München - außerhalb der Altstadt

  • So sehr mir dass Arrivierte-Architekten-Bashing in der Süddeutschen freut, so wenig scheinen mir die Vorstellungen des Autors mit den Zielen unseres Forums zu korrespondieren.

    Von klassischer Architektur statt der besagten Einheitsklötzchen las ich zumindest nichts.

    Stattdessen werden allerlei Spinnereien wie der grüne Turm und allenfalls Hochhäuser gehypt...

  • Zitat

    Rieke widerspricht dem Eindruck, in München entstünden keine qualitätsvollen Bauten mehr: "Man darf nicht nur die Architektur von außen betrachten". Entscheidend sei vor allem auch das Urteil der Bewohner. "Die Frage, ob es eine Nachbarschaftskneipe gibt, ist wesentlich wichtiger als die, ob die Fensteröffnungen jedem gefallen".

    Wieder dieses unsägliche Argument. Man stelle sich eine Stadt aus Bauwerken vor, die ausschließlich innere Werte besitzen. Eine Stadt der Neuen Sachlichkeit, wenn man so will. Aber wer will dort wohnen??? Garantiert niemand, der gelegentlich gerne mal die heimische Zelle verlässt. Aber das ist ja genau der Knackpunkt. Unsere Architekten denken ernsthaft, ihre Würfelwüsten würden die Leute anlocken. Dabei könnte die Realität überhaupt nicht gegensätzlicher sein; die Leute zieht es nach Leipzig in die Gründerzeitler und nicht nach Frankfurt in die "Europacity"! Solange das die Architektenschaft nicht versteht und akzeptiert, wird sich an dem Problem nichts ändern.

  • Glaube, diese Nachricht hatten wir hier noch nicht: Nachdem der zuständige Bezirksausschuss Ende Januar die Gaststättenpläne der Augustiner-Brauerei abgeleht hat, modert das denkmalgeschützte Maxwerk unweit der Isar in Haidhausen weiter vor sich hin. Was aus dem historischen Wasserkraftwerk wird, ist laut einem aktuellen Bericht in der Abendzeitung weiter offen.

    „Sollt ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch wieder!“ (Inschrift am Schwarzhäupterhaus in Riga)

    Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht.
    Johannes Brahms (1833-1897)

  • Zitat von welt.de

    Einfallslose Architektur
    „Wenn wir so weitermachen, machen wir München kaputt“
    Viereckige Kästen in uniformen Neubaugebieten: München, die „Weltstadt mit Herz“, marginalisiert sich mit langweiliger Architektur, beklagt nicht nur die CSU. Die Kritik an den Großbauprojekten wächst.

    [...]
    Vor allem über unter den großen Wohnprojekten gebe es aktuell nicht eines mit Pfiff. „Schuhschachtel-Architektur ohne Fassadengestaltung“, nennt Pretzl das, was derzeit auf den wenigen verbliebenen Baulücken der Landeshauptstadt entstehe. „Wir bauen die allerletzten Flächen zu und bestimmen damit das Aussehen Münchens für die nächsten 40 bis 50 Jahre. Wenn wir so weitermachen, machen wir die Stadt kaputt“, sagt Pretzl.
    [...]

    https://www.welt.de/regionales/bay…hen-kaputt.html

    ...und alle Jahre grüßt das Murmeltier. Die Diskussion gabs vor 10 Jahren schon und kommt jedes Jahr wieder hoch und davor gabs die bestimmt auch schon...

    Da der Herr Pretzl von der CSU von der Hafencity in Hamburg schwärmt und sich für Wohnhochhäuser einsetzt, München an Moskau, London oder New York misst, dürfen wir annehmen, dass er nicht unser Architekturverständnis teilt, sondern eher den internationalistischen, modernistischen Glas-Beton-Einheitsbrei der "Weltarchitektur" befürwortet. So sehr die Kritik am derzeitigen Bauen auch berechtigt ist.

  • "Palais Thalkirchen" Der Harry bringts auf den Punkt

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  • Auch recht skurril und mir so noch nicht bewusst gewesen.
    Ein Teil des ehemaligen Herrenhauses, das sogenannte Schloss Ludwigsfeld, als einziges Denkmal im entsprechenden Wikipedia-Artikel zu den Baudenkmälern von M-Moosach auffallenderweise ohne Bild, scheint unter dem nördlichen Lärmschutzwall des Rangierbahnhofes München-Nord begraben worden zu sein.
    Ob damit zumindest sein Dasein als Denkmal in der Denkmalliste für immer gewährleistet ist? Bauliche Veränderungen, die zum Erlöschen des Denkmalschutzstatus führen könnten, sind da ja irgendwie schwerlich möglich...

    Baudenkmäler in Moosach unter Rangierbahnhof München-Nord

  • Schloss Ludwigsfeld ... im ... Wikipedia-Artikel zu den Baudenkmälern von M-Moosach

    Das ist typisch für die WP-Denkmallisten: Obwohi sich das Objekt eindeutig in Ludwigsfeld befindet, ist es bei Moosach einsortiert :augenrollen: . Solche Fehler gibt es massenhaft.

  • Die Lokalisierung dieses Objektes im Denkmalatlas ist südlich vom nördlichen Lärmschutzwall im Rangierbahnhof. Da stimmt auch irgendwas nicht so recht. Müsste man wieder wissen, wo die Stadtteilgrenze zwischen Moosach und Feldmoching, wozu Ludwigsfeld gehören sollte, langgeht.
    Suspekt das Ganze...

  • Die Lokalisierung dieses Objektes im Denkmalatlas ist südlich vom nördlichen Lärmschutzwall im Rangierbahnhof. Da stimmt auch irgendwas nicht so recht.

