, das immer so sehr gelobt wird, kann man das eigentlich sagen. Selbst da sieht nämlich ein beträchtlicher Teil aus wie "schwedische Vorstadt", um mal Johan zu zitieren, und wird nur durch die wenigen verbliebenen mittelalterlichen Bauten aufgewertet.

    Der größere Teil des Nürnberger Altstadt-Gebiets sieht auch nicht viel anders aus als Kassel oder Bochum.

    Die hübschen Fotos täuschen i.d.R., weil sie die Bausünden einfach ausblenden. Da sieht man dann ein Fachwerkhaus zwischen zwei nicht völlig verkorksten (aber auch nicht wirklich gelungenen) '50'iger Jahre-Bauten und denkt, die Nürnberger Welt sei doch ganz in Ordnung.

    Daß es aber das einzige Fachwerkhaus in der Straße ist, die ansonsten aus Dutzenden der häßlichsten 60'iger Jahre-Vorstadt-Häuser besteht, welche sich um lokale Traditionen einen Dreck scheren, oder daß gleich neben dem Bildausschnitt ein Waschbeton-Parkhaus aus den 70'igern im Stil des Frankfurter TR steht, sieht man auf den Fotos halt nicht.

    Insofern würde ich mich eher dem Standpunkt unseres Karpatenbärs anschließen.

    Wenn ich mal Zeit und eine bessere Kamera habe, mache ich gerne mal eine Fotoserie "Nürnberger Realitäten".

  • Zitat

    Für Würzburg reicht dieser Weg jedoch nicht allein aus: zu wenig Substanz blieb hier erhalten, sodass in erster Linie an Rekos von ganzen Ensembles gedacht werden müsste.

    Und ebenso in Nürnberg. Und in beiden Städten fällt der Marktplatz als Fehlentwicklung am meisten im Auge.
    In Würzburg gibt es am Marktplatz noch ein paar historische Häuser, und an einer Seite lugt das Falkenhaus noch hervor. Unfassbar ist, dass der Platz durch das Petrinihaus in den letzten Jahren noch verschlechtert wurde. Zwei ebenso schlimme projekte stehen in der direkten Umgebung noch an.
    In Nürnberg sind nur der Obstmarkt und der Egidienplatz noch schlimmer als der Hauptmarkt. Der Lorenzer Platz und der Weinmarkt zum Beispiel sind erheblich besser. Wenigen dürfte wirklich bewusst sein, dass es am Nürnberger Haupmarkt außer der Frauenkirche und das Gebäude der Handelskammer in der Ecke Keine historischen Gebäude gibt! Rekonstruktionen täten hier wirklich not, aber sie scheinen politisch und wirtschaftlich nicht machbar zu sein.
    In Würzburg ist am allerwichtigsten überhaupt, dass anstelle des Waschbeton-Völk-Haus am Marktplatz der echte Petrini-Bau rekonstruiert wird. Eine größere Aufwertung des Stadtbildes ist nicht möglich.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • ursus carpaticus

    Ich wurde nicht Nurnberg meiden. Dafur gibt es genug Einzelgebaude von Interesse. Philon hat recht: grosse Teilen von die Altstadt sieht nicht aus wie Altstadt und ist auch dann ahnlich wie Stuttgart oder Hannover. Trotzdem gibt es Scherben von Altstadt, die Burg und die Kirchen sind schon. Tiergartenplatz ist schon. Teile am Pegnitz ist schon. Und so weiter. Ich finde dein Urteil ein bisschen zu hart. Viele Auslander sehen Nurnberg als historisch und sehr schon. Es ist ja immer eine Frage wie man historisch und schon definiert. Vorkriegsnurnberg war vielleicht ein platz wo man Wochen verbringen konnte. Heute kann man die Altstadt bequem in ein paar Tagen erkundigen. Dadurch hilft es niemand Nurnberger Altstadt extrem zu loben oder krittisieren: sondern realismus.

