Rom, die ewige Stadt (Galerie)

  • Warum heißt der Strang eigentlich "Rom, die ewige Stadt (I)"? Steht das "I" für "Italien"? Oder gibt es noch einen Galeriestrang "II"? huh:)

    Moderationshinweis (Riegel): Ja, es steht für "Italien". Wir haben kürzlich bei allen Galerien ausserhalb von Deutschland die Landesabkürzung beigefügt, weil die Inhaltsübersicht unberfriedigend war und noch weiter optimiert wird. ;)


    Wobei dieser Strang, sogar einzelne Beiträge, Bilder von Italien und dem Vatikanstaat zeigt...

  • Zitat von Heimdall

    "Am Monumento oder an anderen Großbauten entlang der breiteren Straßen zeigt sich etwas von der Monumentalität, die man oft mit dem antiken Rom verbindet. Hier kann die "ewige Stadt" an modernere Zentren wie Paris oder London anschließen."

    Ging mir aber in Rom genauso. Ich würde gerade die Prachtbauten aus dem italienischen Königreich auch nicht missen wollen. Mir hat ja auch das Monumento extrem gefallen, das komischerweise eine der Sehenswürdigkeiten war, die mich am meisten beeindruckt haben. Man muss dazu sagen, dass ich einfach ein Faible für den Pomp des 19. Jahrhunderts habe und mich diese ganze Symbolik interessiert.

    Die Römer ticken in dieser Hinsicht etwas merkwürdig. So wird der Justizpalast ja von ihnen als "Palazzaccio" bezeichnet, was, wie ich glaube, soviel wie "hässlicher Palast" bedeuten soll. Man, die Luxusprobleme der Römer hätten wir in Deutschland ja gerne. Die Gebäude, die wir in unseren Städten als hässlich bezeichnen, sind es meist (leider) tatsächlich...

    Einmal editiert, zuletzt von Suebicus (6. September 2017 um 12:01)

  • Zu den vatikanischen Museen: ich glaube in Beitrag 72, diese Rotunde mit dem Apsidenrund und den darin eingestellten antiken Skulpturen: das erinnert schon sehr an Schinkel's "Altes Museum" in Berlin. Hat er sich davon inspirieren lassen!?

    Einmal editiert, zuletzt von SchortschiBähr (6. September 2017 um 13:59)

  • So, wir starten die letzte Runde, es geht in den Osten von Rom zur Piazza Barberini

    Das, was man in Potsdam gebaut hat, ist ja nur die Adaption eines kleinen Teils des riesigen Palazzo. So wurde in Potsdam ein Teil der Gartenseite zum Hauptportal umdefiniert. Einige Bilder hatte ich im Potsdam Thread schon gezeigt, hier aber dann nochmal im städtebaulichen Kontext

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (6. September 2017 um 12:31)

  • Es geht zu S. Maria Maggiore







    Ich weiß noch, dass mir diese Kirche besonders gut gefallen hatte, das Innere wirkt spektakulär, aber nicht so schwer und überfüllt wie die ein oder andere Kirche sonst in Rom



    APH - am Puls der Zeit

  • Es geht dann noch zu San Pietro in Vincoli

    Hier gibt es die Moses Statue von Michelangelo zu sehen


    Die Moses Statue ist ja die einzige wirkliche Großfigur, die Michelangelo für das viel umfangreichere geplante Grabmal für Papst Julius II tatsächlich fertigstellte, eigentich waren ca. 40 Figuren geplant.

    APH - am Puls der Zeit

  • Da San Pietro in Vincoli unmittelbar neben dem Kolosseum liegt, verabschiede ich mich von euch mit zwei Abend- bzw. Nachtimpressionen dieser fantastischen Stadt.

    Einige werden in der Aufnahme mein Profilbild erkennen :D:D

    Zum Abschluss geht es nochmal auf den Monte Pincio, meinem Lieblingsort in Rom


    Mit dem nächtlichen Blick über die Dächer Roms beende ich meinerseits die Galerie, über jede Ergänzung von Mitforisten würde ich mich sehr freuen.
    Als Fazit kann ich nur sagen, dass mich Rom unglaublich fasziniert hat, ich bin eigentlich eher Fan der preußischen Architektur, aber Rom hat einfach so unglaublich viel Historie zu bieten, dass mir die Stadt wirklich ans Herz gewachsen ist. Ich fahre normal immer nur einmal in eine Stadt, aber bei Rom kann ich mir ein Wiederkommen wirklich vorstellen.

