Nürnberg - Rekonstruktion des Pellerhauses

  • Super Idee! Gerade solche Fassadensimulationen sind immer wieder sehr schön und hilfreich, um die Diskussion voranzubringen.

    Offenbar ist das Kulturreferat der Stadt Nürnberg zuständig. Hier gibts Kontaktdaten und Entscheider nachzulesen:
    http://www.blauenacht.nuernberg.de/Impressum

    Tatsächlich sollte aber zunächst mit den Altstadtfreunden gesprochen werden. Wenn sie mitziehen und als Gruppe auftreten, bringt das mehr. Haben wir nun eigtl. schon einen Altstadtfreund hier im Forum? Zeit wärs ja mal. ;)

  • Angesichts des Umfang, was bisher zu diesem Thema geschrieben worden ist, kann ich leider nicht überblicken, ob hierzu schon einmal etwas diskutiert worden ist: Was wäre den mit der Möglichkeit eines Bürgerbegehrens und evtl. darauf folgend eines Bürgerentscheids in Nürnberg zur Rekonstruktion der Fassade des Pellerhauses. Art. 18a der bayerischen Gemeindeordnung sieht diese Instrumente der direkten Demokratie vor. Und wenn ich mich auch nicht täusche, steht das Pellerhaus im Eigentum der Stadt? Wenn tatsächlich die Mehrheit der Nürnberger die Rekonstruktion will, könnte über einen entsprechenden Bürgerentscheid verbindlich das Erforderliche in die Wege geleitet werden. Gleichzeitig wäre es ein großartiges und starkes Signal...

  • Hm, tja.... war gerade das nicht vor geraumer Zeit mit dem Rathaussaal schiefgegangen? Offensichtlich war den Nürnbergern ihre Stadt doch nicht wo wichtig.
    Der Altstadtverein hatte in der Sache aber m. E. auch keine gute bzw. ausreichende Öffentlichkeitsarbeit gemacht.....

  • Der Zeitung war zu entnehmen, daß der Stadtrat am 15.2. mal wieder über das Nutzungskonzept für das Pellerhaus abstimmen will. Somit ist es eine Wiedervorlage der vertagten Entscheidung vom 14.12.2016.

  • Hm, tja.... war gerade das nicht vor geraumer Zeit mit dem Rathaussaal schiefgegangen? Offensichtlich war den Nürnbergern ihre Stadt doch nicht wo wichtig.

    Naja den Nürnbergern kann man nicht unbedingt mangelndes Interesse an der Stadt nachsagen, aber es gibt eine sehr starke Lobby gegen alles Historische, was kein Denkmal ist. Und insbesondere gegen Rekonstruktionen. Bei der Rathausausmalung hieß es immer, es sei völlig unmöglich, das Original überzeugend wieder herzustellen und überhaupt wisse man nicht, was in den Überlieferungen eigentlich noch original gewesen war und was bereits Produkt einer Restaurierung war.

    Letztens habe ich eine Reportage über Wolfgang Beltracci (https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Beltracchi) gesehen, der Werke verschiedener Künstler fälschte und so die ganze Fachwelt zum Narren hielt. Das es Fälschungen waren hat man letztlich nicht an den Werken und ihrer künstlerischen Ausführung erkannt, sondern durch die Untersuchung gefakter Sammleretiketten, sowas wie Ex-Libis, an den alten Holzrahmen. Als dann heraus kam dass es keine originale waren urteilte die Fachwelt plötzlich, die Gemälde seien handwerklich nicht so überzeugend wie das original und nur mittelmäßig gemacht. Hört hört dachte ich mir, da will man wohl jemanden für dumm verkaufen. Diese undurchsichtige Argumentationslinie klappt leider immer wieder bei der Verhinderung von Rekonstruktionsvorhaben.

  • Hm... Na da kann ich Dir leider nicht so ganz zustimmen. Beim Rathaussaal bilde ich mir ein, mich etwas auszukemnnen:

    Hervorragend dokumentiert in zahlreichen Farbdias ist lediglich der letzte Zustand vor 1945. Der wiederum ist aber eine starke Restaurierung aus der Zeit um 1900, die jedoch auf dem Original basiert.