  • @johan

    Ich kann dir ja grundsätzlich nicht widersprechen. Natürlich sind die kümmerlichen Reste des alten Nürnbergs großartig und sehenswert.
    Allerdings wird dadurch die sie umgebende Realität umso trauriger. Ich möchte meine Nürnberg-Erfahrung nicht missen. Nur gibt es gottseidank soviele großartige Städte, vor allem in den neuen Bundesländern, die ich zu einem beträchtlichen Teil noch gar nicht kenne, dass ich mir diesen Nürnbergmasochismus einstweilen wirklich sparen kann.
    Nicht übersehen werden darf, dass aus meinem harten Urteil nichts anderes als die Liebe spricht.
    Mit würzburg ist es ein bisschen anders. Hier geht nur von einzelnen Bauwerken eine Faszination aus, die allerdings gewaltig ist.

    youngwoerth

    Nun ist es leider so, dass ich unumwunden zugeben muss, noch niemals in Ulm gewesen zu sein, weshalb ich schwerlich über dieses Thema einen adäquaten Gesprächspartner abgeben kann. Mein schwaches Wissen darüber verdanke ich ausschließlich aus Bildern.
    Nun wurde von einem hiesigen Teilnehmer die Neugestaltung des Marktes angegriffen, die ich von aktuellen Photos her kenne und soweit mir ersichtlich eine glatte Verbesserung zu sein scheint.
    Ich finde es generell nicht gut, gezielten Modernismus als solchen anzugreifen. Natürlich nichts gegen Rekos, auch nichts in Einzelfällen gegen Anpassungsarchitektur, aber ganz ohne Moderne werden die zerstörten deutschen Städte nicht wiederherstellbar sein.
    Auch Dresden nicht, denn die zerstörte Stadtfläche ist zu groß.
    Ebenso finde ich das neugestaltete Zentrum von Chemnitz nichts so schlecht (wenngleich die neuen Bauten im Einzelnen wirklich nichts Besonderes darstellen). Warum probiert man dergleichen nicht am Dresdner Altmarkt anstelle dieser nichtssagenden, häßlichen Bauten, vorzugsweise in Kombinanation mit Rekos (vorzugsweise nach Canalettos Gemälden)?
    Ph.s Einschätzung der Hauptmärkte von Würzburg und Nürnberg teile ich vollinhaltlich. Hier sehe ich einen dringenden Rekobedarf.

    @noch mals youngwoerth
    Leider kenne ich Freiburg noch nicht, weshalb mich diese Stadt sehr interessiert. Leider kommt es allerdings mir so vor, dass du nicht gerne über dieses Thema sprichst.
    :augenrollengruen:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Gib Philon und Brandmauer hier völlig recht.

    Trotzdem besuche ich gerne Würzburg, aber bin ungerne in Nürnberg.
    Finde die nördliche Gründerzeitring in Nürnberg aber auch noch sehr gut erhalten und sehr sehenswert.

    Zu Philon: es gab 2 Jahre zurück eine recht wunderbare Foto Serien in 3 Teilen Über Würzburg am Architektur Forum. So gesehen kann Würzburg gut mithalten mit z.B. die Neustadt in Dresden.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Leider kommt es allerdings mir so vor, dass du nicht gerne über dieses Thema sprichst.

    Das Gegenteil ist der Fall: Ich spreche zu gerne über Freiburg. Und hier im Forum darf ich nicht mehr. :lachen:

    Schau mal in der Galerie, da gibt es eine über 20seitige Fotostrecke - leider werden inzwischen nicht mehr alle angezeigt. Allerdings ist Freiburg in erster Linie ein Lebensgefühl: Das Flair und die Atmosphäre dieser Stadt erfasst man am besten vor Ort. Im Sommer natürlich. Und wenn Du Dich in dieser Stadt niederlässt, dann besteht die Gefahr, dass Du irgendwann den großen Rest Westdeutschlands am Niveau Freiburgs misst. Und dann kapieren andere nicht mehr, was Du eigentlich für ein Problem hast, wenn Dir Städte wie Braunschweig, Ulm, Osnabrück, uvm. plötzlich nicht mehr so recht gefallen wollen, und Du an allem etwas auszusetzen hast...

