Augustdorf - Schloss Lopshorn

  • Ist wirklich 'ne traurige Geschichte, zumal die Ruine des Schlosses jahrzehntelang vor sich hin verwitterte, bis irgendwann nicht mehr viel übrig war.

    Ich gehe aber davon aus, dass die Rekonstruktion des Schlosses in den nächsten Jahren wirklich angegangen wird, zumal Stephan Prinz zur Lippe, ein Nachkomme der Erbauer, seine Finger im Spiel hat.

  • Das Schloß liegt auf einem Truppenübungsplatz wie ich auf der obigen Internetseite gelesen habe. Ob man das dort rekonstruieren kann, wage ich doch zu bezweifeln. :augenrollen:

  • Danke für den Hinweis. Ich freue mich immer, wenn ich von einem neuen Wiederaufbauprojekt erfahre.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Historische Fotos aus der Zeit vor 1945 geistern ja hin und wieder durch die Literatur. Weiss jemand, wie das Schloss (bzw. die Ruine) heute aussieht? Stehen die Außenwände noch bis zum Dachansatz, wie man auf den kleinen Foto auf der Internet-Seite sehen kann?
    Nach meiner Kenntnis (die allerdings schon einige Jahre alt ist) ist der Schlossbereich nicht öffentlich zugänglich (da Truppenübungsplatz, s.o.). Hat sich daran was geändert? Kann mal jemand vorbei gehen und Fotos machen?

    In der Tat dürfte die Ruine in schlechtem Zustand sein, da sie sicherlich durch militärische Übungen erheblich gelitten hat (genau wie die Kirche von Haustenbeck, einem in den 30er Jahren ausgesiedelten Ort auf demselben Truppenübungsplatz).

  • Ich hab mich mal mittels Google Earth und eines Ostwestfalen-Atlas auf die Suche gemacht. Danach müssten die kleinen Hügelchen in der Bildmitte die Überreste von Schloss Lopshorn sein:

  • Das es gar nichts mehr gibt, habe ich nicht gedacht. Wahrscheinlich ist die Ruine bei irgendwelchen militärischen Übungen drauf gegangen. Als einer der wenigen markanten Punkte in dieser Einöde der Senne haben die wahrscheinlich immer auf das Schloss draufgeballert....

    Ich finde, wenn es gar nichts mehr gibt, sollte man das Schloss auch nicht mehr rekonstruieren. Baugeschichtlich war es eher unwichtig/unspektakulär. Und die Lage des Ortes ist auch ziemlich abseits aller wichtigen Wege. Sollte man für das Geld doch lieber eines der verfallenen Schlösser im Osten retten.

  • Das sehe ich etwas anders als "Leipziger". Das Geld wird - wie ich verstanden habe - von einer speziell dafür eingerichteten Stiftung besorgt werden, eventuell mit Fördergeldern des Landes. Wohl kaum dürfte damit aber alternativ statt dessen ein Schloß in Mecklenburg saniert werden. So einfach laufen die Rechnungen nicht.

    Nein, Schloß Lopshorn ist schon ein nettes klassizistisches Kleinod, das die Gegend dort sicher kulturell bereichern könnte. Man sollte es auch so sehen: Es wäre ein Zeichen von Zivilität in einem bislang militärisch dominierten Bereich und ein weiteres Symbol für die Aussöhnung zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern, so sich Briten an dem Wiederaufbau beteiligen.

    Also, ich bin dafür.

  • Zitat von "Heimdall"

    ..., eventuell mit Fördergeldern des Landes. ....

    Da kenne ich aber bessere Projekte, wo das Land aktiv werden sollte. Solange das Gelände Truppenübungsplatz ist, halte ich eine Rekonstruktion für Blödsinn.

  • Zitat von "Heimdall"

    ....eventuell mit Fördergeldern des Landes. Wohl kaum dürfte damit aber alternativ statt dessen ein Schloß in Mecklenburg saniert werden. So einfach laufen die Rechnungen nicht.

    Ist schon klar, dass keine Mittel des Landes NRW nach Mecklenburg wandern. NRW hat einfach einen gewissen Standortvorteil gegenüber Mecklenburg.

    Zitat von "Heimdall"

    Nein, Schloß Lopshorn ist schon ein nettes klassizistisches Kleinod, das die Gegend dort sicher kulturell bereichern könnte. Man sollte es auch so sehen: Es wäre ein Zeichen von Zivilität in einem bislang militärisch dominierten Bereich und ein weiteres Symbol für die Aussöhnung zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern, so sich Briten an dem Wiederaufbau beteiligen.

    Also, ich bin dafür.

    Natürlich, das ist ganz außer Frage. Über das Setzen von Prioritäten kann man ja durchaus verschiedener Meinung sein.

