• Ist das so? Hast Du hierzu irgendwelche empirischen Untersuchungen zu dem Verhalten und dahintersteckenden Wollen von Grünen Lokalpolitikern?

    Solche Thesen sind doch genau der vorschnell geschriebene Unsinn, der dieses Forum ständig diskreditiert!

    Ich behaupte ja auch nicht mal so eben: Die Grünen oder gar die Linken sind die Parteien, dies sich ständig ohne Kompromisse für den Erhalt von historischer Bausubstanz oder Rekonstruktionen einsetzen.

    Aber es kommt doch recht häufig vor, dass Lokalpolitiker der Grünen dies eben doch tun. Lies hierzu mal lieber die doch durch dieses Forum allen zugänglichen Berichte aus Landshut, Potsdam oder Frankfurt, um nur mal drei Beispiele zu nennen.

  • @Andreas viele sehen das aber nicht so. Natürlich mag es einige Ausnahmen innerhalb der Parteien geben keine Frage, aber für die linken Parteien sind Rekonstruktionen meist eben “revisionistisch“ und das Gegenteil von ihrer Progressivität. Zb nörgeln die Linken immer noch am Dom-Römerprojekt:

    https://merkurist.de/frankfurt/reko…-diskussion_5d6

    Und nenne uns mal einen Punkt wo es im Parteiprogramm dieser Parteien eindeutig steht, dass sie für Rekonstruktionen sind!

    In Sachen Goetheturm in FFm hat sich zb die AfD- Fraktion und die Julis für die Reko entschieden! :P
    http://www.fnp.de/lokales/frankf…;art675,2802378


    Und in Berlin ist die AfD für die Rekonstruktion des Stadtschlosses und mehr Förderung des Denkmalschutzes:

    6. Wohnen, Verkehr und Städtebau:
    “Die Historische Mitte behutsam entwickeln
    Berlin hat wie kaum eine andere Stadt unter der Zerstörung seiner historischen Stadtmitte als Folge des Zwei-
    ten Weltkrieges und der rücksichtslosen Beseitigung der verbliebenen Baudenkmäler durch die sozialistische
    Baupolitik der DDR zu leiden gehabt. Mit der Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses ist nun ein bedeuten-
    der Anfang für eine Aufwertung und teilweise Rückgewinnung der Historischen Mitte Berlins gemacht.
    Die AfD regt an, das Gebiet zwischen Berliner Rathaus, Humboldtforum (Berliner Schloss), Marienkirche und
    Fernsehturm („Marx-Engels-Forum“) als zentralen Ort der Berliner Stadtgeschichte im historischen Maßstab
    ähnlich dem angrenzenden Nikolaiviertel als Wohngebiet mit Kleingewerbe und kulturellen Einrichtungen
    wiederherzustellen. Hierüber ist eine Volksbefragung herbeizuführen.

    12. Kultur und Medien
    Kulturelles Erbe bewahren, kleinere Einrichtungen gezielt stärken und Subventionen für
    Großprojekte abbauen
    Berlin verfügt über ein vielfältiges und lebendiges kulturelles Erbe, das Verpflichtung und wirtschaftlicher
    Standortfaktor zugleich ist.
    Um dieses reiche Erbe auch zukünftigen Generationen zugänglich und erlebbar zu machen, unterstützt und
    fördert die AfD Maßnahmen zum Denkmalschutz, zur Denkmalpflege sowie zur Denkmalförderung im ge-
    samten Stadtgebiet."


    Alles hier nachzulesen mein Lieber:

    http://afd.berlin/wp-content/upl…gramm_A5_RZ.pdf

    Tja das passt wohl überhaupt nicht in die rosarote Brille mancher hier...

  • Aber es kommt doch recht häufig vor, dass Lokalpolitiker der Grünen dies eben doch tun

    In Potsdam zb. auch, mit Saskia Hüneke als eine grüne Befürworterin der Garnisonkirche.

