Die Chancen für eine Wiedereröffnung der Friedrichswerderschen Kirche noch in diesem Jahr stehen laut Berliner Kurier gut. Schön wär's nach all dem Ärger.
Berlin-Mitte - Schinkelplatz und Werderscher Markt
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Die schmalen, Art Déco inspirierten Townhäuser in hellbraun und beige sind meiner Meinung nach die gelungensten Bauten des Quartiers: Klassisch, elegant, zeitlos, wertige Ausführung. Der angrenzende Patzschke-Kopfbau hätte ihnen die Show gestohlen, wenn er wertiger umgesetzt wäre. Die reine Putzfassade auf Dämmung ist/wirkt einfach billig. Es ist schwer zu beschreiben, aber man sieht es dem Bau selbst mit einigem Abstand an. Es lässt den Bau im Zusammenspiel mit seiner traditionellen Gestaltung kitschig erscheinen. Wasser auf die Mühlen von Hardcore-Modernisten. Es ist auch unverständlich weil alle anderen Bauten zumindest teilweise mit Stein verkleidet wurden. Warum nicht hier auch, zumindest der Sockel?
Die Chancen für eine Wiedereröffnung der Friedrichswerderschen Kirche noch in diesem Jahr stehen laut Berliner Kurier gut. Schön wär's nach all dem Ärger.
Na, Gott sei Dank! Ich hatte mir die Schäden immer sehr viel schlimmer und irreversibler ausgemalt.
Es wäre allerdings sehr schade, wenn die klassizistischen Skulpturen nicht zurückkehren würden. Das war eine ganz außergewöhnliche Kombination mit der noblen Neogotik Schinkels und eine echte Attraktion. -
Wie weit ist man jetzt mit den restlichen Bauten am Schinkelplatz? Da müsste doch jetzt ordentlich was von der Fassade zu sehen sein. Und man sollte die Wirkung abschätzen können.
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Werderscher Markt
Ob man das farblich (und überhaupt) wirklich so lassen sollte?
Schinkelplatz
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Neues aus Lüscherstadt. Alles so schön klar und sachlich.
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Wobei ich den Schultes-Bau eigentlich recht gelungen finde, um so abscheulicher ist aber der Moneo-Bau mit seiner stumpfsinnigen Rasterfassade.
Wieso weicht der Moneo-Bau eigentlich so drastisch von der ursprünglich geplanten Farbgebung ab ??
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Wird Zeit, daß die Bäumchen am Schinkelplatz ins Laub schießen. Dann wird's besser, zumindest im Sommer!
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Wieso weicht der Moneo-Bau eigentlich so drastisch von der ursprünglich geplanten Farbgebung ab ??
.... weil man sich unsicher geworden ist ob der monotonen Architektur und nun mit Steinplatten und Farbversuchen versucht zu retten , was zu retten geht!
Vielleicht sah man sich auch in Zukunft, wenn die Bauakademie dermaleinst wiederersteht, von 2 Schinkelbacksteinmonumenten so arg in die Zange genommen, daß die ursprüngliche saft- und kraftlose Bauruine dermaßen abgefallen wäre,... also mußte schnell noch gut Stein und Farbtöpfe her.
Aber Spaß beiseite: ich befürchte mit dieser "Wurstquerschnittsbreckzie" (die für sich gesehen durchaus eine interessante Steinverkleidung darstellt) und dem matten Orange/Apricot dürfte das einen disharmonischen Farbkontrast zu den Schinkelbauten geben. Mal sehen!? -
Beim Stöbern durch's Forum bin ich auf wunderbare historische Aufnahmen vom Schinkelplatz gestoßen:
Da wird einem angesichts des nun dort Abgelieferten nur umso mulmiger in der Magengegend...
