Frankfurt a. M. - Rekonstruktion der Turmspitze des 'Langen Franz' und weiterer Rathausdächer

  • Blick vom Großen Kornmarkt zum Rathaus (vor Errichtung des Nordbaus):

    Ein wenig später:

    In etwa die heutige Perspektive - es sollte neben der Rekonstruktion der Turmspitzen auch die vollständige Wiederherstellung der zerstörten Dachlandschaft des Römer-Nordbaus angestrebt werden.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • es sollte neben der Rekonstruktion der Turmspitzen auch die vollständige Wiederherstellung der zerstörten Dachlandschaft des Römer-Nordbaus angestrebt werden.

    In der Tat. Aber, wie schon mehrfach geschrieben, wurde eine Rekonstruktion vor wenigen Jahren erst aufgrund der Kosten seitens der Stadt verworfen und stattdessen das flache Metalldach aufwändig saniert. Findet sich kein Sponsor, der mal eben viele Millionen hinblättert, wird sich leider an der Situation nichts in den nächsten 20 Jahren ändern. Hoffen wir, dass bis dahin die Witterung gnadenlos zuschlägt und das Metallflachdach zum erneuten Sanierungsfall macht. Vielleicht können findige Vertreter des Guerilla Gardening ein wenig nachhelfen, indem sie ein paar Baumsamen-Bomben dort hochwerfen? :zwinkern:

    P.S.: Hätte man sich übrigens die Millionen teure Sanierung des gegenüber liegenden Bundesrechnungshofes gespart, hätte man das Geld für die Dachrekonstruktion sicherlich bereits locker zusammen gehabt.

  • Für etwas mehr Kohle

    Ich verweise nochmals auf den Artikel bei den BFF, nach dem die Sanierung etwas über 4 Millionen Euro gekostet hätte. Eine Dachrekonstruktion wäre auf ca. 19 Millionen Euro kommen, was einen Unterschied von 14-15 Millionen Euro gemacht hätte. Das für eine Rekonstruktion auszugeben, war es der Stadt nicht wert bzw. dafür haben sich keine Mehrheiten gefunden. Schade. Traurig.

  • In der Tat. Aber, wie schon mehrfach geschrieben, wurde eine Rekonstruktion vor wenigen Jahren erst aufgrund der Kosten seitens der Stadt verworfen und stattdessen das flache Metalldach aufwändig saniert.

    Richtig. Und, das macht die Sache besonders ärgerlich, offensichtlich war um die Jahrtausendwende das Geld für eine Reko noch da. In dem unten verlinkten Artikel zu der Flachdachsanierung aus dem Jahr 2012 wird es indirekt angesprochen:

    Zitat

    Es ist also keine Rede mehr von dem Plan, das provisorische Dach der 60er Jahre auszubauen und aufzustocken, um „das Erdgeschoss in Teilbereichen für Läden und Einzelbetriebe“ umnutzen zu können. Das hatte vor mehr als zehn Jahren, als Frankfurt eine „Kulturmeile Braubachstraße“ entwickeln wollte, ein Architektenwettbewerb gefordert. Als dann die Entwürfe für das neue Dach gefunden waren, gefielen sie dem Magistrat nicht und wanderten in die Amtsschubladen.

    Der Rathaus-Nordbau am Paulsplatz wird für 4,6 Millionen Euro saniert. Allerdings in einer Sparversion ohne die einst geplante große Umgestaltung.

    Wie bereits mehrfach erwähnt, hatte der damalige Wettbewerb grauenhafte Entwürfe hervorgebracht, von denen dieser noch lange nicht der schlimmste war - aber auch eine fast originalgetreue Rekonstruktion des Daches. Die Ecktürme waren mit dabei, der Architekt hatte nach meiner Erinnerung lediglich die Gauben durch merkwürdige Schlitze im Dach ersetzt, und genau das hatte den Preisrichtern missfallen. Es war zunächst die Rede davon, dass dieser Entwurf in die engere Wahl komme und überarbeitet werden solle. Und dann schmiss die Stadt plötzlich hin, teilte das Preisgeld unter allen 22 oder 24 Teilnehmern auf und verfolgte das Projekt nicht weiter. Ich habe bis heute nicht ganz verstanden, was da damals ablief, vielleicht hatten die Verantwortlichen plötzlich wegen der Kosten die Hosen voll - aber wir standen auf jeden Fall schon einmal kurz vor einem rekonstruierten Mansarddach.