    Im übrigen haben die Ziele von Stadtbild Deutschland mMn auch viele Überschneidungen mit grünen (und auch linken) Positionen. Beispiele hierfür sind etwa:

    • Das Erhalten von historischer Bausubstanz ist nachhaltig und schützt die Umwelt.
    • Das Zurückdrängen von Automobilien aus dem Stadtbild sowie der Rückbau von Straßen und Parkplätzen ist eine grüne Position, welche auch dem Stadtbild zu Gute kommt.
    • Rekonstruktion von historischen (dichtbebauten) Stadtgrundrissen ist eines der Hauptziele von Stadtbild Deutschland. Gleichzeitig sind dichtbebaute Stadtviertel "umweltgerechte Stadtviertel", da diese Form des Städtebaus die Platzverschwenung und Bodenversiegelung einschränkt sowie die Distanzen auch fußläufig oder mit dem Rad leicht zu absolvieren sind = schützt die Umwelt = grüne Position.
    • Stadtbild Deutschland begreift den öffentlichen Raum und die darauf stehende Architektur als Gemeinschaftsgut, welche dem Wohl aller Menschen einer Stadt dienen soll (sprich, soll schön und gefällig sein). Um dieses Ziel zu erreichen, wird befürwortet, die Eigentumssrechte einzuschränken, etwa durch Bausatzungen. Das ist eine dezidiert linke Position.

    Aus diesen Gründen finde ich dieses Lagerdenken äußerst unsinnig. Statt immer nur das Trennende zu betonen, sollte man sich auf die Suche nach Gemeinsamkeiten machen, da es nur durch einen breiten Konsens innerhalb der Gesellschaft auch wirklich zu nachhaltigen Veränderungen kommen kann.

  • Ist ein Evergreen hier, dieser Streit, und ich bin aus guten Gründen auch eher auf Andreas' Seite, auch weil man sehr gut für Westdeutschland belegen kann, dass die langhaarigen Steineschmeißer und andere linksgrünversifften Traumtänzer einen ganz entscheidenden Anteil am Paradigmenwechsel etwa Mitte der 70er Jahre im Umgang mit Altbausubstanz -übrigens nicht nur der Gründerzeit, sondern auch mittelalterlichen Stadtkernen- hatten. Dieser wie ich finde wichtige Aspekt der Geschichte wird hier von einschlägiger Seite immer gerne ausgeblendet bzw. hinter grob vereinfachendem Einzeilersarkasmus versteckt.

    Das sollte jedoch nicht darüberhinwegtäuschen, dass Eduard -leicht überspitzt und sicher auch polemisch- natürlich schon einen neuralgischen Punkt trifft, wenn er das hier sagt:

    Man selbst will in schönen historistischen Vierteln wohnen, die möglichst wenig Verkehr abbekommen und durch entsprechende Mietpreise zumindest die absolute Unterschicht draußen halten, während der öffentliche Raum doch bitte enthistorisiert - "Modernität im Gesamtzusammenhang" - werden kann.

    Es gibt auch überzufällig viele modernistische Architekten, die selbst in topsanierten Altbauten leben und arbeiten und anderen fröhlich ihren Würfelhusten unterjubeln wollen, ganz genauso, wie letztlich der Kampf gegen die "Gentrifizierung" von links durchaus Aspekte eines "Rassismus" gegen die gut betuchten Eindringlinge trägt und in Aktionen wie "Schwaben raus" in Berlin gipfelt, auch wenn diese vielleicht tlw. ironisch gemeint sein sollen.

    Ich würde mir nur auch etwas mehr Genauigkeit wünschen, wenn hier über das Thema gesprochen wird. Es gibt auch bei den Grünen schon immer ein starkes konservatives Element, nicht nur in direkten Umweltfragen, sondern eben auch in der Stadtbildfrage, in der sich diese Partei schon in ihrer Gründungszeit und sogar Gründungsimpetus deutlich gegen den autogerechten Ausbau und als "Flächensanierung" verbrämte Abrisspolitik stellte. Und gerade in CDU- und FDP-Kreisen gab und gibt es weiterhin eine starke pro-Abriss-Fraktion, die wirtschaftliche Interessen klar über Stadtbildpflege stellt, auch wegen der traditionellen und klüngelartigen Verbandelung von Bauwirtschaft, Handelskammern und (konservativer wie sozialdemokratischer) Parteipolitik in vielen Städten.

  • Also ich bin selbst Liberaler und kann in der FDP keine starke Pro-Abriss-Fraktion ausmachen. Eher gegenteilig gibt es viele Schöngeister, die sehr pro Altstädte und Altbauten sind. Allerdings ist es wie bei den anderen Parteien so, dass dies eher ein Nischenthema ist und zwischen Kommunalpolitikern stark divergiert. So ist 2016 im bayrischen Landshut der FDPler Alexander Putz neuer Oberbürgermeister geworden, der sich stärker für die Altstadt und ihre touristische Attraktivität engagieren will als sein CSU-Amtsvorgänger.

