Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie

  • Diese furchtbarer politische Korrektheit ist in Deutschland teilweise echt unerträglich. Jeder weiß was vulgow gemeint hat. Hier direkt wieder die Nazikeule zu schwingen ist völlig unangemessen aber bezeichnend für den Zustand dieses Landes und eine völlig verquere Hysterie die von einer Kaste von Pseudoeliten mittlerweile den Menschen übergestülpt wird.

    Ich bin manchmal sprachlos ob der Entwicklung in diesem Land.

    APH - am Puls der Zeit

  • Moderationshinweis: Bitte beim eigentlichen Thema bleiben, linguistisch-politische Themen werden an anderer Stelle im Forum ausgefochten. Danke

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    (Vergil)

  • Ich bin mir nicht sicher, ob Du weißt, was in dieser ehemaligen Industriearchitektur aufbewahrt wird, mit dem Schatz dieser Sammlung Berliner Kunst zu arbeiten, stelle ich mir jedenfalls ganz im Gegenteil außerordentlich anregend vor. Du magst das ja alles geringschätzen, aber falls es doch jemand interessiert, hier mal ein Zitat von der Berlinischen Galerie-Website:

    "Die Sammlung der Berlinischen Galerie unterscheidet sich fundamental von jenen anderer Museen der Hauptstadt, da es sich nicht um eine fürstliche, sondern um eine Bürgersammlung handelt, die seit 1975 mit großem Enthusiasmus zusammen getragen wurde. Überdies erfolgte eine ungewöhnlich anmutende Spezialisierung auf in Berlin entstandene Kunst seit 1870."

    Kann man alles verhöhnen und in den Dreck ziehen, nur weil einem eine Einzeläußerung nicht in den Kram passt, man muss sich dann aber auch nicht wundern, selbst nicht ernst genommen zu werden mit seiner Einzelmeinung.

    Ich hab mal ne` Reportage gesehen, da war diese (Berlin) Sammlung (Moderne) als Beispiel.
    In der Reportage ging es darum wie Geheindinste versuchen die Gesellschaft zu modifizieren.
    Bei den Konkreten Beispiel wurden Reiche Leute mit Steuern beschenkt, vom BND (CIA) damit sie die "Moderne"
    kaufen und falsche Nachfrage generieren. Danach sollten sie die Sachen den Berliner Museen schenken oder
    als Dauerleihgabe geben. Dadurch sollte der Eindruck entstehen, dass die Sachen super beliebt sind
    Der Steuerzahler wuerde dann unter "Privater Nachfage" Museen bauen....
    In der Doku ging es darum, dass man sich von der Kunst Stahlin (Gruenberg) unterscheiden wollte in den 50`gen
    In den sechzigern wollte man dann das Vorgegangene schneller weg haben ....
    Das erklaert auch, wie kurz nach den Krieg die Leute solche sachen in Massen gekauft haben, ohne das es Mehheitsfaehig war im Volk. ( Die waren noch bei Nierentische und Schrank Eiche. Eine Kunst fuer die Elite eben ). Erklaert auch warum die stolzen Eigentuemmer alles gleich weggaben.....


    War eine Kanadische Doku. Fand ich interesannt, dass Weltweit und natuerlich auch in D alles gesteuert wird. (Mit Steuergelden!)

    Ich kann leider keine Quellen angeben. Koennte ich das, wuerden einigen die Augen uebergehen....

    Zurueck zum Thema. Verrueckt ist es nicht. Von Aussen werden die Bauten ja auch zensiert wie sie auszusehen haben.

    Ich entschuldige mich bei aldilette. das paste genau hin.

  • Das ist sie nicht. Aber Danke. Das war eine Doku von Kanadiern fuer Kanadier.
    Deutschland wurde als Beispiel genommen weil das Land weit weg ist.
    Hier in Kanada ist es nicht dienlich die Regierung zu kritisieren der Kajere wegen.

  • Auch dieser Direktor hat offenbar noch nicht begriffen, in welcher Phase wir heute leben. Es geht um das Heilen von Kriegs- und Nachkriegswunden. Und wenn Schinkel es so toll gefunden hätte, einen modernen Neubau dort zu haben, warum wurde dann überhaupt das einstige DDR-Außenministerium abgerissen? Ein solcher Neubau war vorhanden.

    Mit dieser Logik wären übrigens sämtliche Rekonstruktionen sinnlos.

    Schinkel hat keinen anderen Ort Berlins so stark geprägt wie diesen: Friedrichswerdersche Kirche, Schlossbrücke, Altes Museum, Bauakademie - warum sollte man dort einen geschichtslosen Neubau hinsetzen, wenn man auch das Original rekonstruieren kann? Ich kann über so viel Weltfremdheit nur den Kopf schütteln und freue mich schon auf die Ablösung dieses Direktoren-Genies.

