• Zitat

    Wir haben schon genug Autobahnen. Über unser Verkehrsnetz in Deutschland kann sich doch wirklich keiner beklagen... Vor allem werden alle Straßen gut instand gehalten, zumindest da wo ich bis jetzt überall in Deutschland war.

    Im Osten haben oder hatten wir bisher nicht genug Autobahnen. Während im Westen die Autobahnpläne der 20er und 30er nach dem Krieg mehr oder minder alle durchgezogen wurden blieb man im Osten bei dem stehen was bis zum Krieg fertig wurde.
    In Sachsen z.B. fehlten bzw. fehlen mehrere geplante Trassen. Die erwähnte A17 sollte schon vor 70 Jahren gebaut werden und auf die Sudetenautobahn führen, welche die Tschechen wahrscheinlich nie bauen werden. Die Sudetenautobahn selbst sollte über Reichenberg/Liberec bis Görlitz gehen, d.h. die Oberlausitz wäre ans Autobahnnetz angeschlossen worden. Das versucht man derzeit mit Hängen und Würgen als ausgebaute Bundesstraße.

    Hier ist ein schönes Bild dazu:
    http://members.a1.net/wabweb/history/images/rab_plan3-39.jpg

  • Vor kurzem kam auch mal eine umfassende Dokumentation über den Autobahnbau in der DDR (MDR-Abendprogramm).

    Soweit ich mich recht entsinne, wurde lediglich eine Autobahn zwischen [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Dresden sowie eine weitere von Berlin in Richtung Rostock gebaut (letztere nicht fertig gestellt). Alles im allem um die 300 oder 400 km (hatte ich zumindest so in Erinnerung, auf jeden Fall ziemlich wenig).

  • Es gibt in Dresden-Kaditz ein Autobahndenkmal,
    einen Obelisken, der 1937 zum Gedenken an die Einweihung des hiesigen Reichsautobahn-Abschnitts aufgestellt wurde.

  • Danke für die vielen Bilder - fast hätte ich gesagt "viele schöne Bilder", aber die meisten davon sind eher deprimierend.

    Wenn man bedenkt, wieviel in DD in einer einzigen Nacht zerbombt wurde und wieviel in 40 Jahren Deedeeährr vernichtet wurde, dann ist es überhaupt schon bemerkenswert, weiviel noch übriggeblieben ist. Aber daß soviel davon dem Abriß geweiht ist - was soll man dazu sagen. Als ich im Mai in DD war und vom Bhf Neustadt ins Zentrum gelaufen bin (keine Lust auf Prager Straße als Begrüßung), sind mir auch gleich am Bahnhofsvorplatz zwei, drei Bruchbuden aufgefallen, später ein paar Villen, die, wenn auch leerstehend, noch etwas besser aussahen. Aber daß es so viele ehemals schöne alte Häsuer gibt, die abbruchreif sind, das schockiert mich nun doch. Man hätte denken können, daß gerade eine Stadt, die durch Harris & Ulbricht schon so viel verloren hat, sich um das verbliebene besonders bemüht - aber Pustekuchen.... :traurigboese:

    In den Straßen rund um die Hauptstraße sehen die meisten Altbauten piccobello aus, aber was ich hier gesehen habe - au weia....

  • Danke für die spannenden Fotos! Ich finde, es spricht sehr für dieses Forum, dass hier auch solche "vergessenen Orte" einmal im Mittelpunkt stehen. Bei vielen Bildern spürt man, dass es Momentaufnahmen sind. Auch wenn harte Kontraste und trauriger Verfall dabei sind, interessant sind die Fotos alle! Wahrscheinlich wird bald vieles davon verschwunden sein. Umso wichtiger ist es, dies zu dokumentieren.

  • Mal ein Vergleich Früher vs. Jetztzeit aus dem Dresdner Osten:
    Ein typischer "lost place" ohne Chance auf Revitalisierung.


    Nachtrag: Die Fabrik wurde 2008 komplett abgerissen. Das Grundstück liegt nun brach.

  • Friedrichstrasse und Umgebung, aber auch in der Neustadt werden unzählige Fabriken und Wohnbauten von vor dem Krieg einfach ohne jede Pflege hintergelassen und nach vielen Jahren dan beiseitigt.
    Hier wird eine einmalige Chance verpasst um etwas von im Krieg schwer getroffen Dresden doch zu retten.
    Was danach kommt sind (immer) weniger schöne glatte Neubauten.

    Frage bleibt warum Dresden, [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Zittau (aber auch Wittenberge und scherst getroffen Magdeburg) so wenig tun um wenigstens was übrig geblieben ist zu retten!!! Die Städte brauchen dringend Pläne mit Gebieten die erhalten werden müssen und wie möglich weiter rekonstruiert oder instandgesetzt werden.

    Dresden mit eine in Zukunft zwar renovierte Innenstad aber mit Viertel um der Innenstadt ohne jede historische Bebauung hat bestimmt weniger Reiz dann eine Innenstadt mit anschliessend Viertel die auch attraktiv wirken auf Besucher der Stadt. Die Innenstadt braucht bestimmt doch auch ein hsitorisches Umfeld, sonst ist die innenstadt verursteilt ein Insel zu werden mit klare Grenzen die Besucher nur abschrecken.

    Was kann gemacht werden um das hisorische Bauerbe in ganz Deutschland nun endlich von drohende Vernichtung zu retten?

