Dresden, Altstadt - Rampische Straße

  • Eine Vorstellung von der Salzgassenseite erhält ihr, wenn ihr auf immobilienscout24.de nach Wohnungen in der Altstadt sucht..., dann findet ihr auch das Projekt Rampische 33 und 31 und ein paar Visualisierungen dazu. Geworben wird natürlich ausschließlich mit den barocken Fassaden, aber die Visualisierung mit der Ansicht vom Inneren der Wohung mit Blick auf den Balkon und die Glotzfenster zur Salzgasse... . . . . . aber dafür passend zur Tiefgarageneinfahrt.

  • Zitat

    ...Sehr gefragt sind Eigentumswohnungen am Neumarkt. So verkauft Dirk Antrak von Immovista für das Dresdner Unternehmen USD Wohnungen an der Rampischen Straße. "Es läuft sensationell: 26 sind verkauft und nur noch drei im Angebot", sagt er. Auch für den Kopfbau, Rampische Straße 29, sind fast alle der neun Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 944 Quadratmetern verkauft. In diesem Monat sollen die archäologischen Grabungen auf dem Grundstück beginnen....

    Der Pöppelmann kommt. :biggrin:

    Über den kleinen Lapsus mit der Nr.29 statt der Nr.33 kann man ob der freudigen Nachricht hinwegsehen.

    http://www.neumarkt-dresden.de/Presse/2011/02-09-2011.html

  • Der Pöppelmann kommt, dafür die 31 zur Salzgasse wieder als Bruch. Dabei wäre ein kleines geschlossenes Ensemble 29-33 so wichtig gewesen, um im Blick auf das Kurländer ein geschlossenes Raumbild zu erhalten. Und wem verdankt man das wieder...

  • Hier kann man schon im USD Werbeprospekt die Schönheit sehen, die uns in der Salzgasse erwartet.
    :kopfwand:


    Dazu noch mal aus der Gestaltungssatzung:

    Einmal editiert, zuletzt von Agon (20. Dezember 2011 um 16:48)

  • Hatte ich auch gerade gesehen. Nicht gerade schön. Aber leicht korrigierbar - 70 Jahre nach dem Tod des Architekten (=wenn sein Urheberrecht abgelaufen ist) oder schon früher, wenn er sich vor den Karren spannen läßt, kann man diese unpassende Fassade - die Proportionen passen ja - umgestalten. Bis dahin geht man eben über die Rampische Straße.

    In der neuen Bilderreihe der GHND sieht man auch eine Menge ziemlich gut erhaltene Kellerreste. Wird davon eigentlich etwas erhalten und in die Neubauten integriert?

  • [...] Kellerreste. Wird davon eigentlich etwas erhalten und in die Neubauten integriert?


    Das hatte ich mich im November auch schon gefragt, als auf der GHND-Seite die ersten Bilder der Ausgrabung zu sehen waren. Eine Tiefgarage hat hier zum Glück gar keinen Platz, und eine Anbindung an eine bestehende Tiefgarage ist auch nicht möglich, da das Grundstück auf zwei Seiten von Strassen umgeben ist, und die dritte Seite an Rampische Str. 29 mit den restaurierten Kellerresten stösst. Oder wird erst nach Abschluss der Ausgrabungsarbeiten entschieden, was erhalten wird und was nicht?
    Dresden Neumarkt- Bilder vom Baugeschehen - November 2011

  • Ich habe mir schon immer ein barockes Durchhaus mit einer rückwärtigen Rasterfassade gewünscht!

    Es wird immer deutlicher, dass wir mit dieser Gestaltungkommission nicht einmal mehr einen vernünftigen Füllbau bekommen werden. In Anbetracht des an Leitbauten nicht gerade reichen Quartiers III, ist diese Tatsache absolut verheerend.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Was mich irritiert, ist die Tatsache, dass wohl ursprünglich keineswegs diese merkwürdige Fassade zur Salzgasse hin geplant war. Unter

    http://www.bfw-immo.eu/img/rampische-11-l.jpg

    kann man deutlich sehen, dass sich die rückwärtige 31 eigentlich an der 29 orientiert hatte. Möchte mal wissen, wieso man doch noch umgeplant hat... Sehr schade, das Ganze.

  • Was mich irritiert, ist die Tatsache, dass wohl ursprünglich keineswegs diese merkwürdige Fassade zur Salzgasse hin geplant war.

