• [lexicon='leipzig'][/lexicon] kauft in der regel keine häuser. vielmehr gibt es dort seit einigen jahren folgendes programm:

    besonders gefährdete, doch stadtbildprägende gebäude werden auf eine liste gesetzt und aus öffentlichen mitteln notgesichert (dächer abgedichtet, etc). dazu werden den eigentümern fördermittel oder käufer vermittelt. nach erfolgter sanierung werden die öffentlichen mittel an die stadt zurück erstattet. diese liste wird übrigens gerade fortgeschrieben.

    aus mangelnder ortskenntnis vermag ich nicht zu beurteilen, ob die gezeigten häuser in der friedrichstadt es auf eine etwaige liste in dresden schaffen würden oder ob hier in der tat ein grünzug die sinnvollere alternative ist.
    unabhängig davon hat sich die idee eines städtischen notsicherungsprogramms als erfolgreich (und damit auch für andere kommunen nachahmenswert) erwiesen.

  • Zitat von "DarkVision"

    ...aber Danke, vor allem für das Bild. :o


    das war nicht schwer. Direkt von Seite 1 dieses Threads kopiert.

    Aber ich finde, diese komischen städtischen "Spielplätze" sind rausgeschmissenes Geld, weil sie von den Kids eh nicht angenommen werden. Wenn ich das schon lese: "Graffitisprühwände" :)
    Die tun so, als ob Jugendliche eine Art Kröten oder Hufeisennasen wären, die sich in ein bereitgestelltes Biotop umsiedeln lassen... :)

    Die Verantwortlichen sollten mal lieber dafür sorgen, daß die vorhandenen Sportplätze in einem ordentlichen Zustand sind!

  • Zitat

    [lexicon='leipzig'][/lexicon] kauft in der regel keine häuser. vielmehr gibt es dort seit einigen jahren folgendes programm:

    besonders gefährdete, doch stadtbildprägende gebäude werden auf eine liste gesetzt und aus öffentlichen mitteln notgesichert (dächer abgedichtet, etc). dazu werden den eigentümern fördermittel oder käufer vermittelt. nach erfolgter sanierung werden die öffentlichen mittel an die stadt zurück erstattet. diese liste wird übrigens gerade fortgeschrieben.

    aus mangelnder ortskenntnis vermag ich nicht zu beurteilen, ob die gezeigten häuser in der friedrichstadt es auf eine etwaige liste in dresden schaffen würden oder ob hier in der tat ein grünzug die sinnvollere alternative ist.
    unabhängig davon hat sich die idee eines städtischen notsicherungsprogramms als erfolgreich (und damit auch für andere kommunen nachahmenswert) erwiesen.

    Danke rakete :)

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Ich finde solche Abrisse schade. Zumal ich mich noch gut erinnern kann, wie ich als Kind mit der 2 bzw 17 richtung Cotta daran vorbeigefahren bin. Das waren meines wissens so mit das erste Altbauensemble (mit der Brücke und der Markthalle, welches man nach der Innenstadtwüste erblickte. Zugegebenermaßen sah ich schon lange schwarz ob der Lage. Der Abriss bedeutet aber auch andererseits, dass die Trennung zwischen Innenstadt und Friedrichstadt noch eklatanter wird. Nähme man sich für die geplante Grünflächengestaltung die Bürgerwiese zu Vorbild!

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Das waren meines wissens so mit das erste Altbauensemble (mit der Brücke und der Markthalle, welches man nach der Innenstadtwüste erblickte.

    Na da hast du aber den Wettiner Platz unterschlagen!

    Aber der Abbruch dieser Ruinen ist nun wirklich keine Überraschung. Ob der Lage und des Zustandes der drei Gründerzeitler war ohne massive Förderungen mit keiner Renovation mehr zu rechnen. Mehr als einen Park kann man hier nicht wirklich erwarten.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Abriss der verbliebene Gründerzeitler in Dresden ist einfach kriminell und verantwortungslos.
    Sollen dagegen wieder schön renoviert werden wie in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Umgebung geheilt werden mit angepassten Neubauten im "Gründerzeitstill".