    Gesonderte Landes- und Bundeslinien zu städtebaulich-architektonischen Themen, Rekonstruktionen usw. gibt es in keiner Partei (auch nicht der AfD, höchstens spiegelstrichweise), das ist etwas, was wir stärker auf die Agenda heben müssen. Dann tut sich auch vor Ort mehr und es ist nicht jedes Mal ein neuerlicher Kampf.

  • Und nenne uns mal einen Punkt wo es im Parteiprogramm dieser Parteien eindeutig steht, dass sie für Rekonstruktionen sind!


    Ich bin hier nicht Vertreter der Grünen oder gar der Linken. Deren Parteiprogrammen, insbesondere für die hier ja in erster Linie interessante kommunale Ebene kenne ich nicht. Ich lese aber die hier im Forum verlinkten Beiträge zu Rekonstruktionen und dem Erhalt/Abriss historischer Bausubstanz. Dabei fällt mir schon auf, dass es zumindest genauso oft Vertreter von Grünen vor Ort sind, die sich für den Erhalt, ja auch für Rekonstruktionen einsetzten, wie die anderer Parteien einschließlich der AfD. Die Beispiele Frankfurt und Potsdam (einschließlich Garnisionkirche) sind ja schon genannt. Was die (meist ja leider gescheiterte) Verhinderung von Abrissen historischer Bausubstanz angeht, empfehle ich beispielhaft mal die Stränge zu Landshut oder auch München zu lesen. Die von Dir beobachtete Tendenz einzelner Parteien, vermag ich daher nicht zu sehen.

    Und in Berlin ist die AfD für die Rekonstruktion des Stadtschlosses und mehr Förderung des Denkmalschutzes

    Dass die AfD gegen Denkmalschutz oder Rekonstruktionen ist, habe ich nie behauptet und dies wird auch nicht so sein. Ich gehe davon aus, dass die AfD in den nächsten Jahren kommunalpolitische Verantwortung übernehmen wird. Dann wird man ja sehen, inwieweit bei konkreten Abriss- und Neubauvorhaben der Einsatz von deren Mandatsträger sein wird. Ich wage mal vorsichtig die Prognose: Wie bei den anderen Parteien auch, mal in unserem Sinn, mal nicht.

    Wie Primergy zu recht ausführt: Das Lagerdenken ist unsinnig und hilft uns bei den gemeinsamen Zielen nicht weiter.

  • Ja, Lagerdenken hilft nicht weiter. Das einzige was hilft: jeweils mit den Amtsträgern und Meinungsmachern vor Ort zusammenarbeiten. "Schönes Bauen" muss wieder Alltag und eine Selbstverständlichkeit werden. Das geht nur mit einem überparteilichen Konsens, wie es ihn bis zum Aufkommen des Modernismus gab. Dafür müssen Architektur und Stadtbild stärker entideologisiert werden. Da müssen gerade wir Vorreiter sein. Das Lagerdenken gehört weg.

  • Um nochmal einen konkreten Vorschlag anzubringen:

    Lasst uns einen kurzen Fragenkatalog zu politischen Wahlen erarbeiten. Sowas gibt es von unzähligen Interessenverbänden und wird genutzt, um die Ausrichtung einzelner Parteien und Akteure zu bestimmten Themen abzuklopfen. Wenn wir sowas einheitlich bei jeder Wahl durchziehen, bekommen wir ein genaueres Bild. Diese Daten können wir verwerten und entsprechend gezielter wirken.

    In solch einem Fragenkatalog können Fragen auftauchen wie:

    • Wie stehen Sie bzw. Ihre Partei zum Thema Architekturrekonstruktionen? Unterstützen Sie den Wiederaufbau von abgegangenen Bauwerken, z.B. einstigen Wahrzeichen einer Stadt, verlorenen Fassadendetails und Altstadt-Ensembles?
    • Bevorzugen Sie im städtischen Bereich eine lockere und großteilige, nach Funktionen (Wohnen, Gewerbe usw.) Bebauung oder eine kleinteilige, urbane Bauweise in gemischten Stadtquartieren?
      usw.

    Können auch weniger spezifischer oder je nach Gebiet auch auf bestimmte Vorhaben gemünzte Fragen sein. Das Prinzip ist soweit klar oder?

  • Also ich bin selbst Liberaler und kann in der FDP keine starke Pro-Abriss-Fraktion ausmachen. Eher gegenteilig gibt es viele Schöngeister, die sehr pro Altstädte und Altbauten sind.