    Der Fall iegt völlig ähnlich wie in Dresden, wo vor 1945 in der Kuppel der Frauenkiche nicht mehr wirklich die Originale Grones waren, sondern üble Nazi-Restaurierungen aus den 1930er Jahren. Und die wollte man - aus verständlichen - Gründen nicht wieder haben (nicht wegen der Politik, sondern weil sie wirklich sehr schlecht und grob waren). Also entschloss man sich, die Gemälde in einer mehr oder weniger freien Paraphrase nach Grone, aber eben basierend auf den per Foto übertlieferten Motiven, wieder neu zu schaffen. M. E. ganz überzeugend (ich glaube, das, war rauskam, ist heute viel schöner als es je dort oben war...)

    So könnte man es in Nürnberg auch machen mit dem Saal, aber leider hat es - bitte um Vergebung - der Altstadtverein niemals richtig kommuniziert wie die Aktenlage ist und was man weben dabei gewinnt. Und selbst wenn das Original bis 1945 unverändert erhalten geblieben wäre, dann hätte man ja jetzt sowie so "nur " eine Reko (und wie jeder weiß, sieht man bei allen Malerei-Rekos - außer in dem von mir so sehr geschätzten Bruchsal - die heutige Zeit schon sehr deutlich. Aber das macht ja prinzipiell nichts.

    M.E. hätte der Verein dringendst mit einer gutgmeachten 3D-Visu arbeiten müssen, um die Wirkung - das Gesamtbild, um das es geht - den Bürgern deutlich zu machen. Da ist man in Nürnberg glaube ich - nochmals sorry - noch etwas arg "old fashioned". Ohne intensive 3D-Bilder gehts heute einfach nicht mehr, um die Öffentlichkeit zu überzeugen.
    Das kapierte und machte man in FfM, DD, B und P so - und deshalb klappte das dort auch... (wenn auc mit einigen Rucklern)

  • Vorausgesetzt, die Leute in Nürnberg wollen das auch wirklich. Irgendwie kommen mir die Altstadtfreunde in dieser Hinsicht unentschlossen und zögerlich vor.

  • Hm, meine Wahrnehmung der Kampagne damals um den Rathaussaal ist wohl etwas wohlwollender. Die Veranstaltung im Saal, mit den Projektionen direkt an die Wand, um die es geht, war schon ein sehr eindrucksvolles Signal. Ich erinnere mich nur an die Kritik, dass die korrekte Ausmalung nie ganz zu sehen war sondern permanent durch Überblendungen und Effekte gestört wurde. Die Projektionen waren aber auch von der Stadtverwaltung gestaltet, und die war ja gegen die Ausmalung.

    Möglicherweise hast du Recht mit deiner Kritik, man müsse viel mehr mit 3D-Modellen in die Öffentlichkeit gehen. Das betrifft dann aber nicht nur die Altstadtfreunde, sondern die Stadt insgesamt. Niemand macht hier anständige Visualisierungen, nichteinmal dem Baukunstbeirat, dem zugemutet wird über Details entscheiden zu müssen, liegen üblicherweise hochwertige 3D-Modelle vor. Manche Millionenprojekte werden in flotten Bleistiftzeichnungen "visualisiert". Hier gibt es auch keine Kultur der aussagekräftigen Baustellenschilder. In Nürnberg will man die Bevölkerung wohl nicht unnötig mit Bauvorhaben beunruhigen, das könnte ja Protest erzeugen.

    Es gibt aber gute Gründe, aktuell keinen Bürgerentscheid zum Pellerhaus anzustreben. Zu viele Fragen sind unbeantwortet, allen voran die Kostenfrage. Außerdem war der Rathaussaal ein Festsaal in städtischer Hand und sollte es auch bleiben. Die Altstadtfreunde, die bereits den Pellerhof restaurieren und mehr als 15 weitere Objekte in der Altstadt durch Ankauf und Rekonstruktion besitzen, könnten sich hier Vorhaltungen ausgesetzt sehen sich das gesamte Objekt sichern zu wollen, nachdem ihnen schon der Pellerhof versprochen ist.

