Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie

  • Ich seh dem ganzen besonnen entgegen, bei unserer heutigen Architektenschaft ist bestimmt nichts geringeres als so etwas großartiges zu erwarten, da stinkt doch jeder Schinkel gegen ab :D
    (mal gucken wie dicht dann meine Parodie an der Wirklichkeit dransein wird, hier möchte ich ausnahmsweise einmal nicht Prophet sein):


    Kaoru, Du bist genial ( :lachen: ), aber gleichzeitig machst Du mir mit sowas wieder Angst ( :schockiert: ).


  • Der Bindestrich muss noch weg - sonst passt es nicht zum "Humboldt Forum"!
    ;):Dablachen:)

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Stimmt, mit Bindestrich war es ja schon arg, aber daß es in Wirklichkeit noch schlimmer ist, das hat mein Germanistenherz wohl verdrängt :)

  • Deutschland Radio Kultur und auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) haben sich mit dem geplanten Wiederaufbau der Bauakademie beschäftigt. Im Anhang findet Ihr ein Interview das DeutschlandRadio Kultur mit Eckhard Roelcke geführt hat.

    http://www.deutschlandradiokultur.de/architektur-ri…ticle_id=381810
    (Quelle: DeutschlandRadio Kultur, 20.03.2017)

    Den Artikel (10 Punkte Plan) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) über den 10 Punkte Plan konnte ich in der Online- Ausgabe nicht finden, evtl. ist dieser gesperrt. Auch ein anderes Bauwerk kommt übrigens in obengenannten Artikel nicht gut weg, man bezeichnet das neue Stadtschloss gar als "Debakel" oder "Fassadenzombie".

    Einmal editiert, zuletzt von Meister Lampe (21. März 2017 um 16:13)

  • Den Artikel (10-Punkte-Plan) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) über den 10-Punkte-Plan konnte ich in der Online- Ausgabe nicht finden, evtl. ist dieser gesperrt.

    Das ist auch gut so. Dann erreicht der Mist weniger Leute, die nicht wissen wollen, was die drei altklugen Modernisten da zum besten gegeben haben.

  • Nein, bitte nicht. Das ist bis jetzt eine vollkommen unbekannt Seite. Jede öffentliche Beschäftigung mit ihr, wertet sie nur unnötig auf.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Wie schön, dann hat Berlin jetzt also auch seine "Neudenker". Dass diese in ähnlich ideologischen und engstirnigen Bahnen denken wie ihre Potsdamer Brüder im Geiste, zeigt deren Homepage:

    Zitat

    Die Neue Bauakademie darf kein zweites Stadtschloss werden! Das Humboldtforum ist zum neopreußischen Fassadenzombie geworden, hinter dessen Oberfläche aus Natursteinschnitzereien eine zeitgenössische Kulturmaschine versteckt wird. (...) Der Bauakademie droht jetzt dasselbe Schicksal. Eine Neue Bauakademie hingegen kann in der verkrampften Rekonstruktionsdebatte gänzlich neue Wege bestreiten. Wir haben die einmalige Chance, es besser zu machen. (...)
    Die erste Aufgabe der Neuen Bauakademie muss darin bestehen, das intellektuelle Fundament ihres eigenen Wiederaufbaus zu klären: Schinkels radikale Geste, einen „roten Kasten“ direkt gegenüber dem königlichen Schlosses zu errichten, ist der Kern des Bauakademie-Mythos. Aber was hat diese wärmende Erinnerung an die Eroberung der feudalen Mitte oder an den sichtbar industriellen Charakter der Bauakademie heute für Konsequenzen? Wo sitzt heute dieser Stachel? Selbst wenn man sich für einen Wiederaufbau anstatt für eine Interpretation entscheidet, muss diese Debatte nicht bei null beginnen. In den letzten Jahren wurden beispielhafte Projekte entworfen, die architektonische Maßstäbe gesetzt haben: Der Sonderankauf von Kuehn Malvezzi für das Berliner Stadtschloss, ...

    Die Genies der Gegenwart wollen es also "besser zu machen" als Boddien und Co., welche Arroganz, welche Hybris! Nicht einmal vor Schinkel haben sie Respekt. Das ist genau jener Geist, dem in der Nachkriegszeit ganze Altstädte zum Opfer fielen. Pfui!
    Und es muss natürlich auch heute ein "Stachel her" in der "feudalen Mitte", das Schloss ist ja ein schrecklicher "Fassadenzombie". :gehtsnoch:
    Aber wenn Schinkel angeblich mit der Bauakademie einen solchen "Stachel" in die Berliner Mitte setzen wollte, wäre es dann nicht mehr als konsequent, sein Werk zu rekonstruieren?? Mir scheint da die Argumentation der "Neudenker" durchaus etwas widersprüchlich in sich zu sein. :gehtsnoch:
    Als Vorbild für die "neue Bauakademie" dient der Truppe der banale Stadtschloss-Entwurf von Kuehn Malvezzi. :kopfschuetteln: Einen solchen Schrott braucht Berlin nicht!