  • Wenn die beiden Türme kommen, dann wird damit auch später die Rekonstruktion des Daches folgen.....ist erst mal der Anfang gemacht und die ersten Ergebnisse sichtbar, dann können sich die Beteiligten dem Druck nicht mehr gänzlich entziehen! Es liegt dann an uns den Druck immer weiter zu erhöhen, durch Infostände und Plakate mit z. B. dem Ist- und dem Originalzustand im Vergleich!

    Einmal editiert, zuletzt von Retro79 (22. Februar 2018 um 12:42)

  • Danke für den spenden hinweis,die Seite ist echt cool gestaltet,100 euronen sind drauf, auf dem Konto,ich weis ist nicht viel,aber als Azubi mach ich halt nur meine 630 euronen :tongue: .

    Aber ich werde mal stolss sagen können "guck mal siehst du den Behauenern stein am linken türm schen in der Mitte,das könnte der sein den ich gestiftet habe".Die Haube muss einfach wieder kommen sie ist optisch ne Wucht und ich mag die Geschichte mit dem emsig Arbeitenden Bürgermeister, der alles für seine Stadt gibt und im Turm über neue Verbesserungen bördelt und taktiert.

  • Bericht der "Frankfurter Neue Presse".

    http://www.fnp.de/lokales/frankf…;art675,3155316

    Zitat

    (...) ...Konrad von Bethmann. Und er hat ein Angebot an alle Geldgeber: Jede Zahlung will er verdoppeln, sofern sie 120 Euro nicht übersteigt. Die Gesamtkosten für den Langen Franz sind mit 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Bethmanns Ziel ist es, 1 Million Euro an Spenden einzusammeln. (...)

    Zitat

    (...) Das geht so: Bei Banküberweisung im Feld Verwendungszweck „Langer Franz“ und den Zusatz “+B“. (...)

    Vom "Kleinen Cohn" wurde lange nichts mehr gesagt. Ob der zweite Turm auch noch rekonstruiert werden soll?

  • Auf den Seiten des Brückenbauvereins Frankfurt, die für den Aufbau trommeln, ist von dem Turm keine Rede.
    Hier geht es immer wieder explizit um den fehlenden "Hut" des langen Franz.

    Beim kleinen Turm gibt es m. E. zwei Probleme:
    1. Geld. Muss halt finanziert sein ... und der große Turm hat Priorität.
    2. Der Name. "Kleiner Cohn" hört sich süß an - geht aber (wohl) auf ein antisemitisches Lied zurück. Das war 1905 zwar (ebenfalls) mindestens geschmacklos - gesellschaftlich aber kein Problem ... Heute ist es das. Vermutlich muss für das Bauwerk also erstmal ein neuer Name gefunden werden kann, bevor in Spendenkampagnen dafür geworben werden kann - was ich übrigens (meine Meinung) völlig o.k. fände. Geht ja schließlich um das Bauwerk. Der Name ist verzichtbares Beiwerk - zumal, wenn er evtl. einen für eine Minderheit diskriminierenden Hintergrund hat.

  • Selbst im Jahre 2018 ist das Fragen noch kostenlos. Daher habe ich mich wegen des "Kleinen Cohn" einfach mal an den Brückenbauverein gewandt. - Man konzentriert sich jetzt auf die Rekonstruktion des "Langen Franz". Wenn die Baumaßnahme erfolgreich abgeschlossen ist, wird sich der Brückenbauverein auch dem kleineren Turm widmen.