    Aber wie schon oft in Dresden wird das nicht gemacht!!!

  • Zitat von "Klassiker"

    Abriss der verbliebene Gründerzeitler in Dresden ist einfach kriminell und verantwortungslos.
    Sollen dagegen wieder schön renoviert werden wie in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Umgebung geheilt werden mit angepassten Neubauten im "Gründerzeitstill".

    Aber wie schon oft in Dresden wird das nicht gemacht!!!


    Ich finde, im direkten Vergleich mit [lexicon='Leipzig'][/lexicon] steht Dresden nicht schlechter da.
    [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hat viel mehr Gebiete mit geschlossener Gründerzeitbebauung und viel mehr Ruinen
    In Dresden sind die Äußere Neustadt, Pieschen und Löbtau als gut erhaltene Gründerzeitviertel bis auf Reste durchsaniert. Die verbliebenen Ruinen stehen fast alle in Stadtvierteln mit großem Anteil an Brachen und Ödland, wo das städtische Gefüge so zerstört ist, daß für eine Revitalisierung ein größerer planerischer Ansatz erforderlich wäre.

  • ^ Stimmt. Ende 2008 gab es in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] noch ca. 2500 unsanierte Altbauten, in Dresden zählt man nur 250 solcher ruinöser Gebäude. Der Grund dafür ist einfach. In [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gibt es eben mehr Altbauten und mehr Leerstand. Dieser hat in Dresden, genau wie Mietpreise, beinahe Westniveau erreicht. Von daher sehe ich, gerade auch in Hinblick auf den jährlichen Zuzug nach Dresden, schon eine reale Chance für die 3 jetzt zum Abriss freigegebenen Häuser. Die Friedrichstadt liegt ja auch nicht an der städtischen Peripherie, sondern im Herzen der Stadt. Aber es bedarf dafür freilich ein städtebauliches Konzept für diesen Stadtteil, den es offensichtlich nicht gibt und mittelfristig auch nicht geben wird. Ein Park oder eine Grünanlage in einst urbanen Gefügen deutet eher auf ein stadtplanerisches Totalversagen hin. Die 3 Altbauten würden als Auftakt für eine Revitalisierung des Viertels sicher mehr bewirken können.

  • Zitat von "spacecowboy"

    Ein Park oder eine Grünanlage in einst urbanen Gefügen deutet eher auf ein stadtplanerisches Totalversagen hin.


    Nun ganz so kann man das aber auch nicht sehen, zumal die Häuser nicht gerade in einem urbanen Teil stehen. Einen schönen Park zwischen Bahn und Löptauer- warum eigentlich nicht? Kann durchaus die Gegend aufwerten. (Letztendlich ist der Wiener Stadtpark auch nicht anders gelegen... ;) ) Das Dilemma ist nur, dass eine schöne Gestaltung respective Gartenarchitektur nicht kommen wird.
    Im übrigen wird das nicht der letzte Abriss sein- dahinter stehen doch auch noch vereinzelt Ruinen rum oder sind die schon gefallen?

    bilderbuch
    ich weiß. Ich meinte ja auch u.A.

  • Zitat

    Im übrigen wird das nicht der letzte Abriss sein- dahinter stehen doch auch noch vereinzelt Ruinen rum oder sind die schon gefallen?

    Dahinter befindet sich als prominentestes Beispiel ja auch gleich das Stadthaus von Hans Erlwein, das schon seit Mitte der 80'er Jahre gesperrt ist und seitdem immer mehr verfällt. Eine Renovierung ist ebenfalls nicht in Sicht, zumal das Gebäude zwischen unsanierten Plattenbauten gleichsam eingekeilt zu sein scheint.

    Tafel 6 - Stadthaus Friedrichstadt

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Nuja, da kann die Stadt ja in der Schäferstraße gleich weitermachen. Dort sehen sich die verfallenen Altbauten auch unsanierten Platten gegenüber. Wenn diese Bauten auch noch abgerissen werden ( Bestandssicherung scheint ja ein Fremdwort), bleiben die Plattenbauten als einziges übrig und Dresden hat ein Gorbitz anno 1988 fast im Stadtzentrum, bravo!

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Der Bereich Schäferstraße-Berliner Straße und Querstraßen weist als Quartier selbstverständlich noch eine bauliche Geschlossenheit auf, die eine Stadtreparatur und Lückenschließung sinnvoll macht.
    Aber die anderen angesprochenen Bereiche sind eigentlich keine Quartiere, sondern nurmehr ödes Gelände, auf dem das eine oder andere verlassene ruinöse Gebäude noch herum steht.

  • Ja, das meinen wir beide. Noch ist das auch so. Aber dann sollte man an den Altbauten an der Schäferstraße dringend Sicherungsmaßnahmen vornehmen, sonst werden die Lücken dort auch größer.

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  • Zitat

    Historische Häuser bleiben erhalten

    Friedrichstadt

    Die historische Bausubstanz in der Friedrichstadt soll nach dem Willen des Rathauses bei der geplanten Bebauung im Stadtteilkern erhalten bleiben. Der Bereich wird durch die Schäferstraße, die Weißeritzstraße, die Wachsbleichstraße und die Institutsgasse begrenzt. Der Vorentwurf des Bebauungsplanes kann bis zum 5. August im Technischen Rathaus, Hamburger Straße 19, eingesehen werden. Eine öffentliche Erörterung findet am 15.Juli, 19 Uhr, im riesa...

    Quelle: sz-online

    Lol, da scheint man tatsächlich zunächst drüber nachgedacht zu haben, gleich mal tabula Rasa zu machen.

    Von daher war mein Einwurf

    Zitat von "DarkVision"

    Nuja, da kann die Stadt ja in der Schäferstraße gleich weitermachen. Dort sehen sich die verfallenen Altbauten auch unsanierten Platten gegenüber. Wenn diese Bauten auch noch abgerissen werden ( Bestandssicherung scheint ja ein Fremdwort), bleiben die Plattenbauten als einziges übrig und Dresden hat ein Gorbitz anno 1988 fast im Stadtzentrum, bravo!


    gar nicht so falsch. Naja, sei es drum.

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  • Zitat von "DarkVision"

    Ich darf freudig vermelden, dass die Villa in der Lugaer Straße endlich saniert wird :)

    Hier die bildliche Nachreiche

    Neues Dach (bis auf den Turm) ist drauf, die verklinkerte Fassade ist bereits gereinigt und im ersten Stock sind neue Fenster drin.

    Gruß DV

    P.S. Die zum Abriss vorgesehenen Häuser in der Friedrichstadt habe ich nochmal genau fotografisch festgehalten. Für mich ist der Plan seitens der Stadt weiterhin unverständlich. Gerne kann ich zur FS noch einen gesonderten Beitrag liefern, hab die Runde nämlich noch etwas größer gedreht.

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  • Weiter geht's in den Dresdner Randbereichen

    Zunächst in Sporbitz (Stadtgrenze zu Heidenau):

    pirnaer landstraße dresden - Google Maps

    Hier sind in den letzten 3 Jahren etliche Mehrfamilienhäuser aus der Gründerzeit saniert worden.

    Selbst bei dem Haus, bei dessen Zustand man schon von Abriss ausgehen musste, wird nun samt Hinterhaus saniert.

    Das orange-farbene Haus links nebenan wurde 2008 saniert, das aber sehr sehr einfach.

    Das grüne Haus ist letztes Jahr fertiggstellt worden

    Zuvor jedoch ein Haus bzw ein Gehöft, welches deutlich älteren Datums sein dürfte. Leider Mitte der 90er in Brand gesteckt und seitdem mit eingestürztem Giebel und ohne Dach. :( Pirnaer Landstraße 300

    Auf Bildindex.de gibt es Bilder vom Zustand im Jahre 1992, schade, was hätte man Wunderbares draus machen können.

    Nebenan auf der Grünfläche sind "Stadtvillen" geplant

    Weiter geht es an die Grenze der Stadtteile Niedersedlitz/Großzschachwitz

    Dreiseitenhof ebenfalls an der Pirnaer Landstraße/Ecke Bahnhofstraße

    Dieser soll, zumindest laut Bericht aus der Sächs. Zeitung im letzten Jahr bald saniert werden. Naja, schauen wir mal. Wenn die Sanierung durch Werbung finaziert werden soll, dann dürfte das Geld bald eingenommen sein. Die Fassade ist zur Straße hin fast bis auf den letzten Meter vollgeklebt damit.

