Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • "Brockes sein Palais" ( :wink: ) mal aus anderer Sicht. Die Straße ist nur noch für Fußgänger und Radfahrer passierbar.

    Regenfallrohre scheinen überall Probleme zu machen. Könnte man das nicht anders gestalten??.

    Links das Yorkpalais.

    Detail nahe dem Yorckpalais.

    Westpalais.

    Westflügel.

    Fotos: Autor, 25.09.2015

  • Regen: Na, man hätte auch Kupfer für die Fallrohre nehmen können. Historisch gab es sicher eine Attikaentwässerung, die aber in den seltensten Fällen langfristig funktioniert hat.

  • oder aber das Regenfallrohr wenigstens zwischen die Fassaden des Palais´und des Nachbarhauses legen...so sieht das ja wirklich übel aus...

  • Es gibt aber meines Wissens geeignetere Möglichkeiten die Rohre zu verlegen. Man sieht manchmal noch an älteren Gebäuden - das man kaum was sieht. Da hat man sich Gedanken gemacht, damals.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Irgendwann findet man doch immer wieder mal interessante Fotos. Hier sehen wir den Standort des heutigen, noch im Bau befindlichen, "Yorckpalais". Links mündet die Siefertstraße in die Yorckstraße. Das Gebäude ist augenscheinlich nicht kriegszerstört. Und trotzdem musste es verschwinden... Rechts das Brockessche Palais.

    Der Standort...


    Quelle: SLUB / Deutsche Fotothek

    Das "Yorckpalais" im Entwurf.

  • Mal wieder ein Blick an diesen schönen Herbsttagen in die Yorckstr. und das Brockessche Palais

    Der Ostflügel, teilweise schon ohne Gerüst


    Blick aus der Siefertstr.


    Das Brockessche Palais selber


    Bilder sind von mir

    Gruß aus Potsdam

  • Noch ein Update von heute, von mir:

    Blick durch die Siefertstraße vom Neuen Markt kommend:




    Blick in den Hinterhof des Backstengebäudes links in der Siefertstraße:


    Ansichten in der Yorckstraße:






    Blick von der Wilhelm-Staab-Straße:



    Eckbau mit halb aufsitzenden Pfeilern:


    Blick von der Plantage:





    Baustelle der Alten Post:


  • Wenn man den Hinterhof des Hauses Yorckstraße 10-11 betritt, dann steht man vor etlichen Neubauten, die hier errichtet wurden, seht selbst:


    Einfahrt am Haus Yorckstraße 10-11:


    Neubauten, noch nicht bewohnt:






    Diese Häuser stehen wohl schon länger und sind bewohnt:



    An der Wilhelm-Staatbstraße, direkt neben dem Nikolaisaal verlässt man den Hof:

  • Wenn ich mir das York Palais auf den Fotos ansehe (Vorder/Rückseite) wirkt es ziemlich aufgeblasen. Ob es an den großen, braunen Fenstern liegt oder an der hellen Hausfarbe kann nicht gesagt werden. Wahrscheinlich muss ich aber diesen Gebäudeensemble mal im Zusammenhang sehen, also nicht auf der Visiualisierung.

  • Na, ich finde das Yorcksche Haus auch nicht überwältigend. Am Kanal hätte eher ein Mansarddach gepasst.

    Auch im Detail nischt schön: der "Führerbalkon" gehört in dieser Form eher nach Berlin und das dramatischste dind die verblechten Fledermausgauben (unterstes Bild). Vermutlich waren sie zu steil geplant um nach der Dachdeckerregel in Boberschwanz gedeckt zu werden, die Regel ist max 20% Steigung.

  • Wie wird das erst aussehen, wenn die weiße Styroporfassade ähnlichen Algen- oder Schimmelüberzug besitzt, wie beim Nachbar auf der Straßenseite gegenüber. Dennoch danke für die Bilder.

  • Da ich nun mal schon in Potsdam war, habe ich auch noch ein paar Fotos vom Bauvorhaben rund um das Brockesche Haus gemacht:


    Am Yorck-Palais hat sich nicht viel getan, finde ich:



    Beim rechten Nachbarn des Brockeschen Hauses ist man nun am Dach angekommen:



    Von der Plantage aus:



  • Die Neubauten finde ich zwar besser dann sonstwo, aber viel zu hell (Yorck Palais) oder unangepasst im Dachbereich.
    Das "Palais" (???) besitz Platten artige Fassaden Elementen die mich an der DDR erinneren. :wie:

    Überzeugend sind sie nicht. Fassade also mehr details, Farben weniger hell, immer ein Traditionelles Dach (Wohnbauten) und mehr Feinmaterialen in Fassaden verarbeiten wie Backstein, Sandstein usw. Es ist alles viel zu schlicht und augt billig.