  • Die Projektionen waren aber auch von der Stadtverwaltung gestaltet, und die war ja gegen die Ausmalung.

    Siehste! Ich kann in dieser Hinsicht nur immer wieder die Arbeit der GHND hier in DD loben, wo von Anfang an und mit vielen, vielen bunten (!) Broschüren und Büchern den Leuten (v. a. und gerade aus der Politik!) das historische Erscheinungsbild schmackhaft gemacht wurde und wird.

    Äm - um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen: Ich liebe Nürnberg sehr sehr sehr! Und entschloss mich vor gefühlt Millionen von Jahren im unfertigen Rathaussaal und im ruinösen Pellerhof, meinen jetzigen Weg einzuschlagen.....

  • Ich habe damals ausführlich die Debatte im Vorfeld zur Bürgerbefragung um die Ausmalung des Rathaussaals verfolgt. Die Gegner der Ausmalung ( u.a. die Stadtspitze) hatten leichtes Spiel gegen die Ausmalung Stimmung zu machen. Das Vorgehen der Altstadtfreunde wirkte überhastet und konzeptlos. Die Öffentlichkeitsarbeit war mangelhaft. Meiner Meinung nach scheiterte die Ausmalung an folgenden Punkten.

    1. Es wurde von Beginn an keine Kostenanalyse in Auftrag gegeben. Daraufhin wurde wild über die Kosten in den Medien spekuliert.
    2. Anfangs wurde unzureichend kommuniziert wer die Kosten für das Projekt tragen soll. Die Bürger dachten an Steuergelder. So konnten die Gegner mit dem Totschlagargument, leere Stadtkasse und "Geld wird für Kinderbetreuung bzw. Kitas dringender gebraucht" die Debatte spielend leicht zu ihren Gunsten drehen. Dadurch bekam das Ganze eine gewisse Eigendynamik und es blieb später in der Öffentlichkeit ungehört, dass die Altstadtfreunde beabsichtigten die Ausmalung über Spenden wie beim Pellerhof zu finanzieren.
    3. Der Lokalpresse fehlte jegliche Objektivität in der Debatte. Sie positionierte sich klar gegen das Projekt.


    Alles in allem ein warnendes Beispiel dafür wie man solch ein Vorhaben nicht angeht. In meinen Augen scheiterte das Projekt nicht weil an der Authentizität der Vorlage gezweifelt wurde " Dürer oder nicht Dürer" sondern weil der Bürger nicht bereit ist, dass für solch ein Projekt Steuergelder verschleudert werden. Grundsätzlich hätte die Mehrheit wahrscheinlich aber nichts gegen Rekoprojekte in Nürnberg solange sie aus privaten Geldern finanziert werden.
    Ich bin gespannt ob jemals diese Multimediapräsentation, für die die Bürger letztlich gestimmt haben, umgesetzt wird. In meinen Augen von vornherein eine Schnappsidee bzw. ein Alibi welches man den uninformierten Bürgern präsentiert hat. Käme es jemals zu dieser Variante wären die Kosten auf Dauer vlt ähnlich hoch wie die Ausmalung. Technik ist in unserer Zeit schneller überholt als man denkt. In Nürnberg wird es den Rekogegner viel zu leicht gemacht. Der Schlüssel sind die Bürger dort muss man in Zukunft ansetzen.

  • Erstaunlich, erstaunlich, dass es hier einen Strang namens "Rekonstruktion des Pellerhauses" gibt, aber die morgige Weichenstellung des Nürnberger Stadtrates, welche wahrscheinlich eine Rekonstruktion der Fassade über Generationen verhindert, bislang keinerlei Erwähnung findet.
    Jedenfalls wird wahrscheinlich dem gemeinsamen Beschlussvorschlag des Jugendamtes und der Museen der Stadt Nürnberg gefolgt, das Konzept der umfassenden Sanierung der Nachkriegsfassade weiterzuverfolgen und ab 2018 damit zu beginnen. Als schönes I-Tüpfelchen soll der durch die Bürger rekonstruierte Hof des Hauses seitens Jugendamt und Spielzeugmuseum für Veranstaltungen und gastronomische Zwecke genutzt werden. Ein Schmarotzen von der Schönheit durch die Bewahrer des Belanglosen!