    Abschließend danke ich allen, die sich mit wirklich netten Worten gemeldet hatten und auch diese Galerie unterstützt haben. :D:D

    APH - am Puls der Zeit

  • Danke sehr fur deine schone Bilder - also Forum Romanum/Colloseum sind wahnsinning. Von Bausubstanz kommt London wirklich nicht in der Nahe von Rom

  • Zitat

    Von Bausubstanz kommt London wirklich nicht in der Nahe von Rom

    Das selbstverständlich über London zu stellende Drosendorf/Thaya leider auch nicht, so sehr ich diese Stadt auch mag.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich glaube nicht, dass es eine Stadt auf dieser Erde gibt, die es bzgl. historischer Bau- und Kunstsubstanz mit Rom aufnehmen kann. Das von der UNESCO als Welterbe deklarierte historische Zentrum Roms beträgt mehr als 14 km², auf dem sich 25000 Denkmäler befinden, darunter über 500 Adelspaläste und ca. 300 Kirchen (im gesamten Stadtgebiet über 900) - das ist die höchste Dichte an Denkmälern pro qm in der ganzen Welt. Dabei handelt es sich um Denkmäler von der Antike bis heute, ein solches Spektrum deckt keine andere Stadt weder von der Quantität noch von der Qualität her ab, selbst Städte wie Wien, Prag, Venedig oder Paris kommen da nicht mehr mit.
    Natürlich ist es immer eine subjektive Frage, welche Stadt man als schön empfindet, aber ich finde, es gibt durchaus objektive Kriterien, mithilfe derer man den künstlerischen und kunsthistorischen Wert eines Kunstwerkes oder einer Stadt messen kann. Und unter diesem Gesichtspunkt ist Rom halt absolute Spitze!
    Übrigens gibt es in Rom um den eigentlichen historischen Stadtkern herum durchaus auch historistische Architektur aus dem 19. Jahrhundert, man schaue sich z.B. mal die Gegend um die Piazza Mincio mit ihren protzigen Palästen an, da hängt an einer Stelle sogar ein richtiger, großer Kronleuchter über der Straße... ansonsten finde ich an der Altstadt Roms gerade die relative Unversehrtheit so beeindruckend, sie ist halt zu großen Teilen nicht historistisch überformt worden und ihre Kleinteiligkeit ist genau das, was sie so besonders macht im Vergleich zu z.B. Paris. Und dann gibt es durchaus beeindruckend große Paläste und Fassaden aus Renaissance und Barock, die Palazzi Farnese, della Consulta, della Cancelleria, Madama und viele andere sind bis zu 30m hoch und haben Dimensionen, die woanders erst im 19. Jahrhundert erreicht worden sind. Ich denke, Rom hat also durchaus qualitätvollere und repräsentativere Großbauten als den Altare della patria an der Piazza Venezia ;)

    Was London in diesem Vergleich zu suchen hat, ist mir wirklich schleierhaft, ich finde es im Gegenteil sogar erstaunlich, wie England es geschafft hat, über so viele Jahrhunderte eine wirkliche Weltmacht mit unglaublichem finanziellen Reichtum zu sein und trotzdem so wenig Kunst geschaffen zu haben... das ist wirklich eine Leistung.

    @ Wissen.de: vielen herzlichen Dank für die große Mühe und die vielen schönen Bilder, eine Präsentation Roms war in dieser Galerie längst überfällig!

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Habe ich bei meinem Rom-Besuch auch so empfunden. Das Einzige, was mir im Stadtbild fehlt, ist etwas Gotik, aber die konnte sich in Italien ja sowieso nie wirklich durchsetzen. Die einzige "gotische" Kirche Roms, Santa Maria sopra Minerva, ist ja im Endeffekt nur ein Werk des 19. Jahrhunderts.

    Einmal editiert, zuletzt von Suebicus (6. September 2017 um 23:56)

  • Ansonsten gibt es noch ein sehr trauriges Restchen Gotik am Außenbau der Kirche Santa Maria d'Aracoeli direkt hinter dem Nationaldenkmal (die im Mittelalter als Sitz des neugegründeten Senats eine nicht ganz unbedeutende Rolle gespielt hat), und dort im Innenraum auch noch ein einziges Kreuzrippengewölbe in einer Seitenkapelle.

    So hat die Kirche noch im 16. Jahrhundert ausgesehen.

    Und natürlich das Ziborium der Lateranbasilika.

