Dresden, Neumarkt - Quartier III

  • Zitat


    Vielleicht reagiere ich über, aber ich persönlich finde einen solchen Anblick mehr als peinlich:

    Architektur klassisch: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V.

    Ich finde, daß Du ganz und gar nicht überreagierst. Ich selbst finde allerdings die Perpektive von unten fast noch schlimmer: Gerade der (von der Fassade her relativ gelungene) Wörner-Bau sieht durch das Flachdach wie ein banaler Kasten aus, der benachbarte Leitbau ebenfalls.

    Man hätte zumindest ansatzweise optische Abhilfe Bzw. Schadensbegrenzung schaffen können, wenn man wenigstens eine schräge Brandmauer zwischen die einzelnen Fassaden gesetzt hätte, die den Verlauf eines Spitzdaches andeuten. Dann wäre das Flachdach zwar noch immer von der Frauenkirche aus, aber immerhin nicht mehr vom Neumarkt aus zu erkennen gewesen. Oder man hätte wenigstens die Oberseite des Flachdaches rot anstreichen können, um das Ganze etwas unauffälliger zu gestalten. Aber selbst für solche einfachen, billigen Maßnahmen war die Baybobau zu geizig und die Architekten zu wenig begabt.


    Architektur klassisch: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V.

    Man kann nur hoffen, daß das Unternehmen die Kritik vernommen und angenommen hat und villeicht beim Q III daraus lernt... :augenrollen:

  • Stefan Hertzig schreibt zu den Planungsänderungen im aktuellen Neumarkt-Kurier:

    Zitat

    Auch die Ergebnisse für die Häuser An der Frauenkirche 18 und 19 sind nach wie vor unbefriedigend
    bzw. stellen teilweise sogar eine "Verschlimmbesserung" dar. (...)
    Es ist und bleibt nicht nachvollziehbar, warum der Investor trotz der in Gespächen und Podiumsdiskussionen
    klar geäußerten Kritik nicht nur auf die auch beim Haus Nr. 18 sehr notwendige schlichte Putzfassade verzichtete,
    sondern auch noch die gestalterische Einheit der beiden Häuser zerriß.

    Das mit der Verschlimmbesserung verstehe ich nicht ganz.
    Vorher bildeten die zwei Häuser zwar eine gestalterische Einheit, aber mir ist eine Putzfassade mehr dann doch wichtiger.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Am Gebäude An der Frauenkirche 22, wurde im Zusammenhang mit einem neuen Gastronomiekonzept, zusätzliche Außenwerbung montiert.


    Im Gebäude hat sich eine sogenannte Champagner-Lounge etabliert.


    Hätte die Fassade vom Büro Wörner und Partner nur einen anderen Anstrich erhalten!

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das einzig gute an diesem Gebäude ist, dass es von der Fassadenstruktur her seinem Vorgänger sehr ähnlich ist, sowohl was Geschosszahl als auch was die Anzahl und die Rasterung der Fenster angeht. Im Gegensatz z.B. zum Hotel in der Rampischen Straße ist dieser Bau mit sehr einfachen Mitteln zu historisieren. Dazu muss man nur die vorgehängte Fassade abnehmen, neue Fenster rein, dass Dach rot decken, die Gauben etwas verkleinern und eine neue Fassade vorhängen.

    So könnte das Ergebnis aussehen (3. Platz des Architekturwettbewerbs von Köckeritz):

    Quelle: GHND

    Also im Gegensatz zu einigen anderen Bausünden am Neumarkt ist dieses Gebäude sehr gut umzugestalten. Es bleibt nur die Frage, wie es sich mit dem Urheberrecht verhält.

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich möchte Wörner + Partner hier einmal in Schutz nehmen, ohne die oben genannten Kritikpunkte am Haus in Frage zu stellen. Das Büro hat für diese Fassade lediglich den Fassadenwettbewerb gewonnen. Die Ausführung lag, soweit ich mich erinnere, bei der Ipro. Ebenfalls habe ich noch im Gedächtnis, dass W+P sich von der letztendlichen Umsetzung distanziert hat.
    Auf der Homepage von Wörner + Partner wird die vorgeschlagene Fassade detailliert beschrieben: http://www.woernerundpartner.de/html/frames/04…tier/frames.htm
    (Im oben durchlaufenden Band muss man nur ein wenig warten, dann kann man dort auch Details erkennen bzw. die erläuternden Texte lesen.) Vorgeschlagen war jedenfalls eine Fassade aus Naturstein, sowie Fenster aus Bronze. Auch ein braunrotes Dach war vorgesehen. Das hätte auf jeden Fall deutlich besser ausgesehen, als das jetzt ausgeführte.
    Mir persönlich gefällt das monumentale Mansarddach des Hauses auch überhaupt nicht (das hatte allerdings W+P auch schon so drin). Ein Walmdach hätte dem Haus und dem ganzen Quartier besser zu Gesicht gestanden.

    Im Übrigen finde ich die sich langsam einschleichenden zusätzlichen Werbeaufschriften auf den Gebäuden am Neumarkt bedenklich. Nicht nur auf diesem Haus, sondern auch beim QF gegenüber sind vor Kurzem mehrere neue Aufschriften hinzugekommen. Wenn das so weitergeht, haben wir in ein paar Jahren ein Bild wie vor dem Krieg (wobei dies ausnahmsweise einmal nicht das Ziel sein sollte)!

    Einmal editiert, zuletzt von Arwed (4. Dezember 2013 um 17:53)

  • So ein Bau ist was für eine Seitenstraße irgenwo am Rande der Innenstadt, aber eben nicht direkt am Neumarkt so prominent im Fotomotiv Frauenkirche. Für mich noch immer eins der schlimmsten Häuser am Neumarkt. Da kann ich noch eher mit dem Hotel in der Rampischen leben.

  • @ Baurat Roßbach

    Volle Zustimmung!
    Die elegante Architektur des Büros Wörner und Partner wäre bei einer konsequenten Umsetzung sicher einer der gelungensten Neubauten „im Quartier“ geworden. Hier hat man sich wirklich ernsthaft um eine hochwertige Fassadengestaltung bemüht, die durch die geplante leichte Krümmung zusätzlich eine spürbare Dynamik erhalten hätte. Leider wurde das Bauvorhaben durch die „Ipro“ vollkommen in den sprichwörtlichen Sand gesetzt.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Der Neumarkt bekommt ab 13.09. mit dem Konsum Dresden im QIII/1 einen Supermarkt. Für die dort Wohnenden eine feine Sache und an diesem Ort längst überfällig.


    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

    Einmal editiert, zuletzt von DarkVision (7. September 2016 um 14:46)

  • Interessante Entwicklung!

    Ich hätte vermutet, dass die Konsum eG erst in das zu errichtende "Quartier Hoym" ziehen würde, da dort ja auch eine "Kaufhalle" untergebracht werden soll. So kann man nun spekulieren, welchen Mitbewerber die CG-Gruppe an Land ziehen wird. Vielleicht ja wieder Rewe?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe