Leipzig - Friedrich-Ebert-Straße 81, vulgo Märchenhaus

  • Noch steht das Haus.
    Der Verein "Stadtforum [lexicon='Leipzig'][/lexicon]" kämpft weiterhin für die Rettung des Kunstwerkes.
    Außer mit der Dresdner Bank laufen Verhandlungen mit einem einzelnen, privaten Kaufinteressenten.
    Der Eigentümer scheint aber immernoch darauf zu spekulieren,
    daß sich seine völlig überzogenen Preisvorstellungen erfüllen könnten.

    Wer an künftigen Demonstrationen für den Erhalt von Gründerzeithäusern
    teilnehmen möchte, kann unter
    Tel. 0341-3065160 
    seine E-Mail-Adresse oder Tel.-Nr. hinterlegen.
    Auch wer sich auf irgendeine andere Art engagieren möchte,
    kann sich gerne mal beim Stadtforum [lexicon='Leipzig'][/lexicon] melden.

    Es soll noch eine Stiftung gegründet werden,
    die Spendengelder für Leipziger Gründerzeithäuser sammelt.
    .
    .

  • Hallo Sofad!

    Vielen Dank für Deine tollen Bilder!
    Hast Du noch mehr davon?

    An soetwas kann ich mich kaum sattsehen.
    Ich habe mir mal erlaubt, 8 Aufnahmen auf meinen PC zu kopieren.
    Nun kann ich sie mir auch im Vollbildmodus ohne Qualitätsverlust anschauen.
    OK, es sind ein paar violette Verfärbungen drauf, aber die stören nicht weiter.
    Auch dunkle Teleobjetiv-Ränder oder helle Ränder verstärken eher noch den verträumten, romantischen Eindruck der Bilder.

    Gruß

    Gunter

  • Hi ;) Wenn eine Stiftung gegründet wird, bin ich dabei. Kleinvieh macht auch Mist.

    Ich habe noch sehr viele Bilder von diesem Haus gemacht. Die sind Qualitativ aber teils noch schlechter. Kämpfe hier mit ner DC4800 von Kodak (3,2 MP) und nem 2fach Tele. Meist hab ich bei Tele Blende 2,8 und 1/125 benutzt. Alles drunter wird zu dunkel. Alles drüber unscharf. Stativ hab ich leider noch nicht.

    Werd noch ein paar hochladen.

    Gunter : Hab die Bilder fürs Web kleiner gemacht. Kann auch mal ein paar Originale hochladen.

  • irgendwie überkam mich ein schauder als ich den wehenden vorhang auf dem einen Bild gesehen hab ... wieviele Leute hat dieses haus schon gesehn ?

    Am Ufer der Sonne wo die wesen vom sehen träumen ist in Echtzeit überall Nacht

  • @Boonie

    Es ist wirklich sehr detailreich. Hab das auch nie so wahrgenommen. Naja was bekommt man schon mit, wenn man mit der Tram durch diese Straße fährt....

    snitch

    Der Vorhang hat es mir auch angetan. Im Haus selber wurde schon das große Eingangstor sowie wahrscheinlich alle Geländer im Treppenhaus entfernt. Wir waren nur im ersten Stock.

  • Es wäre eine Schande, wenn dieses Gebäude verloren ging. Sollte sich kein Investor finden, wäre es denn dann zumindest möglich, einige Schmuckelemente zu retten. Das Haus ist ja voll davon.

    APH - am Puls der Zeit

  • Was ist eigentlich mit dem linken Nachbargrundstück der F.E. 81? Der Zaun sieht so gründerzeitlich aus, andrerseits sagt die Brandmauer dass da mal ein Gebäude stand...

    ... aber ich hoffe wirklich, dass das Gebäude noch gerettet wird.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Also der Zaun links neben der FE81 ist Osttypisch. Nichts Gründerzeiliches. Diese Art von Zaun gabs überall. Ist nur durchs schlechte Foto so Gründerzeitlich geworden.

    Und der große Baum sagt mir daß das Haus links daneben schon ewig nicht mehr stehen muß (Ich kenn das nur so. Also mindestens 20-30 Jahre) Hab nix dazu gefunden. Es ist auch weiter rechts mal einfach so ein Haus eingestürzt.

  • EIN SPENDENKONTO WAR ÜBERFÄLLIG! Ich denke, dass viele Leipziger (selbst Kleinstbeträge) zusammenschaufeln werden, um grossartige Gebäude zu erhalten. Und wenn es nur die Sicherung der Gebäude beträfe! Ich wär dabei!

    Ich selber bin immernoch für einen zentralen Spendenbehälter inmitten der Innenstadt, in den -touristen kleine Beträge einwerfen können, um Leipziger Gründerzeithäuser retten zu können, egal wo sie stehen. Das dieses bisher noch nicht geschehen ist, obwohl [lexicon='Leipzig'][/lexicon] nette Touristenzahlen vorzeigen kann(!) ist für mich Beleg genug, dass nur Dilettanten im Stadtrat sitzen. Selbst der Touristenverein hätte längst etwas tun könnnen. Schlimm das er ohne diese Aktivitäten einen europäisch anerkannten touristisch-orientierten Management-Preis bekommen hat.