    Wie auch immer, die Ratsvorlage für den morgigen 15. Februar lässt sich hier finden.


    Dann noch ein aktueller Bericht auf dem Portal 'Marktspiegel' mit dem Titel "Ein Politikum: Stadtrat entscheidet über die künftige Nutzung des Pellerhauses" , in welchem Karl-Heinz Enderle ausgiebig und folgendermaßen zu Wort kommt:

    ,,Wenn sich nicht doch noch besonnene Stimmen durchsetzen, wird der Stadtrat am Mittwoch eine möglicherweise fatale Entscheidung zum Egidienberg treffen. Mit dem unveränderten Beschlussvorschlag vom Dezember soll dort die von den 50er Jahren geprägte Situation festgezurrt werden. Da fragt man sich, warum es dann zur Vertagung gekommen ist.

    Nachdem der Pellerhaus-Komplex seit Jahren weitgehend leer steht, ist es sicher richtig, die Kosten einer Sanierung des maroden Gebäudes auszuloten. Von deutlich über 10 und deutlich unter 50 Millionen Euro ist die Rede. Wenn die Stadt so viel Geld ausgeben will, dann sollte sie sich aber alle Optionen offenhalten und nicht von vorne herein Entwicklungschancen für den Egidienplatz ausschließen. Denn die sind an dieser sensiblen Stelle des Stadtkerns gewaltig. Sieht man einmal von Augustinerhof ab, dann bietet der Platz eine letzte Möglichkeit, ein wirkliches Kraftzentrum in der Altstadt entstehen zu lassen. Mit der Festschreibung der als Bücherspeicher konzipierten 50er- Jahre-Bebauung wird diese Chance vertan.

    Dreh- und Angelpunkt ist die von den Altstadtfreunden ins Spiel gebrachte Rekonstruktion des Pellerhauses. Gerade mit Blick auf die bevorstehende Entscheidung wurden jüngst Versuche unternommen, die Bedeutung des einst prächtigen Hauses herunterzuspielen und die gewaltige Leistung der Altstadtfreunde beim Aufbau des Hofes schlecht zu reden. Bernd Vollmar, Stellvertretender Leiter des Landesamts für Denkmalpflege, behauptete auf einer Veranstaltungsreihe des BDA mit weiß-blauer Arroganz, dass das herausragende Nürnberger Bürgerhaus „niemals weltberühmt“ gewesen sei. Die Formulierung auf der Tafel („weltberühmtes Renaissancegebäude“) sei vom lokalpatriotischen Wunschdenken geprägt. Stimmungsmache, die sich angesichts unzähliger Erwähnungen und Abbildungen in der deutschen und fremdsprachigen Vorkriegsliteratur leicht widerlegen lässt. Selbst in einer Publikation von 2014 aus Vollmars eigenem Haus ist vom „berühmten Pellerhaus“ die Rede.

    Nikolaus Bencker, Leiter der Nürnberger Denkmalschutzbehörde, lobte dagegen den Mayer-Bau über den grünen Klee. Er sei „ein Meisterwerk der Architektur“ und in seiner Verschmelzung von Altem und Neuen ein „Glücksgriff“. Ein Gebäude, das auch „der Laie als Einheit“ wahrnehme. Bei der Betrachtung der Rückfassade des Vorderhauses zum Hof, verstieg sich Bencker in die Formulierung, dass das „wertvolle 50er-Jahre-Denkmal“ durch die rekonstruierten Sandsteinaufbauten der Altstadtfreunde „eingezwängt“ werde und dadurch „gelitten“ habe. Eine Behauptung, die auf der Veranstaltungsreihe mehrfach wiederholt wurde. Hier muss doch deutlich widersprochen werden, denn gerade der Anschluss des Hofes an das Vorderhaus hatte die Kriegszerstörung überstanden und wurde von den Architekten Mayer zusammen mit einem Großteil der Rückfassade abgebrochen.

