Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • Die rückseitigen Neubauflügel des Brockes'schen Hauses.

    Die Abrisse in der W.-Seelenbinder-Straße sind vollzogen.

    Sanierung in der Dortustraße hinter den Hiller-Brandtschen Häusern - der Putz ist ab.

    Die fast ganz eingehüllte nördliche Spornstraße, gesehen von der Dortustraße.

    Der sog. Westflügel des Neubauprojekts auf dem Grund des Langen Stalls ist so gut wie fertig.

    Von der Yorckstraße betrachtet.

    Das Brockes'sche Haus zum Abschluss.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Eine Tiefgarageneinfahrt könnte man auch in ein neues Gebäude integrieren. Wenn es dennoch stehenbleibt - hoffentlich wird dann wenigstens die schreckliche Fassade neu gestaltet.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Gegen eine Neugestaltung wäre nichts einzuwenden, wenn sie nicht in eine negative Richtung gestaltet wird (schickes Wellblech vormontiert oder ähnliches). Ansonsten finde ich das bescheidene kleine Haus nicht so schrecklich. Die Blocks auf der anderen Straßenseite sind da schon etwas störender.

  • Ansonsten finde ich das bescheidene kleine Haus nicht so schrecklich.

    Na da scherzt Du ja hoffentlich. Du weist doch sonst zu recht immer gerne auf Belanglosigkeiten in der Architektur hin, schlimmer als das in im negativen Sinne bescheidene Haus geht's ja kaum noch. Dass die Bebauung auf der anderen Straßenseite das Stadtbild stört steht dem doch nicht entgegen.

    Immerhin: Das Haus ist etwas zurückgesetzt, so dass es sich ja jedem dem etwas im Stadtbild liegt aufdrängen muss eine Potsdamer Gegebenheiten besser entsprechende Fassade vorzublenden, wenn man schon das Haus erhalten möchte.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (20. April 2017 um 16:29)

  • Gegen eine Neugestaltung wäre nichts einzuwenden, wenn sie nicht in eine negative Richtung gestaltet wird (schickes Wellblech vormontiert oder ähnliches). Ansonsten finde ich das bescheidene kleine Haus nicht so schrecklich. Die Blocks auf der anderen Straßenseite sind da schon etwas störender.

    Natürlich müsste eine Neugestaltung vernünftig werden. Nicht so schrecklich? Das sieht aus wie aufeinandergestapelte Baucontainer. Viel hässlicher geht es ja nun wirklich nicht mehr.
    Und ja, das Studentenwohnheim gegenüber ist störender. Hier müsste - wenn man es wohl schon nicht abreißen kann - wenigstens eine Reduzierung im ein oder besser zwei Stockwerke kommen.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ich wollte das Haus nicht schönreden. Aber es ist ja nun wirklich klein und bescheiden. Und es passt sich in der Höhe der Nachbarbebauung an. Ich meinte, dass eine "Verschönerung" in heutigen Zeiten auch ziemlich nach hinten losgehen kann. Am Ende bekommt man so etwas:

    http://www.swp.de/imgs/04/8/3/0/…0ac9b6656e4.jpg

    http://www.neustadt-ticker.de/wp-content/upl…10-Parkhaus.jpg

    http://www.detail.de/fileadmin/_mig…adenpreis_1.jpg


    In diesem Fall wäre ich für den Erhalt des unauffälligen Gebäudes.


  • ...Das sieht aus wie aufeinandergestapelte Baucontainer. Viel hässlicher geht es ja nun wirklich nicht mehr. ...

    Hallo zusammen,

    ja, das ist ein Container-Bau. Typische Bürocontainer-Bauweise, wie sie auch anderenorts in Potsdam als Büro-Bauten, meist versteckt auf Höfen der Verwaltungen genutzt werden und wurden. Gleichzeitig fungiert der Bau auch noch als Zufahrt zur Tiefgarage unter dem Neumarkt. Abartiger kann man einen historischen Straßenzug nicht mehr verungestalten... Da hatte die alte Feuerwehr mehr Qualitäten, als dieses "Gebäude".

    Grüße
    Luftpost

  • Wenn ich den Plan richtig verstehe, soll auch das Studentenwohnheim abgerissen und durch einen 4-geschossigen Neubau mit historischen Baufluchten (an beiden Straßen und zur GK hin!) ersetzt werden? Ich sehe da die Geschosszahl IV, aber der momentane Bau ist ja 6 Geschosse hoch?

    Und wenn die roten Linien die zukünftigen Baufluchten sind, müsste das o.g. "Containergebäude" ja auch noch verschwinden? Das wäre ja alles sehr positiv!

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Werden wir das noch erleben?

    "Für das Baufeld zwischen Werner-Seelenbinder- und Breite Straße ist mittelfristig keine städtebauliche Veränderung zu erwarten, der Gebäudekomplex wurde 2005 umfassend modernisiert und wird als Studentenwohnheim genutzt. Nur in Hinblick auf eine sehr langfristig angelegte Strategie zur Wiederherstellung des historischen Stadtgrundrisses wird auch für diesen Bereich eine Neuordnung vorgesehen."

    Potsdam - Bebauungsplan Nr. 1 - Neuer Markt/Plantage

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • 1) Ja, der B-Plan sieht für das westlichste Studentenwohnheim einen Abbruch vor. Damit soll der historische Platz vor der Garnisonkirche wieder entstehen und der Turm ausreichen Luft bekommen. Die Systematik von Bebauungsplänen ist allerdings, dass sie für den Bestand nicht gelten. Insofern muss nichts abgerissen werden.

    2) Die Neubebauung soll zuerst für den jetzt frei gamchten Bereich ausgeschrieben werden. Hier wird noch über eine kommunale Nutzung des Langen Stalls diskutiert. Momentan steht allerdings der Alte Markt im Focus und man will offenbar nicht mehrere Baustellen gleichzeitig eröffnen.

    3) Das "Containerhaus" soll auch weg. Es steht nur deshalb noch, weil der Bau von der jüdischen Gemeinde genutzt wird und die Herrschaften sich noch immer nicht darüber einigen können, wie sie das Geld des Landes Brandenburg für den Neubau einer Synagoge ausgeben wollen.

    4) Der rote Bau ist ein Einzeldenkmal und der ehem. Gasthof "Fürst Bismarck". Dieser soll in seiner Zeit beim 1. Garderegiment zu Fuß hier häufig Gast gewesen sein. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges war die Kneipe sehr beliebt.

  • Zur Mammonstraße N°2 (Fürst Bismarck) hatte 'potsdam-fan' im letzten Jahr in diesem Beitrag informiert.

    Der nördliche Beginn der W.-Seelenbinder-Straße ist zwar renovierungsbedürftig, aber auch heute noch ansehnlich:

    Dies ist übrigens die "Rückseite" der gezeigten Häuserzeile im Hof hinter dem Kutschstall.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Na, dann sieht man an dem Beitrag von potsdamfan, dass die Kneipe nicht das rote Haus ist - wie von mir behauptet, sondern die ersten drei Achsen des daneben liegenden Hauses.

  • Hier die ursprüngliche Mammonstraße mit dem berühmten Lokal "Fürst Bismarck". Hatten wir schon mal, aber ist immer wieder sehenswert.

    Die Ansicht von heute. "Fürst Bismarck" wurde von mir eingefärbt (diese Farbe gibt es am Original nicht!).

    Ähnliche Ansicht von 2017. Alles scheint noch so zu sein, wie vor hundert Jahren.

    Blende auf: Rechts sind die Veränderungen deutlich zu sehen. Die dortigen Original-Häuser wurden nach 1945 noch bewohnt. Die Studentenwohnheime aus DDR-Zeiten wurden in den 90ern renoviert. Schön...oder so...

    Farbfotos: Autor, 18.05.2017
    sw-Foto: private Sammlung, ca. 1910