Berlin-Mitte - Schinkelplatz und Werderscher Markt

  • Also ich bevorzuge weiterhin die Idee vom Stuhlemmer Architekturbüro...

    "... der Mensch mit den modernen Nerven, braucht das Ornament nicht, er verabscheut es." (Adolf Loos, Ornament und Verbrechen)

    Diese Aussage ist ein Verbrechen

  • Auch mir sind die Architekturfantasien der Stuhlemmers für dieses Areal passender als Nöfers Entwürfe, die mich irgendwie an den Zirkusartisten erinnern, der auf zwei Pferden stehend reitet: Ja was denn nun, modernistisch (weil ich ja von allen respektiert werden möchte), oder doch der Formensprache der klassischen Architektur verpflichtet (aber dann gibts Haue und vielleicht politische Unterstellungen)?

    Beides zusammen geht genausowenig wie klassische Musik gekreuzt mit Punk. Alleinstehend beides interessant als künstlerischer Ausdruck, zusammen aber eine furchtbare Kakophonie.

    Aber da sind wir genau bei der zentralen Krise der gegenwärtigen Architektur.

  • Naja, die Nöfer-Entwürfe sind schon klasse... allerdings gefällt mir Stuhlemmer dort auch besser. Die Häuser von Nöfer könnten halt überall in Berlin stehen, Stuhlemmer zitiert die Vorkriegsbebauung.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Also ich finde die Nöfer-Entwürfe auch nicht schlecht. Wenn er doch bloß die Ecke UdL/Friedirchstraße entworfen hätte, dann sähe es in Zunkunft dort nicht so langweilig aus wie das, was nun tatsächlich gebaut wird.

    Ist das jetzt nur eine Studie für den Schinkelplatz, oder wird das womöglich auch realisiert?

  • Trotz meiner Kritik: Also besser als so vieles was heute entworfen und gebaut wird, sind Nöfers Entwürfe schon. Aber irgendwie ist das alles noch zu eckig, zu streng und da schaut dann die dogmatische Moderne durch mit ihrer zwanghaften Eckigkeit (Stichbogen? Rundbogen? Auf keinen Fall!). Diese Entwürfe genommen und dann eine ordentliche Portion Art Deco reingekreuzt (Farbe, Ornament, Materialwirkung), und wir wären schon fast angekommen. Aber Nöfer ist auf dem richtigen Weg. Ich drück ihm die Daumen.

  • Naja, es geht so...Nicht schlecht, aber nicht grad spektakulär bzw. rel. austauschbar. An diesem Ort könnte man sich schon etw. spektakuläreres/historisierenderes wünschen...Aber Haus B und G z.B. weisen interessante Elemente auf.

  • Ja, dann sind wir ja fast auf einer Linie alle - nichts weltbewegendes und richtig begeisterndes, aber auf jeden Fall akzeptabel, ein Schritt in die richtige Richtung usw.

    Aber wat is nu mit meiner Frage? Wird das eventuell gebaut oder hat Nöfer das nur mal so entworfen oder hat er es für einen Investoren entworfen, der sich für die Grundstücke interessiert oder was?

  • Hallo Architekturfans,

    Das neue Entwurf von Greatz und Nofer zwar etwas besser dann die Glaskuben, doch jetzt sind es wieder (langweilige)b;öckige flachdach Kuben im traditioneller Baustil. Nur das letzte finde ich prima, aber die im einen Blick zu fassen Kuben nein!!!

    Warum wird das Entwurf Stuhlmemmer nicht sofort gewählt????

    Es ist weitaus das Abwechslungsreichste, hat am meisten zu tun mit die historische Bauten (einige Paläste), hat wenigstens Bauten mit schräge Dächer (endlich!!!!). Und die Giebel finde ich wirklich phantastisch, originell und künstlerisch.

    So lass uns abstimmen!!!

  • In der Tat etwas undurchsichtig.

