• Hallo Johan,
    es handelt sich in Nürnberg NUR um Einzelgebäude. Die Altstadtfreunde engagieren sich hier seit über 30 Jahren - aber Bürger allein können ohne Unterstützung von Stadt oder Land keine Ensembleprojekte stemmen. (Gerade beim Ausbau des Pellerhaus-Innenhofs, ist es deswegen umso wichtiger, wenn von ausserhalb Unterstützung kommt.)

    Anbei noch ein Bild von dem fast 500 Jahre alten ehemaligen Häuserstumpf, so wie er fast 50 Jahre das Stadtbild beeinflusste.

  • Hallo zusammen!
    Anbei noch ein paar Bilder vom Richtfest, die ich heute geschossen habe:

    Giebelfront-Ansichten:


    Der alte Weinmarkt ist nun wieder fast komplett... :lockerrot:


    Giebel von vorne, links unten der Verkaufsstand der Altstadtfreunde

    Der geplante Fachwerkgiebel im Detail

    Die Archäologischen Grabungen sind leider immer noch nicht abgeschlossen. Obwohl es natürlich grundsätzlich zu begrüßen ist, wenn archäologische Untersuchungen in stressfreier Atmosphäre stattfinden, sollten sie doch langsam ein Ende finden. Das kostet den Altstadfreunden so richtig Geld. :daumenunten:

    Anbei unkommentierte Bilder der Grabungen und bisher gefundene Exponate:

    Hier die Exponate - interessante Stücke dabei, auf die ich ein andermal eingehen kann. Fakt ist nur, wenn die Grabungen nicht abgeschlossen sind, können auch keine Innenarbeiten durchgeführt werden, kann keine Bibliothek einziehen... und die Grabungsarbeiten dauern jetzt schon zwei Jahre...

  • Super, daß es jetzt immerhin so weit ist.
    Die Grabungsarbeiten dauern schon recht lange, aber ich muß sagen, daß die Stadt an dieser Stelle etwas leistet - erst vor einigen Jahren hat sie eine Stelle für einen Stadtarchäologen neu (!) geschaffen, und John Zeitler hat durch die Grabungen in den nahen Gebäuden Irrerstr. 1 und Weißgerbergasse 10 dafür gesorgt, daß die ewig dozierte Stadtgeschichte in ihren Anfängen neu geschrieben werden muß. Dies ist also auch der Verdienst der Altstadtfreunde und darauf darf man ein wenig stolz sein.

    Aber klar, auch die Altstadtfreunde können nicht ewig warten ...

  • Karasek

    Schau doch mal bei zvab.de oder abebooks, da gibt es etliche davon.

    Nürnberg vor der Zerstörung
    Verf.Vorlage : aufgenommen von der Staatlichen Bildstelle. Beschrieben von Friedrich Kriegbaum
    Ausgabe : [4. Aufl.]
    Ort : München u.a. Dt. Kunstverl.
    Jahr-(nur-Buch) : 1950
    Umfang : 37, 88 S. : überwiegend Ill.
    Band/Reihe : Deutsche Lande, deutsche Kunst

  • Gut ist, daß es sich der Bauform der Altstadt unterordnet. Der Giebel über dem Mittelrisalit ist ortsuntypisch, da Traufständigkeit vorherrscht. Giebel kommen nur an Straßenecken zum Vorschein. Damit kann man aber noch leben, obwohl mir eine andere Mittenbetonung bei durchgehender Traufe besser gefallen hätte. Auch finde ich, daß Fenster und Gauben nicht besonders liebevoll gestaltet sind. Gerade das große Fenster (mit bestimmt tollem Ausblick) finde ich mit den dreieckigen Zwickeln nicht sehr elegant. Dreiecke sind eine aggressive Form, bei deren Einsatz man umsichtig vorgehen sollte.
    Die Hofseite ist soweit in Ordnung, wenn auch sie die lokalen Bautraditionen in keiner Weise widerspiegelt. Es ist kein besonderer gestalterischer Aufwand spürbar, der sich in N. traditionell primär nach innen richtete, weil man die Straßenfassade schlicht zu halten hatte. Statt der einzelnen Balkone wären durchgehende Gänge, eventuell mit einem außenliegenden Treppenhaus passender gewesen.