Zugleich kann man sich auf tolle Lösungen für die Zukunft freuen, wenn die heutigen Allerweltsfassaden ersetzt werden. -
Ich sehe den Moneo-Bau weniger kritisch. Warum sollte es dem Spanier nicht gestattet sein, ein wenig südländische Farbigkeit in das ewige Berliner Einerlei von grauweißer Langeweile zu bringen! Der Bau dürfte, wenn er fertig ist, als charaktervolle Architekturpersönlichkeit seinen Respekt einfordern. Sicher ist er nicht berlintypisch, was immer unsere diesbezüglichen Erwartungen ausmachen mag, aber das neue Berlin ist nun mal äußerst international geraten; Architekturkoryphäen aus der ganzen Welt bauen hier und haben der seit 1945 daniedeliegenden deutschen Architektur kräftig auf die Beine geholfen. Überdurchschnittliche Architektur (verschiedener Richtungen) strahlt von Berlin ins ganze Land aus.
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Diese Farbigkeit des Moneo-Baus erinnert doch ausgerechnet irgendwie an den Reichskanzelei-Schick und ist zu banal um über den Ort hinaus ins Land auszustrahlen. Mich überzeugt das alles nicht. Man muss ja auch mal sehen mit welchen Formsprachen in der Umgebung diese Kirche einmal konzipiert wurde. Wenn die Umgebung die schlichte Kantigkeit des Baus toppt, ist das gar nicht gut. Weichere Formen in der Umgebung der Kirche hätten sie dagegen wirken lassen.
Die historischen Beispiele von erbse zeigen viele Rundungen an Dachlandschaften und Häusern.
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Dass der Moneo-Bau banal und unpassend für den Ort ist, kann ich nachvollziehen. Was das Gebäude aber mit der Reichskanzlei gemein haben soll, erschließt sich mir nicht.
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Agon meint vielleicht die Innenarchitektur der RK, die Marmorverkleidungen, diese Breckzie erinnert entfernt etwas an Veroneser Marmor oder jenem vom Dachstein/Untersberg und dieser wurde, hm, nehme ich an, in der RK verbaut.
(Wobei Breckzie und Marmor zu unterscheiden sind, verschiedene Genese, schon klar, aber hier geht es um den ästhetischen Eindruck) -
Naja, der Vergleichspunkt schnurrt allenfalls auf "die Farbe Rot" zusammen - in der Moneo-Brekzie kommen rote Steinchen vor, und die Reichskanzlei hatte wohl rote Marmorböden. Passender wäre wohl "Moneo-Bau und U-Bhf Mohrenstraße" gewesen, wegen der "roten" Wände. Roter Boden kann elegant wirken (habe ich in Verwaltungsgebäuden verbaut gesehen), bei roten Wänden kann man sich wie im Inneren einer Blutwurst vorkommen (U-Bhf Mohrenstr.).
Die Moneo-Brekzie wäre demnach eine Art grobe Leberwurst.Aber am meisten stört mich am Moneo-Bau der fehlende Dachabschluß. Das ist der Punkt, der dem Ganzen diese Bauruinen-Optik gibt. Und die ändert sich durch rosa Anmalen auch nicht.
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Ich finde den Moneo-bau etwas altmodisch: mit seinen schmalen aufgereihten Fenstern erinnert er mich an Bank- und Bürogebäude aus den siebziger Jahren die man häufig in amerikanischen Vorstädten findet. Vielleicht aber wird die Ausführung qualitätvoll sein...
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Regina Mönch in der heutigen Onlineausgabe der FAZ über den Ensembledruck der "Kronprinzengärten", unter dem die Friedrichswerdersche Kirche ächzt:
"Das sind die Folgen des Berliner Größenwahns: Die Sanierung der Friedrichswerderschen Kirche geht nur langsam voran. Einige Schäden bleiben und der Lichtzauber ist gebrochen."
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Man hätte die Bebauung an der Kirche selbst zwei Stockwerke niedriger machen müssen. Dann wäre auch der Druck dort geringer und es käme mehr Licht ins Schiff.
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Es bleibt dabei: städtebaulich war das alles völlig richtig. Architektonisch sicher nicht alles gelungen aber vom Städtebau her ein echter Gewinn. Selbst der Werderscher Markt wird durch die Platzrahmung wieder als solcher erkennbar.
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Neubauten von Schultes am Schinkelplatz
Hier ist man bald fertig, die Steine sehen zumindest wertig aus
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Schinkels Friedrichwerdersche Kirche ist soweit erfolgreich saniert und wieder nutzbar. Gleichwohl werden dauerhafte Schäden bleiben.
Dazu ein aktueller Bericht der >> RBB-Abendschau -