    In Die Niederlanden versteht man imdessen wie die Fassaden wieder attraktiv und traditionel aussehen sollen. Die neue Neubauten in Potsdam überzeugen mich NICHT, sie sind zu schlicht, augen "billig" oder sogar auch "kitschig". Passen sich nicht wirklich gut ein und schaffen kein gesammtbild der Harmonie.

    Diese Harmonie ist in D. noch weit entfernt. Gegensätze schaffen heisst dass noch immer.............. :kopfwand:

  • Ich muss auch sagen, dass ich von dem Bauvorhaben enttäuscht bin. Das einzige am "Yorckpalais", das mir gefällt, sind das stark profilierte Kranzgesims und die Dachdeckung. Die Fledermausgauben hätten mir auch gefallen, wenn man sie mit derselben Deckung versehen hätte wie das restliche Dach. Mit den Zinkblechen stören sie jedoch eher, als dass sie für das Haus etwas tun. Über den Rest kann man eigentlich nur den Kopf schütteln: Die Fassade wirkt wie auf die Schnelle aus billigen Styroporplatten zusammengenagelt und die Fenster sind im Verhältnis zur Höhe zu breit, wodurch das Haus in der klassischen Umgebung unangenehm auffällt. Dabei hätte man doch beim Brockesschen Palais einfach abgucken können, wie es richtig geht. Das erinnert mich alles eher an billigste "90er-Jahre Kleinstadt-Postmoderne". :kopfschuetteln:

    Das "Westpalais" auf der anderen Seite erscheint mir immerhin von den Proportionen deutlich angenehmer, auch wenn hier die Fensterfläche im Verhältnis zum Wandanteil zu hoch geraten ist. Mal sehen, ob wenigstens bei diesem Haus die Fassade wertiger werden wird.

    Und nicht zuletzt: Während man den Gebäuden an der Yorckstraße noch zugute halten kann, dass hier wenigstens versucht wurde, etwas potsdam-typisches zu entwerfen, ist der auf einem Teilgrundstück des Langen Stalls (!) an der Plantage stehende "Südflügel" ist eine reine Katastrophe. Viel zu hoch und mit der Anmutung eines Hotels in einem Badeort an der Küste. Mit Potsdam hat das nun wirklich nichts mehr zu tun. Eine typische Renditekiste mit maximaler Flächenausbeute - wie es ja auch an der Brauerstraße 4-6 geplant ist. Alle sollen einen schönen Blick auf die Grünanlage haben - Stadtbild? Historie des Ortes? Egal! :kopfwand:

    Verträglich wäre gewesen, spätestens oberhalb des 1. OGs ein steiles Satteldach aufzusetzen. Auch hierin hätte man schöne Maisonette-Wohnungen unterbringen können. Hoffentlich wird wenigstens der Rest des Stall-Grundstücks halbwegs vernünftig bebaut werden.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    2 Mal editiert, zuletzt von frank1204 (12. Dezember 2015 um 14:06)

  • Also ich finds schön.

    Vor allem das die Baulücken rechts und links vom Brokschen geschlossen wurden macht in meinen Augen viel aus.

    Und die moderne eher zurückhaltende Gestaltung der flankierenden Neubauten lassen das Broksche Palais erstrahlen.

    Jeder Edelstein braucht eine Fassung.

    :thumbup:

    Und danke Spreetunnel, ohne deine regelmäßigen Bildbeiträge wäre es hier nur halb so interessant.

  • Kann jemand sagen, wie die Maltechnik am Brockesschen Haus heißt, mit der die Sandstein-Imitation auf den Putz aufgebracht wurde? Ist das eine Art Fresco? Airbrush? Zumindest von Weitem finde ich das sehr überzeugend. Konnte aber leider nie jemanden beim Malen beobachten. (Foto v. 7.11.2015)

  • Soweit ich weiß nennt man diese Technik Marmorieren. Das wirkt oft erstaunlich echt, also wie Stein. Schön, dass die Menschen das auch nicht unter dem 90-jährigen Diktat der Moderne nicht verlernt haben

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Na, "Marmorieren" wäre das herstellen von "Preußischem Marmor", also gemaltem Marmor. Das ist in Preußen beliebt gewesen, weil es erheblich billiger ist als echten Marmor zu verwenden.

    Hier geht es um die Imitation von Sandstein, also die Herstellung von "gemaltem Sandstein". Da Sandstein heute nicht mehr so billig ist wie im Barock kommt auch diese Technik zum Einsatz. Noch vor 10, 20 Jahren konnten das nur die polnischen Restauratoren gut, heite ist die Technik wieder Allgemeingut. Eine Erweiterung ist das sog. "Sanden", also das überziehen von Oberflächen mit einer Farbe, in der Sandsteinmehl zugesetzt wurde. Dies hat z. B. Schinkel für seine Druckgussreliefs im Tympanon der Neuen Wache In Berlin verwendet, das Ergebnis ist eine täuschend ähnliche Sandsteinoberfläche. Auch hier ging es um Baukosten.