    Aber das war's auch schon - wären die Päpste im 14. Jahrhundert nicht nach Avignon gegangen (worden), würde es sicher noch mehr Gotik zu sehen geben in Rom.

  • Zunächst danke für deine vielen Bilder und Eindrücke.

    [...] über jede Ergänzung von Mitforisten würde ich mich sehr freuen.

    Ein wenig kann ich wohl noch - nach und nach - aus dem Jahr 2009 hinzufügen.

    Mal in eine andere Ecke, zum Gianicolo (lat. ianiculum) auf der westlichen Tiberseite. Hier befinden sich auch viele Botschaften und sonstige Villen.

    Fontana dell’Acqua Paola, Brunnenanlage aus dem frühen 17. Jhdt.

    Die Villa hinter dem Brunnenportal

    Die Via Garibaldi führt von dort weiter zur Porta San Pancrazio, Nachfolgebau (ab 1644) der alten Porta Aurelia.


    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'LPLT', CC BY-SA 3.0 unportiert

    Von dort ist es nicht weit zum Reiterdenkmal für Giuseppe Garibaldi auf gleichnamiger Piazzale.

    Hier von der Terrazza del Gianicolo hat man einen überragenden Ausblick auf Rom.


    ==> http://www.leuchtturm-web.de/gianicolo.htm

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    3 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (7. September 2017 um 13:24)

  • Vielen Dank für die schöne Galerie dieser unvergleichlichen Stadt!

    Auch wenn mich einige hierfür vielleicht erschlagen, aber die Vatikanischen Museen, die als großes Erlebnis angekündigt waren, waren leider mein Harrods-Moment in Rom, nämlich in der Summe eine doch merkliche Enttäuschung. Warum? Erstens waren viel viel zu viele Menschen in dem Museum, es war nichts klimatisiert, man wurde eher mitgeschliffen, als das man sich mal kurz die Ruhe nehmen konnte, der Gang zur Sixtinischen Kapelle war abenteuerlich, wie man so viele Menschen so dilettantisch durch die engen Korridore quetschen kann, man will sich nicht ausdenken, wenn da mal etwas passiert.

    Auch mir haben die vielen Touristen in italienischen Städten den Kunstgenuß schon manchmal vergällt. In den Florentiner Uffizien habe ich nicht wenige Besucher aus Fernost gesehen, die von einem Gemälde zum anderen eilten, zwei Fotos machten, eines vom Kunstwerk und eines vom Schildchen daneben, und keinen Moment innehielten. Hauptsache eine weitere Sehenswürdigkeit abgehakt. Zum Glück bietet Rom genug Ausweichmöglichkeiten. Bei meinem Besuch hatte ich z. B. einen wunderbaren Vormittag in den Kapitolinischen Museen verbracht, die ich sehr empfehlen kann. Etwas irritiert war ich nur vom konservatorischen Standard: Da waren Mosike halb in die Wand "eingebrochen" und kaum eine Absperrung schützte die Kunswerke vor distanzlosen Besuchern. Wie gesagt, für mich Nordländer irritierend und zugleich faszinierend wie so manches jenseits der Alpen.

    Das hat mir der Lehrer, als ich als Schüler das erste mal in Rom war, auch erzählt. Schon damals habe ich das nicht verstanden. Klar, Rom ist großartig und hat Flair. Dennoch wirkt es auf mich in seiner Kleinteiligkeit teils wie ein Dorf. Als ich das Monumento sah, atmete ich auf.

    Geschmäcker sind eben verschieden. Gut, wenn man sich seine eigene Meinung bildet. Das erinnert mich an einen Absatz aus Joachim Fests "Im Gegenlicht" (großartiges Buch!), den ich hier kurz wiedergeben will:

    "ROM. Das alte, immer neue Gefühl aus Hohn und Bestürzung über das Monumento Vittorio Emanuele. Zu allem Unglück, sagte S., widerstehe der Kalkstein aus Brescia der Zeit und nehme keine Alterspatina an. Aus der Straße hinter uns drängte eine amerikanische Reisegesellschaft auf den Platz und man hörte plötzlich eine Frauenstimme: 'Oh, that really beats Sacré Cœur!'
    Ich erwähnte H., der während seiner amerikanischen Jahre einmal durch Italien gereist war und mir bei der Rückkehr versichert hatte, das Monument sei das einzige Zeugnis einer groß gedachten, befreiten Architektur in Europa. Ihm hafte nichts von den Engstirnigkeiten an, die ihm den alten Kontinent so unerträglich machten. Als er davorstand, habe er sich zum einzigen Mal während seiner Reise in Europa heimisch gefühlt."

  • Zuerst mal ein paar Bilder von 2010. Es sind nur wenige reine Stadtbild-Aufnahmen, da ich bemerkt habe, dass ich damals zumeist Selfies oder Bilder meiner Begleitung geschossen habe.

    Zielsicher habe ich, ohne das Bauwerk zu kennen, den Justizpalast aufgenommen...

    Blick vom National-Monument nach unten...


    Trastevere




    Bocca della Verita... (meine Hand ist noch dran :applaus: )



    Janus-Bogen




    Circus Maximus



    Casa Pound :--):lachentuerkis:



    Quirinal


  • Noch ein paar ergänzende Bilder vom Juli 2017.

    Stazione Termini

    Piazza del Popolo

    Pincio / Park der Villa Borghese





    Vielleicht kann jemand etwas zu diesem verfallenen und sehr besonderen Häuschen im Pincio-Park berichten?





    Kirche Kirche Santa Trinità dei Monti oberhalb der Spanischen Treppe



    Architektur der Mussolini-Ära an der Via del Corso und Seitenstraßen (ah, ich liebe es... die andere Moderne... :blumen: )





    Gegenüber






    Piazza Barberini


  • Es fällt mir immer sehr schwer, die sehr einfachen römischen (wie alle übrigen italienischen) Häuser irgendwie zeitlich einzordnen. Im Prinzip sehen, wenn nicht irgendwelche verräterischen Details existieren, fast alle stilistisch gleich aus, vom Spätmittelalter, über die Renaissance, bis hin zum Historismus.
    Liegt das einfach in der Natur der Sache oder gibt es (außer eben jene offensichtlichen Details) Dinge auf die man als Indizien achten kann? Gibt es Literatur zu dem Themengebiet?

    Und: Wie dünn ist das Brett, auf das ich mich begebe, wenn ich Parallen zu altrömischen Insula-Häusern ziehe? Wie viel von ihnen steckt stilistisch, funktioniell und gesellschaftlich-institutionell noch eben in jenen einfachen, fast schmucklosen italienischen Stadthäusern?

    Ach Italien, mater incognita!

    Einmal editiert, zuletzt von Kaoru (8. September 2017 um 00:02)

  • Mein Kunstreiseführer zieht diese Parallele auch: „So entstanden jene mehrstöckigen Mietshäuser, die denen unserer Innenstädte – vor allem, soweit sie aus dem 19. oder beginnenden 20. Jahrhundert stammen – so ähnlich sehen.“ Weiter deutet er an, daß die Insulae unverputzt waren und damit Backstein-sichtig. Ein Element, das tatsächlich eher für „unsere“ Innenstädte des 19. Jahrhunderts als für Neapel oder Rom typisch ist.
    Bei meinem bisher einzigen Rombesuch habe ich mich auch auf eine Epoche konzentriert: Die Antike. Wir wohnten im Stadtteil „Monti“, der schon in antiker Zeit eine Wohngegend der einfachen Leute war und „Subura“ hieß. Als Augustus sein Forum baute, ließ er an der Rückseite eine mächtige Mauer als Brandschutz und würdige Rahmung des Forums gegen das Häusergewirr der Subura errichten. Neben dem Mars-Tempel gab es zwei Maueröffnungen mit Durchgängen. Durch eine solche Öffnung (oder ihre Rekonstruktion) sah man aus unserer Straße direkt auf die mächtigen Säulen und Kapitelle des Mars-Tempels. Vom ersten Moment an war ich fasziniert von dieser Stadt, die ich bestimmt nicht zum letzten Mal besucht habe.
    Es folgen ein paar Aufnahmen, die ich mit einer Rolleicord gemacht habe. Die Qualität bitte ich zu entschuldigen. Ich habe lediglich die Abzüge gescannt. Ein Stativ und ein Weitwinkelaufsatz wären auch nicht schlecht gewesen.

    Blick auf das Augustusforum mit dem Mars-Tempel (letzterer leider überbelichtet)
    Rom, Augustusforum

    Marcellus-Theater und Reste des Apollo-Tempels
    Rom, Marcellustheater

    Pantheon
    Rom, Pantheon

    Kopie des Reiterstandbilds Mark Aurels auf der Piazza del Campidoglio
    Rom, Marc Aurel