  • Es ist zwar keine aktuelle Meldung, passt aber dennoch hier herein:

    Das Jagdschloss Lopshorn in der Senne wurde 1945 kriegszerstört und danach wegen seiner Lage auf dem Truppenübungsplatz Senne mehr oder weniger dem Erdboden gleichgemacht. Es gibt jedoch schon seit längerer Zeit eine Initiative, die die Rekonstruktion dieses Jagdschlosses anstrebt:

    Initiative Wiederaufbau Schloss Lopshorn

    Diese hat noch keine Erwähnung in unserem Forum gefunden, was ich damit an dieser Stelle nachholen will. Insgesamt ein schönes Projekt, hoffen wir, dass es irgendwann einmal Wirklichkeit wird.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Danke für die Richtigstellung, ich habe zwar die Forumssuche mit dem Begriff "Lopshorn" bemüht und keinen Treffer erhalten, muss mich hier aber wohl verschrieben haben.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Offenbar ist die Initiative zur Rekonstruktion von Schloss Lopshorn noch nicht tot. Sie würden gerne das Schloss wiederaufbauen. Es hapert derzeit aber immer noch am Entgegenkommen der letzten in Deutschland verbliebenen Reste des britischen Militärs, die das Gelände immer noch für Truppenübungen nutzen (weil es offenbar in Großbritannien keine eigenen Truppenübungsplätze gibt).

    Schloss Lopshorn: Initiative setzt auf Unterstützung von Politik und Bevölkerung

    https://www.augustdorfernachrichten.de/2020/09/17/sch…d-bevoelkerung/

  • Heimdall

    Vielen Dank für den interessanten Artikel!

    Was machen die Briten aber (noch) dort?! Die Sowjets sind nach der Wiedervereinigung endgültig abgezogen und ich glaube dass es zumindest auf dem Gebiet der ehemaligen DDR keine Besatzungssoldaten mehr gibt? Ich weiß auch noch von Nato Stützpunkten der USA in Deutschland, aber die Briten sind auch noch in Deutschland?!

    Wie auch immer, wenn die Briten als Natopartner dort in Lopshorn sitzen, dann werden die Briten doch wohl mit sich reden lassen müssen, da sie auf dem kürzeren Ast sitzen! Als Besatzungssoldaten (gibt es diesen Status noch?) werden die Lopshorner wohl nichts bei de Briten ausrichten können, da sie auf dem längeren Ast sitzen.

  • "Exilwiener", es gibt abseits der US-Truppen noch kleinere Kontingente von Nato-Partnern in Deutschland. (Siehe hier) Angesichts des minimalen Umfangs würde ich nicht mehr von Besatzungstruppen sprechen, was wohl auch juristisch nicht mehr so zu definieren ist. Bei den Briten dürfte es um 200 bis 300 Soldaten gehen, die vor allem in Sennelager Truppenübungen durchführen. Es gibt im Zuge von Kooperationen (Deutsch-französische Brigade) auch ein paar Bundeswehrsoldaten im europäischen Ausland. Also mit dem doch noch stattlichen US-Kontingent kann man das nicht vergleichen.

    Bloß, zum "mit sich reden lassen" bräuchte es zwei Gesprächspartner. Es bräuchte eine deutsche Politik, die diesbezüglich ihre Interessen anmeldet und etwas Druck aufbaut. Und es bräuchte ein britisches Militär, das auf dieses deutsche Interesse einzugehen bereit ist. Beides scheint nicht der Fall.

    Die Deutschen sind gegenüber den Nato-Partnern devot. Das kommt wohl noch aus der Nachkriegszeit. Ausnahmen bilden ein paar ergraute alt-linke Pazifisten, die u.a. seit Jahrzehnten gegen Atomraketen in Büchel demonstrieren. Auch ein paar Rechte wenden sich immer mal in verpuffenden Stellungnahmen gegen die "Besatzer". Aber das ist marginal. Als US-Präsident Trump ankündigte, seine Truppen in Deutschland drastisch zu reduzieren, gab es einen Aufschrei in der hiesigen Presselandschaft. Kommunalpolitiker, deren Horizont bis zur Nasenspitze reicht, konnten mal wieder vor den wirtschaftlichen Folgen für ihre Dörfer warnen, weil ein paar US-Soldaten in dorten Kneipen dann kein Bier mehr trinken gehen würden. Und der Großteil der Presse dürfte schon von jenen Einflussmächten gebrievt worden sein, die das damalige Anti-Trump-Bashing mit ihren Befürchtungen verbanden, die Kontrolle über ein möglichenfalls zukünftig zu frei agierendes Deutschland einzubüßen. Also kam es zur allgemeinen Erleichterung, als der Truppenabzug ad acta gelegt wurde. Nun will Biden das Truppen-Kontingent in Europa sogar erhöhen. (Siehe hier) Und man kann nur für die Presse hoffen, sich darüber jetzt nicht zu echauffieren, da ihren Lohnschreibern sonst ganz lange Nasen wachsen.

    Das alles ist für einen Neutralität gewohnten Österreicher kaum verständlich. Für die meisten deutschen Normalbürger ebenfalls nicht. Es geht um Macht und Einfluss auf "höherer Ebene".

    Somit, um zum Thema zu kommen, sieht es für Schloss Lopshorn nicht gut aus. Aber, die Hoffnung stirbt zuletzt. Und vielleicht hat die Initiative ja einen langen Atem und findet irgendwann Verständnis bei der deutschen Politik und der britischen Militärbehörde. Wer weiß. Zu wünschen wäre es.