Hannover - Innenstadt

  • Naja, an sich sind die Türme beim Schloss ja keine große Sache, oder? Sind ja nur die Turmhauben. Kann man in näherer Zeit mit einer Sanierung rechnen? Dann könnte man das doch in einem Wisch machen...

  • hier mal eine kleine Teilreko an der Börse in der Rathenaustraße (zukünftig: An der Börse) ganz in der Nähe des Opernhauses:

    Das ehemalige Haus der Calenberg-Göttingen-Grubenhagen-Hildesheimschen Landschaft, erbaut in den Jahren 1846 bis 1949 im Tudorstil. Vor kurzem hat man das Wappen dieser Gesellschaft rekonstruiert und wieder am alten Platz aufgestellt:

  • @alle und insbesondere Brandmauer ;-):

    Zwischen dem Leineufer und dem besagten ältestem Fachwerkhaus Hannovers befindet sich noch dieses Gebäude. Wie es früher mal aussah und welche Geschichte es hat oder was es überhaupt darstellen soll, weiß ich leider nicht...vielleicht weiß Ein_Hannoveraner da mehr :idee:

    Ansonsten stehen in dem Gebiet noch die alte Schule, von der ich gestern Aufnahmen gepostet habe, und 3-4 andere Gebäude aus den 50ern.

  • Zitat

    Zwischen dem Leineufer und dem besagten ältestem Fachwerkhaus Hannovers befindet sich noch dieses Gebäude. Wie es früher mal aussah und welche Geschichte es hat oder was es überhaupt darstellen soll, weiß ich leider nicht...vielleicht weiß Ein_Hannoveraner da mehr

    man sollte versuchen, nach Abbruch der Schule mit diesen verbliebenen Gebaeuden als Ausgangspunkt ein zur Kraemerstrasse und Holzmarkt passendes traditionelles Viertel zu bauen. insgeamt mit dem Ballhofplatz bekaeme Hannover dann wieder etwas von einer Altstadt.
    Die Reste der Calenberger Neustadt sind eigentlich ganz ansprechend, aber auch hier tut Verdichtung not.
    Die Rekonstruktion des Reliefs an der "Boerse" ist sehr schoen! So hat es was von einem spanischen Renaissancepalais.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Das gezeigte Haus in Calenberg dürfte um 1800, vielleicht etwas später erbaut sein. Kein Vergleich mit der Kramerstraße in Hannover, alleine auf den zwei Bildern da sehe ich wenigstens zwei Häuser, die noch wenigstens bis in das 16. Jahrhundert zurückgehen dürften, wenn nicht früher. Ein bedrückendes Beispiel dafür, welch ungeheuer kostbarer und alter Profanbaubestand mit Hannover untergegangen ist. Noch abgesehen von der nicht mehr zu schließenden kunstgeschichtlichen Lücke, die für das niederdeutsche Fachwerk entstanden ist.

  • Jedem Besucher Hannovers, der sich für Architektur interessiert, sei zuerst der Besuch des neuen Rathauses am Friedrichswall empfohlen. In der großen Zentralhalle stehen vier ausgezeichnete Innenstadtmodelle, das erste zeigt das mittelalterliche Hannover, das zweite die Stadt um 1939, das dritte die Mondlandschaft 1945, das vierte das aktuelle Stadtbild, mit fortlaufenden aktuellen Ergänzungen.
    Man vertiefe sich vor allem in den Vergleich von 1939 und heute, suche sich seinen Ausgangspunkt (das vorerwähnte Rathaus) und den Friedrichswall, betrachte auf dem 39'ger Modell diesen Straßenzug und mache dann einen Schritt vor die Tür. Man blickt auf den Betonkasten des Maritim-Hotels (ehemals Interconti) und rechts davon jede Menge gesichtsloser Nachkriegsbauten. Links vom Maritim steht das ehemalige Wohnhaus des Hofarchitekten Georg Ludwig Laves, das vor gut zehn Jahren von der Architektenkammer übernommen und liebevoll saniert worden ist. Das nächste Gebäude zur Linken ist ebenfalls von Laves, das ehemalige Wangenheim - Palais, von außen ebenfalls ordentlich saniert, drinnen 50'ger Jahre.
    Direkt links neben dem neuen Rathaus steht das Kestner - Museum, mit seiner Ägypten-Sammlung und seinen mittelalterlichen Kostbarkeiten das Juwel unter Hannovers Museen. Von außen sieht es aus, wie ein liebloser Ableger vom Kaufhof, Waben, Waben, Waben. Man sollte einmal hineingehen und das schöne, ruhige und preiswerte Cafe drinnen aufsuchen. Vor dort schaut man durch die ehemalige Außenfassade in den Anbau hinunter - nach dem Krieg hat man die Waben zwecks Erweiterung einfach davorgehängt. Das Gebäude selbst war ein hervorragendes Beispiel für die Neo-Renaissance und es wäre mein persönlicher Favorit für eine städtische, identitätsbildende Rekonstruktion.
    Wie das Haus einmal ausgesehen hat, kann man ebenfalls im Museum sehen.

