• nein.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Im DAFgibt es eine Gegenüberstellung der aktuellen und geplanten Situation ( im unteren Viertel der Seite ).
    Ich finde es schade, daß der Scharounsche Plan seinerzeit nicht komplett ausgeführt wurde. Denn nun meint man, das Versagen des Konzeptes am Fehlen des Künstlergästehauses ausmachen zu können und reitet weiter auf der Scharounwelle mit.
    Es bleibt jedoch nach wie vor der Gang in die Miessche Nationalkellergalerie, aus dessen Austellungsfläche heraus einem die Blickbeziehungen des neuen und alten Kulturforums erspart bleiben.

  • Zitat

    Kulturforum steht seit Januar unter Denkmalschutz


    Im Kampf gegen den umstrittenen Masterplan für das Kulturforum erhalten die Gegner der von Senatsbaudirektor Hans Stimmann (SPD) geplanten Bürobauten unverhoffte Unterstützung vom Landesdenkmalamt. Wie erst jetzt bekannt wurde, steht das gesamte Ensemble zwischen Hans Scharouns Philharmonie und Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie jenseits der Gutbrodbauten bereits seit Januar unter Schutz. Darüber hinaus wurde die von Scharouns Partner Edgar Wisniewski erbaute Staatsbibliothek als weiteres Einzelgebäude unter Denkmalschutz gestellt.

    "Die räumliche Erweiterung des Ensembleschutzes und der zusätzliche Einzelschutz für die Staatsbibliothek bedeuten, daß Stimmann seinen Masterplan nicht realisieren kann", sagte gestern Architekt Edgar Wisniewski. Es sei nicht mehr so einfach, einen Neungeschosser vor die Staatsbibliothek zu setzen, denn jetzt müsse das Landesdenkmalamt bei den Planungen beteiligt werden. "Der von Stimmann favorisierte Neubau widerspricht der Ausstrahlung und der Silhouette des Gebäudes", betont Wisniewski. Im Haus von Stadtentwicklungssenatorin [...] Junge-Reyer (SPD), die den Masterplan ihres Senatsbaudirektors im April im Regierungskabinett einbrachte, wird Wisniewskis Einschätzung allerdings nicht geteilt. "Was in der Umgebung der Staatsbibliothek gebaut wird, hat mit der Einzelunterschutzstellung nichts zu tun", sagte gestern Sprecherin Petra Rohland. Sie wies darauf hin, daß Stimmann "hinter dem Denkmalschutz steht" und widersprach Mutmaßungen, die Entscheidung sei aus taktischen Gründen bislang nicht bekannt gemacht worden. "Das stimmt nicht", betonte Frau Rohland.

    Unterdessen steht das Kulturforum heute auf der Tagesordnung der FDP-Fraktionssitzung. "Wir sind der Auffassung, daß der Masterplan zur Weiterentwicklung des Kulturforums nicht mit dem Denkmalschutz vereinbar ist und fordern deshalb eine fachgutachterliche Überprüfung", sagte gestern Klaus Müller. Der stadtentwicklungspolitische Referent der FDP bestätigte, daß seine Fraktion plant, einen entsprechenden Antrag im Abgeordnetenhaus einzubringen.


    Quelle: http://www.welt.de/data/2005/06/07/728896.html


    Mal wieder ein typisches Beispiel für den "Nutzen" des Denkmalschutzes...

  • Großbrand in Hans Scharouns Berliner Philharmonie ausgebrochen

    Zitat

    Dichte Rauchwolken über der Berliner Philharmonie: In dem weltberühmten Konzerthaus ist ein Großbrand ausgebrochen. Die Feuerwehr ist mit 21 Fahrzeugen und mehr als 100 Einsatzkräften vor Ort. [...] Wegen der starken Rauchentwicklung konnten die Feuerwehrleute bislang nicht in das Gebäude vordringen. Die Beamten versuchen nun, die Flammen von außen zu bekämpfen. Nach Angaben einer Sprecherin der Philharmonie sind vermutlich bei Schweißarbeiten Isolierschichten in Brand geraten. Laut Polizei ist das Feuer nahe der Ehrenloge unter dem Dach entstanden. [...] Das weltberühmte Gebäude, Heimat der Berliner Philharmoniker, wurde 1960-63 nach einem Entwurf von Hans Scharoun gebaut. Es ist eines der Wahrzeichen der Hauptstadt und gilt mit seiner hervorragenden Akustik als Vorbild für Konzertsäle auf der ganzen Welt.