  • Zudem ist ja schon ein Anfang gemacht worden, nicht nur in Form der Gebäudeecke, sondern auch im Aufbau von, glaube ich, 2 Räumen im Erdgeschoss, inklusive Wölbung!!! Also bitte NACHHALTIGKEIT, weiter so weiterbauen!

    google earth

  • Nun auch ich habe das Interview von Herrn Köhler gelesen und teile seine Aussage ebenfalls nicht. Er spricht ja in diesem Interview auch vom Berliner Stadtschloss.

    "Es ist ein Betonkern, der mit einer Fassade verblendet wird. Das entspricht so überhaupt gar nicht dem Geiste Schinkels."*

    Sicher hätte man das Gebäude auch mit Ziegelsteinen wieder aufbauen können. Nur hätte das wesentlich mehr Zeit und auch Geld gekostet. Hier habe ich auch die Brandschutzvorschriften noch gar berücksichtigt. Ein weiterer Punkt, der auch gerne unter den Tisch gekehrt wird ist, das selbst die DDR nach dem Krieg bereits sich um den Wiederaufbau der Bauakademie bemüht hat. Der Rohbau stand nämlich schon und die ersten Deckenplatten waren eingezogen. Dann hat man aber die Bauakademie trotzdem noch abgerissen um für das neue Außenministerium der DDR Platz zu machen.

    * Auszug aus dem Interview des Deutschlandfunk


  • Er spricht ja in diesem Interview auch vom Berliner Stadtschloss.


    "Es ist ein Betonkern, der mit einer Fassade verblendet wird. Das entspricht so überhaupt gar nicht dem Geiste Schinkels."*

    Der Mann hat weder Ahnung von Architektur, noch von Schinkel. Aber immerhin merkt er an und da stimme ich ihm zu, dass "modernes" Bauen überhaupt gar nicht dem Geiste Schinkels entspricht. Heute haben ja fast alle "modernen" Gebäude einen Betonkern welcher mit einer Fassade verblendet wird, beim Schloss (Ostfassade) ja sogar nur an Metallhaltern aufgehängte Betonplatten, also quasi "ne Platte". ;)

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Wow, es geht voran. Wenn ich bedenke, dass ich gerade ebend erst vor 22 Jahren mit Wonne dem Abriß des Außenministeriums zugesehen hatte und dachte, beim nächsten Berlinbesuch steht die Bauakademie da... (ich war seitdem ca. 30 mal in Berlin)...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Ja, ein Irrsinnstempo in einem der "reichsten Länder". Und ich zitiere mal die vagen Formulierungen der Ministerin:

    Zitat

    Jetzt, wo der Aufbau des Stadtschlosses als Humboldtforum in die letzte Phase geht, können wir nur zu dem Schluss kommen: Auch die Schinkelsche Bauakademie muss wiedererrichtet werden.

    Zitat

    In den kommenden Monaten soll aus den vielen Ideen, die existieren, und neuen Ideen, die wir entwickeln, ein tragfähiges Nutzungskonzept entwickelt werden.

    Zitat

    Ich habe die Bundesstiftung Baukultur betraut, mit dem Bundesbauministerium gemeinsam eine Reihe von Werkstattgesprächen vorzubereiten und zu moderieren.

    Zitat

    Unser Verständnis von Baukultur schließt den offenen Dialog genauso mit ein wie die Unterstützung einer offenen und zugleich lösungsorientierten Diskussion, große Transparenz und das Zusammenführen divergierender Interessen.

    Zitat

    Wenn möglich, wollen wir bereits Mitte 2017 einen Wettbewerb zur Gestaltung des Gebäudes ausschreiben.

    Laber, laber, wollen, Diskussion, Werkstattgespräch, offener Dialog...
    Diese Leute hocken den ganzen Tag auf ihren Hintern und brauchen Jahre, um über ein solches Vorhaben zu diskutieren. Dabei werden nicht wenige von ihnen von öffentlichen Geldern bezahlt oder gefördert.


    Und was soll herauskommen? Eine neue Laberbude...

    Zitat

    ...Raum für eine lebhafte gesellschaftliche Diskussion bietet. Das Gebäude soll verschiedene Formate ermöglichen, um aktuellen Themen aus Architektur, Städtebau, Ingenieurbau und Umweltschutz den passenden Rahmen zu geben. Die Akademie soll zentraler Treffpunkt, Ausstellungsplattform und Werkstatt in einem sein. Einen Schwerpunkt sehe ich dabei in der interdisziplinären Zusammenarbeit von Architektur, Stadtplanung, Ingenieurwesen, Umweltschutz, Denkmalpflege, Bauausführenden und Bauherren. Ich stelle mir vor, dass die Bauakademie ein Forum für Fragen und Antworten wird, die uns rund um das Planen und Bauen beschäftigen: Wie sehen unsere Städte zukünftig aus? Wie bleiben Bauen und Wohnen bezahlbar? Wie stellen wir uns auf den demografischen und technologischen Wandel ein? Wie stellen wir architektonische Qualität sicher? Wie erreichen wir die Klimaschutzziele? Welche Anforderungen stellen wir an moderne Bauprodukte? Auch zu den Zukunftsthemen Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt können Architektur, Städtebau und Ingenieurwesen wichtige Beiträge leisten.