    Dich will ich loben : Häßliches,
    Du hast so was Verläßliches.

    Das Schöne schwindet, scheidet, flieht,
    fast tut es weh, wenn man es sieht.

    Das Schöne gibt uns Grund zur Trauer.
    Das Häßliche erfreut auf Dauer.

    R. Gernhardt

  • Zitat von "Anna"

    In der großen Zentralhalle stehen vier ausgezeichnete Innenstadtmodelle, das erste zeigt das mittelalterliche Hannover, das zweite die Stadt um 1939, das dritte die Mondlandschaft 1945, das vierte das aktuelle Stadtbild, mit fortlaufenden aktuellen Ergänzungen.

    Muß man sich mal merken.

    In Frankfurt/M gibt es im Historischen Museum auch drei solche Modelle (Vorkriegsansicht, 1945 - allerdings mit leicht übertriebener Mondlandschaft
    - und heute).

    Zitat

    Direkt links neben dem neuen Rathaus steht das Kestner - Museum, mit seiner Ägypten-Sammlung und seinen mittelalterlichen Kostbarkeiten das Juwel unter Hannovers Museen. Von außen sieht es aus, wie ein liebloser Ableger vom Kaufhof, Waben, Waben, Waben. Man sollte einmal hineingehen und das schöne, ruhige und preiswerte Cafe drinnen aufsuchen. Vor dort schaut man durch die ehemalige Außenfassade in den Anbau hinunter - nach dem Krieg hat man die Waben zwecks Erweiterung einfach davorgehängt. Das Gebäude selbst war ein hervorragendes Beispiel für die Neo-Renaissance und es wäre mein persönlicher Favorit für eine städtische, identitätsbildende Rekonstruktion.
    Wie das Haus einmal ausgesehen hat, kann man ebenfalls im Museum sehen.

    Kraß! Hast Du dazu auch Fotos?

  • Zitat von "Schloßgespenst"

    Muß man sich mal merken.

    Und wenn Ihr schon da seit, vergesst nicht auf den Turm zu fahren mit dem Schrägen Aufzug, der neben dem im Pariser Eiffelturm der Einzige seiner Art ist!

  • [
    [/quote]

    Und wenn Ihr schon da seit, vergesst nicht auf den Turm zu fahren mit dem Schrägen Aufzug, der neben dem im Pariser Eiffelturm der Einzige seiner Art ist![/quote]

    Ja, und beeilt Euch, denn es wird bald ein moderner Aufzug aufgeführt, der, wenn ich's richtig verstanden, 'gerade' hochfahren wird.

    Schloßgespenst

    Bilder habe ich keine, aber Du kommst sicher mal nach H. Die Stadt ist zwar sehr zerrissen und mit Braunschweig kaum zu vergleichen; aber sie hat dennoch für den Interessierten viel zu bieten:
    zum einen die Lavesbauten (außer den vorgenannten das Opernhaus, wenn auch innen modern und der Vorplatz verunstaltet), die Villa Rosa, der Bibliothekspavillion und viele andere. Desweiteren gibt es ein prachtvolles Gebäude von Fritz Höger, dem Architekten des Chile - Hauses, zu bestaunen, das "Anzeiger-Hochhaus", das an Wucht und Rhythmus dem Chile-Haus kaum nachsteht; das märchenhafte Ensemble der barocken Herrenhäuser Gärten mit dem nach englischer Art angelegten Georgengarten, der diese mit der Innenstadt verbindet (Glanzpunkt: das Wallmodenpalais, heute besuchenswertes Wilhelm-Busch-Museum); die Gartenstadt Kleefeld; das ehemalige Verwaltungsgebäude der Bahlsen-Keksfabrik am Anfang der Podbi, ein Glanzstück des Jugendstils; aber auch viele Absurditäten, so stand am Emmichplatz das "Neue Haus", ein beliebtes Vorkriegstanzlokal, dort befindet sich jetzt die abstoßend häßliche Musikhochschule aus gelbem Klinker, die wie eine Kriegsruine ausschaut, bis mich ein Student aufklärte, daß sie doch wie ein Ohr geformt sei. Ich fragte: "Wie bitte?" "Klar", kam die Antwort, "aus der Luft". Es stimmt tatsächlich, aber ich habe keine Ahnung, wie viele Studenten tatsächlich mit dem Hubschrauber anreisen, höchstens das DDR-Sandmännchen...

    Dich will ich loben : Häßliches,
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    R. Gernhardt

  • Anna
    erstmal ein herzliches Willkommen bei den Freunden der klassischen Architektur!

    Bist Du denn aus Hannover? Das mit dem Aufzug ist ja eine Schande- wird denn der alte abgebaut und wann wird er denn geschlossen?

    zur Musikhochschule:
    Ich habe dort selbst 6 Jahre studiert. Es stimmt sie ist ganz schön hässlich (zumindest verglichen mit dem Lister Turm (bis dato MuHo) aber irgendwie gewöhnt man sich an alles und die Öffnung zur Eilenriede hin ist schon ganz in Ordnung.