  • So ein Spendencontainer ist wirklich keine schlechte Idee. Nur Aufbruchsicher sollte er sein.
    Vielleicht solltest du mal an zuständige Stellen schreiben, kann ja sein dass sie einfach noch nicht drauf gekommen sind.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • madmellow:
    jawoll - alles nur dilettanten, die einfach nicht auf solche tollen ideen wie einen zentralen spendenbehälter kommen!
    [lexicon='leipzig'][/lexicon] hat jährlich inklusive messe-/zoo-/konzertbesuchern und jugendgruppen ca. 2 millionen touristen. würde davon jeder hunderste diesen spendenbehälter wahrnehmen, wären dies also 20 000. würde von denen jeder zehnte dann tatsächlich zehn euro spenden, käme der stolze betrag von 20 000 euro zusammen. auf die 2000 maroden gründerzeithäuser gerecht verteilt, ergibt das 10 euro für jedes haus. das würde sich doch richtig lohnen!
    falls du mal für den stadtrat kandidierst - meine stimme ist dir sicher. aber bis dahin ist ja hoffentlich noch zeit, sich über effektivere foundraising-strategien zu informieren...

  • Du scheinst ja gut zu wissen, wie Touristen solche Möglichkeiten nutzen. Nicht nur, dass du hier eine ziemliche Milchmädchenrechnung betreibst möchte ich dir nur eins sagen: Selbst wenn nur 20.000,-€ zusammenkommen würden, könnte man damit sicherlich wenigstens ein Haus mehr sichern. Ein zentraler Spendenbehälter soll ja nicht andere Fördermaßnahmen nichtig machen. Ich denke der Stadt ist jeder Cent wichtig, die Finanzlage ist hier ebenso wie woanders alles andere als beruhigend.

    Aber nein stimmt, lieber weiter am runden Tisch alte Gebäude wegdiskutieren und jahrelang Sicherungsmaßnahmen dahinreden.

    Falls übrigens der Eindruck entstehen könnte, ich würde hier alles schlechtreden, möchte ich noch eins dazu sagen: Ich bin darüber begeistert, wieviele Gebäude schon gerettet worden sind. Aber wir reden hier nunmal nicht über gerettete Gebäude sondern über solche die aufgrund ihrer Einzigartigkeit gerettet werden sollten. Und da kann ich die ein oder andere Entscheidung einfach beim besten Willen nicht nachvollziehen. Da hab ich wirklich das Gefühl, dass einigen der Beteiligten einfach nichts an dieser Stadt liegt. Denn wunderbare Gebäude an Hauptverkehrsstrassen abzureissen um dort Brachland entstehen zu lassen ist doch völlig antitouristisch. Natürlich gibt es Probleme mit dem vorhandenen Kredit an Mietern. Aber ich sehe da ganz andere Lösungen. Platten ausserhalb der Stadt zu sanieren und innerstädtische Gründerzeithäuser abzureissen ist einfach völlig unlogisch angesichts der Tatsache, dass 98% der innerstädtischen und sanierten Gründerzeithäuser vermietet sind und der Rückwanderungstrend in die Innenstädte belegt ist! Sanierte Platten dagegen sind noch nicht mal zu 50% vermietet. Zumindest nicht in den Trabanten-Städten.


    PS.: Das Gerücht um einen gefundenen privaten Investor für die F-E 81 scheint sich hartnäckig zu halten. Ein weiteres Indiz dafür könnte sein, dass bislang nichts weiter gesagt wurde. Ein Abriss in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Anfang dieser Woche der letzte Woche noch befürchtet worde fand auch nicht statt.

  • Fund raising, rakete, fund raising, nicht found! Aber was rege ich mich auf, da hier ja ohnehin der Aberglaube weit verbreitet scheint, daß das Netz das Ende jeglicher Rechtschreibung und Grammatik wäre.

    Ist nicht Sprache genauso ein Kulturgut wie Architektur? Ich habe mich hier ein wenig eingelesen, weil mich, der ich im Waldstraßenviertel aufgewachsen bin, der geplante Abriß der Friedrich-Ebert-Straße 81 (auf deren Rekonstruktion ich seit Jahrzehnten warte) so entsetzt. Der Umgang, der hier mit der deutschen Sprache gepflegt wird, ist für ein Forum, in dem man ja wohl tendenziell eher kulturhistorisch interessierte Zeitgenossen vermuten würde, nicht weniger entsetzlich.

    Was ist denn der Unterschied für die Summe dessen, was wir unseren Nachkommen in kultureller Hinsicht überlassen, ob wir nun Gründerzeithäuser plattmachen oder die deutsche (Schrift-)Sprache? Ist eine Straße, kleingeschrieben und gar noch mit Doppel-s, nicht genauso barbarisch wie eine Straße, die nur noch von Glas-Beton-Konstrukten gesäumt ist?

    Wie kann ein Denkmalschützer sich für die sog. Neue Rechtschreibung entscheiden – und selbst diese noch falsch anwenden?

    Das verstehe ich nicht.

  • @ Friederich

    Nur ganz kurz: Deinen Rundumschlag halte ich für unangebracht und arrogant. Hier muss sich keiner aufgrund seiner Rechtschreibung entschuldigen. Wir sind hier in einem Forum und nicht in der Schule. Wenn Du damit nicht klar kommst, ist das Dein Problem.

  • Jedenfalls ist weder das Forum i.A., noch dieses Thema im Besonderen der richtige Ort für eine Diskussion über Grammatik etc. im Netz. Ein in irgendeiner Weise herausragender Ausdruck ist nicht Ziel und nicht Inhalt dieses Forums.
    Ich denke nicht, dass wir darüber Belehrung brauchen (schon gar nicht in dieser Form: die Netiquette eines Forums ist auch Teil des Kulturgutes).

    Und damit ist der öffentliche Teil der Diskussion über diesen Punkt in diesem Themenstrang beendet (weiteres höchstens per PN oder meinetwegen in Auerbachs Keller).

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.