• Geld ist ausreichend da, es wird nur nicht abgeschöpft. Die Kommunen und Kreise haben tatsächlich den geringsten finanziellen Spielraum. Das wirtschaftliche Argument zieht aber allein schon deswegen nicht, weil ja gar nicht klar ist ob die denkmalgerechte Sanierung teurer gewesen wäre. Und selbst wenn, wäre das keine Legitimation.

    Da die Stadt weiterhin der Meinung ist alles richtig gemacht zu haben, ist der Rechtsweg die letzte und logische Konsequenz. Viel Erfolg.

  • 50 bis 100 Milliarden Euro fließen jährlich in ganz andere Bereiche, da wundert man sich doch sehr

    Anderer Bereich als der Denkmalschutz? Das sind weitaus größere Summen, die NICHT in den Denkmalschutz fließen. Wir können das doch hier nicht gegenseitig aufwiegen. Und so sehr wir uns wünschen, dass der Denkmalschutz auch finanziell eine höhere Wertschätzung erfährt, so sehr muss man auch konstatieren, dass es existenziellere Bereiche gibt, die es zu unterstützen gilt. Und mit den beiden Fassaden in Görlitz hat das schon gar nichts zu tun. Diese konstruierten Zusammenhänge sind wirklich abenteuerlich und sollten schnellstmöglich in der Mottenkiste der verzerrten Wahrnehmungen landen.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Auch in Görlitz gibt es ein Zellengewölbe und zwar in Peterstraße 16. Dies scheint ein zugängliches Lokal zu sein. Vielleicht kann wer Bilder machen und einstellen?

    Restaurant St. Jonathan, Peterstraße 16, Görlitz, Sachsen, Deutschland, Europa | Restaurant St. Jonathan, Peterstraße 16, Görlitz, Sachsen, Deutschland, E Stockfotografie - Alamy

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Da schau her, das zweite schwere Versäumnis meines ZG-Buchs neben dem Göbelhaus in Krems. Man darf aber den tschechischen Autoren keinen Vorwurf machen, weil eine systematisierende Aufarbeitung dieser Materie bisweilen kaum erfolgt ist.

    Überdies ein äußerst formschönes ZG.

    Vom Schillerhaus wusste ich bisweilen noch überhaupt nichts. Wo liegt es bitte?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @ ursus carpaticus,

    Schillers Wohnhaus in Weimar liegt in der Schillerstraße in Weimar. Meine mich zu erinnern, gehört zu haben, dass diese Straße, bevor sie zu Ehren Friedrich Schillers in Schillerstraße umbenannt worden worden war, den Namen Esplanade trug. Es ist heute eine Allee unweit des Goethehauses zu Weimar.

  • Man darf aber den tschechischen Autoren keinen Vorwurf machen, weil eine systematisierende Aufarbeitung dieser Materie bisweilen kaum erfolgt ist.

    Dem muss ich widersprechen. Siehe: https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A38191/attachment/ATT-0/

    Zitat

    Zwar ist die historische Entwicklung und geographische Ausbreitung der Zellengewölbe inzwischen gut erforscht, der Bestand kann als erschlossen gelten. Jedoch sind die Motive für die Entwicklung dieses neuen Gewölbetyps und die Gründe für seine erstaunliche Ver-
    breitung nach wie vor ungeklärt.

    Verwiesen wird dann per Fußnote auf folgende Publikationen:

    • Meuche, Hermann: Das Zellengewölbe. Wesen, Entstehung und Verbreitung einer spätmittelalterlichen Wölbweise, Greifswald 1958;
    • Radová, Milada/Rada, Oldrich: Das Buch von den Zellengewölben, Prag 2001;
    • Bürger, Stefan: Figurierte Gewölbe zwischen Saale und Neiße – Spätgotische Wölbkunst von 1400 bis 1600, Weimar 2007;
    • Bereits im 19. Jahrhundert wurden die Zellengewölbe unter anderem von Johann Claudius von Lassaulx, Franz Kugler,
      Georg G. Ungewitter und Friedrich Adler erforscht.

    Inwieweit eine der Publikationen eine lückenlose Inventarisation angestrebt hat, vermag ich nicht zu beurteilen, aber allein der Bürger verfügt über 1000 Seiten mit einem umfassenden Katalogteil. es wundert mich, dass ich den hier bisher nicht besitze. Muss ich dringend nachholen.

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  • Vom zweitgenannten Buch spreche ich. Das ist vor dem Bürger erschienen. Es bietet eine gute Übersicht über ZG, aber wie gesagt, zwei wichtige Beispiele fehlen.

    Villa: die Rede ist doch von Görlitz. Das Schillerhaus in Weimar kenn ich (von außen), daber da kann aufgrund der Erbauungszeit kein ZG drin sein.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Was wird aus den teils ehemaligen Spettmann'schen Immobilien in Görlitz...nun bei manchen tut sich tatsächlich was nach dem Verkauf:

    Was wurde aus den Spettmann-Häusern in Görlitz?
    Die Spettmanns und Loreen Peters kauften 2021/22 zehn Häuser in Görlitz: Zwei auf dem freien Markt und acht bei Zwangsversteigerungen. Seither ist ziemlich…
    www.saechsische.de

    Landeskronstraße 38 wird entrümmelt und dann saniert.