    Guckst Du hier:
    http://maps.live.de//LiveSearch.LocalLive?cp=52.37761278789796~9.754340507207587&scene=15526999&style=o&lvl=2\r
    maps.live.de//LiveSearch.LocalLi ... le=o&lvl=2

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Anna
    erstmal ein herzliches Willkommen bei den Freunden der klassischen Architektur!

    Bist Du denn aus Hannover? Das mit dem Aufzug ist ja eine Schande- wird denn der alte abgebaut und wann wird er denn geschlossen?

    zur Musikhochschule:
    Ich habe dort selbst 6 Jahre studiert. Es stimmt sie ist ganz schön hässlich (zumindest verglichen mit dem Lister Turm (bis dato MuHo) aber irgendwie gewöhnt man sich an alles und die Öffnung zur Eilenriede hin ist schon ganz in Ordnung.

    Herzlichen Dank für die Begrüßund, dann noch schnell ein "Guten Tag" in die Runde. Du bist ein Musikus, was spielst Du denn für Instrumente?
    Ich habe mal in der Bödekerstraße gewohnt, aber das ist auch schon wieder 11 Jahre her, lebe jetzt in Bückeburg.

    Zum Aufzug kann ich ncihts genaueres sagen, habe das vor einigen Wochen irgendwo gelesen, aber Details sind nicht haften geblieben.

    Kennst Du das 'MIlchhäuschen' in der Eilenriede, in der Verlängerung der Yorckstraße?

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    R. Gernhardt

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Anna
    erstmal ein herzliches Willkommen bei den Freunden der klassischen Architektur!

    Ach ja, stimmt - wie ungalant von mir... :peinlich: Vielleicht liegt's daran, daß wir in den letzten Jahren schon so viele Leute herzlich willkommen geheißen haben, von denen man dann nie wieder was gehört hat. Also, Anna, auch von mir: Tritt ein, bring Glück herein.... :winkenkopf:

    Aber zum Thema: Dieses Museum, das von außen wie 70er-Jahre-Kaufhof aussieht und dessen historische Fassade noch hinter den Waben steckt: Kann das jemand mal auf Fotos veranschaulichen? Würde mich interessieren.

  • Bildindex ist da schon recht ergiebig.

    Der Vorkriegszustand:


    (Klicken zum Vergrößern)

    Umbauarbeiten (?) 1959:


    (Klicken zum Vergrößern)

    Heutiger Zustand (Bild Wikipedia, gemeinfrei):

    Dem Wikipedia-Artikel ist auch zu entnehmen, dass der Scheissdreck bereits unter Denkmalschutz steht, lasset also alle Hoffnung auf Reko fahren. :x

  • Vielen Dank für die schnellen Fotos. Wie gesagt, Teile des Portikus (siehe Foto des originalen Gebäudes, oben, sind heute innen noch zu sehen, hinterläßt einen sehr zwiespältigen Eindruck). Das untere Foto zeigt die Ostseite (zum Neuen Rathaus hin), nach vorne, zum Friedrichswall, zeigt sich Wabe pur, durchbrochen von einigen Fenstern, die zur Zeit farbig ausgeleuchtet sind.
    Wie man solche Notdurftarchitektur unter Denkmalschutz stellen kann, bleibt das Geheimnis des zuständigen Sachbearbeiters. Dabei gibt es auch in Hannover durchaus kühne Architektur der 50ger Jahre, so das ehemalige Conti-Hochhaus am Königswother Platz, das vor einigen Jahren von der Uni übernommen wurde, so etwas zu bewahren, kann ich noch als nachvollziehen. Von dort oben genießt man einen phantastischen Blick über die Stadt, insbesondere auf den nahen Georgengarten in Richtung Herrenhausen. Auch die nahegelegene Uni- Bibliothek, neben dem Welfen-Sommerschloß, heute TU, ist einen Besuch wert, ein schönes Beispiel für den Hannoverschen Eklektizismus.

    Dich will ich loben : Häßliches,
    Du hast so was Verläßliches.

    Das Schöne schwindet, scheidet, flieht,
    fast tut es weh, wenn man es sieht.

    Das Schöne gibt uns Grund zur Trauer.
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    R. Gernhardt

  • :übelkeit:

    @ RMA

    Danke. Aber erhalten ist die Fassade schon? Auf dem zweiten Bild sieht es so aus, als sei hinter dem Baugerüst nichts mehr. War außer der Hauptfassade alles zerstört, oder auch die Hauptfassade teilweise? Ansonsten ist das Ergebnis noch schlimmer als unser Schauspiel in Ffm...

  • Das war hier offenbar noch nicht...

    Es gibt eine Initiative zur Rekonstruktion der Flusswasserkunst in Hannover. Ein ehrgeiziges Projekt.

    http://flusswasserkunst.npage.de/


    Sicherlich dürften Schloß Herrenhausen und womöglich noch das Friederikenschlösschen (Palais Alten) zuerst auf dem Plan stehen. Imposant wäre diese Rekonstruktion aber allemal.

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (11. April 2011 um 03:24)