Dresden, Neumarkt - Quartier III

  • @ Dresdner Original

    Meines Wissens bebaut die Baywobau die Gebäude bis einschließlich AdF 18 und Landhausstraße 1.

    Wenn jemand etwas anderes weiß, kann er das gerne Kund tun.

    APH - am Puls der Zeit

  • @ wissen.de

    Das würde ja bedeuten, dass eine Rekonstruktion, wenn auch nur der Fassade, des Gebäudes Landhausstraße 3 in den, hoffentlich sensibleren, Händen eines anderen Investors liegt. :applausueberkopf:

    @ everybody

    Nebenbei bemerkt hoffe ich immer noch, dass jemand im Forum Grundrisse, insbesondere Informationen zur geplanten Innenhofgestaltung, zum V.V.K.-Quartier hat. Deren HP ist auch nur wenig aussagekräftig!

    "Wenn es zutreffen sollte, daß ich nicht nur weiß, was schlimm und häßlich, sondern auch, was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein."

    Erich Kästner (1899 - 1974)

  • @ Dresdner Original

    Also bei der VVK würde ich mir keine Sorgen machen. Wenn jeder Investor mit dem Einsatz und der Detailverliebtheit an seine Projekte gehen würde, wäre so etwas wie der Böttcherentwurf nie passiert. es genügt allein schon der Vergleich der Dachlandschaften. Hier ist die VVK einsame Spitze. Also keine Sorge. Das Quartier ist bei der VVK in guten Händen auch wenn ich die Innenansichten nicht kenne.


    Das möchte ich noch kurz ergänzen. Der hintere Teil des Q III könnte zu einem echten Problem werden. Hier der Stadtplan http://www.dresden.de/pdf/infoblaett…t_konz_plan.pdf

    Bis auf das Palais Hoym sind hier keine Leitbauten, insbesondere im mittleren Teil. Also viel Platz, um Schindluder mit dieser Fläche zu treiben und man kann nicht viel dagegen tun.

    APH - am Puls der Zeit

  • @ wissen.de

    Hoffen wir das Beste. Vielleicht bemüht sich ja die V.V.K. auch ein weiteres Mal um ein Projekt am Neumarkt. Vielleicht sogar um die im Schatten des Platzes stehende Landhausstraße. Wie es nämlich derzeit aussieht, reißt sich Gott und die Welt nur um die Sahnestücke direkt am Platz. Und dort ist langsam alles vergeben. Ich denke dabei nur an die Wiederherstellung des British Hotel oder des Palais Hoym, die wohl noch einige Jahre auf sich warten lässt. Da hilft auch die Verlegung des Haupteingangs des Stadtmuseums nicht wesentlich weiter. Gespannt bin ich auch, wie es auf der Rampischen Straße weiter geht. Das wird doch, mit dem hoffentlich bald wieder in alter Pracht erstrahlenden Kurländer Palais als point de vue, die eigentliche "Prachtmeile" der Dresdner Altstadt. Wünschenswert wäre mehr individuelles privates Engagement wie bei den Gebäuden AdF 16 + 17. Mehr solch kleine Projekte würden uns viel von den Problemen mit den Großinvestoren ersparen. Aber dies ist eine Frage des Standortmarketing der Stadtverwaltung als auch von noch zu vielen ungeklärten Besitzverhältnissen der Grundstücke. Enttäucht bin ich auch von der Vermarktung der Flächen, die im Besitz des Freistaates sind. Gerade das Gebiet an der Schloßstraße mit dem baldigen neuen Haupteingang der Kunstsammlungen im Schloß, wird von Menschenmassen nur so frequentiert werden. Dort müssten die Investoren doch Schlange stehen. Doch davon merkt man derzeit nichts!

    "Wenn es zutreffen sollte, daß ich nicht nur weiß, was schlimm und häßlich, sondern auch, was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein."

    Erich Kästner (1899 - 1974)

  • @ Dresdner Original

    Ich hoffe auch noch immer auf mehr private Investoren, die dann ein oder zwei Grundstücke bebauen. dies passt aber offensichtlich nicht in das Konzept der Stadt. Was das Q III anbelangt, könnte dies auch schwierig werden. Das Gebiet umfasst eine unglaublich große Fläche. Ein privater Investor könnt wohl nur die Bebauung direkt an der Straße wiederherstellen, aber was passiert dann mit dem Raum dazwischen. Das Palais Hoym z.B. kann allein aufgrund seiner Größe nur von einem Großinvestor erbaut werden. Das restliche Areal des QII ist ein besonderes Problem, da die Eigentumsverhältnisse hier teilweise nicht geklärt sind oder sich die Grundstücke in privater Hand befinden. hier wird es wohl am längsten dauern. Ein Problem wartet auch in der Rampischen Straße auf uns. Während die obige Straßenseite fast völlig rekonstruiert wird, gibt es auf der anderen Seite bis auch den rückwärtigen Teil des Palais Hoym keine Leitfassade. Zwei Böttcherfassaden und die Straße ist hin. Und das Kurländer Palais ist sowieso ein Trauerfall für sich. Es ist das erste Areal das verkauft wurde und noch immer tut sich nichts. Vielleicht sollte der Investor mal überlegen, es wieder zu verkaufen, wenn er es selbst nicht schafft.

    APH - am Puls der Zeit

  • @ Kindvon2dresdnern

    Fehlt nur noch der supermoderne Edelstahlsonnenschutz und das Glasdach :augenrollen: Was soll man dazu sagen. Ich bin sprachlos.

    APH - am Puls der Zeit

  • Fürchterlich. Selbst an einer anderen Stelle außer dem Neumarkt wäre das Gebäude eine Zumutung.

    Hier findet man die Kontaktdaten des Dresdner Baywobau-Büros.


    Wird der Böttcher-Entwurf unverändert gebaut, kann dies eine Präzedenzfallwirkung haben. Schaut man sich die doch sehr einseitig besetzte Neumarkt-Gestaltungskomission an (eigentlich ein Skandal!!!), dann wird uns in Zukunft noch mehr dieser Brutalismusarchitektur blühen. Nach Behnisch, Bachmann muss nun Böttcher modifiziert werden, daran führt kein Weg vorbei. Wir haben alle einzeln nicht viel zu sagen, aber wenn sich ein Sturm der Entrüstung entfacht, wie seinerzeit beim Blumenhaus oder Bachmanms Kulturkaufhaus, dann können die "einfachen Bürger" doch was erreichen. Emails an die Baywobau und an die SZ Lokalredaktion sind ein guter Anfang.

    Herr Dietze, falls Sie hier mitlesen: ich weiß nicht, ob ich enttäuschter über den deplazierten Siegerentwurf von Frau Böttcher bin oder über Ihre Meinung "bewusst Brüche zulassen zu wünschen", die jeden Investor und Dresden-Liebhaber als Bauherren disqualifizieren müsste!

  • Mir reicht es jetzt endgueltig! Diesem Dilettantenstadl muss endlich Einhalt geboten werden. Ich freue mich schon so auf den 26.05., wenn Herr Fessenmayr in aller Oeffentlichkeit Rede und Antwort stehen wird. Endlich kann man diesen Banausen vorfuehren.

    Was koennen wir noch unternehmen, wenn schon an alle moeglichen Zeitungen und Betreffenden eine Protestmail gesendet wurde?

    Ich bin kein Verfassungsrechtler, aber gibt es als Buerger die Moeglichkeit, einen Misstrauensantrag goder Aehnliches gegen Herrn Fessenmayr im Stadtrat einzubringen? Man muss das Uebel bekanntlich an der Wurzel bekaempfen. Ist dieses Unkraut einmal entfernt, kann auch der Rest wieder gesunden...

  • Zitat

    Schaut man sich die doch sehr einseitig besetzte Neumarkt-Gestaltungskomission an (eigentlich ein Skandal!!!), dann wird uns in Zukunft noch mehr dieser Brutalismusarchitektur blühen.

    Stand in der SZ nicht mal eine Meldung, wo angekündigt wurde, für alle Neubauvorhaben eine Kommission, bestehend aus etlichen Architekten, einzusetzen? Schon damals schwante uns schlimmes.
    Soviel zum Mitspracherecht der Bevölkerung! Wahrscheinlich versteht Feßenmayr darunter die Beteiligung S. Hertzigs in diesem Fall und dass die Entwürfe im Nachhinein ausgestellt werden...
    Nur komisch: bei der Waldschlösschenbrücke beruft man sich auf die Volksbefragung und treibt es mit aller Macht voran wobei in dieser Sache am Volk vorbeigeplant wird trotz Mehrheit für einen historischen Neumarkt!
    Mann, mann, mann, Dresden hat weiß Gott genug nicht mehr auszuhaltende Architekturbrüche!