  • Hannoveraner, Heimdall und Kaiser Karl,

    das ist ja alles richtig.

    Ich meine aber, wir sollten froh sein, das ja offensichtlich jetzt bei den Entscheidungsträgern der Wille besteht, die Bauakademie bald wieder aufzubauen. Das ist ja nicht immer so.

    Der Diskussionsbedarf meint, so verstehe ich das zumindest, nicht den Bau als solches, sondern dessen Nutzung. das hier noch Klärungsbedarf besteht, ist ja nicht von er Hand zu weisen und auch schon in diesem Strang angesprochen worden.

    Also: Besser spät als nie. Die Bauakademie ist für mich im Übrigen eine der wichtigsten Rekonstruktionen überhaupt.

  • Zum Thema "Bauakademie" übrigens mal eine lustige Äußerung aus dem "Baunetz" zur möglichen Nutzung der Bauakademie als Architekturmuseum...


    Zitat

    Für die Freunde der zeitgenössischen Baukunst bedeutet dies – abgesehen davon, dass eine entsprechende Institution für Berlin wünschenswert wäre – nicht unbedingt nur Gutes. Hatten sich viele insgeheim gewünscht, nach der Rekonstruktion des Schlosses die Mitte der Stadt nie mehr betreten zu müssen, würde nun auch die museale Beschäftigung mit dem Thema Architektur nachhaltig im Herzen der restaurativen Bemühungen verortet. Boten Ausstellungen wie „Radikal Modern“, die an Orten fern der Mitte zu sehen waren, zumindest etwas Eskapismus, führte der Besuch eines neuen zentralen Architekturmuseums dann zwangsweise durch den grotesken Touristen- und Investoren-Historismus der Gegenwart. (sb)

    http://www.baunetz.de/meldungen/Meld…on_4908545.html

    :lachentuerkis:

    Und hier einige diesbezügliche Kommentare der Leserschaft dieses Portals:

    Zitat

    Also, ganz nüchtern betrachtet ist Schinkels Bau ja doch eine recht simple Kiste. Für die damalige Zeit sicher bestechend einfach und überaus modern und zukunftsweisend. Aus heutiger Sicht dann wiederum eine Kiste mit ein wenig Zierrat dran. Diese wieder aufzubauen - vielleicht sogar mit der Detailverliebtheit des neu entstehenden Schlosses, wie von meinem Vorredner bemerkt - wäre doch nichts Anderes als eine selbstreferenzielle Lobpreisung banalen Handwerkskönnens.

    Zitat

    Zitat:"Historisches ist nicht das Alte allein festzuhalten oder zu wiederholen. Dadurch würde die Historie zugrunde gehen. Historisches Handeln ist das welches das neue herbeiführt und wodurch Geschichte fortgesetzt wird."

    Karl Friedrich Schinkel; aus Schinkels Nachlass, Reisetagebücher, Briefe und Aphorismen, Berlin 1863)

    Zitat

    Eine Rekonstruktion ist lediglich die Manifestation der Zukunftsangst; und als solche wird sie auch von den kommenden Generationen gedeutet.Alle Rekonstruktionsbefürworter - Land auf, Land ab - sollten sich indes doch bitte dringlich "das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" von Walter Benjamin (erneut) zu Gemüte führen.
    Nur weil die Gestalt wieder hergestellt ist, heißt es noch lange nicht, dass die Aura des Bauwerkes sich in der Kopie wiederfinden lässt.

    Zitat

    weg ist weg, und das rad der zeit lässt sich nicht zurückdrehen. eine 1:1-rekonstruktion wird am ende nur peinlich, und das hatten wir ja am schloss nun wirklich schon mal.

    weitaus intelligenter fände ich es, für die 62+ millionen einen neubau mit wohlüberlegten, vielleicht unorthodoxen anforderungen per architektenwettbewerb anbieten zu lassen

    Zitat

    Rekonstruktion 1945 ungleich Rekonstruktion 2016 Es ist etwas gänzlich anderes, ein Gebäude oder einen Stadtteil nach einem Krieg nach altem Vorbild wiederaufzubauen oder aber nach Jahrzehnten - mangels neuer Ideen und / oder aufgrund nostalgischer Gefühle - eine alten Gestaltungsansatz aus der Tiefkühltruhe zu holen und wieder aufzuwärmen.

    Am schönsten finde ich aber diesen Kommentar:

    Zitat

    eine ohrfeige für alle architekten! es klingt nach einem schlechten witz, ein architekturmuseum in einem rekonstruierten gebäude zu realisieren...

    :lachentuerkis::daumenoben::lachentuerkis:

  • Die Architektenschaft ist nach wie vor zu 95% vollkommen ideologisch indoktriniert.

    Sie raffens nicht und werden's nie raffen.