Sehe ich wie Heimdall. Wenn nur vom Gedanken getrieben rekonstruiert würde, dass man bestehende Ensembles ergänzen muss, dann gehts ja nie in größerem Maßstab voran. Denn dann kann man noch die nächsten 300 Jahre Ensembles erweitern. Ein einzelner Leitbau wie das herrliche Toplerhaus kann einschlagen wie eine Bombe und im wahrsten Wortsinne das Umfeld plätten, zu einer völligen Neubesinnung führen. Das haben bereits mehr als genug Rekonstruktionen gezeigt.
Ich glaube so ein "Erweckungsmoment" ist gerade in Franken/Bayern besonders bitter nötig, man denke an die unbefriedigenden Stadtbilder von Würzburg, Fürth, Erlangen, Augsburg und München.
Also, ums nochmal auf den Punkt zu bringen: Ich schätze deine Beiträge hier sehr hoch Riegel. Die sind erstklassig! Wenn es um konkrete Wiederaufbau-Vorhaben geht, braucht es aber einen Paukenschlag. Das muss schon etwas vom Formate Pellerhaus-Fassade und/oder Toplerhaus sein. Viele der naheliegenden Ergänzungen von Nachkriegsprovisorien sind sicher sehr erstrebenswert, aber ich denke nicht, dass solche Projekte in größerem Maßstab etwas ins Rollen bringen. Es braucht einen Vorläufer mit nachhaltiger Wirkung, etwas Imposantes. Daher lieber groß denken und einen echten Leitbau wiederbringen, dann die kleineren, vermeintlich einfacheren Geschichten angehen. Eine potenzielle Dresdner Frauenkirche hat Nürnberg nicht, mindestens aber mehrere mögliche Knochenhaueramtshäuser, Alte Waagen und Ostzeilen, was die Stadtbildwirkung betrifft.