  • Mail an Dresdner Stadtentwicklungsamt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich darf Ihnen mitteilen, dass ich ueber die Entwicklung, welche momentan am Dresdner Neumarkt vor sich geht, alles andere als zufrieden bin!

    Ich frage mich, wozu es eine Gestaltungssatzung fuer die Bebauung des Neumarktgebietes gibt, wenn selbst die Stadtverantwortlichen es nicht fuer notwendig erachten, sich bei einzelnen Bauprojekten an diese zu halten. Ich moechte Sie daran erinnern, dass die Erarbeitung und Erstellung dieser, Zeit und (Steuer-)Geld gekostet hat!

    Die Posten, die Sie momentan inne haben, verdanken Sie allein dem Vertrauen der Dresdner Buerger. Verspielen Sie dieses nicht!

    Herr Fessenmayr ist offensichtlich mit seinem Aufgabengebiet heillos ueberfordert! In Dresden sollte kein Platz sein fuer ruecksichtslose Stadtentwickler, die mitverantwortlich sind, wenn fuer weitere Jahrzehnte das Stadtbild durch banale Allerweltsarchitektur (ueber Geschmack laesst sich bekanntlich streiten - ueber guten Staedtebau jedoch nicht!)verschandelt wird!

    Nach sieben mageren Jahr(zehnt)en, waere es an der Zeit, dass nun endlich die fetten kaemen...

    Frohes Osterfest und viel weniger Dilettantismus,

    ....

    Haette ich das Geld, wuerde ich in der SZ oder den DNN die erste Seite kaufen...

  • Hallo zusammen!
    Denkt dran, bei aller berechtigten Kritik, immer sachlich zu bleiben. Nichts könnte unserem Anliegen mehr schaden, als ungerechte, beleidigende Äusserungen.

    Wo endet denn Deine obige Mail, Exilwiener?

    VG

    Jürgen

  • Ja, unbedingt sachlich und freundlich beliben, deutlich darf man freilich werden.

    Ich denke, wir sollten alle Hebel in Bewegung setzen, dass diese Fassade in der Gestalt verhindert wird. Sie zerstört den Neumarkt und lässt für weitere Gebäude Schlimmstes befürchten.

    Mit allen Hebeln meine ich allerdings nicht, die GHND anzugreifen - die wird auch so ihr Möglichstes tun. V.a. sollte sie jetzt eine breite Öffentlichkeit schaffen und gegen diesen vermurksten und geschmacklosen Bau mobilisieren.

    Was wir aber alle hier tun müssen, ist schreiben: schreiben an die Presse, schreiben an die Stadt, schreiben an die Bauherrn, usw.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ich gebe zu, der Beschwerdebrief drueckt meinen Ganzen Frust aus. Permanente Versuche der Aushoelung der Gestaltungssatzung, angewandte Intrigen und Intransparenz in der (Nicht-)Berichterstattung sind nur einige Tropfen, die fuer mich das Fass zum Ueberlaufen brachten.

    Ich bin ueberzeugt, dass hier jemand sein Amt gebraucht, um sich selbst zu verwirklichen. Wer sich an das Interview in der SZ im Zusammenhang mit der Beabsichtigten Bebauung des Gewandhausareals erinnert, der weiss, wovon ich spreche.

    Ich erinnere momentan an die Gestaltung des Postplatzes, die Zahnstocher hinter dem Zwinger, die gewollten Brueche, das wahrscheinlich schon entworfene Gewandhaus, et cetera.

    Wer Brueche saet, wird Brueche ernten. Mir blutet das Herz, wenn ich die daran denke, wie Dresden einmal aussehen wird :weinenstroemen:

    Zitat

    Wo endet denn Deine obige Mail, Exilwiener?


    Selbstverstaendlich mit meinem Namen, meiner Adresse und meiner Telefonnummer.

  • Ich bin gerade erst die ganzen Posts hier durchgegangen und habe auf den ersten Schock hin gerade die diversen E-Mails versendet.
    (Bitte Feßenmayr nicht vergessen!) Das einzig Positive an der Misere ist, dass wenigstens hier, und da muss ich Jürgen Recht geben,
    die Kleinteiligkeit der Zeile erhalten bleibt. (im Ggs. zur verlängerten Neumarkt 4-Fassade)
    Alles andere jedoch finde ich hochgradig erbärmlich!