    Weiter in Großzschachwitz

    Eines der letzten unsanierten Häuser. Ich konnte auch hier in der Umgebung Sanierungsmaßnahmen und von der Optik her erst kürzlich abgeschlossene Sanierungen erkennen.... Es wird! :daumenoben:

    Ludwig-Kugelmann-Straße

    Entdeckung an einem unsanierten Haus in der Großzschwachwitzer Str./Ecke Rotdornstraße

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Wow! Wow! Wow! Der Biergarten gefällt! Mehr von sowas in Dresden.

    Bei den ganzen unsanierten Wohnhäusern überfällt mir die Trauer. Das sind im Grunde perfekte Familienhäuser und dazu noch mit Flair. Platz fürs Auto, Platz für Kinder, Platz für Hundehütte und für Grün und das in einer Großstadt. Da kann ich die ganzen Neuuhäuslebauer ganz am Stadtrand nicht verstehen mit ihren Katalogkisten anstatt sich solcher Prachtstücke anzunehmen. Das grüne Haus auf einem der Bilder oben ist phänomenal.

  • Am 15. August 1910 wurde der städtische Vieh- und Schlachthof offiziell fertiggestellt und am 19. August 1910 übergeben. Grund genug dahingehend und um auch das "tägliche" insbesondere für die Rubrik "vor 100 Jahren" mit Bildern zu versorgen, machte ich mich - diesmal nicht mit meiner "75" - sondern per Fahrrad zum Schlachthofgelände um Spurensuche durchzuführen. Nein, mir ging es nicht vordergündig um die aus dem Schlachthofareal entstandenen Messehallen oder die liebevoll wieder hergestellten Gebäude, sondern um die maroden Überbleibsel des alten Vieh- und Schlachthofes.

    Wahrzeichen ist bekanntlich die umbaute Esse des Maschinenhauses. 47 m ist der Schlot hoch und das ganze Bauwerk ist knapp 8 m tief gegründet und ruht auf über 3 m langen Betonpfählen. Die beiden obersten Etagen beinhalteten das Warm- und Kaltwasserreservoire, darunter Akkumulatorenräume und Erdgeschoss Waschgelegenheiten. Das anschließende Kühlhaus wurde inzwischen abgebrochen.

    Noch einmal der marode Turm über den Neubau des Sportgymnasiums.

    Die Übergabe des städtischen Vieh- und Schlachthofes wurde natürlich, wie jede dieser Festivitäten, gefeiert. Allerdings mussten die geladenen Gäste ihre Speisen selbst bezahlen. Das brachte zwar im Vorfeld Unmut, ließ sich aber nicht vermeiden. In den nächsten Wochen (ich meine vor 100 Jahren) stehen ja noch weitere Höhepunkte m Einweihungsmarathon an. So der in Stampfbeton ausgeführte Neubau der Augustusbrücke anstelle der abgebrochene alten Pöppelmanschen Gewölbebrücke (31. August 1910), der Ratskeller und vier Wochen später das gesamte neue Rathaus. Und diese Feiern kosten richtig Geld. Also könnte die Fleischerinnung ja mal was locker machen. Machte sie aber nicht und so eben selber blechen. Bleiben wir aber beim Thema. Zur Einweihung spielte im Garten des Gasthauses zweimal die 100er Militärkapelle (Leibgrenadierregiment). Den Garten gibt es nicht mehr, aber das Eingangstor, welches oben zu sehen ist.

    Gleich neben dem Eingangstor zum Biergarten der Pferdeschlachthof. Gäule sieht man wohl kaum noch auf der Straße und so war diese Abteilung des Schlachthofes noch zu dessen Betrieb wohl bald so gut wie Überflüssig.