    Bei dieser recht alten Visualisierung waren die Planungen womöglich noch gar nicht abgeschlossen. Insofern hat das schon seine Richtigkeit.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe


  • Das hatte ich mich im November auch schon gefragt, als auf der GHND-Seite die ersten Bilder der Ausgrabung zu sehen waren. Eine Tiefgarage hat hier zum Glück gar keinen Platz, und eine Anbindung an eine bestehende Tiefgarage ist auch nicht möglich, da das Grundstück auf zwei Seiten von Strassen umgeben ist, und die dritte Seite an Rampische Str. 29 mit den restaurierten Kellerresten stösst. Oder wird erst nach Abschluss der Ausgrabungsarbeiten entschieden, was erhalten wird und was nicht?


    Damit wäre diese Frage wohl auch beantwortet:

    Dresden Neumarkt- Bilder vom Baugeschehen - Januar 2012

  • Man denkt ja fast automatisch auch an die anderen Keller der Rampischen Straße. Bei der 23-27 waren sie nicht schlechter erhalten, sind aber auch verschwunden, ohne daß heute eine Tiefgarage vorhanden ist. Da ja in 31-33 auch Eigentumswohnungen entstehen, wird man argumentieren, daß jede Wohnung einen Keller braucht. Es wäre ungewöhnlich, wenn es anders käme. Nach Dresden zu fahren, um noch einmal die Keller gesehen zu haben, wäre sicher nicht das verkehrteste.

    Einmal editiert, zuletzt von Weingeist (26. Januar 2012 um 13:31)

  • Möchte noch mal zur Salzgasse zurück:

    Ich finde ja bereits die angeblich "adaptierten" Bauten in der Salzgasse sehr gewöhnungsbedürftig, ich nenne das häufig "Kraut & Rüben-Fenster", also ein heilloses Durcheinander ohne jegliche klare Struktur. Aber das was noch kommt, schlägt ja dem Fass dem Boden aus, habe das soeben erst gesehen:

    http://www.neumarkt-dresden.de/baubilder/bild…11/P1080898.JPG

    Es ist klar zu erkennen, dass hier nur provoziert werden und ein historisch wertvolles Ensemble auf möglichst plumpe Weise gestört werden soll. Das ganze soll dann angeblich "modern" sein. Nur weil man glaubt, besonders auffallen zu müssen - und nichts anderes geschieht hier - ist man nicht "modern".

    Frage: weiss jemand, ob hier noch etwas verhindert werden kann?

    PS - Übrigens, der Bauherrr heisst doch USD, oder? Und diese Buchstaben stehen doch für "Unser schönes Dresden"...wenn das nicht zum (traurigen) Lachen ist!
    :gehtsnoch::daumenunten: :kotz:

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

    Einmal editiert, zuletzt von Petersburg (28. Januar 2012 um 01:13)

  • Laut heutiger Ausgabe der SZ soll in drei Wochen mit dem Wiederaufbau des Kopfbaus und der Nr. 31 begonnen werden. Bis zum Dezember soll das Projekt dann wohl vollendet sein!

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Leider kann auch ich den Artikel noch nicht lesen. Zu vermuten steht allerdings, dass bis Dezember erst der Rohbau (incl. Dach?) vollendet sein wird.
    Ich kann mich über die Nachricht allerdings nicht mehr so richtig freuen. Zwar werden Teile der Keller erhalten, dafür aber wird der Bau wieder in einer Betonkonstruktion erstellt und erhält entsprechend eine Wärmedämmverbundfassade. Das beinhaltet dann wahrscheinlich auch den Wegfall des in der Rampischen schon gesehenen Antragsstucks, der hier schon aus konstruktiven Gründen aus Glasschaum bestehen muss.
    Was das alles bedeutet, konnten wir erst jüngst in der Schlossstraße "bewundern". Schade!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Und das Dach wird aussehen wie eine Saturnrakete, das es übermäßig gestrecht wrid, um noch alle möglichen Wohnungsnutzungen reinstecken zu können.

    Bitte tut Ihr endlich auch mal was und verlangt vom Investor die öffentliche Darstellung der aktuellen Pläne.!!!!!!

    Der Kopfbau wird nach jetzigem Planungsstand definitiv danebengehen!

