München - außerhalb der Altstadt

  • @ Rob: Im Ruhrgebiet nicht, historisch gesehen waren das alles arme Industriestädte (selbst der ehemalige Universitätsstandtort Duisburg [diese wurde im 19. Jh. geschlossen]), die keine solche Repräsentationsbauten hatten. Lediglich ist Düsseldorf könnte sich was finden lassen.
    Interessant war auch der riesige Gefängniskomplex Klingelpütz in der Kölner Altstadt, der z.T. nicht wiederaufgebaut wurde und der Rest in den 60er oder 70er Jahren abgerissen wurde. Heute befindet sich dort ein Park.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zitat

    Dieses Gebäude (u.a. Aldi) wurde an Stelle des Zentral- und Osttrakt des Ministeriums errichtet.

    Ohauaha: Das sieht ja schlimmer als die brutalsten NSMonumentalbauten aus!

  • Danke Booni. Ich werde mal weiter suchen nach dieses Komplex.

    Habe die Karten und Bilder nochmals genau bestudiert. Die südliche Trakt besitzt noch die originale Verkleidung. Die Verputzung und herstellung der Emfangstor der erhalten Westtrakt sind neu (nicht original).

    Habeauch einige Nachkriegsfoto's von München studiert und hier kann man der mächtige aber beschädigte Turm aus allen Perspektiven (Blickwinkel der Stadt) gut erkennen !! Solch eines riesiges Gebäude habe ich immer gesucht !!!: wie ein Mittelälterliche Burg mit graue Fassaden, mächtige Eingangstoren (Jugendstill) und massiven Barocken Hauptturm. Auch die 4 kleine Türmchen passen sehr geschickt um die zentral positionierte Hauptturm. Schade das gerade dieser Hauptturm nicht mehr existiert. Wann wurde diese Turm abgebrochen????

    Das Ministerium gehörte damals denke ich zu den grössten Gebäudenkomplexe des Deutschen Reiches. Nur die grossen Industrieanlagen (mit Hauptgebäuden und die vielen Trakten) und "neue" Rathäusser wie im Hamburg, Dresden, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Frankfurt und die grosse Gerichtsgebäuden (2x Berlin, [lexicon='Leipzig'][/lexicon], München) waren gleich gross und vielleicht auch noch das Hauptbahnhof in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Sonst kenne ich kein vergleich aus der Periode zwischen 1900 und 1925.

    Rob

  • PB: so noch 11 Jahren nach dem Krieg konnte man die mächtige und schwer beschädigte Turm aus vielen Blickwinkel sehen. Welch eine grauenhafte aber sehr imponierene Ruine muss das gewesen sein.

    Ich verstehe nicht das so ein Erstrangiges Komplex einfach abgebrochen wurde. Gab es wirklich niemand der gesagt hat: wowwwww das müssen wir doch wirklich behalten. So etwas wird niemals mehr gebaut!!!!!

    Ehrlich gesagt gibt es in ganz Deutschland nur wenig Gebäuden die ich noch imposanter finde. Auf die Bilder von 1945 ist die geschändete Turm sehr prominent da.

    Finde nur die Neue Rathäusser von [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Dresden und die 3 erwähnte Gerichtsgebäuden in Berlin und Magdeburg ebenfalls sehr imponierend.

    Wer kennt noch mehr von diese Trotzburgen???

    Rob

  • Naja, der Justizpalast in Magdeburg steht ja leider nicht mehr und das Dresdener Rathaus wurde sehr stark verändert....

    ... in Köln gibt es auch noch einen riesigen Komplex, das Oberlandesgericht mit einer Grundfläche von immerhin knapp 15 000 qm und einem umbauten Raum von 250 000 cbm. Leider wurden die Mansarddächer und die Kuppel nach Kriegszerstörung nicht rekonstuiert.



    Quelle: http://www.olg-koeln.nrw.de


    Auch die ehemaligen Reichsbahndirektionen in Berlin, Essen und Halle sind große Gebäudekomplexe (was ist eigentlich mit dem Gebäude in Frankfurt passiert?)... das Eisenbahnviertel in Köln wird ja immer kleiner, vor einigen Jahren wurde auch der relativ große Komplex des Bahncasinos direkt an der Hohenzollernbrücke abgerissen, der mit dem eigentlichen Direktionsgebäude und weiteren Gebäude ein kleines Eisenbahnerviertel bildete.

    Auch das Hamburger Rathaus sowie die 3 großen Justizgebäude am Sievekingplatz sind durchaus beeindruckend, nicht weniger das Münchener Neue Rathaus. Auch der Frankfurter Rathauskomplex war mal sehr beeindruckend, leider ging die Innenausstattung des Historismus mit dem Krieg verloren.

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  • Booni
    Reichsbahndirektionen in Essen?
    Meinst Du das Gebäude an der Bismarkstraße? So groß ist das aber nicht.

    @uaoj36

    Ich finde schon das Deutschland etliches an großen beeindruckenden Bauten hat. Nimm doch die Schlösser, Rathäuser, Gerichte, Regierungsbauten. Oder was meintest Du?

  • @ Kindvon2dresdnern: Ja, das mein ich. Ich kenne es nur vom vorbeifahren, aber ich finde, es wirkt schon relativ groß, weiß aber nicht, wie viele Innenhöfe es noch hat. Leider ist die Fassade zum Bismarckplatz total entstellt... irgendwie wie auch das Essener Landgericht, das ja auch zum Großteil noch erhalten ist.

