Zitat von "Karasek"Na dann bin ich ja mal gespannt. Der Investor bringt zwei Drittel des Kaufpreises über Kredite auf (übrigens die Vorgehensweise aller "Heuschrecken"), als Einnahmen fallen ihm aber nur 10 Mio €uro Gewinn jährlich zu. Damit kann er nicht einmal die Kredite bedienen, und Profit bleibt überhaupt keiner.
Die Woba hatte, soviel ich weiß, über 800 Mio Schulden, darunter Altschulden aus der DDR.
Der Neue hätte bei 35% Eigenfinanzierung 1137 Mio Schulden. Wenn er diese zu besseren Konditionen finanzieren kann, müssen Zinslast alt und Zinslast neu gar nicht so weit auseinander liegen.
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Wird auf die Art eine Firma übernommen entzieht die "Heuschrecke" der Firma als nächstes das Eigenkapital und ersetzt es durch die Schulden, so das die Firma ihren eigenen Kauf finanziert. Dann wird sie zerschlagen und mit Gewinn weiterverkauft. Man darf gespannt sein wie das in Dresden läuft, wenn aber alles bei Status Quo bleibt macht die Investition schlichtweg keinen Sinn.
Das ist eine Wohnungsgesellschaft!
Wenn sie pleite geht, wechselt der Vermieter. Wenn sie zerschlagen wird, wechselt auch der Vermieter.
Sie kann weder stillgelegt, noch nach China verlagert werden!
Wenn man das Eigenkapital herauszieht, nichts mehr investiert und die Häuser verfallen läßt oder die Mieten exorbitant erhöht, ziehen die Leute um - es gibt genug leere Wohnungen.
Und eine Zerschlagung dieses Koloss wäre meiner Meinung nach sogar ausgesprochen wünschenswert.
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Und für Dresden? Die Stadt ist auf einmal schuldenfrei, aber an der Situation die zur Verschuldung führte hat sich ja nichts geändert. Zudem verzichtet sie auf jährlich 10 Mio €uro Einnahmen aus dem Wohnungsbesitz. Man kann also davon ausgehen das sie in 10 Jahren auch wieder bei, na sagen wir, 500 Mio €uro Schulden steht.
Haben aber bis dahin etliches an Zinsen gespart.
Zudem hoffe ich, daß das Bewußtsein für eine solide Haushaltspolitik heute höher ist als Anfang der 90er, als alle noch an blühende Landschaften und traumhafte Wachstumsraten geglaubt haben.
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Zudem hat sie an Einfluß im Bereich Stadtentwicklung und sozialer Steuerung verloren.
Das stimmt.
Besonders dort, wo Grundstücke in Verkehrsfläche umgewandelt werden und die Stadt diese Flächen ankaufen müßte (z.B. Moritzstraße am Neumarkt), werden die Eigentümer sich das teuer bezahlen lassen.