    Glaube ich Dir sofort, dass das heute und im Osten so ist. Im Westen sollte man aber die Verbandelungen auch der FDP mit Bauwirtschaft und Handelskammern nicht unterschätzen. Hier in Bremen jedenfalls wären z.B. Kahlschlagpolitik a la die Mozarttrasse nun sicher nicht an der FDP gescheitert und auch nicht an der CDU. Aber das ist alles auch schon ne Weile her und insofern natürlich nicht so ohne weiteres auf die Jetztzeit umzumünzen.

    Es fällt jedoch auch auf, dass die FDP weiterhin DIE Autopartei im Lande ist und sich bei Zielkonflikten zwischen MIV und ÖPNV etwa eigentlich immer auf die Seite des Autos stellt; pro Stadtautobahnausbau, gegen Verkehrsberuhigung, gegen Straßenbahn - so war sie maßgeblich beteiligt am Kampf gegen die Wiedereinführung der Straßenbahn in Hamburg und lässt auch in Berlin nichts unversucht, Erweiterungen des im Osten super nachgefragten und topfunktionierenden Straßenbahnsystems in den alten Westen mit fragwürdigen Parolen zu diskreditieren. Ist zwar nicht direkt dasselbe Thema, beim Thema Urbanität jedoch ebenfalls nicht zu vernachlässigen.

    Ist und bleibt ein vielschichtiges Thema und es mag sein, dass die FDP in ihren Ortsverbänden im Schnitt aufgeschlossener gegenüber Einzel-Rekos als die Grünen sind, Stadt im besten Sinne ist aus meiner Sicht aber mehr als das und gerade bei der wichtigen Verkehrsfrage positioniert sich die FDP halt häufig bei der -man verzeihe mir die Polemik- "Beton- und Autofraktion".

  • Ich bin hier nicht Vertreter der Grünen oder gar der Linken.

    Das kommt mir und vielen anderen manchmal so vor im Keller...


    Die in meinem Beitrag zu findende Ironie betraf auch nicht den unter Bezug genommenen, sondern die in diesem Forum immer wieder zu findende Meinung: Konservativ = Stadtbild in unserem Sinne erhaltend und Grüne = Modernistisch.

    Die These ist wie zum wiederholten Male und auch hier, aus realen Beispielen festzustellen ist, eben falsch.

    Aber die Antithese, dass die pöhse AfD oder andere konservative Parteien "Autonarren" seien, die nur Verkehrschneisen durch die Städten ziehen, ist ebenso absurd.

    Ja es gibt immer schwarze Schafe, überall aber trotzdem gibt es gewisse Grundsätze.

    gehe davon aus, dass die AfD in den nächsten Jahren kommunalpolitische Verantwortung übernehmen wird

    Bin da ebenfalls gespannt, was alles umgesetzt wird mit dieser neuen Partei oder nicht. Aber dafür muss sie erstmal eine Gelegenheit bekommen, es uns zu beweisen, was sie in diesem für uns wichtigen Punkt draufhat!

  • Heinzer, du hast schon recht. Viele aus der CDU, zum Glück etwas weniger der CSU und der FDP propagieren immer noch die "Freiheit" quasi überall mit dem Auto hinfahren zu können - mit der Konsequenz einer "autogerechten Innenstadt". Das fällt mir gerade bei vielen älteren CDUlern auf, deren Denken die Zeit des Wirtschaftwunders bis in die `80er Jahre widerspiegelt: Auf die grüne Wiese das Häuchen mit Garten (dann "hat man es geschafft") und die Strecken mit dem Auto zurücklegen.
    Hinzu kommen natürlich noch das Renditedenken und die Priorisierung wirtschaftlicher Aspekte. Vor allem auf dem Land ist es sehr störend, wenn jede Gemeinde meint, ihr eigenes Gewerbegebiet auf der grünen Wiese errichten zu müssen; klar, viele ländliche Gebiete außerhalb der Ballungszentren haben vor Arbeitsplatz- und damit Bevölkerungsschwund Angst.

    Ich bin gegen politisches Lagerdenken und - obwohl grundsätzlich kein Grüner - mit vielen von diesen bei kommunalen Themen auf einer Linie, wenn es z.B. um die Stärkung und Vergünstigung des ÖPNVs und Reduzierung der Autos in den Städten geht.

    Mein Beitrag oben war etwas polemisch, dennoch fällt mir bei vielen (norddeutschen) Linken und Grünen auf, daß sie immer "progressiv" sein wollen (obwohl sie persönlich häufig bieder, provinziell und spaßbefreit daherkommen) und entsprechende Architektur propagieren.

  • Könnten wir politische Debatten über Parteien vielleicht mal in den Keller verlagern? Das hat doch hier im öffentlichen Bereich nun wirklich nichts verloren.

  • So, um nach der politischen Diskussion noch einmal aufs eigentlich Thema zurückzukommen....: Anstatt immer nur rumzujammern und -zunörgeln habe ich beschlossen bei dem Thema etwas zu unternehmen und an einen der Entscheidungsträger aus dem Zeitungsartikel eine Mail geschrieben, in der ich meinen Unmut über die Entscheidung zum Ausdruck gebracht habe.
    Zu meiner Überraschung habe ich eine Antwort mit der Bitte um ein Telefonat bekommen, das diese Woche stattgefunden hat, sehr konstruktiv und freundlich war und fast 1h gedauert hat (!).
    Prinzipiell war mein Gesprächspartner - anders als in der Zeitung dargestellt - auf meiner Seite.

    Nachdem das Denkmalamt es abgelehnt hat, das Gebäude unter Schutz zu stellen ("marode"), hatte die Bezirksvertretung wohl keine andere Wahl, als dem Bauantrag zuzustimmen. Eine Ablehnung hätte das nur verzögert, aber nicht verhindert. Kaum zu glauben, aber nach der Aussage scheint die Politik hier nicht schuldig zu sein.

    Der Investor scheint nach meinem Eindruck kein Symphatieträger zu sein und ist nichtmals dem Angbot nachgekommen, sein Vorhaben zu erläutern. Der will also nur die schnelle Kohle und ist an Stadtbild oder Denkmalschutz nicht interessiert.

    Das eher ernüchterne Ergbnis des Gesprächs war also, dass man auch seitens der Politik eigentlich nichts machen kann. Einzige Hoffnung wäre der Denkmalschutz gewesen.
    Es bleibt also nur zu hoffen, dass sich die Mieter einen Rauswurf nicht so einfach bieten lassen.

    Traurig so etwas...

  • Im Altstadt-Areal Mühlenstraße/Liefergasse/Ratinger Straße/Neubrückstraße ist nun das Andreas-Quartier fast fertig gestellt worden. Das Ergebnis des Wohnareals ist recht gefällig. Einige Altbauten bzw. Altbaufassaden wurden saniert und integriert.

    Sanierter Altbau.

    Unpassend eingebaute Eingangsbereiche in Rost-Metall-Optik.


    Balkongitter-Verzierung.



    Eingebaute Spolie (?).





    Integrierte und sanierte Klosterfassade.



    Dieser Eckbau ist der schwächste Teil des Quartiers.




    :foto:

  • Momentan 74% Zustimmung für die Rekonstruktion. Diese wäre an so prominenter Stelle ein nicht zu überschätzendes Signal in Düsseldorf! Wie könnte sich Stadtbild Deutschland dazu positionieren?

    Generell passiert viel hinsichtlich neuer klassicher Architektur in Düsseldorf, großartig!
    http://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=1965553

    Nachtrag: Aus dem Artikel wird erheblicher politischer Wiederstand ersichtlich:


    Ratsherr Matthias Herz (SPD) ist Altstadt-Spezialist. Er kann der Idee gar nichts abgewinnen. „Was für ein Blödsinn! So etwas Verschnörkeltes passt doch überhaupt nicht ins Stadtbild – und Gastronomie haben wir genug an der Stelle. Wir sind doch hier nicht im Disney-Land!“ – Quelle: https://www.express.de/29695288 ©2018

    Von den Grünen heißt es schlicht und ergreifend: „Die Idee ist Bullshit. Wir sind gerne dafür, die Rheinuferpromenade in den Norden zu verlängern – aber nur mit sinnvollen Konzepten. Das Schlösschen gehört nicht dazu.“ – Quelle: https://www.express.de/29695288 ©2018

    Traurig ist diese Haltung...

  • "Idee der Jungen Union". Das allein ist ja schon Unsinn. Die Idee ist doch uralt. Die haben das einfach nur aus der Schublade geholt. Ausreden gegen das Schlösschen gibt es genügend. Angeblich kann es ja nicht gebaut werden, weil sich unter dem ehemaligen Standort der Rheinufer-Tunnel befindet.

    Meiner Meinung nach würde es aber ausgezeichnet zur Düsseldorfer Altstadt passen. Denn schließlich ist die Architektur ja auch "alt". Der Schlossturm steht in der Nachbarschaft. Was sollte daran nicht passen? Und ein Lokal direkt am Rhein, wäre bei der Bevölkerung sicher sehr beliebt. Da mache ich mir gar keine Sorgen.