    Das Gebäude liegt im Ortsteil Tiergarten und gehört zum sogenannten Kulturforum am Potsdamer Platz. Es zählt mit dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt zu den wichtigsten Konzertsälen in Berlin und ist die Heimstätte der Berliner Philharmoniker.

    Feueralarm: Grobrand in Berliner Philharmonie ausgebrochen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • komisch, gemäss meines wissenstandes, war die akustik der philharmonie ganz mies und musste erst einmal mit allen erdenklichen reflektoren und einbaukörpern verbessert werden...

    hoffentlich brennt der hässliche sharoun käse ganz ab :boese:

  • Zitat von "marc!"

    komisch, gemäss meines wissenstandes, war die akustik der philharmonie ganz mies und musste erst einmal mit allen erdenklichen reflektoren und einbaukörpern verbessert werden...


    Genau so habe ich das auch in Erinnerung!

    Zitat von "marc!"

    hoffentlich brennt der hässliche sharoun käse ganz ab :boese:


    Jepp! :lachen:

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Ich kann Eure Reaktionen in keinster Weise nachvollziehen.
    Persönlich finde ich dieses Gebäude einzigartig und auch städtebaulich gelungen, da es sich als ein Solitär in exponierte Randlage befindet.
    Die Akustik des großen Saals war hervorragend und auch als solche auf der ganzen Welt bekannt.
    Gerade deswegen finde ich diese Meldung sehr tragisch und Eure Wünsche und Lacher einfach nur einfältig und dumm! Ich stelle mir nur einmal vor, wenn es die Dresdner Semperoper getroffen hätte, was da für ein Aufschrei des Entsetzens hier durch das Forum gegangen wäre und binnen von Minuten zehn Seiten mit Beiträgen gefüllt wären...

  • da hast du aber recht, die sharoun hallen, sowie nationalgalerie und das congresshaus sind ja schon fast berliner ikonen...

    nur, was soll ich machen, ich kann nunmal nicht anders:

    ich bin ganz flamme für sharouns platzgestaltung der wunst platz tristesse, ja für altmodernismus ganz allgemein, und ausserdem:

    das ist doch letztlich eine ausgezeichnete lösungsidee... :gg:

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Ich stelle mir nur einmal vor, wenn es die Dresdner Semperoper getroffen hätte, was da für ein Aufschrei des Entsetzens hier durch das Forum gegangen wäre und binnen von Minuten zehn Seiten mit Beiträgen gefüllt wären...


    Ja, klar. Und wo liegt das Problem? :P

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Es ist eben die seltsame Eigenart dieses Forums mit Scheuklappen herumzulaufen, so dass es fast ans Ewiggestrige grenzt.

    Einzelne Äußerungen hier bestätigen diesen Eindruck immer wieder, wenn ich mir hier den zuweilen undifferenzierten Hass auf alles Neue, Innovative und Frische anschaue. Ein sehr kümmerlicher Geisteszustand, der da präsentiert wird. Nur zur Erinnerung: Die Semper-Kommode in Dresden ist ein Neubau des VEB Gesellschaftsbau, ein Plattenbau mit Zuckerbackwerk wenn man so will.
    Ich fordere hiermit den Abriß dieser Kopistenhütte wegen mangelnder Authentizität!

    :zwinkern:

    Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es dahin. (Seneca)

  • Blabla. Ein Brand ist nie etwas begrüßenswertes, auch nicht im hässlichsten Plattenbau! Wenn niemand verletzt wird usw., freut man sich vielleicht innerlich, dass dann ein Schandfleck verschwinden könnte - was ich auch verstehen kann. Aber dann muss man dies nicht unbedingt so unverfroren gegenüber anderen kundtun, das find ich etwas absonderlich...

    Zum Bau: Wenn die Philharmonie an der Ecke abgerissen würde, wär es wirklich ein Verlust. Ich mein, im Ernst - was soll denn darauf folgen? Eine jahrelange Brache? Ein klassischer Neubau? Beides keine Option in meinen Augen.
    Die Phil. schließt doch quasi gleich an den Potsdamer Platz an und füllt die Lücke an dieser Ecke auch nach all den Jahren recht akzeptabel. Was sie auch füllt: Ihre Umgebung mit einem Hauch urbanem Leben. Wenn der Bau weg ist, fehlt dieses Leben. Auch gibt es nicht viele derart überzeugende Musikhäuser aus dieser architektonisch schwierigen Ära.
    Zumal mir der Konzertsaal für eine moderne Variante zusagt.