  • Zitat


    ...
    Was danach kommt sind (immer) weniger schöne glatte Neubauten.


    Das stimmt so nicht, denn meistens kommt danach überhaupt nichts mehr. Die beräumten Flächen bleiben einfach brach liegen.

    Am extremsten sieht man das, wenn man durch Freital fährt und überall im Stadtgebiet riesige leere Flächen sind, wo früher mal das Gewerbe war. Das Stadtbild hat jeglichen Zusammenhang verloren.

    Interessant in dem Zusammenhang:
    [url=http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,423190,00.html]Freital in Sachsen: Die Geisterstadt der SPD - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik[/url]

  • Sehr interessanter Artikel, Miwori!
    Ich habe mich schon immer gefragt, was dieses seltsame Freital eigentlich ist -
    mit seiner Mischung aus Industrieruinen, DDR-Wohnkomplexen, den typischen Dresdner Würfelhäusern, und den zwei Stadtzentren,
    die keine sind.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Mi dem Kesselhaus wird derzeit das zentrale Gebäude des ehem. Heizkraftwerkes Dresden-Mitte abgerissen.


    historische Ansicht aus bildindex der Kunst und Architektur

    Das Kraftwerk wurde trotz der Nähe zur Innenstadt durch die Bombenangriffe 1945 nur leicht beschädigt, während die benachbarte Jakobikirche ausbrannte und nach dem Krieg abgerissen wurde.

    Nach der Stilllegung waren Kühltürme und Schornsteine Anfang der 90er Jahre abgetragen worden. Ebenso die Wohnhäuser im Vordergrund.

  • Hm... irgendwie sind Kraftwerke doch auch Kulturdenkmale... wir in Dortmund haben unser historisches Stadtkraftwerk noch - und nutzen es auch.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Wird denn das gesamte Gebäude aus den 20ern abgerissen? Das wäre sehr schade, denn es böte eine gute Möglichkeit als Kulturellen Veranstaltungsort (Stichwort Operette) und das nur wenige Meter vom Zentrum entfern. Aber ich habe den Eindruck, was im Ruhrgebiet Gang und Gäbe ist, ist für die Dresdner Hochkultur unter aller Würde...

  • Ich finde dieses Heizkraftwerk einfach nur hässlich und bin froh, dass es abgerissen wird.
    Noch dazu, wo es so zentral liegt, nicht weit vom Bahnhof Dresden-Mitte entfernt.
    Zum Foto: Die Straße im Vordergrund und das Ungetüm dahinter erinnern an Manchester.
    Wie in DD so üblich, haben die Bomben die schöne Kirche getroffen und den Industrieballast verschont.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Wird denn das gesamte Gebäude aus den 20ern abgerissen? Das wäre sehr schade, denn es böte eine gute Möglichkeit als Kulturellen Veranstaltungsort (Stichwort Operette) und das nur wenige Meter vom Zentrum entfern. Aber ich habe den Eindruck, was im Ruhrgebiet Gang und Gäbe ist, ist für die Dresdner Hochkultur unter aller Würde...


    Die Operette soll doch aber an den Wiener Platz?
    Und man muß bedenken, daß Dresden für eine Stadt dieser Größenordnung sehr gut mit kulturellen Veranstaltungsorten ausgestattet ist und jede neue Stätte anderen das Wasser abgräbt. Im Einzugsgebiet leben nur eine 3/4 Million Leute, während es im Ruhrgebiet über 10 Mio sind.

  • Zitat von "Miwori"

    Mi dem Kesselhaus wird derzeit das zentrale Gebäude des ehem. Heizkraftwerkes Dresden-Mitte abgerissen.

    Aber der schöne Backsteinbau links im Bild bleibt doch wohl hoffentlich !? :schockiert:

  • Das ehem. Kurhaus Friedewald im Lößnitzgrund:



    In der Fotothek/Bildindex.de gibt es unter Orte / F / Friedewald (Kreis Dresden) eine Aufnahme aus besseren Tagen:

  • Herrjeh, da blutet ja einem das Herz. Unverständlich, dass das Gebäude überhaupt nicht gesichert, ja nicht einmal abgesperrt ist. Wie sehen denn die Eigentümerverhältnisse aus?

    Wenn man südöstlich von Dresden durch das Weißeritztal (Freital, Rabenauer Grund, Tharandter Wald) oder durch's Müglitztal fährt, dann sieht man auch noch einige ehemalige Kurhäuser in ähnlich schlechtem Zustand. Schlimm.


    PS: Und Miwori fährt einen roten Opel Corsa?

  • Zitat von "spacecowboy"

    Herrjeh, da blutet ja einem das Herz. Unverständlich, dass das Gebäude überhaupt nicht gesichert, ja nicht einmal abgesperrt ist.


    Vielleicht ist der Giebel erst bei Orkan "Kyrill" runtergekommen...
    Jedenfalls waren in der Nähe auch einige kräftige Bäume geknickt.
    Daß das Gebäude nicht unmittelbar an der Straße liegt, hat es sicherlich bislang vor einem behördlich angeordneten "Abriß aus Gründen der Verkehrssicherung" bewahrt.

    Zitat


    PS: Und Miwori fährt einen roten Opel Corsa?


    :)
    Wenn es meiner wäre, hätte ich ihn doch nicht mitten ins Foto gestellt.

    Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Vor allem frage ich mich, das Objekt liegt doch unweit von dem ach so begehrten Radebeul...


    Die Kleinbahn hält direkt daneben.