    2 Mal editiert, zuletzt von Oktavian (6. Juni 2012 um 11:05)

  • Hat denn der eingetragene Verein GHND nicht die Veröffentlichung der aktuellen Planungen erstreiten können?

    Dann muss ich wohl auch mal aktiv werden und Herrn Dathe diplomatisch zur Herausgabe bewegen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    ..Geplant hat Barnitzki ein Haus, das von außen betrachtet eine Kopie des barocken Vorgängerbaus sein wird. Das historische Eckgebäude Rampische Straße 33 wurde 1717 fertig, Architekt soll Matthäus Daniel Pöppelmann gewesen sein...

    Zitat

    ...Die beiden Häuser Rampische Straße 31 und 33 werden als Mauerwerksbau errichtet. Markenzeichen des Ensembles wird das ungewöhnlich gewölbte Mansarddach des Kopfbaus. „Das ist ein sehr markanter Schwung“, sagt Barnitzki. Die Fassade wird mit originalgetreuen Stuck- und Sandsteinelementen verziert. Ebenfalls nach historischem Vorbild gestaltet sind die Holzfenster und Eingangstüren. Beide Häuser sollen in warmen Gelbtönen gestrichen werden...


    http://www.neumarkt-dresden.de/Presse/2012/06-06-2012.html

    Einmal editiert, zuletzt von Henry (6. Juni 2012 um 11:00)

  • Habe das Planungsbild heute in der SZ auch gesehen, das sieht einfach schrecklich aus. Irritierend ist wieder mal die Tatsache, das auf dem bisherigen Bauschild (war ja lange Zeit an der Baustelle aufgestellt) eine ganz andere Dachform zu sehen war.

    (Bild ist von mir vor einiger Zeit am Standort fotografiert worden)

    Wer genehmigt eigentlich solche Abweichungen bei einem "Leitbau" (und dieser ist ja geradezu ein Paradebeispiel dafür)? Und was sagt die Denkmalpflege dazu? Und ich dachte immer, die USD würde sich ehrlich um die Wiederherstellung historischer Strukturen bemühen... Falsch gedacht... Da können wir uns ja beim QVI (um dass sich die USD ja auch beworben hat) auf einiges gefasst machen... :crying:

    Edit: sogar auf der Seite der USD ist noch die "alte Fassung", oder ist das Bild in der Zeitung "gestreckt" worden?

    Edit2: Habe mal eine Mail an Herrn Dathe, GF der USD (Text anbei), den Architekten Herrn Barnitzki und diverse Politiker geschickt, wenn dies noch mehr Leute machen (in dieser oder ähnlicher Form), bewirkt es vielleicht etwas. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...

    "Sehr geehrter Herr Dathe,

    Ihr Engagement für den Wiederaufbau historischer Strukturen (u.a. der gelungene Aufbau des Kurländer Palais) in der Innenstadt Dresdens habe ich stets begeistert verfolgt. Auch Ihr Projekt Rampische 25-27 fand ich ausnehmend gelungen, zumal auch in der Salzgasse eine ansprechende moderne Fassadengestaltung verwirklicht wurde.

    Umso enttäuschter bin ich über Ihr jüngstes Vorhaben, den Kopfbau (und ausgewiesenen Leibau) Rampische Straße 33, welcher ursprünglich von M.D. Pöppelmann errichtet wurde. Die Dachgestaltung ruft in mir blankes Entsetzen hervor, da damit die Proportionen des Baues zugunsten 2er Voll-Dachgeschosse völlig verzerrt werden. Mir ist die schwierige Gratwanderung zwischen authentischer Rekonstruktion und Maximierung der vermietbaren Fläche wohl bewusst, aber hier wird aus einem einmaligen Bau ein seelen- und proportionsloses Objekt, da können auch die wiederhergestellten Fassaden nicht darüber hinwegtäuschen.

    Ich bitte Sie dringend, Ihre Planungen nochmals zu überdenken und die Dachform dem historischen Bild anzugleichen, da sonst ein irreparabler Schaden für "eines der kostbarsten Raumbilder Europas" (Zitat Fritz Löffler) entsteht.

    In der Hoffnung auf eine für Dresden und für Sie gewinnbringende Lösung verbleibe ich

    mit freundlichen Grüßen

    ..."

    2 Mal editiert, zuletzt von Bert (6. Juni 2012 um 14:42)