    Manch einer sollte mal etwas gründlicher reflektieren, was er hier eigentlich so von sich gibt :zwinkern:

  • Schade um das Orchester, das jetzt erstmal keine Spielstätte mehr hat. Hauptsache ist doch, das niemand umgekommen ist, die Instrumente nichts abbekommen haben und die Bude nicht komplett nieder brannte. ,)

    Ok, mir gefällt der Bau auch nicht so wirklich, aber im wuseligen Popberlin stört so eine Käseplatte weniger. =D Charme besitzt sie aber irgendwie. O_o

  • OK, Brand ist nun schon einige Stunden gelöscht, Haus steht noch - und wird es auch weiterhin. Selbst wenn man es abreißen würde, die alte Stadtstruktur ließe sich eh nur begrenzt wieder herstellen. Und es handelt sich dabei ja nicht um eine x-beliebige Platte um die Ecke, sondern ein bedeutender kultureller Bau, der zwar nicht unbedingt schön, aber auf keinen Fall langweilig/uninteressant/langweilig ist.

    Ist aber schon komisch...In einer Woche drei Großbrände in der Stadt.

  • In nem Papierlager in Kreuzberg und in nem Altersheim in Lichterfelde. Natürlich beides von der Bedeutung nicht vergleichbar mit der Philhamonie, aber waren auch Großeinsätze mit viel Tamtam und lang dauernden Löscharbeiten.

  • Zitat von "Wolfsheim_Jena"

    Ewiggestrige

    Auch so ein angestaubter Begriff; fällt oft auf den zurück, der ihn verwendet.

    Zitat von "Wolfsheim_Jena"

    Einzelne Äußerungen hier bestätigen diesen Eindruck immer wieder, wenn ich mir hier den zuweilen undifferenzierten Hass auf alles Neue, Innovative und Frische anschaue.

    Also, die neue Philharmonie ist demnach ja ein Phänomen. Sie wurde 1960 bis 1963 von Scharoun gebaut und scheint mit modernistischer Faltencreme versiegelt. Nach bald einem halben Jahrhundert immer noch "neu, innovativ und frisch" auszusehen... wie kann man dieses Geheimnis ewiger Jugend ergründen?

    Und stadträumlich ist es eben wie mit allen Dingen. Ist der Klotz mal weg, wird der Raum eben mit anderen Sachen gefüllt. Vorzugsweise neueren, innovativeren und frischeren, wenn man das unbedingt braucht.

  • Zitat von "Wolfsheim_Jena"

    Es ist eben die seltsame Eigenart dieses Forums mit Scheuklappen herumzulaufen, so dass es fast ans Ewiggestrige grenzt.

    Einzelne Äußerungen hier bestätigen diesen Eindruck immer wieder, wenn ich mir hier den zuweilen undifferenzierten Hass auf alles Neue, Innovative und Frische anschaue. Ein sehr kümmerlicher Geisteszustand, der da präsentiert wird.

    Mit Verlaub - völliger Unsinn. Offenbar kennst Du dieses Forum nicht gut genug bzw. liest noch nicht lange genug mit. Nicht alles, was nach 1945 gebaut wurde ist automatisch "frisch und innovativ". Und bei einem 45 Jahre alten Gebäude von "neu" zu sprechen, hielte ich für gewagt. Außerdem mußt Du nicht alles so ernst nehmen, was die Leute spontan in die Tastatur hacken. :augenrollen:

    Ich muß allerdings auch sagen, daß ich keinerlei Interesse an einer abgebrannten Scharoun-Philharmonie hätte. So schlecht sieht sie nicht aus, da wo sie steht, stört sie nicht, und sie erfüllt seit Jahrzehnten ihren Zweck. Um das zu beurteilen, muß man gar nicht empörter Berufsmusiker sein wie das Kind von zwei Dresdnern (oder wie ich wenigstens langjähriges Mitglied im Schulorchester :zwinkern:). Es gibt in Berlin nun wirklich ganz andere Bausünden, deren plötzliches Verschwinden wünschenswert wäre.