Der Dortmunder Hellweg ist eine der meistfrequentiertesten Einkaufsstraßen in Deutschland, hier ist zu Geschäftszeiten eigentlich immer was los und man findet hier Fillialen von fast allen großen Ketten. Dennoch sieht es dort meistens sehr, sehr trostlos aus obwohl dort teilweise noch schöne Gründerzeitarchitektur zu finden ist. Da demnächst aber das 3do entsteht, ein ziemlich großes Einkaufszentrum über dem Hauptbahnhof, ist der Westenhellweg in Gefahr, seine Vorreiterrolle als Einkaufsstraße zu verlieren. Die Vorteile von 3do liegen auf der Hand: wetterunabhängiges Einkaufen, die Nähe zum Bahnhof (zum Hellweg sind's 5 min zu Fuß), eine helle Atmosphäre und meistens Übersichtspläne der Geschäfte. Daher die Frage: Was muss man tun, damit sich der Hellweg zum positiven verändert und erste Wahl bleibt?
Hier mal ein paar Fotos vom Ist-Zustand:
Westlicher Teil, vorwiegend billige Geschäfte und billige Architektur (das linke Gebäude könnte ein Vorkriegsbau der neuen Sachlichkeit sein, denn bis in die 20er Jahre stand dort noch ein mittelalterliches Gasthaus):
Zwischen Petrikirche und Hansastraße:
Zwischen Hansastraße und Reinoldikirche:
Platz vor der Reinoldikirche:
Kreuzung der damaligen Hauptverkehrsstraßen die durch die zerstörte Altstadt geschlagen wurden:
Zwischen Reinoldikirche und Stadtring:
Übergang zur Kaiserstraße:
Mehr Bilder hier
Über architektonische Änderungen habe ich ja in diesem Thread schon genug geschrieben, jetzt will ich mal Vorschläge machen, wo die Stadt und nicht die Investoren gefragt sind.
Zum einen ist da die wahnsinnige Reklamebeschilderung, mit der jedes Geschäft sich vor den anderen herausheben will, im Prinzip aber nur unter und mit den anderen untergeht. Hier wäre Mäßigung angebracht, zum Beispiel, dass kein Reklameschild mehr in die Straßenschlucht gehängt werden darf und die Schriftzüge im Allgemeinen eine gemäßigte Form annehmen sollten. Das Problem ist allerdings, dass soetwas schwer durchzusetzen ist, besonders in Städten, die kein historisches Stadtbild haben. Hier müsste man langsam aber konsequent durchgreifen.
Ergänzend dazu und eigentlich noch viel störender kommen die ganzen Vordächer vor den Gebäuden, die eigentlich zwei Zwecke haben: den Regen abhalten und das Schaufenster bzw. die Fläche davor zu beleuchten. Allerdings nehmen sie den Blick nach oben und geben der Straße ein sehr, sehr unruhiges Aussehen und werfen Schatten. Wenn man all diese häßlichen Vorbauten entfernt und durch Markisen ersetzt, die man bei schönem Wetter einfach einfährt/hochklappt hat man schon sehr viel gewonnen.
Dann das Straßenpflaster, dass durch sein Muster allein schon die Straße in einen Laufbereich und einen Schaufensterbereich einteilt. Ich selber habe schon die Erfahrung gemacht, dass man einfach umgerannt wird, wenn man in der Mitte des Hellweges einfach stehenbleibt. Diese Muster erzeugen Hektik und machen den Hellweg enger als er ohnehin schon ist. Hier wäre eine durchgängige Straßenpflasterung wünschenswert, am besten mit Kopfsteinpflaster oder etwas, was ähnlich aussieht.
Die Straßenbeleuchtung hängt momentan noch an einem die Straße überspanndendem Leitungsnetz. Hier wäre es sicher schöner, wenn Kandellaber diese Aufgabe übernehmen würden, allerdings nur dann, wenn es möglich ist, die gesamte Straße hell auszuleuchten. Ansonsten sind andere Ideen gefragt.
Was ich als nette Stadtreparatur empfände, wäre ein Bebauungsplan für die ehemalige Kreuzung der Verkehrsschneisen östlich der Reinoldikirche (Foto oben) mit historischem Umrissen. Hierbei sollte eine Rekonstruktion des Eckgebäudes am Hellweg als Leitbau im Bebauungsplan festgelegt werden, denn es war mit seinem Mansarddach und der prunkvollsten Fassade in vmtl ganz Dortmund ein ganz besonderes Haus. Das einzige Problem wird ein kleiner Rückbau des C&A-Gebäudes sein, den man dann in Kauf nehmen müsste.
Was haltet ihr von den Vorschlägen - sind sie umsetzbar und sinnvoll oder eher weniger?