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  • EDIT: Sie werden alle nicht mehr angezeigt! Dank sei Arcor. :boese:
    Bleibt nur, sich 27 Seiten voller amüsanter Diskussionen reinzuwürgen:
    http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?t=2111&postdays=0&postorder=asc&start=0\r
    http://www.architekturforum.net/viewtopic. ... sc&start=0

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  • youngwoerth

    ich habe anscheinend eine ähnliche erfahrung mit einer stadt wie du, nur war das bei mir nicht freiburg, sondern graz :zwinkern: was habe ich da als student mein fahrrad nachts, unterstützt von vielen viertelchen, durch diese wunderschönen gassen geschoben. mit oder ohne begleitung war alleine schon nur der nächtliche nachhauseweg ein vergnügen. so endete jeder abend mehr oder weniger als erfolg.
    was haben wir nur an lebensqualität durch diese kistenbauenden dummköpfe verloren.

    2 jahre in graz, und du weisst im vergleich erst, WIE abgrundtief verunstaltet alles von hamburg bis zürich tatsächlich ist.

    ich finde überhaupt, es gibt im deutschen sprachraum heute diese ästhetische demarkation zwischen west und ost, hamburg bis zürich und rostock bis graz.
    im westen nur neues. :weinen:

  • marc! hat geschrieben:

    Zitat

    ich finde überhaupt, es gibt im deutschen sprachraum heute diese ästhetische demarkation zwischen west und ost, hamburg bis zürich und rostock bis graz.

    Hmm. Warst Du schon in Magdeburg, Zerbst oder Dessau? Und was zu sagen von Prenzlau oder Frankfurt an der Oder? Und weiten Teilen von Ostberlin und Dresden, die Brachen selbst mitten in der Altstadt?

    Es gibt im Westen einiges Neues, wie die Pläne für die Rekonstruktion des Weseler Marktplatzes oder des Marktes und Hühnermarktes in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon]. Das ist aber víél zu wenig und es bleibt abzuwarten, was davon realisiert wird.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Ich seh s mit der Demarkationslinie auch so wie marc!
    zerbst, Frankfurt/O etc ins Treffen zu führen ist irgendwie unfair, das waren völlig zerstörte Städte.
    Aber vergleiche mal Torgau, Meissen, Freiberg, Brandenburg/Havel, Wernigerode mit Bamberg, Celle, Straubing, leider auch teilweise Regensburg...
    Da merkt man den Unterschied.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
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    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "marc!"

    graz

    Das mag ich auch sehr gerne. Gemäß dem damaligen Werbeslogan: Graz hat's!
    Allerdings gibt es dort um den Bahnhof herum auch ein paar üble und zudem ungepflegte Kistengegenden.

    Zitat

    WIE abgrundtief verunstaltet alles von hamburg bis zürich tatsächlich ist.

    Also Freiburg passt irgendwie gar nicht nach Westdeutschland. Und das ist das Schöne: Ich fühle mich hier immer irgendwie außerhalb...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Was hat Graz mit würzburg zu tun?
    ist irgendwie das genaue Gegenteil. ich denk, dass Würzburg auch vor der Zerstörung es in puncto Bürgerbauten nicht mit Graz aufnehmen konnte.
    Es ist eher eine fränkische Ausgabe von Salzburg, also klerikal geprägt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Marc hat geschrieben:

    Zitat

    was haben wir nur an lebensqualität durch diese kistenbauenden dummköpfe verloren.

    Stimmt. Es hätte ganz anders laufen können (und viel billiger) wenn sofort nach dem Krieg 50% der Schäden sofort bereinigt wurde.

    Alle Mauer standen da oft wenigstens noch. Arbeiter waren kanpp aber billig.