    Trotz allem muß man hier eben berücksichtigen, daß es sich um kein Luxushotel mit unbegrenztem Budget handelt und es sehr zu bergrüßen ist, daß die Baulücke der ehemaligen Taxizentrale in dieser Weise durch den Nürnberger Hotelmagnat Rübsamen (Arabella Sheraton Carlton, Agneshof, Atrium) geschlossen wurde.

    Hier drei Bilder vom Holiday-Inn

    http://www.holidayinn-nuernberg.de/bilder%20klein/Aussen%204a.jpg

    http://www.holidayinn-nuernberg.de/bilder%20klein/Aussen%203a.jpg

    http://www.holidayinn-nuernberg.de/bilder%20klein/Aussen%202a.jpg

  • Antiquitus ist nicht der einzige mit dieser Meinung:

    NZ-Leserfrage der Woche
    Soll der Baukunstbeirat abgeschafft werden?

    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=451840&kat=11&man=2

    Nachdem es bei der Umfrage zum Pellerhaus so gut geklappt hat, darf ich alle einladen, mit abzustimmen, die Abstimmung findet sich auf http://www.nz-online.de in der rechten Spalte.

    Ich glaube jedoch, daß es vielleicht andere Gründe für den Investor gegeben hat, abzuspringen, und das mit dem Baukunstbeirat nur vorgeschoben war.

  • Eine solche Institution kann sinnvoll sein, wenn sie unideologisch und am Wohl der Bürger orientiert arbeitet - da ich hierfür aber keine Möglichkeit sehe, habe ich für das Abschaffen gestimmt.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Pressemeldung der Stadt Nürnberg vom 26.1.06:

    "Für das Gebiet wird eine zeitgemäße architektonische Formensprache angestrebt ..."

  • Volker Staab hat auch das neue Museum in N geplant. Ich denke, man hätte sich eine ganze Reihe schlimmerer Architekten heraussuchen können. Das Sebald Areal liegt ohnehin nur am Rande der Altstadt, dahin verirren sich Besucher niemals.

  • Wie läuft's eigentlich mit dem Bau des neuen Vereinsgebäudes, sieht man da schon mehr (dann wäre ein kleines Bildchen schön... ;) )?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Nur kurz einige Fotos, vor einigen Tagen aufgenommen:

    Weißgerbergasse 10: Guter Baufortschritt, Arbeiten am Fachwerk laufen, Dachdeckung steht bald bevor, ein nach Fotos rekonstruierter Dacherker wurde mühsam genehmigt.


    Irrerstraße 1: Äußerlich kaum Baufortschritt, im Inneren u. a. Zimmermannsarbeiten an der Deckenkonstruktion.

  • Herzlichen Dank! :)

    Schön, dass es so kontinuierlich vorangeht.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Antiquitus"

    "Zwei Freiplastiken von Philipp (->) Kittler stellen die Nymphe N. dar: Die 'N.', die Bronzefigur einer grazilen Mädchengestalt (1903 am Geschäftsgebäude von (->) Ostermayr) und die im Gedenken an die Opfer des (->) Ersten Weltkriegs geschaffene 'Trauernde N.' (1923) auf dem (->) Westfriedhof."

    Hat wer Bilder dieser Objekte?

    Die Pixel dampfen noch - Kittlers Noris und Fortuna von heute vormittag:


    Oben: Noris, unten: Fortuna

    Und so sieht es in toto aus:

  • ... und SO sah es früher aus. es handelt sich um das "Dreigiebelhaus" rechts, die Figuren bekrönten die Giebel. Ich weiß aber nicht, um wen es sich bei der dritten Figur handelte und kenne auch nicht ihr Schicksal (wahrscheinlich zerstört oder verschollen).

    Quelle: Bildarchiv Foto Marburg (bildindex der Kunst und Architektur">bildindex der Kunst und Architektur)

  • Keine dumme Frage, da die Gliederung mit Zwischengeschoß und den beiden Risaliten auch heute vorhanden ist. Doch leider mußte völlig neu gebaut werden. Auf folgender Aufnahme sieht man, daß nach dem Krieg eine große Lücke klaffte (rechts, vor der weißen Brandmauer müßte es stehen). Übrigens habe ich herausgefunden, daß den mittleren Giebel eine Merkurfigur zierte, die leider völlig zerstört wurde.

    Quelle: Bildarchiv Foto Marburg, bildindex der Kunst und Architektur">bildindex der Kunst und Architektur