    Gleich gegenüber das Pförnergebäude der Markthallen des Viehhofes. Wenn sich auch daran die Markthalle für Schweine anschloss, so ist die hintere Hälfte in lila gehalten, könnte sich ja einmal ein lila Rindvieh darin verirren. Nein, Spaß beiseite, in einen Teil dieser Hallen hat sich eine alternative Kunstszene etabliert.
    Das nächste Bild zeigt einen Teil der Stirnwand der einstigen Schweinemarkthalle.


    am Ende der einstigen Markthallen befindet sich die Endhaltestelle der "75". Glaubt mir, wenn dort nichts los und alles Menschenleer und der Regen tröpfelt aus den defekten Dachrinnen, dann sieht das ganze noch trostloser aus.
    Apropos Regen. Ist genug davon gefallen, so spiegeln sich die maroden Futterställe des Viehhofes in den Pfützen:

    Am Ende ser Straße befand sich der Amtsschlachthof. Auch davon einige Bilder. Viel ist davon nichts mehr übrig, aber das Verwaltungsgebäude nebst Pförtnerhaus ist als Ruine noch erhalten:

    Die sich dahinter befindlichen Gebäude der 1970er Jahre sind schon lange verschwunden.

    Man hat den Eindruck, dass dieser Lichtschalter sich schon seit 1910 an diesem Orte befindet. Übrigens, er lies sich noch drehen, aber die Erleuchtung kam trotzdem nicht. :lachen:

    Auch bei dieser Uhr weiß man nicht so recht was die Stunde geschlagen hat, oder man kann sich die Zeit aussuchen. Besonders gut wenn man mit Erklärungsnöten vorm Chef steht.

    Den 13. Februar 1945 hatte der städtische Vieh- und Schlachthof relativ unbeschadet überstanden. Aus dieser Zeit noch diese Anschrift an der Wand einer der Futterställe im Viehhof.

    Materialknappheit macht erfinderisch. Einst zeigte das Schild, dass ein Schrottplatz verlegt wurde. Später nur den Weg für Lebendviehfahrzeuge und heute müsste das Schild auf einen wieder angelegten Schrottplatz hinweisen. Ups, tschuldschung. Ich meine natürlich auf die Installationen der alternativen Kunstszene.
    Einst führte eine Eisenbahnbrücke vom Alberthafen über die Flutrinne zum Viehhof. Erst nach der Flut 2002 wurde die nicht mehr benötigte Brücke abgebrochen.

    In der Straße Messering, einst Schlachthofring, liegen aber noch die Rudimente dieser Gleise. Enden jedoch vor dem zugewuchertem Tore zum Areal.

    Im Schlachthofgelände selbst bewegte eine Dampfspeicherlock die Wagen auf den betriebseigenen Gleisen. Auch hier sind noch einige Reste der Anlage erhalten.

    Der Lokschuppen ist schon längst nicht mehr vorhanden, aber das Werkstättengebäude, welches man auf dem obigen Foto erkennen kann.
    Auch zum Schlachthof gehörte die Talgschmelze. Sie wurde aber erst nach 1910 errichtet. Das ganze Gelände war ja vorsorglich auf Erweiterungsmöglichkeit aufgebaut.

    Das Gebäude ist verfallen, aber die Schrift über dem Eingangstor vom einstigen Schlachthofring noch vorhanden.
    Das waren einige Bilder von meiner heutigen Sonnntagnachmittagwanderung durch das einstigste Gelände des städtischen Vieh- und Schlachthofes. Weitere Bilder werden zur gegebenen Zeit im "täglichen" erscheinen. Und noch etwas. Der Schlachthof vergammelte ja nach seiner Stillegung und die zwar gut gemeint aufgebauten Messehallen brachten auch nicht so das Leben. Erst seit vorigem Jahr ist es wieder freundlicher. Kinderlachen erschallt, nun auch ab Montag - nach dem Ferienende - wieder. Im neu erbauten Sportgymnasium. Dafür mussten einige der hässlichen und marode Schlachthallen weichen.

    Einige der später errichteten Beamtenwohnhäuser wurden als Internat eingerichtet und das Eckladengebäude ist nun Mensa. Aber dazu später und nicht in diesem Strang, denn diese Baukörper sind wahrlich nicht marode und strahlen in erneuerter Schönheit.