• Oh Gott, was für eine krasse Verschlechterung. Für diesen Mist hat man offenbar einen Bau aus rotem Sandstein abgerissen! Unglaublich, dass so etwas in dieser ohnehin gebeutelten Stadt möglich ist.

    Zitat von "Zeno"

    Man möge sich im Satellitenbild den ursprünglichen westlichen Nachbarn des unangenehmen linken Hauses vergegenwärtigen, der durch den Neubau ersetzt wurde. :boese:

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Tatsächlich, der Vorgängerbau sah deutlich besser aus. Das einzige unpassende Nachkriegsgebäude links anschließend bleibt dagegen stehen.
    Wirklich ärgerlich. :boese:

    In dubio pro reko

  • (Nachdem ich das Satellitenbild betrachtet habe) Deshalb fürchte ich dasjenige auch so, was auf dem Augustinerhof kommen wird. Dort ist so was wie der Neubau in der KGS wahrscheinlich schon das beste, das kommen kann. Es können aber auch gläserne Wände und ein gläsernes Dach werden, worauf dann Sandstein und Dachziegel quasi "gemalt" oder so man will "abgebildet" sind- ich habe so was schon gelesen.
    Das wäre natürlich eine katastrophe. Übrigens waren die Bauten des sog. "Augustinerhofes" auch alle besser als fast alle übrigen an der Augustinerstraße und Karlstraße. Siehe z. B. das Parkhaus, die Nachbarn des Spielzeugmuseums usw.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Es ist eigentlich egal, was in Nürnberg gebaut oder nicht gebaut wird, da letztendlich jeglicher gestalterischer Wille fehlt. In einer normalen Stadt wäre man bestrebt, die beträchtlichen Bausünden am Unschlittplatz und in den wenigen anderen in Rudimenten erhaltenen Ensembles zu beseitigen und zumindest verträgliche Bauten (von rekos ganz zu schweigen!) hinzustellen, und, dies stets erweiternd, ein annehmbares Stadtbild zu erlangen.
    In N sieht man das offenbar anders, man ist wohl stolz auf den ganzen architektonischen Müll und schämt sich des Alten. Das ist das gute Recht der Stadt, allerdings ist es mein gutes Recht, ihr fern zu bleiben.
    Diesen Neubau finde ich ganz und gar unbeachtlich und unwesentlich. Wesentlich erscheint mir, wie gesagt, lediglich der Umstand, dass just derartige Umbauten erfolgten, so, als ob ansonsten kein Bedarf bestanden hätte.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "Dirk"

    Das einzige unpassende Nachkriegsgebäude links anschließend bleibt dagegen stehen.

    Zitat von "Brandmauer"

    Übrigens waren die Bauten des sog. "Augustinerhofes" auch alle besser als fast alle übrigen an der Augustinerstraße und Karlstraße.


    Normal. Und nicht nur in Nürnberg läuft das so. Die städtebaulichen Gedanken und Ziele der Verantwortlichen befinden sich nicht auf unserem Planeten (woran sich auch nichts ändern wird, weil interessanterweise fast kein Einwohner unserer Welt einen für den Städtebau verantwortlichen Posten innehat). Könnte ganz wild und fuchsig werden, versuche aber lieber, mentholen Abstand zu gewinnen. :zwinkern:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat

    In einer normalen Stadt wäre man bestrebt, die beträchtlichen Bausünden am Unschlittplatz und in den wenigen anderen in Rudimenten erhaltenen Ensembles zu beseitigen und zumindest verträgliche Bauten (von rekos ganz zu schweigen!) hinzustellen, und, dies stets erweiternd, ein annehmbares Stadtbild zu erlangen.
    In N sieht man das offenbar anders, man ist wohl stolz auf den ganzen architektonischen Müll und schämt sich des Alten.

    Das charakterisiert leider die Mentalität der meisten Nürnberger Lokalpolitiker, Journalisten und (Pseudo)Intellektuellen auf's genaueste.

  • In dem Buch von Pablo de la Riestra sind einige beeindruckende Innenhöfe, die noch existieren, abgebildet. Man kann dann erahnen, dass es noch mehr solche versteckte Hinterhöfe geben muss, die allerdings meist teilzerstört sind.

  • Also um das Gebäude westlich des Deutschen Hofs, diesen beigen Bau, ist es wirklich nicht schade, das ist billigster 0815-Kram, davon gibts genug in Nürnberg, das kann man ruhig abreißen. Allerdings darf dann kein Schuhkartongebäude als Ersatz errichtet werden, sondern etwas angepaßtes.

    Den Deutschen Hof sollte man zumindest äußerlich in den Ursprungszustand zurückversetzen d.h. die Vereinfachungen wieder rückgängig machen. Der Außenbereich ist für das Stadtbild relevant. Im Innenbereich kann ich mir durchaus eine Neugestaltung vorstellen.

  • In der Krelingstraße hat der Vater eines meiner alten Freunde eine sehr schöne Jugendstilwohnung, in der ich einst mehrfach nächtigte. Mit wundervoller Stuckdecke. Das Areal ist wohl im Gegensatz zur Altstadt nicht so arg von Bomben getroffen worden.

  • Also ich bin für einen Abriß dieses Bauwerks. Was ich von den baulichen Hinterlassenschaften von Diktaturen halte, habe ich ja bereits in der Forumsrubrik "Restliches Europa" dargelegt und dort ebenso für einen Abriß der Mussolini-Bauten in Südtirol plädiert (welche übrigens heute noch von italienischen Rechtsradikalen für Aufmärsche genutzt werden...).

    Bei den hohen Kosten einer Sanierung darf man durchaus die Frage stellen, welche Nutzen sich daraus ergeben. Immerhin darf letztendlich der Steuerzahler dafür aufkommen. Und das Geld, das dafür ausgegeben wird, fehlt an anderer Stelle.

    Bereits bei der Installation des Informationssystem (diese Metalltafeln) versuchte sich der OB zu rechtfertigen, daß man dafür keine anderen Geldquellen angezapft hätte – „Für das Reichsparteitagsgelände tun sie was, aber für unserern Kindergarten nicht“. Ein klares Zeichen dafür, daß Nürnbergs Bevölkerung Investitionen in diese Hinterlassenschaften ablehnt oder ihnen zumindest extrem kritisch gegenübersteht.

    Und selbst wenn dafür keine anderern Finanzmittel angezapft werden, fehlt das Geld an anderen Stellen, da es anderweitig investiert werden hätte können, z.B. in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs oder den Bau neuer Grünanlagen.

    Ein Abriß dieser Bauwerke bedeutet ja nicht, daß man diesen Teil der Geschichte verdrängt. Die Geschichte der Reichsparteitage ist aber sehr umfangreich dokumentiert. Wer sich mit dieser Geschichte befaßt, findet dazu umfangreiches Material, und für den ist es wichtiger, zu verstehen welchem Zweck diese Veranstaltungen dienten, wie dies umgesetzt wurde. Doch ist dazu nicht unbedingt die Erhaltung der baulichen Hinterlassenschaften nötigt: das Märzfeld wurde in den 60er Jahren abgerissen, und ganz offensichtlich empfindet den Abriß heute kaum jemand als Verlust.

    Natürlich bin ich gegen eine Verdrängung, so wie dies München getan hat. Aber ich bin auch dagegen, die Reichsparteitage als wichtigstes Kapitel der Nürnberger Stadtgeschichte darzustellen oder den Namen der Stadt als „belastet“ hinzustellen.

    Wichtig wäre jetzt, endlich mit einer umfassenden Pflege der gesamten Stadtgeschichte zu beginnen. Und dabei sollte die Geschichte der Reichsstadt Nürnberg eine zentrale Rolle spielen. Auch andere positive Aspekte der Stadtgeschichte – wie Nürnbergs Rolle als wirtschaftliches Zentrum des Königreiches Bayern – sollten viel stärker herausgearbeitet, dokumentiert und gepflegt werden als bisher.

    Wenn Nürnberg die Pflege der Nazi-Geschichte aber noch stärker intensiviert als bisher, so befürchte ich auf Dauer tatsächlich einen beträchtlichen internationalen Imageverlust für die Stadt. Bisher verbanden Besucher aus dem In- und Ausland den Christkindlmarkt, die Burg, die Nürnberger Bratwürste und viele andere positive Aspekte mit der Stadt. Das dürfte aber naher Zukunft in den Hintergrund treten. Ausländische Investoren werden sich dann sehr genau überlegen, ob sie in einer Stadt mit so einem „braunen Image“ eine Niederlassung (wodurch ja Arbeitsplätze geschaffen werden…) eröffnet oder nicht.

    Daher sollte man bei der Zeppelintribüne die Abrißbirne sprechen lassen und lieber andere, wichtigere Zeugnisse der Stadtgeschichte wie das Pellerhaus rekonstruieren. Weitere Rekonstruktionen in der Altstadt wären ebenso angebracht wie Sanierungen in anderen Altbauvierteln. Und wenn man über die Stadtgrenze nach Westen blickt, so wäre die Fürther Innenstadt ein guter Ort, um die gesparten Finanzmittel zu investieren.

