Das BMW-Vierzylinder-Hochhaus gefällt mir auch außerordentlich, da gibt es kaum gleichwertiges (selbst global betrachtet) aus dieser Epoche. Im Ensemble mit dem Olympia-Areal und dem neuen BMW-Museum (das sich hier gut eingliedert und ein durchdachtes Konzept aufweist), würde ich hier gar von einem Meisterwerk der Moderne sprechen.
Sonst käme mir die Assoziation beider M-Begriffe kaum in den Sinn, hier ist die Anerkennung mMn aber gerechtfertigt. Insgesamt finde ich die moderne Münchner Architektur weitgehend sehr ansprechend (Hypo-Hochhaus, Allianz Arena, Highlight Towers, Lenbach-Gärten und viele kleinere Bauten) - wenn es momentan auch etwas in die falsche Richtung geht, vorallem beim viel zu hektischen und unüberlegten Wohnungsbau.
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Mal was anderes, ein paar Punkte welche ich für die Verbesserung des Münchner Stadtbildes als immens wichtig erachte:
> Gibt es Pläne, den abstoßend hässlichen Kaufhof direkt am Marienplatz abzureißen oder wenigstens umzugestalten?
Grausam (und das in unmittelbarer Nachbarschaft zu Neuem Rathaus und etwas entfernter, der Frauenkirche):
Quelle: flickr.com
Hat jemand ein Foto, welches das Gebäude zeigt, das vor dem 2. WK auf dem Bauplatz des Kaufhofes stand?
> Überhaupt finde ich den Marienplatz nicht sehr ansehnlich. Zwar beeindruckt das Neue Rathaus. Doch das Alte Rathaus ist nicht mehr im charmanten Originalzustand vorzufinden (bei Bedarf poste ich Bilder), die komplette restliche Platzbebauung entstammt fast ausschließlich der Nachkriegszeit (von 1 oder 2 Bauten abgesehen), wenn sich die Bebauung auch ganz gut einfügt. Speziell der Bau rechts des Rathauses sollte aber einer Rekonstruktion des Originals weichen, der aktuellle Zustand beeinträchtigt das Platzbild ganz erheblich.
> Was ich auch absolut schrecklich finde sind diese 80er-Straßenlaternen, die vom Marienplatz angefangen sich über die Kaufingerstraße bis zum Stachus erstrecken.
Die sollte man umgehend durch historische/historisierende Exemplare umtauschen, die wirken einfach nur absolut billig und sind diesem Innenstadtbereich in keinster Weise angemessen!
Hier mal ein Foto diesbezüglich, von mir letzten Sommer aufgenommen:
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> Selbiges (wie für den Marienplatz) gilt für das städtebauliche Krebsgeschwür des Kaufhof-Konzerns am berühmten Karlsplatz bzw. Stachus, sowie den zentralen Bau vor dem Platz: Gibt es hier Aussicht auf Genesung dieses Stadtraumes?
Ich empfand diesen Platz (vorallem die Nordseite), obwohl reichlich frequentiert und sehr berühmt, als einen der größten Schandflecken der Innenstadt (wenn auch die Ringbebauung und der Justizpalast sehr schön sind).
So sah es dort um 1900 noch aus:
Vollbildansicht
Quelle: [url=http://www.zeno.org/Ansichtskarten…chen+karlsplatz]ZENO.org[/url]
Quelle: Wiki
Heute bietet sich folgendes Bild: Panorama-Ansicht Stachus von stadtpanoramen.de
Linkerhand der Nordseite findet sich nun eine der abscheulichsten Kaufhof-Warenhäuser, meiner bescheidenen Meinung nach:
Quelle: Wiki
> Bei diesem Bau am Nordende des Karlsplatz, frage ich mich, ob es evtl. noch der Vorkriegsbau ist, dem die Fassade abgeschlagen wurde. Oder handelt es sich hier um einen Nachkriegsbau?
Quelle: flickr.com
In beiden Fällen schiene mir jedoch eine Fassadenrekonstruktion möglich (selber Grundriss?!) und an dieser prominenten Ecke sogar als notwendig.
Hier (hinten links) noch mal der Vorgängerbau.
> Bezüglich der Ringbebauung: Dieser fehlt heute ebenfalls ein mMn entscheidendes Detail. Früher waren die beiden prägnanten Ringbauten neben dem Karlstor mit jeweils einer Turmhaube bekrönt, die bei den Gebäuden einen wichtigen Abschlussakzent gesetzt hat.
So sah das mal aus:
-Vollbild- [Man beachte auch das schöne Stadtmobiliar - Pavillons, Brunnen, Litfaßsäulen, Laternen usw. > Warum muss das heute so ein kahler Platz sein, auf dem einfach nur ein Brunnen durch die Gegend spritzt? An den Rändern könnte man diese Stadtmöbel definitiv wieder aufstellen, diese hässlichen Betonsitze müssen eh weg!)
Quelle bei beiden: [url=http://www.zeno.org/Ansichtskarten…chen+karlsplatz]ZENO.org[/url] (unter Karlstorrondell)
Eine weitere Aufnahme findet sich bei Wikipedia
Der etwas kahle Eindruck heute:
Quelle: Wiki
Quelle: fotocommunity.de
Man sieht ja am Beispiel [lexicon='Leipzig'][/lexicon], dass die Rekonstruktion solch schöner Details wie Turmaufbauten und Kuppeln keine allzu große finanzielle Hürde darstellt. Warum also sollte man diese Türme nicht wiederaufbauen? Ich finde sie fehlen den Ringbauten heute einfach und sie würden dem Platz mehr Präsenz und Pracht verleihen - schließlich ist hier das Ende/der Anfang der meistfrequentierten deutschen Einkaufsstraße, der Kaufingerstraße).
---> Insgesamt bedarf es dringend einer kompletten baulichen Neuordnung des Platzes! Oder wie seht ihr das?
---> Abschließendes Fazit: München sollte sich definitiv nicht länger auf seinem Ruf als schönste Großstadt Deutschlands ausruhen, sondern endlich aufwachen und anfangen, sein Potenzial auszuspielen und auch die letzten unansehnlichen Ecken an prominenten Plätzen herrichten. Sonst geht der Schuss (zumindest im touristischen Sinne) irgendwann nach hinten los. Die Stadt verliert zunehmend ihr liebgewonnenes Gesicht und wird mit (nahezu) jedem Neubau bzw. Altbauabriss unsympathischer und lebloser.
Eine Entwicklung, die auch den Münchnern nicht gefallen kann!
Was würdet ihr von einer strengen Gestaltungssatzung (im Sinne altstadtgerechten Bauens) für Neubauten in der Münchner Innenstadt halten?
Die Investoren stehen dort eh Schlange, da kann die Stadt sich eigentlich die ganze Palette aussuchen - wenn denn der Wille da ist.