Stuttgart - Einkaufszentrum Gerber (Galerie)

  • Hier einige Fotos, die ich gestern vom neu eröffneten Einkaufszentrum in Stuttgart aufgenommen habe (weitere Fotos, die auch das zweite entstehende Einkaufszentrum hinter dem Stuttgarter Bahnhof zeigen (Milaneo), gibt es in meinem Account bei Flickr).

    Hier der Blick von der Tübinger Straße auf das Gerber hinter der Paulinenstraße (die hier als eine Art Brücke ausgeführt ist);

    Die Paulinenbrücke im Vordergrund:

    Einer der drei Eingänge (meines Erachtens ist dies der Haupteingang):

    Der Aufgang zur Paulinenbrücke:

    Von der Paulinenbrücke aus fotografiert:

    Entlang der Tübinger Straße:

    Dort wurde die Fassade eines Altbaus integriert:

    Entlang der Sophienstraße mit Blick auf die Wohngebäude auf dem Dach:

    Hier stand die Auferstehungskirche einer freien Kirchengemeinde (wurde schon hier im Forum erwähnt):

    Und ein Blick in die Einkaufspassage:

    Alles in allem ein überraschend hochwertiges Projekt in einer bemerkenswert tristen Umgebung - siehe dazu auch die Fotos vom Umfeld in meiner Flickr-Galerie.

  • Vielen Dank für die Fotos. Bin gespannt darauf, das demnächst in echt zu erleben. Dem Anschein nach, ist es auf vorbildliche Weise elungen, mit einfachsten gestalterischen Mitteln und ohne die "Moderne" zu verraten, einen Eindruck von Gediegenheit und Noblesse zu erreichen. Mal sehen, ob dieser Anschein sich vor Ort bestätigen wird.

  • Trist finde ich die Umgebung jetzt aber nicht, bietet doch die Tübinger Straße gerade hier noch einen Eindruck von Alt-Stuttgart, mit einigen schönen Wohn- und Geschäftshäusern der Gründerzeit. Und wenn man die Paulinenbrücke unterquert kommt man sofort bei der wundervollen neogotischen Marienkirche heraus. Da gibt es in Stuttgart wahrlich bedeutend schlechtere Ecken.

    In dubio pro reko

  • Wie ich erwartet habe ein eher enttäuschendes Ergebnis.
    Die Architektur ist beliebig, ein bisschen Wertheim am Moritzplatz:
    https://c2.staticflickr.com/6/5257/5461283638_2b065694ef_z.jpg

    ein bisschen Kaufhaus Jonass:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…822_AMA_fec.jpg.
    Das innere wieder das übliche Mall-Kuddelmuddel.
    Ich habe halt auch mein Problem mit derartigen "Einkaufspalästen". Dieser weiße Elefant wird sich auf jeden Fall bestimmt nicht positiv auf die Struktur des Viertes auswirken.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Also - ich weiß nicht. Es ist mit Sicherheit besser als die Gesamtheit der in den letzten Jahren eilig hochgezogenen Malls, insbesondere jene vermeintlich besonders "hippe", erst kürzlich verbrochene Karstadtfiliale in Essen.
    Doch gerade diese verhältnismäßige Qualität lässt die Mängel stärker hervortreten, denn es scheint mir der Entwurf reichlich unausgegoren. Besonders fällt mir dies bei den ersten drei (entlang der Paulinenbrücke beiden) Etagen auf, die der Gliederung der oberen zu wenig entsprechen, um einen homogenen Gesamteindruck zu erzeugen. Der obere Teil des Haupteingangs hingegen nimmt nicht nur das Konzept des Kaufhauses Jonas auf, sondern verleiht ihm zusätzliche Dynamik, die sich jedoch wegen der Kürze dieses Bausegments schnell wieder relativiert. Besonders an der Ecke Haupteingang - Paulinenbrücke weicht diese an der Ecksituation Fahrt aufnehmenden Dynamik einer additiven und somit etwas beliebigen Plumpheit, was besonders schade ist, da die Partie entlang der Brückenauffahrt meiner Meinung nach besonders elegant gelöst ist. Schade ist auch, dass der Altbau sein Flachdach behält, wo doch ein einfaches, steiles Walmdach auch dem neuen Anbau gutgetan hätte (einem daraus hervorgehenden zu starken Kontrast zur Ecksituation hätte man dann mit einem herausragenden Aufbau, wie entlang der Paulinenbrücke, vorbeugen können, was auch der Symmetrie nicht geschadet hätte). Dies dürfte jedoch, wie auch das meiste, eher dem Investor zuzuschreiben sein als dem Architekten.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Mit "trist" meinte ich nicht die Tübinger Straße, sondern die drei anderen Seiten mit Marien- und Sophienstraße sowie der Paulinenstraße, die ja auf einer Art Betonbrücke mehrspurig verläuft.

    Ich finde das Projekt nach wie vor von innen und außen überdurchschnittlich und erwarte auch einen positiven Einfluß auf die Umgebung, zumal die Fußgängerzone in der Marienstraße ja mit ihren diversen Sonnen- und Waxingstudios, Fastfood- und Dönerläden generell nicht gerade schön oder niveauvoll ist...

    Auch die etwas dubiose Szene unterhalb der Paulinenbrücke in unmittelbarer Nähe des Eingangs an der Tübinger Straße ist inzwischen verschwunden (Alkoholiker, Punks usw.).

    Auf diesen Link habe ich schon einige Male verwiesen, hier der vorherige Zustand des Areals: http://binged.it/1xtATYH