Wesel - Rekonstruktion des Rathauses

  • Auf jeden Fall ganz großes Kino. Ein Projekt, das in seiner Bedeutung an die Ostzeile oder Hildesheim erinnert. Nun mal beten, dass das alles auch so kommt. ;)

  • Zitat von "Däne"

    Erfreuliche Nachrichten aus Wesel: Die gesamt Nordseite des Marktes soll offenbar rekonstruiert werden :P

    Wunderschöne Nachrichten ! Stück für Stück wird Wesel nun rekonstruiert und 2030 ist das neue Schmuckstück des Niederrhein dann fertig ! :applaus:

  • Aber warum rekonstruiert man nur eine Seite des Marktplatzes, während man das rekonstruierte Rathaus nur durch angepassten Neubauten einrahmt. Das finde ich enttäuschend. Der Glaskasten weiss durchaus zu gefallen, da die Umgebung eine gewissen architektonische Kontinuität aufweist. Andererseits erzeugt man mit dem Glaskasten einen künstlichen architektonischen Bruch, alla Dresdner Neumarkt. Wieso können die heutigen Stadtplaner und Architekten nicht mal auf sowas verzichten? :augenrollen:

  • ^^ Zumindest kann man da anknüpfen!

    Besser als jetzt auf jeden fall!

    mfg :D

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Der Glaskaten für sich genommen geht ja eigentlich, vor allem durch die neogotischen Sandstein-Spitzbögen, die um ihn herum wachsen (aber warum dann nicht gleich ein Sandstein-Gebäude).
    Extrem störend finde ich allerdings diese komischen Kästchen, die an den Spitzbögen hängen und aussehen wie irgendwas zwischen kaputtem Fernseher und ausgedrücktem Pickel. Was haben die Architekten sich bloß dabei gedacht?!

  • Die Chefin der Bürgerinitiative Historisches Rathaus Wesel hat mir erzählt, daß das gesamte Projekt noch in den Sternen steht. Da gibt es wohl zwei Hausbesitzer, die sich gegen die Pläne stellen. die müssen erst noch umgestimmt werden. Man kann bei der Bürgerstiftung für 10 Euro eine DVD mit Computersimulationen der Vision bestellen. Da wird alles erklärt. Auch die Bedeutung der Glasfassade gegenüber des Domes. Die wird einfach vor das bestehende Gebäude der Volksbank Rhein-Lippe vorgehängt.

    Aktivitäten

  • Zitat von "Philon"

    Der Glaskaten für sich genommen geht ja eigentlich, vor allem durch die neogotischen Sandstein-Spitzbögen

    Ach so. Und ich hatte an riesige Elefanten-Stoßzähne gedacht.

    Ansonsten aber: Große Klasse das Projekt. Hoffen wir, daß die zwei Hausbesitzer den Wert der Maßnahme erkennen. Die Stadt wird es ihnen Jahrzehnte lang danken.

  • ...so etwas wäre auch für Stuttgart dringend nötig!!!! Der Marktplatz hier ist eine einzige Katastrophe. Die Rekobewegung ist hier leider noch nicht angekommen...

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...

  • memet

    Bevor der Marktplatz rekonstruiert wird, sorgt Breuninger und die Stadt Stuttgart erst einmal für die weitere Verhunzung des Karlsplatz...

    Es wäre allerdings ein großartiges Projekt, wenn der Stuttgarter Marktplatz als gute Stube der Stadt wieder traditionell entstehen würde, mit möglichst vielen Leitbauten und traditionellen Füllbauten...erst wenn Breitling, Breuninger und die Rathausfront mit Ausnahme des Turminneren im Abbruch versinken, könnte Stuttgarts altes Herz wieder aufleben!

  • Zitat von "Stefan"

    ...und die Rathausfront mit Ausnahme des Turminneren im Abbruch versinken, könnte Stuttgarts altes Herz wieder aufleben!

    Ist das denn wirklich wahr, daß sich unter der heutigen Rathaushülle noch Reste des Originals befinden? Wenn ja, kann ich auch nur sagen: "Weg mit der Fassade!".

    Was die zwei Hauseigentümer in Wesel angeht, so glaube ich, daß diese spätestens mit der Rekonstruktion des Rathauses umgestimmt sein werden.

  • Welche Häuser gehören die zwei Hausbesitzer? An der Nordseite stehen wohl eigentlich nur zwei Häuser: Ein Giebelhaus (schön) und ein belangloser, niedriger Bau mit flachem Satteldach.

    Wäre die Stadt mit der Reko einverstanden?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Information von der Bürgerstiftung:


    1. Die Stadt Wesel erfragt, in wie weit eine Umgestaltung des Platzes von der BezReg als "Weitergestaltung" und nicht als "Neugestaltung" gesehen wird. Dann könnte man die Umgestaltung jetzt machen, sonst müßte man Fördergeld zurückzahlen.
    Wir sehen den Brunnen etc. als Weitergestaltung an.
    2. Die Figuren werden sicherlich Sponsoren finden, wenn die Fassaden umgestaltet sein werden. Zur Zeit weigern sich 2 Hauseigentümer mitzumachen. Wir arbeiten dran.