  • Hier noch einmal der Vergleich der aktuellen Situation und der historischen, die hoffentlich bald wieder die aktuelle sein wird :thumbup:


    Quelle: Carl Andreas Abt - Heinrich Weizsäcker, Albert Dessoff, Frankfurter Kunstverein (Hrsg.) gemeinfrei über wikipedia

    Sollten die Turmspitzen wieder kommen, bleibt die Rekonstruktion der Dachlandschaften der nächste Schritt!!!

    APH - am Puls der Zeit

  • Man konzentriert sich jetzt auf die Rekonstruktion des "Langen Franz". Wenn die Baumaßnahme erfolgreich abgeschlossen ist, wird sich der Brückenbauverein auch dem kleineren Turm widmen.

    Tatsächlich empfinde ich den kleinen Treppenturm an der Paulskirche für das Stadtbild noch wichtiger, und dieser wäre mE in der Priorität nach dem Langen Franz höher einzustufen. Er ist links im Vergleichsbild von Apollo (über meinem Beitrag) zu sehen. Zumal dieser deutlich günstiger sein dürfte als der "Kurze Franz" (habe ihm jetzt einfach mal einen neuen Namen verpasst :D ).

    @Neußer, da du schon den Draht aufgenommen hast zum Brückenbauverein, kannst du noch nachfragen, ob sie sich auch vorstellen können, den kleinen Treppentrum an der Seufzerbrücke am Paulskirchplatz zu priorisieren? Und wie hoch sie ggf. da die Kosten schätzen? Vielen Dank! Über den Daumen würde ich schätzen, dass diese Maßnahme schon für rund 180.000 Euro zu machen ist, vllt weniger.


    Vom Kämmereidach brauchen wir ja erstmal -theoretisch- nicht sprechen, das wird vllt. in 10-15 Jahren Thema.
    Wobei, hat hier jemand eine Idee, wie man auch das aktuelle fürchterliche Flachdach irgendwie etwas "entschärfen" könnte, mit einer einfachen, kostengünstigen Maßnahme? Vielleicht eine Verblendung mit Lamellen in Mansardenform, ähnlich wie bei diesem Altbau am Rathenauplatz/Goetheplatz? Sähe mE schon deutlich besser aus. Allerdings würde ich die Lamellen vertikal ausrichten.


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fran…Goetheplatz.JPG

  • Auf dem Fotovergleich fällt mir auf, wie sehr die Platzgestaltung die Wirkung beeinflusst. Sollte man bei einer anstehenden Platzsanierung auf ein Kopfsteinpflaster-ähnliches Material zurückgreifen, würde man sicher auch ein deutlich stimmigeres Bild hinbekommen als mit dem jetzigen Muster, was stark an die Gestaltung der Berliner Plätze an der Straße unter den Linden aus der Nazizeit erinnert.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Eine Neupflasterung des derzeit völlig intakten Paulsplatzes steht nicht an. Oder wollt Ihr dem Steuerzahlerbund die Haare zu Berge steigen lassen? Das Kämmereidach wurde leider vor wenigen Jahren saniert. Dabei wurde auch auf mögliche Maßnahmen zur Kaschierung des derzeitgen Dilemmas verzichtet. Nachträglich wird niemand für eine solche kosmetische Maßnahme Geld ausgeben. Wenn schon, dann richtig.

  • Ich denke, das Ganze kommt bei einer Generalsanierung aufs Tablett. Es geht ja nicht nur um das Dach der Kämmerei. Wenn man genau das historsische Bild studiert, erkennt man, wie vieles heute noch fehlt. Angefangen beim kleinen Treppenturm im Vordergrund über den Langen Franz bis hin zu den Giebeln des Hauptbaus.

    Natürlich kann man hier und da auch früher zu Verbesserungen kommen, die Turmspitzen bieten sich da natürlich an. Der Rest dauert vermutlich noch etwas, aber ich denke, wenn mal umfänglich saniert wird, dann werden auch viele der noch fehlenden Elemente zurückkehren!

    APH - am Puls der Zeit