  • Das Quelle-Versandhaus täte mir nicht leid. Die Arbeitersiedlung im Fachwerkstil aus der Zeit des Nationalsozialismus hat dagegen sicherlich einen Denkmalwert.

    "Aufwendige Sanierungen könne sich die Stadt nicht leisten, so dass der Denkmalschutz Glöckners Ansicht nach auf den Prüfstand müsse." (Quelle: http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1075674&kat=10). Solche Aussagen reizen einen immer wieder auf's Neue, besonders wenn man weiß, wie schnell für irgendein Projekt von äußerst fragwürdigem Nutzen nicht selten mal eben etliche Millionen locker gemacht werden, wenn nur ein netter Investor winkt oder das ganze Vorhaben einfach wunderbar zeitgeistig scheint. Beim Erhalt von Baudenkmälern müssen kurzfristige ökonomische Interessen, wenn nötig, ohne wenn und aber hintangestellt werden. Wir haben es hier mit einer Aufgabe (besser: Verpflichtung) zu tun, welche in meinen Augen auch das Schuldenmachen ohne weiteres rechtfertigt - noch dazu wo hier sicherlich keine milliardenschweren Schuldenberge drohen, wie etwa bei den vielen irrsinnigen Infrastrukturprojekten in unserem Land.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Eine erfreuliche Ankündigung bezüglich des Hauses Weissgerbergasse 10:

    Zitat

    Einweihung
    Es ist soweit!
    Am 3. und 4. Oktober steht das Haus in der Weißgerbergasse 10 allen Interessierten von 11.00 bis 18.00 Uhr offen. Das zukünftige Dr.-Erich-Mulzer-Haus mit all seinen Altstadtfreunden (die Sie auch gerne durchs Haus führen werden) freut sich auf Sie. Von der Bibliothek der Altstadtfreunde bis ins Dachgeschoss, vom Fachwerk bis zur freigelegten Malerei - alles zu besichtigen!
    Kommen Sie und machen Sie sich selbst ein Bild, es lohnt sich!
    Zum Tag der Offenen Tür der Stadt Nürnberg haben wir - wie der Name schon andeutet - auch geöffnet. Am 17. und 18. Oktober von 11.00 bis 16.00 Uhr werden auch an diesem Wochenende kostenlose Führungen durchs Haus veranstaltet.

    Quelle: http://www.altstadtfreunde-nuernberg.de\r
    http://www.altstadtfreunde-nuernberg.de

    . .

    Aufnahme vom 17. September 2009 unmittelbar vor den Fertigstellungsarbeiten.
    Bild rechts: Ansicht vor der Restaurierung (Quelle: http://www.altstadtfreunde-nuernberg.de\r
    http://www.altstadtfreunde-nuernberg.de)

    Einen ausführlicheren Text dazu gibt es auf http://www.altstadtfreunde-nuernberg.de/index.php?id=22\r
    http://www.altstadtfreunde-nuernberg.de/index.php?id=22. Einen bebilderten Rundgang gibt es im Strang "Fachwerkbauten in Nürnberg".

  • Neubau am Spitzenberg:

    Quelle: http://www.rosenhoefe-nuernberg.de

    Hier war früher eine hässliche Brache - deshalb ist dieser Bau wohl eine kleine Verbesserung. Ansonsten 50er Jahre Retro. Immerhin vertikale Sprossen...

    http://www.bing.com/maps/default.a…nberg&encType=1

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Zitat

    Immerhin vertikale Sprossen...

    und ein anständiges Schrägdach und echte Mauern, keine aufgedübelten Elemente. Leider sind die Fenster bodentief und somit altstadtuntypisch. Und die Dachgaupen....

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Ankündigung:

    am morgigen Samstag findet um 15 Uhr im Thalia-Buchhaus Campe eine Diskussionsveranstaltung u. a. zum Thema Rekonstruktion, speziell zum Pellerhaus, statt.

    Diskutanten: Nikolaus Bencker und Harald Pollmann.
    Moderation: meine Wenigkeit.

    Ich würde mich freuen, einige von euch zu treffen!

    Hier die Einladung:

    http://rapidshare.com/files/300195978/Einladung_Campe.pdf.html\r
    rapidshare.com/files/300195978/E ... e.pdf.html

  • Da bin ich aber gespannt, auf wen die Wahl fallen wird! Zwar kann ich mich fuer keinen der Kandidaten voll erwaermen, aber sicher sind einige wuenschenswerter als andere. Also teile uns doch bitte mit wer Nuernbergs neuer Heimatpfleger sein wird, Zeno. :D