Berlin - Wiederaufbau der Bauakademie

  • Man könnte sofort mit den Planungen beginnen (beziehungsweise mittlerweile auch vielleicht schon fast fertig sein) und anschließend anfangen zu bauen

    Nur, wenn man die Bundesstiftung wieder aus den Angeln hebt und eine rein technische Errichtungsgesellschaft dafür gründet, oder der Bund einfach selbst baut mit einer seiner Gesellschaften.

    Die Verknüpfung von potenziellen künftigen Nutzern aus der aktuellen Architekturlobby und Errichtung ist unheilvoll und kann nicht gelingen. Die Stiftung muss weg. Weg!

  • Nur, wenn man die Bundesstiftung wieder aus den Angeln hebt

    Genau das wäre dringend geboten. Eine aufgeblähte Institution, besetzt mit abgehobenen Wichtigtuern, die ständig neue Stellen ausschreibt, aber das eigentliche Kernanliegen und den Bundestagsbeschluss, die Schinkelsche Bauakademie originalgetreu wiederaufzubauen, offensichtlich sabotiert.

    Man werfe mal einen Blick auf die Homepage der Bundesstiftung. Da wird Allesmögliche thematisiert, der Wiederaufbau des Schinkelbaus wird zur reinen Nebensache.

    Bundesstiftung Bauakademie
    Die Bundesstiftung Bauakademie initiiert den Wandel zu einer nachhaltigen Wertschöpfung in Bauwesen und Stadtentwicklung.
    bundesstiftung-bauakademie.de
  • Was zum Teufel ist denn an der Nummer jetzt so kompliziert?

    Das frage ich mich allmählich auch. Wäre es ein 08/15 Investorenbau, würde er schon seit Jahren stehen. Aber es handelt sich um eine Rekonstruktion, bei der wie so oft ideologische „Bedenkenträger“ alles dafür tun, sie zu verhindern und eine Pseudodebatte führen, die umtriebige „Sachlichkeit“ suggerieren soll, wo es lediglich um eine schnöde Doktrin geht (natürlich hütet man sich davor, das der Öffentlichkeit zu sagen). Die Zeit, die nun bereits verflossen ist, steht in keiner Relation zur Ursache. Das geht schon in Richtung Realsatire, selbst die bedruckten Planen sind seither aufgrund der Witterung verschwunden. Irgendwann stürzt auch noch die Musterfassade nach dem zehnmillionsten Windstoß in sich zusammen und die diskutieren -mittlerweile Greise- immer noch darüber, wie der Bau am besten zu realisieren wäre.

  • Weiß jemand wie es mit der Vorstudie mit den Visualisierungen der verschiedenen Varianten (manche ähneln dem historischen Bauakademie Gebäude, manche nicht so sehr) aussieht?
    Ich war auf dem Stand, dass die Vorstudie im März fertiggestellt werden sollte und dann veröffentlicht werden sollte.
    Der März ist jetzt ja vorbei, die Vorstudie wurde glaube ich bisher noch nicht veröffentlicht.

    Ich habe Gerüchte gehört, dass die Vorstudie mit den Bildern / Renderings / Visualisierungen der möglichen zukünftigen Bauakademie nicht veröffentlicht werden soll, sondern nur für die Diskussion zwischen Bund, Land Berlin und der Bundesstiftung verwendet werden soll. (Also für die Diskussion um den Ausschreibungstext des zukünftigen Architektur-Wettbewerbs) (Für die Vorstudie wurde das Architekturbüro "schneider + schumacher" beauftragt)

    Ich würde es schade finden, wenn die Öffentlichkeit so ein bisschen von der Diskussion ausgeschlossen wird.

    Andererseits würde ich es auch ein kleines bisschen verstehen, da in einer Diskussion unter Ausschluss der Öffentlichkeit eventuell schneller eine Einigung über den Ausschreibungstext erzielt wird.

  • Ich würde es schade finden, wenn die Öffentlichkeit so ein bisschen von der Diskussion ausgeschlossen wird.

    "Ein bisschen"? Das ist doch leider fast überall gängige Praxis, dass der Bürger aus der Sicht der Jurys bzw. abgehobener "Expertenkommissionen" als Laie angesehen wird und von Diskussions- und Entscheidungsprozessen bewusst ausgeschlossen wird. Nicht umsonst gelingt es der Zunft der Modernisten und Architekten immer wieder, unseren Städten ihren Stempel aufzudrücken. Auch im Falle der Bauakademie zählt der mehrheitliche und eindeutig bekannte Wunsch der Bevölkerung nach Rekonstruktion nicht viel. Hinsichtlich der Entscheidungsgremien lege ich meine Hoffnung vor allem in in Petra Kahlfeldt und eine mögliche Gestaltungssatzung, von Seiten des Bundes (Claudia Roth) und der Bundesstiftung unter Guido Spars haben wir nichts Positives zu erwarten.

  • Man muss - glaube ich - zwei Dinge unterscheiden. Auf der einen Seite die Kunkelei zwischen Bund. Land und Stiftung, obwohl der Bundestagsbeschluß eigentlich eindeutig sein sollte. Auf der anderen Seite das öff. Wettbewerbsrecht, das - stark formalisiert wie es ist - eine Veröffentlichung von Wettbewerbsbeiträgen eines Architekturwettbewerbes, den ein Auftraggeber im öff. Besitz ausgelobt hat, vor dem Entscheid der Jury ausdrücklich verbietet.

    Ich halte Zweiteres für skandalös, aber beim Wettbewerbsrecht haben die Architektenkammern ganze Arbeit geleistet und jeden Einfluß von Volkes Stimme, man kann es auch Bürgerbeteiligung nennen, ausgeschlossen. Anonym werden die Entwürfe in einem Fachgremium diskutiert und entschieden, die Ergebnisse produzieren in der Regel Kopfschütteln in der breiten Masse der Menschen.

    Hier wäre ggf. mal stadtbild gefragt mit einem Rechtsanwalt einen Alternativvorschlag vorzulegen.

  • Es bleibt zu hoffen, dass sich Berlin bzw. Kahlfeldt und Gaebler weiterhin, und wie im Koalitionsvertrag festgesetzt, nicht überrumpeln lassen und weiterhin auf die äußerliche Rekonstruktion bestehen. Dann kann die Stiftung bzw. Herr Spars noch so viele geheime Vorstudien machen.