Berlin-Mitte - Schinkelplatz und Werderscher Markt

  • Kronprinzengärten: Beim Tchoban-Voss-Bau (links im Bild) fallen jetzt ebenfalls die Gerüste:

    Die "Townhouses" an der Oberwallstraße - fast durchgehend recht ansprechend gestaltete Natursteinfassaden:

    [/img]

    Im Mondeo-Baufeld werden wohl demnächst die Groundforce-Aussteifungsrohre herausgenommen werden, da sich der Komplex der Erdgeschossebene nähert. Alles gut gegangen mit der benachbarten Kirche, so wie es aussieht:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Im Großen und Ganzen sind die Kronprinzengärten okay bis recht schick geworden. Schade, dass ausgerechnet der Patzschke keinen Natursteinsockel erhalten hat, wo alle anderen Bauten sogar komplett mit Stein verkleidet wurden. Das sieht dann immer etwas billig aus und kitschig, im Zusammenspiel mit den traditionellen Formen.

  • Stimmt, wobei ich meine, dass der Patzschke Bau der mit Abstand beste Bau des Quartiers geworden ist! Hoffentlich werden die Balkone einheitlich begrünt! Das habe ich in London schon ab un zu gesehen. Dann wäre die Wirkung noch vornehmer!

  • @Treverer

    Irgendwie scheinst Du ein persönliches Problem mit dem Architekturbüro Patzschke zu haben, so kommt es jedenfalls rüber. Kaum eine Stellungnahme bei Patzschke-Bauten, wo Du nicht über dessen angeblich billige Umsetzung herziehst.
    Geht es Dir wirklich darum, daß Patzschke NOCH besser sein könnte oder findest Du diese Bauten in traditioneller Formensprache wirklich so schlecht?

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Nur weil sie klassische Formen nutzen, muss man ja nicht alles gut finden. Ich finde Patzschke inzwischen einfach nur noch langweilig. Natürlich sind sie mir lieber, als Schießscharte o.ä., aber die Luft ist raus...

  • @Treverer

    Irgendwie scheinst Du ein persönliches Problem mit dem Architekturbüro Patzschke zu haben, so kommt es jedenfalls rüber. Kaum eine Stellungnahme bei Patzschke-Bauten, wo Du nicht über dessen angeblich billige Umsetzung herziehst.
    Geht es Dir wirklich darum, daß Patzschke NOCH besser sein könnte oder findest Du diese Bauten in traditioneller Formensprache wirklich so schlecht?

    Das "Herziehen" habe ich einfach mal überlesen...
    Zu deinen Fragen:
    Patzschke-Bauten könnten nicht "NOCH besser" sein, sie könnten sehr viel besser umgesetzt sein. Ist dir bekannt, dass viele mittlerweile oft nur noch aus verputzter Steinwolldämmung bestehen? Hast du gesehen, dass Teile dieses Baus über dem Gehweg schweben? Der Patzschke-Bau des Friedrichswerders, sowie die an anderen Orten der Stadt (Klostergärten) sind billig umgesetzt oder wenn es dir besser passt, sehr kostenoptimiert umgesetzt.
    Diese Fassaden werden nicht lange ansehnlich bleiben und ich kann mir gut vorstellen, dass sie in bereits 20 Jahren schon wieder ersetzt werden, mit was auch immer dann en vogue in Berlin ist. Keine gute Aussicht.
    Damit kommen wir zur letzten Frage:
    Ich bin ein großer Befürworter traditioneller Architektur und von Rekonstruktionen. Schlecht umgesetzte traditionelle Architektur und Rekos gefallen mir aber nicht und sie sind auch keine gute Visitenkarte für uns. Deswegen verzeih mir, wenn ich es auch mal erwähne, wenn etwas nicht vorbildlich umgesetzt ist. Bei Patzschke häuft sich das leider. Dass ich es so oft erwähne, liegt nicht daran, dass ich ein "persönliches Problem" mit Patzschke habe, sondern dass mehr und mehr ihrer Bauten einfach billig, Verzeihung, sehr kostenoptimiert sind. Ergibt das Sinn?
    Höhne, Stuhlemmer, Albers und Treese Architekten zeigen, dass es auch traditionell und wertig geht. Ich wage zu behaupten, viele dieser Bauten, aber auch viele der frühen Patzschkes (Charlottenpalais, Memhardensemble etc.) haben eine sehr viel höhere Chance, die nächsten Jahrzehnte zu überdauern und vielleicht einmal zu geschätzten und sogar geschützten Altbauten zu werden.

  • Ich muss treverer da wirklich mal bespringen. Die Qualität der Patzschke Bauten lässt seit Jahren nach und da geht es wirklich ganz entscheidend um die Bauausführung . Man hat manchmal das Gefühl man steht vor einer Filmkulisse. Auf die Ferne geht das alles. Von der Nähe betrachtet ist es dann oft aber sehr... wie soll ich sagen.... halt etwas sehr Phantasialand um das böse D-Wort zu vermeiden.

    Und ferner muss man sagen, dass Patzschke leider immer wieder arge Probleme mit den Proportionen haben. Das liegt darin gegründet dass die Verteilung von Sockel und den darüber liegenden Geschossen immer wieder völlig misslingt. Die Ursache liegt wie oben bereits gesagt im Kostendruck. So müssen 6 Geschosse hin wo früher 5 waren. Während andere traditionelle Architekten das Problem ganz gut lösen geht es bei Patzschke leider oft völlig daneben. Ob das in Zukunft besser wird? Wir werden sehen.

    APH - am Puls der Zeit

  • die Bebaung an der Oberwallstrasse ist interessant und von der Qualitaet der Entwuerfe her, gar nicht slecht.

    Nur schade das suedlich der Kommandantur diesen Entwurg von Stuhlhemmer nicht von der Senat ""gebilligt"" worden ist:

    http://www.morgenpost.de/img/DC/origs10…rlin-Berlin.jpg

    wir wissen ja, was wir fuer ""Bau Haus Klotzen"" (mit der Hilfe von Frau Luescher und Co. ) gebaut worden sind bzw, was da noch im Bereich "" Moneo-Baufeld"" geplant ist. :(

    Einmal editiert, zuletzt von van Dyk (18. Dezember 2016 um 21:30)

  • @Treverer

    Ich weiß nicht, wie die Bauten auf mich wirken, wenn ich direkt davor stehen würde. Ich war schon einige Jahre nicht mehr in Berlin und werde es wohl auch erst in zwei Jahren angehen (nach Fertigstellung des Stadtschloßes und der Museumsinsel. Aus der Ferne wirkt die Kritik an Patzschke auf mich eher wie ein Luxusproblem innerhalb der Reko-Bewegung. Ich kann spontan an den Bauten nichts Negatives entdecken. Aber vielleicht hast Du Recht und ich revidiere meine Meinung, wenn ich die Häuser aus der Nähe studiert habe.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Ein Blick aus der Französischen Straße in die zukünftige Falkoniergasse, die mitten durch die "Kronprinzengärten" verläuft:

    Die "Gasse" soll (dies ist zumindest mein Informationsstand) tagsüber für Passanten offenstehen und nachts verschlossen werden. Im Hintergrund der sogenannten Schinkel-Pavillon , 1969 von Paulick.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Allerdings kann sich Schinkels Kirche noch gut neben dem weißen Türmchenbau behaupten. Laß noch die Baucontainer verschwinden und dann dominiert die Kirche den Platz wieder. Sehr viel abträglicher für die Gesamtwirkung ist das, was auf der anderen Seite entsteht!
    Ob der Chippi-Ziegelbau wirklich besser gewesen wäre sei dahin gestellt. Hier bin ich ausnahmsweise mal für Kontrast. Stell Dir statt des weißen Baus eine Ziegelwand Ton in Ton vor. Die Prägnanz der Schinkelarchitektur wäre abgeschwächt, sie würde sich nicht mehr so markant abheben, oder!? Weiß links und weiß rechts ist wie ein edle Einfassung für das feine Kleinod.
    Hoffen wir, daß der Untergrund nun gefestigt ist und die Kirche bald wieder geöffnet werden kann!

