• Die anonyme Millionenspende zur Sanierung Görlitzer Altstadtprojekte wird es nicht mehr geben. Der Spender wird mit der diesjährigen Überweisung seine jährliche Spende abschließen. Diese Entscheidung ist natürlich zu respektieren. Die zahlreichen Freunde der Stadt werden sicherlich dem anonymen Spender für eine lange Zeit dankbar sein. Diese Spenden haben entscheidend dazu beigetragen, die Görlitz in seiner Entwicklung auf den jetzigen Rang emporgehoben haben. Dies ist sicherlich nicht das kleinste Verdienst des anonymen Spenders.

  • Die anonyme Millionenspende zur Sanierung Görlitzer Altstadtprojekte wird es nicht mehr geben. Der Spender wird mit der diesjährigen Überweisung seine jährliche Spende abschließen.

    Dazu: MDR, Welt Online

    Ein wenig schade ist es schon, aber im Hinblick auf den jetzigen Zustand der Stadt und auf das was geschafft wurde, überwiegt doch die Dankbarkeit. :blumen:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Das ist tatsächlich schade, aber die Geschichte war/ist so schön, dass der edle Spender ein eigenes Denkmal wert wäre. Görlitz hat eine - in einem Jahr dann - historische Geschichte für die Geschichtsbücher mehr!

    Ein herzliches Danke dem edlen, anonymen Spender! (insgeheim würde mich es jetzt wirklich interessieren, wer diese Persönlichkeit war?).

  • Noch ein Artikel zum Ende des Altstadtmillion-Märchens in der Welt Online:
    Görlitz erhält die letzte "Altstadtmillion"

    Kleine Anmerkung: In dem Artikel wurden zwei Youtube-Videos verlinkt... und zwar "Görlitz 2014, Einst und jetzt, Teil 2" und "Görlitz 2015 - gestern und heute - Restaurierungen und Rekonstruktionen, Teil 3" von MrPotsdamfan. :daumenoben:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

    Einmal editiert, zuletzt von Fusajiro (8. April 2016 um 09:42)

  • Die ungewöhnliche Abschlusszahlung von 344.000 Euro lässt mich eher vermuten, dass wir es hier nicht mit einer Meinungsänderung des Spenders sondern eher mit dem Aufgebrauch eines Vermögens zu tun haben. Vielleicht ein Erbe oder sonstiges.

  • Die Lunitz hab ich grad jetzt entdeckt.


    Bemerkenswerterw3eise wird's erst hier richtig "schlesisch". Reine mittelalterliche Substanz ist halt in Schlesien ziemlich selten. Eine Straße wie den Steinweg gibts in ganz (Kern-)Schlesien nicht (mehr).

    Die Gründerzeitler sind "richtig schlesisch"? 8| Für mich sind eher Gebäude wie das Weinberghaus architektonischer Ausdruck von Schlesien. Die Gründerzeithäuser sind für mich eher Ausdruck Gesamtdeutschlands und städtischer Größe.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Ich bin viel durch Schlesien gekommen und muss sagen, dass alte Substanz Mangelware ist. Vorbarockes hat absoluten Seltenheitswert (Rathäuser, Kirchen, einzelne Portale und Fassaden), Barockes als Höhepunkte bürgerlicher Stadtbaukunst vor allem an den Ringplätzen und das war es. Der Rest ist Gründerzeit, die allerdings (aufgrund der omnipräsenten Verwahrlosung) altertümlichen Charakter hat und oft die Renaissance nachahmt. Typisches Beispiel ist Schweidnitz, dessen beiden Kernstraßen die (vom Ring ausgehend den typ. schlesischen langgestreckten Keil bilden) auf wahrscheinlich alten Grundrissen mehr oder weniger (von Abrissenabgesehen) völlig aus historistischer Durchschnittsware bestehen.
    Görlitz ist ein einzigartiger Glücksfall, der sich in ganz Schlesien nicht wiederholt, ja, der nichts Annäherndes an seiner Seite hat.
    Ein Bild möge das Gemeinte veranschaulichen:

    P6050088 by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    DAS ist typisches Schlesien (Haus in Seitenberg/Biele 2015)

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (26. April 2016 um 18:04)

  • Erstklassige Galerie, Fusajiro! Gründliche Dokumentation, die Bilder vorbildlich beschriftet, mit Hausnummern, damit kann man was anfangen! Darauf kann man bezugnehmen, da findet man auch Bilder bestimmter Häuser.

    Der Erhaltungszustand ist sehr erfreulich und in deutlichem Kontrast zu dem, was bei uns in Südbayern selbstverständlich ist.


    Seitenberg/Biele 2015


    Was ist damit gemeint? Sind "Seitenberg" und "Biele" die Namen sich hier treffender Straßen in Schweidnitz und 2015 das Jahr der Aufnahme?

