Rom, die ewige Stadt (Galerie)

  • Das ist nachvollziehbar - als rein subjetkives Empfinden, überhaupt wenn man aus Süddeutschland kommt und so übermäßig viel Formen- und Gestaltungsreichtum sozusagen vor der Nase hat.
    Ich mag den italienischen- gerade den römischen - Barock ja auch sehr. Natürlich gibt es in anderen Ländern - auch in süddt.- aus dieser Zeit und in diesem Stil - nicht Gleichwertiges, überhaupt in dieser Quantität. Viele in Kunstführern nicht erwähnte Kirchen wären anderswo eine tolle Sehenswürdigkeit.
    Hoffentlich entschädigt uns Wissen noch durch Innenansichten von S. Ignatio (diese Kirche hat Wissen bisher gezeigt und noch nicht Il Gesù, aber wer die beiden Fassaden nach 15 Jahren unterscheiden kann, werfe den ersten Stein), Sant'Andrea della Valle, San Agnese, San Ivo (mein Geheimtipp) und vor allem vom Petersdom.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hoffentlich kömmt von Il Gesù auch noch das Interieur.

    Habe ich dass Exterieur bislang verpasst? Allenfalls ist in den Bildern von wissen.de doch die äußerlich sehr ähnliche Ignatiuskirche zu sehen?

    Von der Chiesa del Gesù habe ich einige Bilder aus dem Jahr 2009, jedoch nur zwei (mäßige) aus dem Innern:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • ... bin ich grad draufgekommen. Aber herzlichen Glückwunsch zu diesem Auge. Auch räumlich sind diese beiden Kirchen ziemlich nahe.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • aber da in Rom gefühlt mehr Kirchen als Häuser stehen...

    In Rom stehen nicht nur mehr Kirchen als Häuser, sondern es liegen auch überall Steine herum, über die man stolpert, beinahe an jeder Hausecke! ;) Die Römer haben so viele verzierte Steinblöcke, dass sie gar nicht alle als Spolien verbauen konnten. Wenn mal wieder ein Stein bei Bauarbeiten zum Vorschein kam, wurde er einfach auf einem Bürgersteig plaziert. Das habe ich noch nirgendwo in dieser Fülle gesehen.

    Italienischer Barock und Süddeutscher Barock - ist halt Geschmackssache wie bei vielem. Auch wenn ich 200 Meter neben einer grandiosen Barockfassade wohne, haben es mir im allgemeinen die italienischen Barockfassaden mehr angetan. Hingegen bevorzuge ich die barocken Innenräume in Süddeutschland und um den Bodensee herum. Die italienischen Innenräume wirken auf mich schwer wegen dem viel verwendeten schwarzen Marmor und den übermässigen Vergoldungen. "Unser" Barock hingegen mit weissen Wänden und Stukaturen in zarten Pastelltönen wirkt viel heiterer.

  • Triforium: ad Scheinkuppel:
    das hamr a r in Wean :
    https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_Po…urch_Vienna.jpg

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jesuitenk…che_Vienna1.jpg

    übrigens ein Werk desselben Pozzo, der in Il Gesù und S. Ignaticio tätig war.
    So gesehen KANN Wien mit dem röm. Barock mithalten (hier wäre eventuell ein smajlie angebracht).

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die italienischen Innenräume wirken auf mich schwer wegen dem viel verwendeten schwarzen Marmor und den übermässigen Vergoldungen. "Unser" Barock hingegen mit weissen Wänden und Stukaturen in zarten Pastelltönen wirkt viel heiterer.

    Wahrscheinlich ist es dieses schwere, dunkle, ernste, das bei vielen -mich eingeschlossen- die Wirkung von Tiefgang vortäuscht. Nein, ein "Vortäuschen" ist es wohl definitiv nicht. Hinzu kommt quasi als Totschlagargument die Omnipräsenz klassischer, nahezu unmstößlicher Wahrheiten an antiker Ästhetik deren Geist nicht zuletzt auch römischen Barockkirchen innewohnt.

    Der Ernst und der Tiefgang im heiteren, leichtern, wird zu oft, auch von mir, verkannt und vom Pathos im Vordergründigen Ernst verdeckt, ich mußte gerade an das Te Deum in Tosca denken. Wer kann sich dem schon entziehen?

    http://www.nntt.jac.go.jp/opera/performa…/images/o10.jpg

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    Aber gerade dem heiteren, vermeintlich leichten, können genauso tiefe, ernste Gründe gegeben sein, ohne Licht kein Schatten und umgekehrt.