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Kleine Anregung:

    Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

    Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass sich 60000 Ihrer Stadtbürger für einen historischen Neumarkt ausgesprochen haben -
    bei der Waldschlösschenbrücke nutzen Sie ein solches Votum doch zur Durchsetzung der stadtpolitischen Interessen -
    beim Projekt Neumarkt jedoch versuchen Sie mit allen Mitteln, den Willen der Dresdner Bevölkerung zu verleugnen.

    Ich würde mich freuen, wenn Sie mir dieses Vorgehen erklären könnten.
    Leider offenbart Herr Dietze von der Baywobau durch seine Aussagen (bzgl. bewußter Brüche auf dem Neumarkt) fehlendes Einfühlungsvermögen
    und nutzt seine Macht als Investor dazu aus, um vielen tausenden Menschen seine städtebaulichen Vorstellungen aufzuzwängen,
    selbst wenn diese die Herzen und Seelen der Dresdner verletzt.
    Und dieses Vorgehen wird von Ihnen bzw. Herrn Feßenmayr unterstützt und hofiert.
    Der Entwurf von Frau Architektin Böttcher für das Gebäude Neumarkt 6 darf ja wohl nicht wahr sein?!
    Bisher hielt ich immer nur die drohende Gewandhausbebauung für eine Gefahr.
    Welch eine unglaubliche Ignoranz und Arroganz der Verantwortlichen im Stadtrat und in der "Jury" gegenüber der Dresdner Bevölkerung, Herr Oberbürgermeister!

    Für viele Dresder und auch Auswärtige (ich wohne in Freiburg) ist der Neumarkt zu einem bedeutenden Lebensinhalt geworden,
    wie Sie in diversen Architekturforen mitverfolgen können.
    Warum zerstören Sie diese vielen Träume und Hoffnungen, diese brodelnde Begeisterung für Ihre Stadt ?

    Mit freundlichen Grüßen,
    ...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • "Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

    mit großer Sorge beobachte ich die Entwicklung am Dresdner Neumarkt. Was ich noch vor kurzer Zeit für das großartigste Bauprojekt Deutschlands hielt, entwickelt sich immer mehr zum Sorgenkind.

    Die neuesten Pläne der Baywobau für das Quartier III zeigen einen Allerweltsbau aus Glas und Stahl von Architektin Böttcher, der so keinesfalls zum barocken Neumarkt passt. Ich möchte Sie daran erinnern, dass die Gesellschaft Historischer [lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon] e.V. einst eine Umfrage gemacht hat, wie sich die Dresdner ihren Neumarkt wünschen; 60.000 Bürger stimmten dabei für eine historische Gestaltung. Ich erinnere dabei an den Bau der Waldschlösschenbrücke, für die der 'Wille der Bürger' das Maß aller Dinge war.

    Eine Fassade wie die von Frau Böttcher würde höchstens zum ohnehin modernen Wiener Platz passen, aber keinesfalls auf den Neumarkt. Wozu hat die Stadt eigentlich eine Gestaltungssatzung entworfen, wenn sich sowieso nicht daran gehalten wird?

    Nun befürchte ich umso mehr, dass auch ein modernes Gewandhaus kommen wird -- vermutlich ebenso aus Glas und Stahl --, womit der Neumarkt endgültig als Bauprojekt gescheitert sein wird.

    Ich bin schwer enttäuscht vom Dresdner Stadtrat."


    Jetzt fällt mir erst ein, dass ich erwähnen wollte, was für "spannende architektonische Kontraste" die Dresdner Altstadt durch die Erblast der DDR bereits hat.

    --
    Aenos

  • Es war einmal...

    (Quelle: GHND)

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich appelliere auch an alle, die hier vielleicht nur mitlesen, denen der Neumarkt aber trotzdem am Herzen liegt, eine kleine email an die Baywobau oder die anderen Stellen zu schreiben. Das Engagement jedes einzelnen zählt. Eine Stimme richtet vielleicht nicht viel aus, die von vielen kann diesen Glaskasten aber vielleicht doch noch verhindern. Also ran an die Tasten und sich einfach mal ein paar Minuten Zeit nehmen. Dresden hat dies wahrlich verdient.

    APH - am Puls der Zeit

  • Kann vielleicht jemand eine Liste mit E-Mail-Kontaktadressen hier einstellen? Das würde die Sache für nur Mitlesende und nicht so sehr involvierte sicherlich vereinfachen.

    Wenn genügend Leute protestieren, lässt sich bestimmt was erreichen!

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.