  • Hallo ZENO,

    ohne mich vorlaut einmischen zu wollen, möchte ich zu Biele etwas beitragen, was m. E. dafür spricht, dass mit Biele ein Fluss gemeint sein dürfte. Meine Tante Hedwig stammte aus Niederlindewiese im Kreis Freiwaldau (Altvatergebirge, vor dem ersten Weltkrieg gehörte es zu Österreichisch Schlesien (gehörte kirchlich aber zum Fürstbistum Breslau), nach dem I. Weltkrieg gehörte Freiwaldau plötzlich zur Tschecholslowakei, ab 1938 zum Sudetenland, 1946 wurde meine Tante und ihre Eltern vertrieben). Durch Freiwaldau floss ein Fluss oder Bach, die Staritz (sogar direkt am Elternhaus meiner Tante vorbei). In der Schule in Freiwaldau lernten die Kinder folgenden Spruch, aus dem sich zweifelsfrei ergibt, dass die Biele ein Fluss oder Bach war:


    Von der Staritz in die Biele,
    von der Biele in die Neiße (meint nicht die Lausitzer Neiße, sondern eine andere Neiße ( vermutlich die Glatzer Neiße?),
    von der Neiße in die Oder,
    von der Oder in das Meer.

    7 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (30. April 2016 um 18:28)

  • Zitat von welt.de

    Altstadtmillion
    Suche nach dem mysteriösen Millionenspender von Görlitz

    Seit zwei Jahrzehnten überweist ein Unbekannter der Stadt Görlitz jährlich eine halbe Million Euro für die Sanierung der Altstadt. Die Menschen rätseln, wer es sein könnte – und warum er jetzt aufhört.
    [...]

    Es scheint, als könne Görlitz gleich ein neues Wunder gebrauchen, nun, da das Märchen zu Ende geht. "Aber das tut es doch gar nicht", ruft der Bürgermeister. Er hat beschlossen, die Altstadtstiftung weiterzuführen, auch wenn die letzte Million versiegt sein wird. Weitere Spender hätten sich bereits gemeldet, die sich engagieren wollten, sagt Deinege. Erst neulich bekam der Pfarrer eine anonyme Spende über 5000 Euro für Fenster.
    [...]

    http://www.welt.de/vermischtes/ar…n-Goerlitz.html

  • Ein Fall, der mich persönlich sehr berührt hat, denn wir saßen bis 1971 im "Tivoli" und hatten Vorlesungen und Sport in diesen heiligen Hallen. Und nun das hier:

    http://www.sz-online.de/sachsen/grossb…tz-3390417.html

    https://mopo24.de/nachrichten/ti…-goerlitz-68098

    Für die, die helfen wollen und können:

    http://feuer.daof.de/

  • Mich würde ja mal interessieren, ob es eine Liste der ganzen Förderprojekte der Altstadtmillion gibt, die auch öffentlich einsehbar ist? Wieso wurden denn auch Projekte außerhalb der Altstadt gefördert? So eine Zusammenfassung und Zusammenstellung im Verhältnis zu den gezahlten 10 Mille, vielleicht in Buchform wäre sicherlich auch mal ganz interessant.

  • Mich würde ja mal interessieren, ob es eine Liste der ganzen Förderprojekte der Altstadtmillion gibt, die auch öffentlich einsehbar ist?

    Das wäre bestimmt interessant und ich denke, dass es sowas eventuell schon gibt. Wenn nicht, vielleicht mal bei der Stadt anfragen.


    Wieso wurden denn auch Projekte außerhalb der Altstadt gefördert?

    Der Spender hatte nur die Forderung, dass das Geld für die Restaurierung der Görlitzer Bausubstanz verwendet wird. Einen expliziten Bereich hat er soweit ich weiß nicht genannt. Die Stadt legte dann ein Sanierungsprogramm fest welches sich in unterschiedliche Sanierungsgebiete gliedert. Sanierungsgebiet I (ca. 90% saniert) ist die nördliche Innenstadt (Postplatz) dann erst folgt die Altstadt als SG II (ca 95% saniert) weshalb man dann die Altstadtstiftung gründete. Sanierungsgebiet III ist die Nikolaivorstadt (80% saniert). Seit ein paar Jahren liegt nun die zentrale Innenstadt (Berliner Straße bis zum Bahnhof) im Fokus, wobei man hier nur die besonderen denkmalgeschützen Gebäude förderte (Lutherkirche z.B.).

    So eine Zusammenfassung und Zusammenstellung im Verhältnis zu den gezahlten 10 Mille, vielleicht in Buchform wäre sicherlich auch mal ganz interessant.

    Welche 10 Mille? ... Aber ja, ein Buch wäre für richtig Interessierte bestimmt nicht schlecht. :buchlesen:

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Achja stimmt, in Euro sind es um die 10 Millionen. Hatte "21.Altstadtmillion" im Kopf... eye:):D

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.