    Welche Häuser diesen Leuten gehören ist mir auch nicht bekannt. :keine ahnung:

  • Zitat von "Philon"


    Extrem störend finde ich allerdings diese komischen Kästchen, die an den Spitzbögen hängen und aussehen wie irgendwas zwischen kaputtem Fernseher und ausgedrücktem Pickel. Was haben die Architekten sich bloß dabei gedacht?!

    Kein Problem - schreib' Dich an der Uni Deines Vertrauens für Architektur ein, und nach neun, zehn Semestern verstehst Du's. Wenn sämtliche Bürger Wesels diesem Beispiel folgen (einige werden natürlich erstmal auf der Abendschule ihr Abi machen müssen), dann wird ganz Wesel dieses Gebäude lieben und auf das Disney-Rathaus spucken.

    Nee, also - Glaskasten an einem historischen Marktplatz geht gar nicht. Da halte ich ja sogar den Betonklumpen des Historischen Museums am Frankfurt [lexicon='Römerberg'][/lexicon] für das (geringfügig) kleinere Übel. Sichtbeton kann man verputzen, verkleiden oder wenigstens mit Efeu bewachsen lassen. Glas bleibt Glas. :augenrollen:

  • Die Plaene sind fast zu schoen, um wahr zu sein-vor allem in NRW haette ich so was nie erwartet; eher in Litauen oder Russland. Wenn es so kommen wuerde, duerfte von mir aus der merkwuerdige insektenaehnliche Glaskasten mit den Spriessen auch kommen-obwohl ich natuerlich auch lieber eine Weiterfuehrung der Rekonstruktion den ganzen Platz rund saehe.
    Die Rekonstruktion von Teilen des Stuttgarter Marktplatzes waere noch viel schwieriger durchzufuehren. Es wuerde aber dem Lande Wuerttemberg gewissermassen sein Herz wiedergeben.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Schloßgespenst"

    Sichtbeton kann man verputzen, verkleiden oder wenigstens mit Efeu bewachsen lassen. Glas bleibt Glas. :augenrollen:

    Obwohl, man kann das Glas ja auch mit Steinen einwerfen (quasi Aktionskunst). Das legt zum einen die ehrliche Stahlkonstruktion dahinter frei und zum anderen erzeugen die in den hierbei entstandenen Glaskanten sich brechenden Sonnenstrahlen, newtonsche Lichteffekte, die den Marktplatz in einem anderen Licht erscheinen lassen :gg: .

  • Zitat von "Brandmauer"

    Die Plaene sind fast zu schoen, um wahr zu sein-vor allem in NRW haette ich so was nie erwartet;

    Warum eigentlich? Am Niederrhein (Xanten), In Münster, In Aachen und in Düsseldorf wurden zahlreiche Rekos durchgeführt.

    Wenn die Stadt Wesel nichts gegen Rekos hat, wird das Projekt sicherlich nach der Reko des Rathauses erfolgen. Hoffen wir das beste!

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Zitat

    Warum eigentlich? Am Niederrhein (Xanten), In Münster, In Aachen und in Düsseldorf wurden zahlreiche Rekos durchgeführt.

    Im Zuege des Wiederaufbaus in den 50ern schon, aber danach fast nie mehr. Man stelle sich z. B. eine solche Rekonstruktion des Aachener Marktplatzes, oder des Altmarkts in Koeln vor.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Das Projekt ist wirklich zu schön um wahr zu sein. Als gebürtiger Weselaner kann ich nur hoffen, dass man die beiden Besitzer irgendwie umstimmen kann und so in der Lage ist, der Stadt ein wenig ihres alten Glanzes zurück zu geben.

  • Dieses Projekt scheint wunderbar. Ich hätte nimmer vermutet, dass es so viele verschiedene
    Meisterwerke verschwunden waren. Man spricht immer von Großstädten.
    Unglücklicherweise entdecke ich sehr oft solche Wiederaubau-Verbrechen. Vor zwei Tagen habe ich alte Fotos von Aachener Rathaus gesehen und die Überraschung war sehr unangenehm.

    Forse un giorno il cielo avrà pietà di me.

  • Zitat von "Scélérat"

    ... Vor zwei Tagen habe ich alte Fotos von Aachener Rathaus gesehen und die Überraschung war sehr unangenehm.

    Oh, stimmt! Die Türme des Aachener Rathauses sahen doch etwas anders aus. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…athaus_1925.jpg

    Die typische Vereinfachung, die man beim Wiederaufbau praktiziert hat. Ich frage mich nur immer wieder WARUM?! Hatte man keinen Bock, keine Kohle, oder wollte man mit aller Gewalt etwas neues schaffen?
    http://dpg2003.physik.rwth-aachen.de/Images/large/ac005.jpg

    Genau so wie Kirchtürme, denen bis heute der Turmhelm fehlt. Das ärgert mich immer wieder.