    Jetzt kommt es kaum noch wieder, auch wenn es in viele Innenstädte Brachen gibt........

    Die so von euch allen gesuchte Gemütlichkeit, Kleinteiligheit und Urbanität (wie im heutigen Graz und Salzburg) erscheint nun für immer verloren.
    Weil um die Rekonstruktion einzelner Objekten ein kleiner Krieg geführt werden muss und das Ergäbniss meistens auch noch mittelmässig ist.

    Frauenkirche und die letzte Bürgerbauten wie das Köhlerische Haus sind bisher Ausnahmen. Die wunderschöne Vorbilder gibt's eben, aber die werden ausserhalb Dresden kaum nachgefolgt.

    Kistenbauer und Bauherren (suchen sich billige und schnell gebaute Investionszielen?) aber gibt es aber noch genug. Also gehts hier weiter.

    Mal abwarten wie es in der Mitte Berlins und Potsdams weiter geht. Das es hier auch wieder Kompromisse geben wird ist schon heute sicher: ein vereinfachtes Dach, eine gläserne Kuppel, ein modernes Interiör usw.

  • Ich kenne Würzburg auch ein wenig. Die Stadt hat eine sehr positive Ausstrahlung. Man kann sie als heitere Stadt bezeichnen. Das ist Nürnberg zum Beispiel nicht und auch Bamberg nicht unbedingt. Aber ich kann nicht sagen welche die schönste von den dreien ist.

    Einmal editiert, zuletzt von William (14. Januar 2016 um 18:23)

  • Zitat von "William"

    Man kann sie als heitere Stadt bezeichnen. Das ist Nürnberg zum Beispiel nicht und auch Bamberg nicht unbedingt.

    Tja, Würzburg liegt in Weinfranken, Bamberg und Nürnberg in Bierfranken.
    Wein war schon immer heiterer als Bier.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich habe als Ausländischer Tourist Würzburg, Nürnberg und Mainz oft besucht. Mir gefallen Mainz und Würzburg deutlich besser. Das hat aber nicht unbedingt mit dem Wiederaufbau zu tun sondern auch mit der Regionalen Architektur. Nürnberg hatte und hat immer noch was düsteres an sich. Das hat mit den vielen mittelalterlichen Türmen, der Burg und dem fehlenden Grün zu tun. Die Altbauten sind sowieso oft ziemlich karg. Würzburg ist dagegen farbenfroher und hat wegen der vielen Sakralbauten ein ganz anderes Gesicht. Das man den Wiederaufbau der beiden Städte mit Köln und Kassel vergleichen kann ist für mich unverständlich. Im Würzburg kann man noch stundenlang durch zeilweise engen Gassen laufen. Zwischen einfache Putzfassaden der Nachkriegszeit (die übrigens selten aufdringlich wirken) stehen rekonstruierte Barockfassaden und Kirchen. Vor allem Abends gibt es hier eine schöne Stimmung. Nein, mit Köln und Kassel hat das NICHTS zu tun. Mainz ist eigentlich ein anderer Fall, denn hier haben grosse Teile der Altstadt überlebt. Die wiederaufgebauten Teile sehen aber nicht gut aus.

    Südlicher Teil der Würzburger Altstadt:

    http://maps.live.com/default.aspx?v…zburg&encType=1

    Kassel-Altstadt:

    http://maps.live.com/default.aspx?v…assel&encType=1

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • ursus carpaticus

    Deine Meinung in Ehren; aber Köln ist nicht ansprechend. Man wird dort ständig gereizt durch neue Situationen hinter jeder Abbiegung; Wohnhäuser folgen auf Fabriken und riesigen Parkplätzen; ich spüre hier weder etwas von Stil, Tradition noch Geschmack. Richtig kopiert ist in Nürnberg eh fast nichts; und auch in Würzburg nicht. Ruinen sind nur in ihren alten, meist in einen leicht vereinfachten Zustand versetzt worden.

    Einmal editiert, zuletzt von William (14. Januar 2016 um 18:20)