    Warum sollte das nicht stimmen? Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass es richtig kartiert ist. Allein schon die Lage parallel zur alten Dachauer Straße spricht für die Richtigkeit. Möglicherweise hat man die Gleisanlagen so gelegt, dass das historische Bauwerk erhalten bleiben kann.

  • Zitat von tz

    "Ein Stück Heimat bewahren“
    Gut Freiham: Das passiert mit dem denkmalgeschützten Ensemble

    Augustiner und die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung haben die Pläne für das Gut Freiham konkretisiert. Bis spätestens 2023 soll das Ensemble in neuem Glanz erscheinen.

    München - Wer an den alten Gebäuden des Guts Freiham entlanggeht, der kann zwei Dinge mit eigenen Augen sehen: Potenzial und viel Arbeit. Die Augustiner Brauerei und die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung, welchen das Gut seit rund vier Jahren gehört, haben sich dieser Herausforderung angenommen. „Wir wollen hier das Dorf des 19. Jahrhunderts wieder aufleben lassen“, sagt Catherine Demeter, erster Vorstand der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung.
    [...]

    https://www.tz.de/muenchen/stadt…en-9951791.html


    Zitat von merkur

    Alles auf Anfang
    Sanierungspläne: Wie Gut Freiham aussehen soll

    München - Zurück zum Dorf: Die neuen Besitzer von Gut Freiham haben ihre Sanierungspläne vorgestellt.

    Alles auf Anfang. Das Gut Freiham hat in den vergangenen Jahren eine bewegte Geschichte erlebt. Diverse Besitzer wollten die fast 900 Jahre alte Schwaige in jüngster Zeit ausbauen, umbauen oder gleich ganz neu bauen. Jetzt haben die aktuellen Eigentümer ihre Pläne vorgestellt: Demnach soll das Gut Freiham wieder zu einem historischen Kleinod werden …

    Das haben die Besitzer – die Haberland-Wagner-Stiftung und die mit ihr verbandelte Augustiner-Bräu Wagner KG, nun bekanntgegeben. „Wir wollen ein Dorf des 21. Jahrhunderts schaffen“, sagt Catherine Demeter, Vorsitzende der Stiftung. Es soll ein lebendiges Dorf werden und kein statisches Freilichtmuseum. „Schöner, als es einmal war.“ Eine Oase für die Münchner – vor allem für die einmal 20.000 Menschen im neuen Stadtteil Freiham im Münchner Westen.
    [...]

    https://www.merkur.de/lokales/muench…ll-6860362.html

  • Bin mir nicht sicher, ob wir die Meldung schon irgendwo hatten.

    Auf der Corneliusbrücke soll es bald wieder ein Denkmal für König Ludwig II geben. Leider wird das historische Denkmal aber nicht wieder aufgebaut. Es sei zu teuer und aus statischen Gründen schwer umsetzbar. Komischerweise stand das Denkmal aber früher schon auf der Brücke. Haben die Statiker damals einfach mehr auf dem Kasten gehabt? :whistling:

    Nun soll es eben ein neues Denkmal in Ruinenoptik werden. Mit einem abgebrochenen König Ludwig II. Darauf bin ich schon sehr gespannt.

    https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.statue-…0c864ff6ae.html

    https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.stadtra…b898b3564e.html

  • Zitate aus den Artikeln:

    Diese Reaktion war zu erwarten.

    Zitat

    Kritik kam hingegen von den Stadtrats-Grünen. München habe schon genug Denkmäler für Monarchen, argumentierten sie im Stadtrat. Grünen-Fraktionschef Florian Roth sagte: "Ludwig mag kein Kriegstreiber und kein Gewaltherrscher gewesen sein, aber das Wohlergehen seines Volkes war ihm doch weit weniger wichtig als die verschwenderische Verwirklichung seiner romantischen Fantasien."


    Das indes klingt mir eher gruselig.

    Zitat

    Erste Skizzen zeigen ein Denkmal in Ruinen-Optik, mit verfallenen Säulen und einer unten abgebrochenen Kini-Statue auf einem Sockel.


    Vielleicht doch besser einfach die momentane Büste lassen? Es gibt doch schon zahlreiche Ludwig-Denkmale in Bayern, auch in München (siehe hier). Die jetzige Büste ist doch auch ganz nett. (siehe hier) Ich finde das Vorhaben eher überflüssig. Wenn es eine richtige Rekonstruktion würde, würde ich noch zustimmen. Wenn da ein komisches Ruinen-Bruchstück-Kunstwerk herauskommen soll, sage ich mal "Nein".

  • Wenn es gut gemacht ist, kann es auch in "Ruinenoptik" ganz gut aussehen. Der jetzige, "Isarbalkon" genannte Bereich, wo das Denkmal darauf stand, wirkt momentan eher nicht einladend (einfach mal googeln). Wenn dieser Bereich in dem Zuge wieder hergerichtet wird, ist auch schon etwas gewonnen.

    Eine komplette Rekonstruktion wäre aber natürlich wünschenswert.

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Ein interessanter Artikel zu München.

    https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.az-seri…b68dabf231.html

    Aussage eines Herrn Mathias Pfeil, vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege:

    (...) Er sieht auch den Neuaufbau des Berliner Stadtschlosses sehr kritisch: "Das ist eigentlich auch keine Rekonstruktion, sondern ein unglaubwürdiger Zwitter zwischen Rekonstruktion und Neubau." Pfeil hat einen Lehrauftrag an der Technischen Universität, wo das Thema ihn und seine Studenten auch oft beschäftige. "Das bringt oft eine sehr gemischte Meinung unter meinen Studenten hervor", so Pfeil (...)

    Richtig! Das ist keine Rekonstruktion, sondern leider nur eine von Modernisten aufgezwungene Kompromiss-Teilrekonstruktion.