    Auch die schöne Bismarckstraße 18 wurde verkauft an eine in Krakau lebende Deutsche, die sanieren möchte.

    Die James-von-Moltke-Straße 35 wird saniert, ebenso wie die Schillerstr. 25

    Für die Hohe Str 11 sieht es weniger gut aus. Diese wurde zwar ebenfalls verkauft. Der neue Besitzer verkauft aber auch schon wieder. Hier ist also noch keine Rettung in Sicht.

    Noch im Besitz von Spettmann bzw dessen Strohmännern und -frauen:

    Rauschwalder Straße 53

    Krölstraße 1

    Jochmannstraße 11/Ecke Krölstraße

    Bahnhofstraße 54 

    und

    Heilige-Grab-Straße 83

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Nun, wie angekündigt, ein paar Bilder zu laufenden und abgeschlossenen Sanierungen. Zuerst habe ich mir die James-von-Moltke-Straße vorgenommen und dabei auch gleich alle anderen Sanierungsfälle abgelichtet, welche in der Straße noch fällig sind.

    James-von-Moltke-Straße 13 ... Vorher

    James-von-Moltke-Stra%C3%9Fe_13.jpg https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…a%C3%9Fe_13.jpg

    Nachher

    IMG_4806_ANo.jpg

    IMG_4808_ANo.jpg


    James-von-Moltke-Straße 14 ... Vorher

    James-von-Moltke-Stra%C3%9Fe_14.jpg https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…a%C3%9Fe_14.jpg

    Nachher

    IMG_4805_ANo.jpg

    IMG_4807_ANo.jpg


    James-von-Moltke-Straße 15 versteckt sich (immer)noch hinter Gerüsten.

    IMG_4762_ANo.jpg

    IMG_4763_ANo.jpg

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Die Sanierungen und die Fortschritte sind eine große Bereicherung für das Gesamtbild und tragen dazu bei, daß sich der innerstädtische Bereich vom Zentrum aus mehr und mehr schließt. Die Häuser standen lange zum Verkauf, eine Sanierung war nicht unbedingt zu erhoffen.

    Eine Sache macht doch den Schuh etwas drücken, und zwar die Farbe(n). Der Auffassung, Altstädte hätten quietschbunt zu sein, kann ich mich nicht anschließen, ich kann Farben auf Fassaden auf den Tod nicht ausstehen. Bei der Moltkestraße 47 zeigt sich dies exemplarisch. Eine zurückhaltende Farbpalette im Bereich Beige bzw. Ocker und Weiß wäre naheliegend und authentisch gewesen. Daß es jetzt (und vor Ostern noch dazu) zu einer regelrechten Eierlikörorgie kommt, bereitet doch etwas Leibweh; und ob es wirklich etwas typisch zu Görlitz passendes ist, wäre zu hinterfragen.

  • Im Grunde sehe ich das ähnlich. Aber bisweilen ertappe ich mich auch hier in Altenburg dabei, zu denken "schon wieder beige". Also ein Farbtupfer hier und da schadet m.E. nicht.

    Bei der Moltkestraße 14, ist es natürlich zu einem Fehler gekommen. Offensichtlich hat der Eigentümer hier nicht den Denkmalschutz kontaktiert. Der hätte ihm natürlich mitgeteilt, wie unrettbar verloren die historische Fassade ist. Schade.

  • Bei der Moltkestraße 14, ist es natürlich zu einem Fehler gekommen. Offensichtlich hat der Eigentümer hier nicht den Denkmalschutz kontaktiert. Der hätte ihm natürlich mitgeteilt, wie unrettbar verloren die historische Fassade ist.

    Ironie ist als Gewürz dann besonders gut angewendet, wenn der Konsument den Verzehr auf längere Zeit nicht bemerkt.

  • Es wäre interessant zu erfahren, ob sich eure Meinung ändern würde, wenn ihr die Häuser in natura sehen könntet. Das starke Orange der James-von-Moltke-Straße 47 fügt sich meiner Meinung nach farblich gut in die weißen, gelben und beigen Farbtöne der umliegenden Nachbarn ein, während die Nummer 33 auffällt wie ein bunter (leuchtend gelber) Hund.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Ich freue mich über jede gelungene Sanierung. Bei der gelben Fassade stört mich gar nicht mal der gelbe Farbton, sondern die schokobraunen Fenster. Diese stehen schon wegen des schwarzen Dachs in keiner Farbharmonie mehr. Hier wären Fenster in den Farbtönen Zederngrün / Grünerde oder Champagnerbraun die bessere (weil harmonierende) Wahl gewesen. Vielleicht wird das ja noch nachträglich geändert. Die neu angebrachten Fensterornamente/Jalousieabdeckungen weisen jedenfalls schon mal einen Grünton auf.

    Das orangene Edelsteinchen bezaubert durch die Abwechslung von Weiß, Orange und Grüngrautönen.

    Am besten aber gefällt mir bisher die noch verhüllte James-Moltke-Straße 15. Warum? Wegen des herrlichen Biberschwanzdaches. Ich bin sehr gespannt, wie die gesamte Straße dann aussieht.

  • Am besten aber gefällt mir bisher die noch verhüllte James-Moltke-Straße 15. Warum? Wegen des herrlichen Biberschwanzdaches. Ich bin sehr gespannt, wie die gesamte Straße dann aussieht.

    Doppelt gedeckt, hier wird nicht gespart.👍