    Versuchen wir mal, zusammenzufassen:

    Hätte schlimmer kommen können, vieles ist noch offen, die Bebauung an
    sich ist i.O.

    Platzseitig gibt es keine Townhouses, weil die Abschnitte 16m breit sind. Alle Fassaden sollen ockerfarbenen Putz bekommen. Klingt etwas langweilig, aber immerhin kein Glas-Stahl-Käse. Vielleicht gibt es ja trotzdem ein paar Schmuckelemente aus Naturstein.

    Die Fassaden können historistisch sein, müssen es aber nicht. Zum einen gut, dass nicht wie so oft von der Stadt historistische Lösungen ausgeschlossen werden, andererseits vergibt die Stadt die Flächen, es ist für sie also ein Leichtes, alle Flächen nicht-historistisch zu vergeben.

    Da die platzseitigen Fassaden von vielen Stellen aus einsehbar sind, hätte ich mir dort repräsentative Prachtfassaden gewünscht: Diese Gebäude stehen von den Blickbeziehungen her gesehen zwischen Kommandantur, Bauakademie, Altem Museum, Dom und Schloss.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Was ist denn das für ein Gebäude gegenüber vom Schinkelplatz? Das neben ganz oben am Bild, gegenüber der Kirche? Es sieht so hässlich aus. Das müsste man auch abreißen, genau wie das Gebäude mit dem eingebauten Teil des Schlosses. Scheinen wohl beiden DDR-Bauten zu sein?!?

  • Welches Bild?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
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    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Stephan"

    http://www.agu-berlin.de/schinkelplatz6.htm\r
    http://www.agu-berlin.de/schinkelplatz6.htm

    Rechts oben, links von der Kirche, das ist der Schinkelplatz. Gut zu erkennen ist die Aufgebaute Ecke der Bauakademie. Die zwei Rasenflächen sind ehemals bebautes Gelände. Auf der Rasenfläche rechts des Grasdreiecks stand bis zum Bau des Außenministeriums der DDR noch ein Altbau. Irgendwo bei Bildindex gibt es davon ein Bild, das ich aber nicht finde. Komisch ist auch, dass bei Bildindex der Schinkelplatz nicht aufgeführt wird. Oder bin ich blind???


    Dieses Bild. Das eine Gebäude ist das Staatsratgebäude. Ich meine das Gebäude rechts daneben. 2 Schandflecke im Herzen der Stadt.

  • Ich verstehe die Frage "Gebäude gegenüber vom Schinkelplatz? Das neben ganz oben am Bild, gegenüber der Kirche?" noch nicht so ganz (ist nicht wirklich deutsch).
    Aber ich nenne mal die Objekte um den Platz ab Kirche im Uhrzeigersinn: Hinterhof, Kronprinzepalais, Baustelle Kommandantur, Schlossbrücke, BKA-Zelt (inzwischen am Ostbahnhof), Schlossplatz mit Denkmalsockel, Staatsrat, Schleusenbrücke (?), Auswärtiges Amt (davor Baufläche/Ecke Bauakademie), Baufläche Friedrichswerder.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
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  • Ja, genau das Gebäude meine ich. Es sieht so hässlich aus. Wie kann man so ein Gebäude denn entwerfen? Ich würde es abreißen lassen :D . Es wirk wie ein kalter Klotz.

  • Zitat von "Memel"

    Ja, genau das Gebäude meine ich. Es sieht so hässlich aus. Wie kann man so ein Gebäude denn entwerfen? Ich würde es abreißen lassen :D . Es wirk wie ein kalter Klotz.

    Na dann hast Du noch nicht den Vorgängerbau des Außwärtigen Amtes
    gesehen ! Das liegt genau dahinter. Dort hatte der Joschka sein Büro.
    Das ist dort übelster 50er Jahre-Mief-Architektur. Ich war froh als ich
    beim Tag der Offenen Tür dort wieder raus war. Aber ich gebe Dir recht,
    der Bau davor ist auch eher ein Auswuchs des Nihilismus. :übelkeit: