Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • Ich habe zwei Fragen, die Ihr mir eventuell beantworten könnt.

    Im Beitrag "286" wurde ein Bild vom Nachbarhaus neben dem "Brockschen Palais" gezeigt. Hat dieses Haus auch einen Namen gehabt und weiß jemand wann es abgerissen wurde bzw. war es einsturzgefährdet?

    Zu Beitrag "311", bin ich jedes mal ein wenig traurig wenn ich sehe, dass man die gut erhaltene Breite Straße zum großen Teil abgerissen hat. Gibt es vom Abriss noch mehrere Bilder?

  • Im Beitrag "286" wurde ein Bild vom Nachbarhaus neben dem "Brockschen Palais" gezeigt. Hat dieses Haus auch einen Namen gehabt und weiß jemand wann es abgerissen wurde bzw. war es einsturzgefährtet?

    Rechts daneben befand sich das Montierungshaus. Siehe hier auf Wikipedia. Das Haus auf der linken Seite des Bockschen Palais hatte meines Wissens keinen Namen...

    Auf Potsdam.damals-heute.de kann man sich die ursprüngliche Bebauung anschauen.

    Grüße
    Luftpost

  • Um das ganze einmal zusammenzufassen, welche Bürgerinitiative in Potsdam Historischer Mitte behaupten eine Rolle spielen zu müssen und sich äußerst wichtig halten

    1. Bürgerinitiative gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche
    https://buergerbegehrengarnisonkirche.wordpress.com/

    2. Bürgerinitiative gegen den Abriss der Fachhochschule
    http://www.potsdamermitteneudenken.de/

    3. Bürgerinitiative Plantage (gegen Abriss des Hotel Mercure)
    http://www.plantage-potsdam.de/

  • Hallo Herr Lampe,

    mit den beiden oben genannten Bürgerinitiativen der anderen, hat die BI Plantage nun wirklich nichts gemein. Die Anderen sind gegen die historische Mitte.

    Die BI Plangage setzt sich für eine Wiederannäherung an den historischen Stadtgrundriss ein. Und kümmert sich insbesondere um die Plantage, die nicht nur dem Namen nach aus dem Stadtbild getilgt wurde. Denn so wie sie heute da ist, ist sie weder Platz, noch Grünanlage oder gar Park. Und schon garnicht der ehemalige Ruhepol in Potsdam.

    Und nein, die BI Plantage ist nicht gegen den Abriss des Interhotels. Nur sollte man nicht einen Abriss forcieren, wobei der Abriss dann mit einer erneuten Überbauung des Lustgartens gegenfinanziert wird. Durch Neubebauung von 4-Geschössern am Bahndamm und wie vorgeschlagen 3 Geschössern mitten im Lustgarten, gegenüber von Marstall, neben der namenlosen 4-spurigen Straße, die durch selbigen zu DDR-Zeiten geschlagen wurde. Um damit den Blick vom Landtagsschloß frei zu bekommen und den Blick vom Marstall zum Lustgarten zu verstellen. Das ist den Teufel mit dem Belzebub austreiben. Und dagegen hat sich die BI Plantage ausgesprochen.

    Ich wäre Ihnen daher sehr verbunden, wenn Sie den in Ihrem Post hergestellten Zusammenhang wieder entfernen. Denn er ist unzutreffend.

    Grüße
    Luftpost

    5 Mal editiert, zuletzt von Luftpost (5. März 2016 um 21:28)

  • @ Luftpost: ich habe mich entschieden den Text nicht zu entfernen, sonst würde kein Zusammenhang mehr zu deiner Antwort bestehen.

    Aber ich gebe zu ich habe mich geirrt. Ich hatte mich auf der Seite umgeschaut und konnte leider keine Positionen finden, wofür diese Bürgerinitiative steht, nur die Geschichte des Rechenzentrums und der Plantage wurde beschrieben.

    Ich habe auch den Bericht der BI Plantage zum Lustgarten falsch interpretiert, dort heißt man sollte alle Überlegungen zur Umgestaltungen des Lustgartens auf Eis legen solange mit dem Hoteldirektor und dem Eigentümer keine Gespräche geführt worden sind.

    Im ersten Moment habe ich interpretiert man sei gegen einen Abriss des Hotels aber es geht nur darum erst dann Gespräche zu führen und weiter über die Umgestaltung des Lustgartens nachzudenken, wenn konkrete Ergebnisse vorliegen.

  • Potsdamer Neuste Nachrichten hat sich am 09.03.2016 mit dem Platz beschäftigt der zukünftig wieder eine Planatage werden soll. Ob uns dieses zu erwartende Ergebnis glücklich machen wird, kann jetzt noch nicht beurteilt werden. Kletterturm, Hängematten, Heckenlabyrinth: Rund 300 Kinder, Jugendliche und Eltern haben ihre Ideen für die Gestaltung der Plantage formuliert. Etliche Anregungen werden in den Wettbewerb aufgenommen.

    http://www.pnn.de/potsdam/1057716/

  • Ein Rückblick: Wir hatten eines der Fotos schon mal. Das Haus existiert bekanntlich nicht mehr. Das Datum auf den Fotos ist 1977. Da zu sehen ist, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits niemand mehr dort wohnt, wird wohl um diese Zeit das Gebäude abgerissen worden sein (übrigens: rechts das Brockessche Palais in der Yorckstraße).

    Der Standort des heutigen Yorckpalais, hier der Bereich in der Siefertstraße, rechts die Yorckstraße.

    Das Yorckpalais heute.

    Die vielfach kritisierten Gauben am Yorckpalais.

    Das Westpalais. Dachliegefenster.

    Das Westpalais mit dem Westflügel.

    Nummer 18 im Brockesschen Palais...

    ...und Nummer 19, ebenda.

    Fotos: Autor, 09.03.2016

  • Von der Nikolaikirche kann man gut das Brockessche Palais erkennen. Im Hintergrund sieht man das 1904 bis 1907 erbaute Dienstgebäude des Rechnungshofes des Deutschen Reiches. Nach der Wiedervereinigung wurde das Gebäude Sitz einer Außenstelle des Bundesrechnungshofes mit 2 Abteilungen und zugleich Sitz des Rechnungshofes des Landes Brandenburg.
    Westpalais und Westflügel sind noch nicht verputzt.
    Vorn die Siefertstraße mit dem Yorckpalais.

    Foto: Autor, 03.04.2016

  • @ Potsdam-fan: wieder einmal sehr schöne Bilder, die du uns im Forum zur Verfügung gestellt hast.

    Die beiden Gebäude "Yorckpalais und Westpalais" waren zu DDR Zeiten in einem recht schlechten Zustand. Natürlich verfestigt sich dieser Eindruck noch in meinen Kopf, da die Bilder im schwarz/weiß gemacht worden sind.

    Gerne würde ich alle drei Gebäude mal als zusammenhängendes Ensemble sehen um mir ein umfassendes Bild machen zu können.

    Auf dem Foto mit der Alten Feuerwache (Werner- Seelenbinder- Str.) sehe ich doch noch einen Häuserkomplex der nicht saniert ist, schade :|

  • Genau. Ich weiss gar nicht, ob die Altbauten noch privat sind. Das mittlere Haus mit den Schinkel-Armleuchter ist die ehem. Gaststätte "Zum Fürsten Bismarck", an der heutigen Tresckowstraße seine Militärzeit verbrachte und das Lokal häufig besuchte.

  • Als Ergänzung noch ein historisches Foto mit Blick in die Gegenrichtung (mit der originalen Erläuterung aus dem Buch "Potsdam zur Kaiserzeit).
    (Das Foto stammt eigentlich aus "Potsdam : Ein Stadtbild des 18. Jh.", Otto Zieler, Verlag Weise 1913" )


    Quelle: Potsdam zur Kaiserzeit, Hartmut Ellrich, Suttonverlag 2015

  • Hallo potsdam-fan,

    vielen herzlichen Dank für das von Dir eingestellte Bild und für Deine Erläuterungen.

    Sofern ich mich nicht ganz täusche, steht oberhalb der Brüstung des Obergeschosses des Restaurants "Fürst Bismarck" eine Büste, die dann wohl den noch jugendlichen Otto von Bismarck darstellen dürfte?

    Es ist ja bekannt, dass Otto von Bismark seiner Lebetage lang einen guten Durst hatte, aber dass er direkt über seiner Kneipe/Gasthaus logiert hatte, Donnerwetter, da bin ich baff bzw. platt. Jedenfalls hatte er dann nicht mehr weit in sein Bett, was ja auch etwas wert sein soll. Er soll übrigens 2,08 m groß gewesen sein (oder soll man sagen lang?), hatte aber andererseits eine ganz hohe Fistelstimme.

    2 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (30. April 2016 um 01:13)

  • Es ist ja bekannt, dass Otto von Bismark seiner Lebetage lang einen guten Durst hatte, aber dass er direkt über seiner Kneipe/Gasthaus logiert hatte, Donnerwetter, da bin ich baff bzw. platt.

    Und eine Kegelbahn hatte er auch noch, wo schon mal üben konnte, das Feld abzuräumen... :zwinkern:

  • Sofern ich mich nicht ganz täusche, steht oberhalb der Brüstung des Obergeschosses des Restaurants "Fürst Bismarck" eine Büste, die dann wohl den noch jugendlichen Otto von Bismarck darstellen dürfte?

    Das könnte tatsächlich so sein. Leider habe ich noch keine bessere Ansicht. Dann nehmen wir mal ´ne Ausschnittsvergrößerung.


    Quelle: Potsdam : Ein Stadtbild des 18. Jh., Otto Zieler, Verlag Weise 1913

  • Gerne würde ich alle drei Gebäude mal als zusammenhängendes Ensemble sehen um mir ein umfassendes Bild machen zu können.

    Leider habe ich nur das Foto hier zur Verfügung. Du musst Dir einfach nur die linke Seite dazu denken (Fotos weiter oben) ;) Rechts ist das sog. Montierungshaus (Kopfbau des Langen Stalls).


    Quelle: aus einer Privatsammlung