• Klausener Platz

    Heute im Tagesspiegel gefunden: ein kurzer Artikel über das Gebäude in der Neufertstraße, das mal ein Kino und später ein Aldi war, und ursprünglich eine Reithalle: TSP 9.3.2018
    Es soll abgerissen werden!! Immerhin ist sogar die BVV dagegen.
    Wiewohl ich verstehe, daß man dort ein Haus normaler Höhe bauen möchte, denn die Nachbarhäuser sind alle viel höher. Allerdings hat man dann keinerlei Reminiszenz an die Pferdeära mehr.

  • Danke. In so einem Fall könnte ich mir auch eine fassadistische Lösung vorstellen. Heißt: Erhalt der Fassade und dahinter (bzw. auch darüber) ein Neubau, der sich architektonisch gut einfügt. Hier handelt es sich ja um einen niedrigen Flachdachbau, bei einem Bau mit Spitzgiebel/Satteldach o.ä. wäre das ein anderer Fall.

    Wobei die historische Deckenkonstruktion aus Stahl auch erst 2012/13 wieder freigelegt wurde. Die sollte möglichst auch erhalten werden, wenn irgend möglich. Berlin wächst nunmal aber auch stark und natürlich werden zentrale Flächen zuerst verdichtet, da muss man mitunter Kompromisse finden.

  • Ich bin zwar beileibe nicht aus der Nachbarschaft, kann aber dennoch Bilder des Hotelneubaus zutragen.

    Jenseits der Witzlebenstraße das im Bau befindliche Wohnhaus aus der Patzschke-Feder.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (7. April 2018 um 19:25)

  • zu Kaiserdamm Ecke Witzleben:
    das "Billighotel" ist doch jetzt sehr ordentlich geworden - viel besser als erwartet. Nicht so der Knaller, wie ein Eckhaus sein könnte, aber doch ein sehr anständiger Füllbau, der sich gut einfügt (besonders froh bin ich über die zur ehem. Dresdner, jetzt Commerzbank gleiche Dachhöhe und -schräge).

  • Zwischen Darwinstraße und Goslarer Ufer ist ein neues Wohngebiet anstelle von Industrie entstanden. Die Häuser liegen fast alle entlang der Spree, hier in der Nähe am Zusammenfluss des Landwehrkanals und Verbindungskanals in die Spree, was einen schönen weiten Blick garantiert. Einige Wohnuungen sind schon bezogen, an anderen Häusern wird noch gewerkelt:

    Mit der Röntgenbrücke:






    Häuser, die schon eine ganze Weile hier stehen, direkt auf der Landzunge beim Zusammenfluss:



    Wohnneubauten anstelle eines Bürokomplex' an der Dovestraße und -brücke:



    Dovebrücke:

  • Das von Spreetunnel im Mai vorgestellte Projekt mit dem genialen Namen Spreeone wurde inzwischen weitgehend fertiggestellt. Architekt ist Nöfer. Das prägnante Hochhaus direkt an der Spree setzt einen positiven Akzent in dieser baulich wenig attraktiven, dabei durchaus gut gelegenen Gegend in Nord-Charlottenburg.

    Ansicht von Süden:


    Entlang der Dovestraße:



    Erdgeschoss zur Spree:



    Weitere Nahaufnahmen:




    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Ihr könnt mich jetzt schlagen, wenn ich hier Wasser in den Wein gieße, aber so ganz glücklich bin ich mit dieser Art Bauten nicht mehr. Klar, es ist besser als dieser Rasterirrsinn am Hauptbahnhof oder die Ödnis am Leipziger Platz. Aber leider sehe ich auch nicht wirklich eine Fortentwicklung bei Nöfer und co.
    Bei Patzschke ist es sogar umgekehrt, grade was die optische Wertigkeit angeht, wird die bei Patzschke immer mieser, wenn man sieht, wie das Adlon noch aussah und welche Pappoptik die Bauten heute haben.
    Nöfer hat das mit den Proportionen zum Glück viel besser drauf, trotzdem kann ich diese aufgeklebten Riemchen auch langsam nicht mehr sehen. Aber gut, er ist satt im Geschäft, gefühlt wird jede Woche in Berlin ein solches Haus eröffnet. Also warum was ändern? Gerade weil der sonstige Standard derart niedrig angesiedelt ist, dass Nöfer und co ihre Bauten noch jedesmal als Palais verkaufen können. Irgendein Russe oder Araber wird die Eigentumswohnung schon kaufen.