    Und das „Meisterwerk“? Kaum einer der Passanten interessiert sich dafür. Immer wieder kann man ratlose Touristen beobachten, die nach einem kurzen, streifenden Blick über die heutige Fassade des Pellerhauses zur Egidienkirche oder zum Tucherschloss weiterziehen. Wenn sie aber den Weg durch die Glastür in die repräsentative Halle des Renaissance-Palasts finden, dann werden sie von einer anderen Welt eingefangen. Ein Eindruck, der sich mit zunehmender Fertigstellung des Hofes noch steigern wird.

    Was bedeutet das für die bevorstehende Entscheidung des Stadtrats? Die Festlegung der künftigen Nutzung des Pellerhauses sollte offen sein, die sich deutliche steigernde Dynamik am Egidienberg aufzugreifen. Über vier Millionen Euro sind inzwischen an privaten Spenden für den Hof geflossen. Mit ca. 850.000 Euro konnten die Altstadtfreunde im letzten Jahr einen Rekord beim Spendeneingang für das Renaissance-Juwel erzielen. Der Stadtrat sollte dieses eindrucksvolle Zeichen tausender Spenderinnen und Spender anerkennen. Und er sollte mit seiner Entscheidung auch das herausragende Mäzenatentum der Unternehmerfamilie Diehl würdigen, die der Stadt, nicht den Altstadtfreunden, eineinhalb Millionen Euro für den Pellerhof überließ und darüber hinaus die städtischen Sammlungen im letzten Jahr mit den äußerst wertvollen Dürer-Stichen bereicherte.

    Eine Nutzungsfestlegung ohne Option für die Rekonstruktion des Pellerhauses raubt dem Egidienplatz Chancen. Was vor der Zerstörung als Nürnbergs schönster Platz galt, wird weiter ein Schattendasein führen. Angesichts anderer dringender Aufgaben wird die Stadt nicht die Kraft aufbringen, ihn aufzuräumen und vom abgestellten Blech zu befreien. Die prächtige Renaissance-Fassade hätte dagegen Strahlkraft weit über den Platz hinaus, auf den Theresienplatz mit seinem Umfeld und auf die ganze nordöstliche Altstadt. Die hätte eine Aufwertung dringend verdient."

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Gibt es in Nürnberg denn keinen Mäzen, der das Haus der stadt vielleicht abkaufen kann und will und der dann selber die Fassade rekonstruiert? Das sollte im reichen Bayern doch möglich sein.

    APH - am Puls der Zeit

  • ^Warum sollte ein Mäzen ein nicht nutzbares Denkmal kaufen, dass er nicht abreissen darf? Sanierungskosten 10-50 Mio? So einen Mäzen hat Nbg. definitiv nicht.

    Hier jagt die Katze (Stadt) ihren eigenen Schwanz. Die Bauordnungsbehörde lies in der heutigen NZ wissen, dass sie erst eine Kostenschätzung abgeben werde, wenn klar sei wie die Nutzung aussehen wird. Also bleibt es ersteinmal bei dem im Raume schwebenden Zahlen von 10-50 Mio EUR. Der Stadtrat allerdings wird sich wohl schwer tun mit einem Beschluss, wenn keine Kostenangaben da sind. Die Vertagung im Dezember ging m.W.n. u.a. darauf zurück, dass keine Kostenangaben für die geplante Nutzung gemacht werden können.

    Und die vage Aussicht, eine für die Stadt weitgehend kostenlose oder wenigstens kostengünstige Lösung zu bekommen durch eine Spendenfinanzierte Rekonstruktion sorgt für zusätzlich Tempo im o.g. Verantwortungskarussel.