    Kontakt zu den "Neudenkern": elser{{at}}architekturtexte.de

  • Etwas anderes, als eine zumindest äußerlich rekonstruierte Bauakademie zu bauen, geht überhaupt gar nicht. Die Bauakademie war eine Architekturikone, immer noch vertreten in allen vernünftigen Leitfaden der Architekturgeschichte, an die mit 110% Sicherheit kein dahergelaufener, moderner Architekt herankommen wird, egal wie aufgeblasen und vermessen der sein mag. Hier ist kein Platz für zum Scheitern verurteilte Experimente.
    Wir befinden uns hier außerdem auf dem Schinkelplatz und vor dem Baugrundstück steht das Denkmal Schinkels, es wäre eine Absurdität, ja, ein Schildbürgerstreich, wenn da in Zukunft irgendetwas anderes als Schinkels Bauakademie stünde. Erklärt mal den verdutzten Besuchern Berlins warum ausgerechnet an der Stelle ein moderner Kasten steht. Die denken doch, die Berliner haben sie nicht mehr alle.

  • Genau. Und vor allem können sie ihre Kästen ja derzeit noch ungehindert an zahlreichen Ecken der Stadt platzieren. Alternativer Baugrund zum "sich ausprobieren" ist noch ausreichend vorhanden. Das ausgerechnet am Platz der Bauakademie tun zu wollen ist nichts weiter als pure Aggression und Wille zur Destruktion. Das meine ich wirklich so. Es ist nichts anderes.

  • Was hat dieser Ort nicht alles schon erlebt. Den 2. Weltkrieg und dann einen Paul Verner, der mit preußischem Backstein offenbar wenig anzufangen wusste. Nachdem nun auch die nachfolgende Ost-Moderne in Form des DDR-Außenministeriums weichen musste, warum sollte hier etwas anderes hin als die alte Bauakademie? Die Berliner haben eindeutig die Nase voll von dem Entwurfsmüll langweiliger Baukünstler. Davon steht am Schinkelplatz schon genug.

  • "Die Berliner" etragen diesen Müll mit stoischer Ruhe. Ein Aufschrei wie in Dresden oder Potsdam ist hier nicht zu erwarten. Insofern sehe ich da leider schwarz.

  • Aus gegebenem Anlass fordere ich euch alle auf, eure Meinung gegenüber den Modernisten bitte direkt kundzutun


    https://www.facebook.com/neuebauakademie/


    oder, wer der Meinung ist, dies würde die Seite zu sehr aufwerten, der soll bitte dazu Leserbriefe an Zeitungen schreiben. Am 3. Mai ist im Kronprinzenpalais die Abschlussveranstaltung des Ideenforums, da bitte ich alle interessierten Berliner, zahlreich zu erscheinen!

  • Nach langer Zeit mal wieder etwas von der Bauakademie in der 'Berliner Zeitung':

    Berliner Zeitung

    In einem 2-Stufen-Verfahren soll erst über die Nutzung, dann über die Architektur Einigkeit erzielt werden. Gab's da nicht schon etliche Diskussionsrunden?

  • Klingt ja mal wieder sehr Aussichtsreich:
    "Schinkelsche Bauakademie wird aufgebaut - klassisch oder modern –"

    Sie können es einfach nicht lassen, die Modernisten, überall wollen sie ihren Haufen hinsetzten, dabei haben sie dafür überall sonst in der Stadt freie Hand und man sieht auch immer und immer wieder, dass sie es einfach nicht bringen. Gleich gegenüber der Bauakademie haben sie es ja auch mal wieder vergeigt. Wie schön hätte der Schinkelplatz wieder werden können. Nun reihen sich da schon wieder die grauen, klobigen Allerweltscontainer.
    Die Hybris nun damit auch noch Schinkels Bauakademie ersetzen zu wollen, auf dem Schinkelplatz, im Rücken von Schinkels Standbild, schlägt dem Fass noch den Boden aus.

  • Modernisten sollen Schinkels Bauakademie nicht verhunzen. Überall sind sie anwesend aber nirgndwo überzeugt es.
    Eiskalte (Kisten) Architektur ohne Geschmack. Weit entfernt von Klassische Bauten und prachtvolle Gründerzeitler.
    Wenn nur Berlin für jede neuen Kiste ein abgeschnorkelter Gründerzeitler "sanieren" darf, dann bin ich um! Werde anfangen die 2 Bauten der Deutschen Bank zu sanieren im Zustand 1940, mit Statuen und mit zweiter Brücke zwischen den Bauten! Das könnte dan ein Perle werden. Modernisten kein Zugang bitte.
    Dann endlich das Landgerichtsgebäude am Littenstrasse im Zustand 1940 versetzen: mit 2 mächtige Türme und
    drittens die Berliber Dom versehen mit einstige mächtige Kuppeln und Laternen.
    Schau mal Bilder an von Detlev Nitschke mit den Berliner Dom und sie wissen genau wie furchtbar eindrucksvoll und schön die Dom sein könnte. Vielleicht sogar das am wichtigsten Gebäude ganz Berlins!!