    Ich bin ehrlich, mir ist das langsam zu uninspiriert und zu sehr von der Stange, auch wenn es vom Niveau her über vielem liegt, was sonst so in Deutschland gebaut wird. Aber ich wünsche mir so langsam mal den nächsten Schritt nach vorne. Gerade von Nöfer, weil ich glaube, dass er da noch viel mehr kann, wenn er denn will!

    APH - am Puls der Zeit

  • Realiter wirkt das Gebäude genauso wie das eine Straße spreeauf gelegene Nöfer-TU-Gebäude etwas zu massig, insbesondere von der Sichtachse der Cauerstraße aus gesehen.

    Eine Architektur, die auf das Umfeld individuell eingeht, statt denselben Entwurf zum 20sten Male zu verwirklichen, hätte die Art-Deco-Kubatur des 90er-Jahre(?)-Bürogebäudes in Kunststeinoptik auf der anderen Straßenseite wiederaufnehmen können, um eine Torsituation zu simulieren.

  • Nöfer ist und bleibt mein absoluter Favorit unter den kontemporären Architekten Berlins. Klar, nicht immer ist es ihm möglich den bestmöglichen Entwurf in best möglicher Qualität umzusetzen, da hat leider der Bauherr/Projektentwickler noch ein Wörtchen mitzureden, dennoch ist die Qualiät zumindest immer solide, was man z.B. von Patzschke nicht immer behaupten kann.

  • Sind die Riemchen wirklich aufgeklebt? Kann ich mir gar nicht vorstellen, selbst in Bremen wird das nur noch bei den billigsten geförderten Projekten gemacht. Die Standardneubauten mit Klinker sind hier "ehrlich" zweischalig:

    Viel schicker wird's hier zwar nicht, aber das ist echtes Ziegelmauerwerk vor Dämmung und Betonwand. Trotzdem gefallen mir die Nöferentwürfe immer sehr gut. Diese Schnittstelle zwischen den neoklassischen Stilen und der Moderne sind aus meiner Sache die realistischsten und machbarsten Formen einer neuklassischen Architektur. Und ich mag sie einfach ;), die gegliederten Fenster, das Material, die runden Ecken... genau mein Neubaustil.

  • Es handelt sich leider um Riemchen. Das ist auch das entscheidende und eigentlich einzige wirkliche Manko an diesem Bau. Tatsächlich doppelschalige Neubauten haben sicherlich eine wesentlich höhere Nachhaltigkeit und Beständigkeit. Ich habe diese Sicht der Dinge kürzlich ausführlich im Strang "Friedrichshain" begründet.

    ^^^^ Es gibt Architekturbüros, die einen weitgehend unverwechselbaren Stil mit hohem Wiedererkennungswert pflegen - hierzu gehören sicherlich Nöfer und Patzschke. Nachteil ist natürlich, dass auf den Stil der umgebenden Bebauung eher wenig Rücksicht genommen wird, am ehesten noch im Hinblick auf die geforderte Kubatur.
    Das andere Extrem sind dann Büros wie Tchoban Voss Architekten, die nicht unbedingt einen hohen Wiedererkennungswert haben, aber viel Rücksicht auf die spezielle Umgebungssituation nehmen, und hier kontinuierlich auf hohem Niveau bauen.
    Beide "Stile" haben m.E. ihre nachvollziehbare Berechtigung.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Das 122 Jahre alte Mietshaus in der Englischen Straße 29 soll ab März laut Abendschau abgerissen und durch einen Büroneubau ersetzt werden.

    Einmal wieder wird dringend benötigter Wohnraum vernichtet und einer der wenigen Altbauten im bereits ziemlich monotonen Viertel abgerissen. Der Bau wurde brutal entstuckt, aber der großbürgerliche Hausflur lässt auf eine einst glanzvolle Vergangenheit schließen.

    Gibt es ggf. historische Aufnahmen?

    In jedem Fall ein Skandal in mehrerlei Hinsicht meiner Meinung nach.