    Ich frage mich immer wie die Diskussion um das marode neue Pellerhaus jetzt laufen würde, wenn es den Wiederaufbau des Hofes und den Rekonstruktionsimpuls nicht gäbe. Ich glaube das Gebäude würde langsam vor sich hin rotten und irgendwann beseitigt werden, wie es diverse andere Denkmäler in Nürnberg jüngst getroffen hatte. Denn das Gebäude ist ja nicht erst seit den Aktivitäten im Innenhof unternutzt.

    Einmal editiert, zuletzt von nothor (14. Februar 2017 um 15:22)

  • Natürlich wäre ein Mäzen eine feine Sache, allerdings wäre es eventuell noch eindrucksvoller, wenn man eine Aktion, wie beispielsweise eine Demonstration, starten würde. Viele Bürger, die für die Wiederherstellung des Gebäudes demonstrieren, hinterlassen eventuell mehr Eindruck, als wenige, die im Verborgenen arbeiten.

    Ich bin leider nicht in Nürnberg und bin zeitlich momentan absolut eingespannt. außerdem wäre das Ganze jetzt auch zeitlich nicht mehr machbar, wenn die Stadtratssitzung morgen schon ist.... :(

    Lasst uns doch einmal so etwas ins auge fassen, also falls es überhaupt noch einmal die Chance dazu gibt.

  • Dann wird N eben weiterhin von den aufblühenden Städten DD und vor allem L und P in punkto Lebensqualität weiter abgehängt werden und N bleibt das hässliche Entlein auf weitere Jahrzehnte - selbst Schuld, wenn man von solchen Banausen im Stadtrat vertreten wird. Die Reko des Pellerhauses wäre natürlich eine wunderbare Sache, die aber sicher in Zukunft einmal kommen wird. Vor allem die Jungen, die weniger Scheuklappen haben und die mitteldeutschen Städte einmal gesehen haben, werden den 68 Spießbürgermuff von 70 Jahren einmal brutal abschuetteln wollen. Vielleicht eh besser, wenn die Rekobbewegung in N später erst einsetzt, aber dafür dann gewaltiger und rigoroser und mit flächenhaften Abrissen der scheußlichen Nachrkriegsbausünden der Naziarchitekten, der Berufsgruppe, die sich schon während des Krieges wie Schneekönige über die Zerstörung ihrer Städte freuten.

  • Dann wird N eben weiterhin von den aufblühenden Städten DD und vor allem L und P in punkto Lebensqualität weiter abgehängt werden und N bleibt das hässliche Entlein auf weitere Jahrzehnte - selbst Schuld, wenn man von solchen Banausen im Stadtrat vertreten wird.

    Lieber Exilwiener: Bitte jetzt nicht "ditschen" (wie der Sachse, glaube ich, sagt). ;)

    Du weißt doch, dass das nicht stimmt. Die historisch-urbane Lebensqualität ist in N verglichen mit 90% der westdeutschen Städte immer noch unendlich hoch. Gerade deshalb ist man doch dort so völlig blind und unsensibel in punkto "Rekonstruktion".

    Ich betone: Leider! :wuetenspringen:

  • Die Altstadtfreunde Nürnberg teilen auf ihrer Facebook-Seite mit, dass die Frage der Nutzung des Pellerhauses heute überraschend verschoben wurde. Der für heute vorgesehene Stadtratsbeschluss wurde von der Tagesordnung genommen, anscheinend gibt es für die Frage nach dem Standort des Kinder- und Jugendhauses weiteren Klärungsbedarf.

    Naja, vll ergibt sich ja doch noch etwas Positives. :)

  • Zitat von br.de

    Pellerhaus in Nürnberg

    Stadtrat will Alternativen prüfen

    Die Zukunft des Pellerhauses ist weiter ungewiss. Eigentlich sollte der Nürnberger Stadtrat heute entschieden, ob in dem Gebäude Archive und ein Jugendhaus unterkommen. Nun sollen aber noch einmal Alternativen erwogen werden.

    [...]

    http://www.br.de/nachrichten/mi…rnberg-100.html