    Aber es wäre wohl zu kurz und falsch gedacht, die Italiner hätten zu jeder Zeit, auch im Barock, nur ein leichtes Lotterleben aus Chianti und Lebensfreude und der italienisch Barock stellt gewissermaßen eine Erdung, eine Mahnung an den Ernst, dar; wohingegen der deutsche, "gotische" Mensch ein durch und durch ernstes Leben führt, irgendwo zwischen Pest, Schopenhauer und Romantik und dieser (allerdings fast nur in seiner süd- und mitteldeutschen Ausprägung) bräuchte, frei nach Bakunin, umso schönere, leichtere und heitere Kirchen als Vorgeschmack auf das Himmelsparadies je kärger das Leben auf Erden wird. Nein, so wird es wohl nicht gewesen sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Kaoru (4. September 2017 um 19:45)

  • So, es geht weiter mit den Bauwerken, welche die Intention meiner Romreise waren. Denn mein Fokus lag bei diesem Aufenthalt auf dem Alten Rom, somit waren für mich das Kolosseum und das Forum Romanum die eigentlichen Highlights. Wenn jemand aber die Galerie ergänzen möchte wenn ich morgen oder übermorgen fertig bin, würde ich mich sehr freuen, Rom ist so facettenreich, da reicht ein Aufenthalt einfach nicht aus, um alles zu dokumentieren.

    Los geht es am Kolosseum (jedem sei empfohlen, die Tickets vorher zu kaufen, denn sonst kann das bei 35 Grad doch eine extrem unheitere Wartezeit werden :lachentuerkis: )



    Blick zum Forum


    Blick zum Konstantinbogen

    Details


    APH - am Puls der Zeit

  • Ich kann nur sagen, dass das Kolosseum bei mir einen echten Aha-Effekt ausgelöst hat, weil es in Realität beeindruckend groß ist. Man muss sich einfach vor Augen führen, zu welcher Zeit dieser Bau erstellt wurde. Vor diesem Hintergrund ist die Leistung unserer Vorfahren als absolut überwältigend zu beurteilen!

    Wir betreten die Arena


    Ich zeige jetzt ein paar mehr Bilder, einfach weil ich finde, dass dieses grandiose Bauwerk diese Präsenz verdient.


    Es öffent sich das weite Rund

    APH - am Puls der Zeit

  • Dort geht es später hinauf :D

    Zurück in der Arena

    Jetzt auf der Ebene der Gladiatoren

    Wer hier nicht alles zu seinem letzten Kampf durchgelaufen sein mag

    Ich muss sagen, selbst als Ruine hatte der Bau eine derartige Würde und Ausstrahlung. Eine Eigenschaft, die heutigen Bauwerken leider zumeist völlig fehlt.

    APH - am Puls der Zeit

  • Kolosseum

    Es sind jetzt keine barocke Kirchen, aber authentische Beispiele einer der größten Zivilisationen unserer Zeit (vielleicht etwas langweilig für den ein oder anderen, ich fand es aber extrem beeindruckend)

    Als kleinen Exkurs nehme ich das APH mal mit ins Museum Palatino, wo Originalfunde des Forum Romanum ausgestellt werden


    APH - am Puls der Zeit

  • Das Forum Romanum ist extrem groß und weitläufig, da mein Schwerpunkt eben auf diesen Anlagen lag habe ich diese auch besonders dokumentiert

    Die Ästhetik dieser klassichen Architektur wirkt über die Jahrtausende bis heute fort

    Mit diesem Bild verlassen wir das Forum und bewegen uns einmal außen herum hoch auf den Kapitolhügel

    Mit dem Blick auf das Nationaldenkmal verabschiede ich mich für heute, morgen geht es weiter

    APH - am Puls der Zeit

  • Noch ganz geschwind etwas zum italienischen Barock und zu Kaorus hervorragendem Beitrag: Es scheint wirklich so, als würde man beim süddeutschen Barock von diesen typischen Motiven der Epoche nur das "Carpe Diem", die Lebensfreude spüren, während beim italienischen irgendwie auch noch das "Memento Mori" hinzukommt. Genau das ist es, was mich am Ausdruck des italienischen Barocks fasziniert, diese Mischung aus berauschter Lebenslust und einer gleichzeitig innewohnenden tiefen Melancholie, die Tragik unseres Daseins.