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  • Einen vergleichbar monumentalen Bau findet man, wenn auch stark verstümmelt, in Plauen/Vogtland, in Form des neuen Rathauses. Leider wurde die im Krieg zerstörte Nordfassade in den 70gern durch eine hässliche und unpassende Glasfassade ersetzt.

    "... es allen Recht zu machen, ist eine Kunst, die niemand kann..." (Goethe)

  • So in Essen (also doch im Ruhrgebiet) standen grosse Gebäuden.

    So handelt es um Gebäuden von vor 1945:

    - Flughafengebäuden (Tempelhof);
    - Ministerien (Reichsluftfahrtministerium, Bayerisches Verkerhrsmin.);
    - Justiz- und Gerichtsgebäuden (Berlin, Köln, Magdeburg, München,
    [lexicon='Leipzig'][/lexicon]);
    - Rathäusser (Dresden, [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Frankfurt, Hamburg, München, Hannover, Kassel);
    - Gefängnisse (Köln);
    - Bahnhöfe (Berlin, [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Frankfurt, Hamburg, Köln);
    - Schlachthäusser (Berlin);
    - Banken & Versicherungen (Berlin);
    - Paläste und Schlösser (fast alle Historische Grosstädten);
    - Hauptpostgebäuden (alle Grosstädten);
    - Kontorhäusser und Verwaltung (Berlin, Hamburg);
    - Krankenhäusser (Berlin: Rudolf Virchow);
    - Kasernen und Militärkomplexe;
    - Döme (Köln, Hamburg, Berlin, Magdeburg);
    - Warenhäusser (fast alle Historische Grosstädten);
    - MessehÄusser ([lexicon='Leipzig'][/lexicon]);
    - Universitäten/ Hochschulen (Dresden, Berlin, [lexicon='Leipzig'][/lexicon]....)
    - Industriekomplexen mit Büro's (Berlin: Siemensstadt, Borsig; Hannover: Continental);
    - Grosse Wohnkomplexen (Berlin: Nürnberger Hof usw, Hamburg, usw).
    - Museen (Berlin, München)

    Bin ich damit komplett??

    Rob

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Ohauaha: Das sieht ja schlimmer als die brutalsten NSMonumentalbauten aus!

    Finde ich nicht, ich finde dieser Teil geht noch - der Naturstein rettet die mittelmäßige Architektur. Das Schlimme an dem Gesamtkomplex ist die gläserne Rückseite, die finde ich unglaublich einfallslos und häßlich!

  • @an alle Münchner

    Gerade erreichte mich die Mail von einem Altstadtfreunde-Nürnberg Kollegen:

    Zitat

    Hallo Jürgen,
    Hast Du Material zu folgender Frage:
    Was, wie und wann wurde in München in den letzten 20-30 Jahren völlig neu
    wieder aufgebaut (als Kopie von früher) sowohl innen als auch außen?
    Möglichst genaue kurze Angaben, um hier bei uns argumentieren zu können.
    Grüße

    Leider kenne mich zuwenig aus, um wirklich fundierte Aussagen zu machen.
    Kann da jemand von den "Minga-Fachmännern" weiterhelfen?

    (Eine Aufzählung der Objekte wäre für den Anfang schon mal eine große Hilfe)


    Danke und Grüße aus Nürnberg

  • Nach dem 2. Weltkrieg wurden fast alle bedeutenden Gebäude wiederaufgebaut, ist aber schon mehr als 20-30 Jahre her. Für die letzte Zeit gibt es wenige Beispiele, was u.a. daran liegt dass unser OB Ude sich bei jedem hässlichen Kasten der in der Innenstatd gebaut wird, freut dass es weder eine Rekonstruktion noch ein traditioneller Bau ist.
    Als eines der wenige Gebäude könnte ich nur die Schrannenhalle nennen oder die Villa Mann.
    Als bestes Beispiel würde ich den Wiederaufbau der Residenz nennen, der kurz nach dem 2. Wk begonnen wurde und erst vor ein paar Jahren abgeschlossen wurden.
    Der Kaisersaal der Residenz (http://www.gen.heinz-wember.de/wittelsbacher/pics/Kaisersaal.htm) von 1611 wurde rekonstruiert, obwhl er bereits vor um 1800 nicht mehr existierte. Heute wird dieser Saal bei vielen ANlässen von der Staatsregierung genutzt.

  • @ PB: Meines Wissens wurde z.B. der Wintergarten oder die Hofkapelle noch nicht rekonstruiert...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Offiziel hat Faltlhauser (bayerischer Finanzminister, Herr der bayerischen Schlösser und Seen) den Wiederaufbau der Residenz für beendet erlärt. Die Dekoration der Hofkirche wird nicht rekonstruiert, das Mauerwek ist aber wiederhergestellt. Der Wintergarten war ja nur kurzzeitig in Benutzung (glaub Max II und Ludwig II) und wird nicht wiederaufgebaut.
    Die heutige Residenz ist ja nicht die Kopie des Vorkriegzustandes. Stattdessen wurden einige ältere Teile wiederaufgebaut (wie der erwähnte Kaisersaal), andere wurden verändert wieder aufgebaut (Trhonsaal(Herkulessaal), eine Elemente wurden komplett neu gebaut (Spanisches Institut).

  • Also erst mal hallo, denn ich bin seit heute neu hier.

    Wurden nicht mehrere Gebäude der Maximilianstraße erst in den letzten 20 Jahren rekonstruiert?
    In der München-Gallerie ist, glaube ich, sogar davon die Rede.