  • Ich muss sagen: bei aller gewiss berechtigten Kritik am Detail dieser Bauten, wie sie hier geübt wurde, zeigt das Ensemble doch eine dem Ort angemessene Eleganz und Würde, die ermessen lässt, welche Entwicklungsschritte die deutsche Architektur zumindest seit der Wiedervereinigung durchlaufen hat. In bestimmter Hinsicht kann Berlin von Glück sagen, dass wesentliche Innenstadtareale erst 70 Jahre nach Kriegsende wieder bebaut werden. Der Gedanke, diese wären etwa in den 60ern des vergangenen Jahrhunderts bebaut worden, kann einen erschaudern lassen.

    Ich meine auch, dass die Dichte des Quartiers für die Kirche nicht wirklich zum Nachteil gereicht.

  • Sind eigentlich alle Etagen in dem weißen Türmchenbau für Wohnungen gedacht? Mit den großen Fensterfronten auf drei Seiten wird die Gestaltung im Inneren wohl ...unkonventionell.

  • Na ja. Der Chipperfield-Bau hätte neben der Kirche sicher besser ausgesehen. Allein schon durch Farbe und Material. Sehr schade.

    Also, ich persönlich hätte, rein vom Optischen her, den Chipperfield-Bau neben der Kirche auch viel besser gefunden. Die hellbeige Sandsteinfarbe wirkt sehr viel wärmer und harmonischer neben dem Backsteinbau von Schinkel, ebenso die Rundbogen-förmigen Fenster sind doch viel schöner als die großen eckigen Fensterformen, die da jetzt sind. Nach meinem Geschmack ist mir das neu gebaute Viertel vom Gesamt-Erscheinungsbild her auch viel zu weiß und daher zu steril. Ein Zahnpasta-weißes Gebäude reiht sich dicht an dicht neben dem anderen, dazwischen mal hellgrau, was aber auch ein kalter Farbton ist und keine Wärme bringt.

    Weiß wirkt in dieser flächenmäßig großen Menge dominant, kalt und steril, auf mich persönlich wirkt es nicht einladend. In dem neu gebautem Viertel vermisse ich die Auflockerung durch farbige Akzente, die m. E. für das Auge wohltuender wären - aber vielleicht werden im Laufe der Jahre so manche Gebäude ja noch umgestrichen in einen wärmeren Farbton, wenn das Weiß durch die mitteleuropäische Witterung sehr schnell in die Jahre kommen und sich abnutzen wird... Und das kann schon in ca. 10 Jahren der Fall sein, siehe das Kanzlergebäude... Durch Umstreichen in witterungsbeständigere Farben würde alles schon ganz anders aussehen, denke ich.
    Aber ok, das ist meine Meinung.

  • also..MIR fällt auf, dass Chippie wohl gerne Rundbogenfenster verbaut...z.Bsp. auch beim Freiberg-Areal..der Bau aus sandgelbem Klinker....der sieht seinem Entwurf neben der Schinkel-Kirche zum verwechseln ähnlich.

  • Gestern fiel mir auf, dass die Schinkelplatz-Fassaden der Bruno-Fioretti-Marquez-Bauten bei Sonnenschein einen differenzierten Schattenwurf zeigen, der die eigentlich recht flache Fassade wesentlich plastischer erscheinen lässt:

    Dies gilt eigentlich auch für die Rückseite:


    Mir geht es mitunter so, dass für mich die subjektive Rezeption eines Neubaus einen längeren Entwicklungsprozess durchmacht, in dessen Verlauf sich meine Bewertung teilweise verändert. In diesem Fall muss ich sagen, dass ich die Zurückhaltung, die in dieser Fassade liegt, inzwischen deutlich positiver sehe, zumal im Kontrast zur zunehmend fertiggestellten Schlossfassade gegenüber. Jede unruhige, ausladende, zu stark betonte Fassadenstruktur wäre hier doch wohl ein Fehler gewesen, auch das Material Putz ist dem Umfeld angemessen. Beim Staab-Bau rechts finde ich die Fassadenausführung sogar inzwischen durchaus elegant und originell.

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